vielleicht kann mir jemand Ideen geben, wie ich mit diesem Problem umgehen kann.
Mein Partner und ich sind seit 4 Jahren glücklich zusammen. Wir verstehen und sehr gut, und unsere Beziehung ist liebevoll und vertrauensvoll. Im Grunde haben wir nur *ein* Problem: er raucht.
Als wir uns kennenlernten, sagte ich ihm, dass mir das nicht gefällt, und er versicherte mir, längerfristig wollte er ohnehin aufhören. Daraus wurde nach drei Jahren immer noch nichts.
Heftige Auseinandersetzungen zu diesem Thema folgten in immer kürzeren Abständen und wurden bei mir durch eng aufeinander folgende Schicksalsschläge (Krebstod des Vaters durch Rauchen, eigene schwere Erkrankungen, weitere Krebsfälle in der Familie) immer gravierender. Schließlich kam es zu einem Riesenkrach, bei dem ich zusammenfassend erklärte: Die Zigaretten oder ich, entscheide dich.
Dafür hatte er mehrere Wochen Bedenkzeit erbeten. Schließlich kam er auf mich zu und verkündete, er habe sich entschieden, nicht mehr zu rauchen. Ich war so glücklich und erfreut! Steine fielen mir vom Herzen. Meine Angst um seine Gesundheit, unsere Zukunft (gemeinsam alt werden etc.) schrumpfte augenblicklich.
Das liegt nun etwa 4 Monate zurück. Seither gab es immer wieder Zeiten, in denen ich vage Rauchgeruch (an ihm oder Kleidung) festgestellt habe oder an Gegenständen, die er in seiner Wohnung hatte. Ich habe es immer verdrängt, denn nachfragen (und wenn ich es noch so geschickt und freundlich anstellte), führten regelmäßig zu großem Streit und Abstreiten seinerseits. Er will nicht über das Thema reden.
Ich hatte schon langsam das Gefühl, verrückt zu sein, als ich mir ein Herz fasste und das tat, was ich eigentlich verurteile: ich schaute in seiner Wohnung nach und fand versteckt - Tabak, Filter sowie Papier. Jetzt fühle ich mich zwar nicht mehr verrückt, aber sehr angespannt, traurig, unruhig, ratlos.
Hätte ich ihn beim Rauchen "erwischt", hätte ich sofort die zumindest vorläufige Trennung gefordert und neue Bedenkzeit für beide. Aber es ist nicht so einfach, jemanden bei etwas zu erwischen, bei dem er auf der Hut ist und es heimlich macht.
Es ist mir klar, dass ich kein Recht habe, dem anderen das Nichtrauchen vorzuschreiben. Aber ich kann sagen, dass ich den Gedanken daran so belastend finde, dass ich mich trennen würde, wenn er den Absprung von den Zigaretten nicht schafft.
Das Leben ist für mich kurz und kostbar, ich kann nicht aushalten zu sehen, wie sich ein geliebter Mensch selber Gift zuführt. Es ist mir auch egal, ob andere auf diese Art 100 Jahre alt werden. Solche Leute sind die Ausnahme und derartige Sprüche einfach dumm. Es gibt so viele Krankheiten und anderes, was die Lebenszeit verkürzt, da muss man nicht noch eins oben drauf setzen.
Ich finde es auch schlimm, ein Tabuthema in der Beziehung zu haben.
Mein Vertrauen ist jetzt auf wackeligem Boden, das kommt noch dazu, denn er hat ja sein Wort nicht gehalten.
Kennt jemand diese Problematik und wie geht ihr damit um?
Vielen Dank für eure Antworten,
Sina
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