ich bin seit ca. 5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich brachte ein Kind mit in die Beziehung. In den letzten 2 Jahren läuft es nicht mehr gut. Mein Partner machte sich neben seinem Beruf selbständig und die Zeit, die er zuvor in unsere Familie steckte, fiel weg. Zeit investiert er nur noch in seine Belange. Also seine Arbeit und seine Selbständigkeit und seine Weiterbildungen.
Ich habe ein chronisch krankes Kind und bin daher berufsmäßig leider eingeschränkt, versuche aber stets, in einem Arbeitsverhältnis zu stehen und auch zu bleiben. Leider kam es vor ca. 1 Jahr zur betrieblichen Kündigung und seitdem habe ich eine Weiterbildung gemacht und bewerbe mich sehr viel - bisher leider ohne Erfolg.
Mein Partner macht mir oft Vorwürfe, dass ich mein Leben nicht auf die Reihe bekommen würde. Dass ich finanziell keine Verantwortung übernehmen würde. (Ich lebe von meinem eigenen Geld, bettele ihn nie an). Er hält mir vor, dass es nicht richtig sei, vom Kindergeld zu leben, ich sollte mich dafür schämen.
Solche Wutausbrüche seinerseits nahmen zu. Die Abstände waren ca. einmal im Monat. Oft war ich so entsetzt und verletzt, dass ich mit meinem Kind regelrecht aus der Wohnung geflohen bin weil er, wenn ich wegging, mir folgte und weiterhin schimpfte.
Dies hat mich zum wiederholten Male sehr verletzt. Dadurch war ich schon oft kurz vor einer Trennung. Aber meine finanzielle Situation hat mich vor diesem Schritt immer zurückgehalten und ich habe immer wieder an unsere Liebe geglaubt.
Kurz nach seinen Wutanfällen und den Streits entschuldigt er sich und dann tut ihm alles leid. Es sei nicht so gemeint, er streitet halt anders, sagt er. Immer wieder habe ich ihm verziehen - aber als Bedingung eine Paartherapie gefordert. Diese haben wir gestartet - leider erfolglos. Ich wollte, dass er dort versteht, wie mich solche Angriffe verletzen. Stattdessen griff er mich wieder an - vor der Therapeutin und behauptete, zuhause wäre es unordentlich und er hätte einen anderen Standard im Haushalt. Den Haushalt führe ich alleine, ich kümmere mich um alles alleine, um Arzttermine, Therapien für mein Kind ect.
Es hat viele Therapiesitzungen gedauert, bis er sich bei mir für sein Verhalten entschuldigt hat.
Dann brach er die Therapie ab denn die Therapeutin sagte ihm einige Dinge, die ihm wohl nicht so passten - und dann noch von einer Frau, damit kam er nicht klar.
Und nun?
Wochenlang kein Wutausbruch mehr, er kaufte sich Bücher, versuchte, an sich zu arbeiten - bis es vor kurzem erneut zu heftigen Vorwürfen kam. Er sagte, ich wolle nicht arbeiten gehen, Corona sei mir ja geradezu recht gekommen. Es wäre keine Entschuldigung, dass ich eine Mutter sei, andere würden auch arbeiten gehen.
Andere haben aber auch kein krankes Kind. Und ich bewerbe mich doch! Er sagt, dass er schon längst eine Arbeit gefunden hätte (er war noch nie arbeitslos, weiß nicht, wie das ist).
Er sagte zu mir, ich sei zu empfindlich, hochsensibel, habe eine andere Wahrnehmung.
Ich merke, wie es mir auch körperlich immer schlechter geht. Mein Selbstbewusstsein ist im Keller.
Nun frage ich mich, ob es sich lohnt, noch weiter an der Partnerschaft festzuhalten.
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