ich schreibe hier, weil ich mir erhoffe, durch einen Blick von außen neue Perspektiven bzgl. einem Problem in meiner Partnerschaft zu bekommen: Ich lebe seit 16 Jahren in einer festen Beziehung mit meinem Lebensgefährten.
Wir funktionieren super zusammen im Alltag, haben die gleichen Lebensziele und oft ähnliche Ansichten. Wir streiten eigentlich nie, wobei ich den Eindruck habe, dass wir keine wirkliche Streitkultur haben. Mein Lebensgefährte neigt eher zum Vermeiden von unangenehmen Themen und neigt dazu, mit dem zufrieden zu sein, wie es gerade ist. Er ist generell oft eher träge und hat wenig Antrieb.
Was mir in der Beziehung sehr fehlt ist Sexualität: wir haben beinahe keinen Sex mehr. Mein LG hat von sich aus eher wenig Lust, ergreift daher auch nicht die Initiative. Wenn ich Sex initiiere hat er Spaß dabei. Wir haben schon öfter über das Thema gesprochen und er sagt mir immer, ich soll halt auf ihn zu kommen, wenn ich Sex möchte. Mein Problem ist, dass ich mir Sexualität in der Partnerschaft anders vorstelle: für mich ist es wichtig, eben nicht immer die Initiative ergreifen zu müssen, sondern auch das Gefühl zu haben, begehrt zu werden. Ich fand Sex schon immer super spannend und beschäftige mich gern mit Themen wie Sexualität, Partnerschaft, Persönlichkeitsentwicklung. Ich würde mir wünschen, öfter Sex zu haben und auch neue Dinge auszuprobieren, sich auszutauschen, das gemeinsame sexuelle Erleben weiter zu entwickeln, etc. Außerdem würde ich mir eine offenere Kommunikation und mehr Auseinandersetzung miteinander wünschen, um eine tiefere Verbundenheit zu empfinden und damit raus aus diesem "Alltagsteam", hin zu einem "Liebespaar" zu kommen.
Mein LG verschließt sich dem auch nicht grundsätzlich: wir haben einen Online-Tantrakurs gemacht und auch ein paar Stunden Paartherapie. Aber gerade was Sex anbetrifft, kommt von ihm einfach nichts. Immer wieder muss ich das Thema einbringen. Ich habe die Vermutung, dass auch ein Teil des Problems sein könnte, dass ich oft in einer anleitenden Rolle bin und damit vielleicht quasi in einer Mutterrolle (also nicht nur auf das Thema Sexualität bezogen, sondern in einigen Lebensbereichen). Was ja bekanntlich dem Sex in der Beziehung nicht sehr förderlich ist. Aber gebe ich keinen Input, ändert sich nichts.
Das ist so weit von dem entfernt, wie ich es mir wünschen würde und mir fehlt das nun schon seit vielen Jahren. Ich habe ihn auch schon auf eine Öffnung der Beziehung angesprochen. Das möchte er nicht. Sollte ich dieses Thema vertiefen, gehe ich davon aus, damit auf ihn Druck auszuüben, was dem sexuellen Verlangen wiederum entgegen steht. Die Beziehung beenden möchte ich auch nicht. Daher ist die Situation aus meiner Perspektive irgendwie auswegslos.
Ich freue mich sehr über Ideen, wie ich mit dem Problem noch umgehen könnte..
Vielen lieben Dank!
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