Um mein Problem nachvollziehbar zu schildern, muss ich etwas weiter ausholen, auch wenn diese Geschichte sehr "abenteuerlich" klingen mag...
Vor etwa 5 Jahren habe ich eine Frau kennengelernt, mit der ich eine ca. 6 Monate dauernde Beziehung hatte. Diese Frau war Muslimin (seit vielen Jahren in Deutschland lebend) und sollte in Kürze in ihrer Heimat mit einem Mann verheiratet werden, den sie jedoch nicht liebte. Der Mann wohnte damals schon längere Zeit bei ihrer Familie in Deutschland und hat seine zukünftige Ehefrau regelrecht überwacht. Mein Fehler war, dass ich es mir trotzdem in den Kopf gesetzt hatte, diese Ehe zu verhindern und die Frau für mich zu gewinnen (ich habe sie sehr geliebt!).
Eines Tages hatte ich sie dazu überredet, die Nacht bei mir zu verbringen und keine Angst vor eventuellem Misstrauen ihres Verlobten zu haben. (Ich war damals leider davon überzeugt, dass dies der richtige Weg sei, um ihm zu verdeutlichen dass diese Frau nicht sein Besitz ist, über den er bestimmen kann wie es ihm gefällt.)
Als sie am nächsten Morgen nach Hause gegangen war, dauerte es keine 4 Stunden bis die Polizei vor meiner Haustür stand. Ich wurde beschuldigt, diese Frau vergewaltigt und misshandelt zu haben. Zuerst glaubte ich natürlich, dass sich die Sache schnell klären würde. Aber ich musste erfahren, dass sie selbst ausgesagt hatte, dass ich sie vergewaltigt habe.
Ich weiß bis heute nicht, wie ihr Verlobter von mir und der Beziehung zu dieser Frau erfahren hat, meiner Vermutung nach hat er es selbst aus ihr buchstäblich "herausgeprügelt"... die Verletzungen hatte sie jedenfalls noch nicht als sie meine Wohnung verlassen hatte! Wir hatten in dieser Nacht Sex gehabt, somit erhärtete sich der Verdacht gegen mich, da bei ihr nach einer medizinischen Untersuchung Spermaspuren von mir gefunden worden waren.
Kurz, ich konnte das Gericht nicht von meiner Unschuld überzeugen. Meine Hoffnung, dass sich die Frau doch noch zur Wahrheit bekennt, schwand, als sie vor Gericht detailliert schilderte wie sich die Vergewaltigung zugetragen habe. Ihre ganze Familie erzählte, dass sie weinend und mit Verletzungen zuhause aufgetaucht sei. Höchstwahrscheinlich, ich kann es mir nicht anders erklären, wurde sie von ihrer Familie und ihrem Verlobten zu dieser Aussage gezwungen. Ich bin leider bei der Verhandlung einmal ziemlich ausgerastet und habe rumgeschrien, woraufhin in meinem psychologischen Gutachten "Neigung zu Aggressionen" stand. Schließlich wurde ich verurteilt und bin nach über 3 Jahren Haft auf Bewährung entlassen worden.
Vor ein paar Monaten habe ich nun eine Frau kennengelernt, mit der ich gerne eine Partnerschaft aufbauen würde. Sie weiß nichts von meinem Gefängnisaufenthalt, ich habe große Angst es ihr zu erzählen. Ich befürchte, sie wird mir nicht glauben. Vielleicht hätte sie dabei auch Angst vor gesellschaftlichen Konflikten, zwar lebe ich mittlerweile in einer anderen Stadt, aber wer weiß ob unser gemeinsames Umfeld nicht irgendwann von meiner Vergangenheit erfährt.
Ich bitte Sie, mein Problem ernst zu nehmen und mir evtl einen Rat zu geben.
Stefan
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