Mein Freund und ich sind seit 14 Monaten zusammen. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Er ist vor 16 Monaten nach 11 Ehejahren verlassen worden, meine vergangene Beziehung ist vor 21 Monaten, drei Wochen vor der Hochzeit (nach 11 Jahren ) in die Brüche gegangen.
Ich hatte mit meinem Ex den weltbesten Sex und vermisse ihn auch heute noch sehr, da -und schon sind wir bei meinem Problem- mein jetziger Freund mich tierisch anmacht, jedoch sobald ich Reaktion zeige, auf seine WErbung eingehe und mit ihm ins Bett möcht (und das tue ich meistens, sobald er mich berührt und wir die Zeit dazu haben, weil mein Sohn gerade nicht da ist) , schlapp macht.
Ich war sehr aktiv in der Kiste und habe auch grossen Spass daran gehabt. Viele Probleme liessen sich durch Sex (Beachte: damit meine ich nicht nur Kopulation, sondern auch Rollenspiele, Schmusen, spassige Rangeleien zum Dampfablassen, Anmache beim Essengehen etc. ) unkomplizierter lösen, als durch endlose logische Diskussionen, die schlussendlich in Streit ausarten, weil zu verkopft...Ich bin also in die Rolle der passiven, auf dem rückenliegenden Frau gedrängt, die so natürlich nicht kommen kann. Das frustet.
Damit, dass er eine andere Libido hat als ich, habe ich gelernt umzugehen (bislang hatten alle meine Männer grossen Spass am Sex und konnten nicht genug bekommen), doch sein Problem ist, dass er auch nicht in mir kommen kann. Nach ein paar Minuten schlafft der kleine König ab, er hat keine Lust mehr und -wenn der Kanal zu voll ist, holt er sich vor mir einen runter. Ich kann es ihm nicht besorgen (er hat Angst, ich würde ihm wehtun, weil das eine EX-ex-ex... mal getan hat), Oralverkehr lehnt er in jeglich Form ab) und so liege ich wieder brav auf dem Rücken vor ihm und warte nur ab.Er benimmt sich wie die Jungfrau im Grünen, wenn ich ihn anmache, anfasse. Zärtlich ist er nur, wenn er wirklich spitz ist. Doch geniessen kann er diese Lust nicht länger als ein paar Sekunden. Er lacht sehr viel, lenkt ab, ist sehr sprunghaft, immer wenn ich anfange, mich fallenzulassen.
Dennoch begehre ich ihn als Mann. Ich soll einfach kommen, sagt er... nur bei seinem häufigen Wehcsel und seiner Fragerei, ob er so oder so machen soll, bin ich nur abgetörnt. Ich kann es nicht, da ich im Kopf bei ihm immer präsent sein muss und nicht loslassen kann aufgrund der Umstände. Dabei hatte ich noch nie Orgasmusprobleme, geschweige denn, einen Mann, der hoffnungslos damit überfordert ist, dass die Frau sich bewegen möchte, Spass dran hat und Sex auch tasächlich auch fordert.
Wir streiten uns deswegen sehr viel, weil ich mich als Frau nicht mehr begehrenswert fühle und gar nicht mehr weiss, wie die Post richtig abgehen kann. Ich reagiere sehr heftig auf seine Kommentar über andere Frauen und bin ausgesprochen eifersüchtig, auch auf seine Ex, weil er sich nicht scheiden lassen will, sondern nur getrennt lebt, obwohl sie ausgezogen ist.
Für ihn ist Sex sehr sehr nebensächlich. Seine Exfrau wollte nie, so dass er es sich in der Nacht heimlich auf dem Klo machen musste. Super.
Haben wir überhaupt noch eine Chance, aus so einem minimierten Sexgebahren etwas aufzubauen? Wie gesagt, er ist nicht einmal in mir gekommen, und ich erst ein paar Mal durch ihn. Die Beziehung an sich ist sehr schön und auch langfristig angelegt. Wir flirten und kuscheln bis zum Umfallen. Doch wenn es ums Reinstecken geht, ist fast alles für die Katz, wenn um den Endspurt gehen sollte ist Deadline. Gerade so, als hätte er Angst davor, was er jedoch abstreitet. Ich bin absolut verunsichert und möchte das Thema am liebsten aus meinem Kopf streichen, doch dazu bin ich zu sinnlich veranlagt und reagiere zu schnell auf seine Reize. Es sich mehrmals die Woche selber zu machen, weil er nur alle zwei-drei Wochen Lust hat, ist ganz schön doof. Ausserdem steht nächstes Jahr Familinenplanung an. Ich kann es irgendwie nicht in meinen Kopf reinkriegen, dass das Kind dadurch entsteht während er vor mir sitzt, sich einen runterholt und ich auf dem Rücken liegend warte, bis ich seinen Saft an die richtige Stelle von Hand verteilen kann.......
Weder Gespräche, animierende Umgebung, schönes Essen, Abstinenz usw. haben uns geholfen. Am schlimmsten ist es, wenn ich nach einem Abbruch / mißglückten Versuch weinen muss, weil ich einfach an meinen Fähigkeiten als Frau zweifele. Denn dann hat er das schlechte Gewissen, ich das Gefühl nicht geduldig genug zu sein und schon sind wir weiter im Teufelskreis gefangen.
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