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Beziehung Eltern - Freund

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  • Beziehung Eltern - Freund

    Mein Problem bezieht sich auf die Beziehung zwischen meinen Eltern und meinem Freund.
    Meine Eltern haben sich immer schon in meine Beziehungen eingemischt, jetzt ist es jedoch völlig ausgeartet.
    Ich bin 22 Jahre alt, habe seit 8 Monaten einen 24 jährigen Freund. Ich bin sehr glücklich mit ihm. Meine Eltern sehen das jedoch ganz anders. Sie haben in den letzten Monaten immer schlecht über ihn geredet. Vor allem meine Mutter war immer weniger mit ihm einverstanden. Zu meinem Vater möchte ich sagen, dass er sich meiner Meinung nach zu viel von meiner Mutter sagen lässt. Es kam schon öfter vor, dass er anfangs eine andere (lockerere) Meinung hatte, bis sie mit ihm gesprochen hat, und er dann plötzlich auch ihre Meinung vertrat.
    Grund für die Eskalation war folgendes Ereignis: Ich war bis vor 2 Monaten Jungfrau, habe dann mit meinem Freund mein 1.x gehabt, weil ich es als richtig empfunden habe und keinen Grund dafür gesehen habe, ihn zu testen, indem ich ihn warten lasse, was die Idee meiner Mutter gewesen wäre. Ich habe ihnen den Geschlechtsverkehr verschwiegen (obwohl wir sonst über alles reden), jedoch wusste ich dass sie es mir verbieten würde, daher wollte ich es verheimlichen. Als ich dann jedoch eine Blasenentzündung bekam, hab ich es ihnen in meiner Verzweiflung erzählt. Mein Vater reagierte gelassen und meinte nur "dann habt ihr halt Sex gehabt" und dass ein Kondom alleine eh reicht. Paar Tage später hat er mir gesagt, dass ich meinen Freund nicht mehr sehen darf. Diese Meinungsänderung kommt nur durch den Einfluss meiner Mutter.
    Wir haben uns dann 4 Wochen lang nicht gesehen (einmal unter anderem auch weil ich erkältet war) - gestern sahen wir uns dann endlich. Meine Eltern brachten mich zum Treffpunkt, wohin mein Freund 2,5h fahren musste. Meiner Mutter sollte ich versprechen, dass ich mit ihm keine sexuellen Handlungen vornehme, weil ich ihn nur dadurch testen kann, ob er mich wirklich liebt. Laut ihnen ist er ja ein notgeiler Sexhengst. Ich habe daraufhin nur gesagt, dass ich mal schaue, was ich mit ihm mache. Daraufhin ging mein Vater mir nach und traf meinen Freund an. Er sagte ihm wir sollen einen schönen Tag verbringen, aber er solle mich auf keinen Fall sexuell angreifen und nicht mit mir rammeln. Mein Freund meinte dass ich 22 sei und selbst entscheiden könne.
    Als ich vom Treffen heimkam, waren meine Eltern beide komplett fertig und am Ende, anscheinend leiden sie sehr darunter. Mein Vater verkraftet es nicht, dass mein Freund ihm sozusagen gesagt hat, dass er nunmehr nichts mehr zu sagen hat.
    Sie wollen dass wir uns höchstens einmal pro Monat sehen, weil ich mein Studium beenden müsse und keine Zeit mit so einem Typen verschwenden solle. Außerdem dürfe ich ihn nur dann sehen, wenn ich keine fruchtbaren Tage habe, weil sie mir nicht mehr glauben können, dass ich keinen Sex mit ihm haben werde.
    Sie haben auch gemeint, dass ich, wenn das so weitergeht, mich entscheiden müsse, sie oder mein Freund. Mein Freund meint auch ich solle einfach mal zu ihm ziehen. Das geht aber nicht so einfach.
    Es hat sie auch sehr gestört, dass wir fast nie was unternommen haben, aber wir wollten das beide nicht, am schönsten ist es für uns, wenn wir kuscheln und uns lieben können. Meine Eltern meinen jedoch, dass ein richtiger Mann seiner Frau etwas bietet und sie öfter ausführt.
    Zusammengefasst die Gründe, weshalb sie meinen Freund nicht mögen: "Er will nur Sex, er liebt dich nicht", "Er ist faul und arbeitet nur das nötigste", "Sein Körper ist sein Heiligtum"
    Zum Thema Arbeiten sei gesagt, dass er oft bei mir zuhause mitgeholfen hat (wir haben einen Bauernhof), und er hätte diesen auch mit mir übernommen. Ich bin ein Einzelkind, daher komme nur ich als Nachfolgerin in Frage. Meine Eltern sehen das alles einfach nicht - es hätte so perfekt sein können. Und jetzt ist so gut wie alles kaputt.
    Außerdem habe ich meinen Freund auf Tinder kennengelernt - was laut meinen Eltern ein "****nprogramm" ist - ich bin jedoch der Meinung, dass nicht alle, die sich auf solchen Apps bewegen, Arschlöcher sind. Schließlich habe ich ja auch nicht Sex gesucht.
    Ich könnte noch ewig darüber schreiben, aber hoffe das wichtigste somit gesagt zu haben - ich würde mich über Meinungen dazu sehr freuen. Und über Lösungen. Ich möchte weder meinen Freund noch meine Eltern verlieren. Ich habe mal an eine Familientherapie oder dergleichen gedacht, jedoch wäre es schöner, wenn wir es einfach untereinander klären könnten.
    Ich kann es meinen Eltern einfach nicht mehr recht machen, es wäre für mich nicht vorstellbar, meinen Freund nur 1x pro Monat zu sehen.


  • Re: Beziehung Eltern - Freund

    Es ist kein Problem zwischen deinem Freund und deinen Eltern, denn das wäre wahrscheinlich bei jedem Freund so, außer deine Eltern hätten ihn selber für dich ausgesucht.
    Es ist ein Problem zwischen dir und deinen Eltern, sie mischen in deiner privatesten Intimsphäre mit, mischen sich in dein Sexualleben ein und verhalten sich als seist du ihr Eigentum.

    Du musst Grenzen setzen!
    Dir verbitten dass sie sich da einmischen, ihnen nichts über deine Privatsphäre erzählen und dich von ihnen abnabeln.
    Sexuelles zwischen dir und deinem Freund sollte als Thema zwischen dir und deinen Eltern absolut tabu sein und dies solltest du auch klar machen und klar vertreten.
    Außerdem erzählst du ihnen damit ja auch Dinge über deinen Freund die sie einfach nichts angehen und die er bei seiner Freundin eigentlich als sicher aufgehoben wissen sollte.

    Im Notfall solltest du sie vor die Wahl stellen, ob sie dich als Tochter respektieren und entsprechend behandeln, wie einen erwachsenen Menschen der seine eigenen Entscheidungen trifft und dessen Intimsphäre sie nichts angeht und die zu akzeptieren ist, egal wie sie darüber denken, oder ob sie einen Bruch riskieren wollen, bei dem du dich zurückziehen wirst.

    Warum kannst du denn nicht zu deinem Freund ziehen?
    Oft ist es so, dass Eltern erst akzeptieren dass ihre Kindern ein eigenes Leben haben, in dem sie nicht mitmischen dürfen, wenn die Kinder auch wirklich ein eigenes Leben haben und in der Position sind hinter ihren Entscheidungen zu stehen, auch den Kontakt einschränken oder abbrechen können.

    Willst du gelten, mach dich selten.
    Das gilt ganz besonders bei solchen Eltern, die erst akzeptieren dass sie nicht Herr über das Leben ihres Kindes sind, wenn das "Kind" in der Position ist ohne sie klar zu kommen und dies auch deutlich macht.

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    • Re: Beziehung Eltern - Freund

      Kommst du aus einem sehr religiösen Elternhaus?

      Gibt es vielleicht Verwandte vor denen deine Eltern Respekt haben, deren Meinung sie ernst nehmen und die die Rolle eines Moderators übernehmen könnten (was natürlich das Risiko birgt, dass deine Eltern sie zum Teufel jagen)?

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      • Re: Beziehung Eltern - Freund

        Vielen Dank für die Antwort!

        Ich bin sehr musikalisch und habe meinen Klavierunterricht in der Nähe von zuhause, ich spiele fast jedes Wochenende in der Kirche mit der Orgel und unterrichte Flötenschüler.

        Außerdem wollte ich den Bauernhof meiner Eltern früher oder später übernehmen - ich könnte nicht damit leben, dass dieser Generationenbetrieb wegen mir verkauft werden würde.

        Nein, wir sind nicht religiöser als der normale Durchschnittsmensch, auch wenn das durch mein Orgel Spiel etwas anders rüber kommen mag. Ich spiele jedoch nur, da es sich gut ergeben hat und ich Geld dazu verdiene neben dem Studium.

        Meine Eltern waren immer an meiner Seite, meine Stütze und ich habe einen Großteil meines Erfolges ihnen zu verdanken, weil sie mich immer aufgefordert haben, zu lernen etc.

        Ich verstehe sie, wenn sie Angst haben, dass ihr "Lebenswerk" (=ich) ruiniert werden könnte, aber ich bin mir bei meinem Freund derzeit einfach sicher. Ich muss aber auch zugeben, dass ich bezüglich Männern oft naiv war. Jedoch sehen meine Eltern auch bei jedem Menschen schwarz. Meine beste Freundin von damals haben sie mir auch ausgeredet. Und alle anderen Männer auch, wobei diese aus jetziger Sicht betrachtet auch nix taugten.

        Ich habe mehrere Ängste: Die eine, dass sich irgendwann herausstellt, dass sie doch recht hatten; die andere, dass ich nicht weiß wie ich das verkraften würde wenn wir keinen Kontakt mehr hätten und vor allem wie sie das verkraften würden - sie wirken dadurch echt zurzeit sehr zerbrechlich und traurig.

        Wir haben mit keine Verwandten so guten Kontakt, dass man sie da jetzt einweihen könnte/sollte. Bei uns war es eigentlich immer so, dass wir zu Dritt Dinge unternommen haben und es meist nur uns drei gab. Deswegen tun sie sich glaub ich auch so schwer, wenn ich jetzt vom "lieben, kleinen Mädchen" zur "selbstbewussteren Frau mit eigener Meinung" werde.

        Aber sie gaben mir auch kaum die Chance, selbständig zu werden, da sie mich immer behüteten und beschützen. Aber der Beschützerinstinkt ist zu intensiv, ich befürchte auch dass das eine Vorgeschichte von der Jugend meiner Mutter hat. Aber sie schreibt mir sogar abends um 21 Uhr dass ich schlafen gehen soll, das sind Dinge, die man mit 22 Jahren einfach selbst wissen muss.

        Ich möchte es einfach vermeiden, dass es komplett eskaliert und ich zu meinem Freund ziehen muss - das würde außerdem mit Sicherheit auch noch zum Dorfgespräch werden - wie könnte ich das meiner Klavierlehrerin, dem Pfarrer, der Chorleiterin und den Flötenkindern erklären?

        Aber ich kann mit meinen Eltern nicht normal reden. Das einzige Entgegenkommen ihrerseits ist, dass ich meinen Freund nur 1x pro Monat sehe, mein Studium fleißig beende und danach kann ich tun und lassen was ich will (anscheinend). Sex dürfte ich währenddessen natürlich auch keinen haben.

        Ich denke, dass wenn ich ihnen das so sage, dass sie sich entscheiden müssen, dass sie dann sagen, ich solle wegziehen, weil sie wahrscheinlich vermuten, dass ich es eh nicht tun würde. Ich bin einfach zu abhängig von ihnen (zB die Studentenwohnung, die sie mir zahlen) und unseren Wohnort und das wissen sie.

        Ich hab einfach keine Ahnung, wie es weitergehen so, jedoch vermute ich, dass sich mein Freund das auch nicht lange einfach so mit ansieht. Irgendwann wird es ihm sicher auch zu viel werden, wenn ich mich nicht mal für ihn entscheide.

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        • Re: Beziehung Eltern - Freund

          Ja, deine Eltern waren an deiner Seite, aber ist das nicht ihre Pflicht?
          Deine Eltern haben dich unterstützt, aber müssen das Eltern nicht tun, ohne Gegenleistungen zu erwarten?

          Deine Eltern besitzen dich und der ganz normale Abnabelungsprozess, die ganz normale erste Liebe, der ganz normale Gang den alle Kindern einmal gehen, der wird dir verwehrt.
          Es wäre nicht deine Schuld wenn etwas schief läuft, sondern die deiner Eltern weil sie dich behandeln als hätten sie dich für ihre eigene Zukunft gezeugt und nicht weil sie das Beste für dich wünschen, denn dazu gehört auch eigene Erfahrungen sammeln zu dürfen ohne dass die Eltern sich einmischen und auch eine eigene Privatsphäre zu haben, in der Eltern nicht zu suchen haben.

          Das Dorf tratscht wenn du zu deinem Freund ziehen würdest?
          Das normalste auf der Welt, ist für deine Eltern der Weltuntergang und für das Dorf der Stoff aus dem das Lästern gemacht wurde?

          Fakt ist, du bist erwachsen, du musst deine eigenen Entscheidungen treffen und du musst deinen Eltern Grenzen setzen, deine Eltern müssen das respektieren.
          Wenn sie das nicht tun, dann haben sie keinen Respekt vor dir als eigenständigen Menschen, als jemanden den sie auch achten müssen und nein, das ist nichts was man als Eltern tun sollte.

          Vielleicht wäre eine Familientherapie ja doch ein guter Weg, sofern deine Eltern da mitmachen würden und nicht genauso abtun wie deine Bedürfnisse und Gefühle.

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          • Re: Beziehung Eltern - Freund

            "und ich zu meinem Freund ziehen muss"

            Wie wäre es denn mit einem Mittelweg?

            Wenn Sie z.B. Ihren Eltern mitteilen (nicht um Erlaubnis fragen!), dass Sie jeweils zwei Tage pro Woche bei Ihrem Freund bleiben. Das Wochenende wird wegen des Orgel spielen nicht gehen, aber eben andere zwei Tage...

            Das bedeutete sicher einen Einschnitt in Ihrem Verhältnis zu den Eltern, aber dafür wird es höchste Zeit!

            Und noch etwas: Sex und fruchtbare Tage, Einzelheiten der Menstruation gehen Ihre Eltern überhaupt nichts an. Mit dem Gewähren von Einblick in diese Dinge liefern Sie sich den Eltern nicht nur aus, es wird von ihnen regelrecht als Aufforderung interpretiert, auch hier Einfluss zu nehmen.

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            • Re: Beziehung Eltern - Freund

              Hallo Linda,

              meine Eltern versuchten sich sehr ähnlich in mein Leben einzumischen, wie ich jetzt von Deinen Eltern lese. Insofern kann ich Dein Anliegen verstehen. ABER:

              Du bist nicht 15, sondern 22 Jahre alt und somit schon seit einigen Jahren volljährig. Deine Eltern haben Dir somit absolut nichts mehr vorzuschreiben, außer vielleicht das, was das Zusammenleben im gemeinsamen Haushalt betrifft. Du bist aber nicht ihr Eigentum. Dein Leben liegt in Deiner eigenen Verantwortung. Es liegt somit auch in Deiner eigenen Verantwortung zu entscheiden, wann und von wem Du schwanger werden möchtest. Deine Eltern geht dies definitiv nichts mehr an.

              Weil ich die extremen Bevormundungen (z.B. Ausgang nur bis 22 Uhr, Verbot, einen Freund zu haben) irgendwann satt hatte, zog ich einige Wochen nach meinem Abi sehr spontan aus, war vier Monate lang als Au-pair-Mädchen tätig und bezog dann meine eigene Einzimmerwohnung mit Innen-WC, aber keiner Dusche in einem Berliner Hinterhof. Natürlich gab es erst mächtigen Stress mit den Eltern, die mir alles mögliche und unmögliche um den Kopf hauten. Schließlich halfen sie mir aber bei der Renovierung der Wohnung.

              Nun weiß ich natürlich auch, wie schwer es ist, sich von den Einflüssen der Eltern zu lösen. Meine Eltern versuchten mich noch mit fast 30 zu manipulieren. Endlich war ich aber so weit, mein Leben meinen eigenen Vorstellungen gemäß zu gestalten, was z.T. absolut nicht den Vorstellungen meiner Eltern entsprach (u.a. meine Partnerwahl). Das Urteil meiner Eltern interessierte mich nun nicht mehr. Auch der damit entstandene Krieg interessierte mich nicht. Er hatte sich übrigens schnell wieder gelegt.

              Was ich damit sagen will: Mitunter muss man den Konflikt bewusst riskieren, auch wenn er zeitweilig unangenehm ist. Er legt sich aber. Beide Seiten müssen lernen.

              LG Monsti

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              • Re: Beziehung Eltern - Freund

                Wenn aus Kindern Erwachsene werden, ist das nicht nur für die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen schwierig. Auch die Eltern müssen lernen loszulassen und ihren Nachwuchs eigene Entscheidungen treffen zu lassen. Abnabelung betrifft die ganze Familie.

                Dennoch würde ich, wäre ich an der Stelle, nicht die Probleme der Eltern zu den eigenen zu machen. Mit 22 ist man kein Kind mehr, man kann und darf eigene Entscheidungen treffen. Anders kann man auch nicht zeigen, dass man bereit ist Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Ich wäre wahrscheinlich relativ kompromisslos, würde mir neben dem Studium einen Nebenjob suchen, mir das Kindergeld selbst überweisen lassen, und in eine günstige WG ziehen und dann mal selbständig werden.

                Wie die Eltern das dann verarbeiten, ist ihre Angelegenheit. Eigentlich sollten sie stolz sein, können sie das nicht, müssen sie damit leben oder sich selbst Hilfe suchen.

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                • Re: Beziehung Eltern - Freund

                  Wenn aus Kindern Erwachsene werden, ist das nicht nur für die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen schwierig. Auch die Eltern müssen lernen loszulassen und ihren Nachwuchs eigene Entscheidungen treffen zu lassen. Abnabelung betrifft die ganze Familie.

                  Dennoch würde ich, wäre ich an der Stelle, nicht die Probleme der Eltern zu den eigenen zu machen. Mit 22 ist man kein Kind mehr, man kann und darf eigene Entscheidungen treffen. Anders kann man auch nicht zeigen, dass man bereit ist Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Ich wäre wahrscheinlich relativ kompromisslos, würde mir neben dem Studium einen Nebenjob suchen, mir das Kindergeld selbst überweisen lassen, und in eine günstige WG ziehen und dann mal selbständig werden.

                  Wie die Eltern das dann verarbeiten, ist ihre Angelegenheit. Eigentlich sollten sie stolz sein, können sie das nicht, müssen sie damit leben oder sich selbst Hilfe suchen.
                  Hi Kaffeesatz, klasse Referat..hoffentlich liest sie es.

                  Was sehr bedenklich ist, das ist die Aussage: entweder der Freund, oder wir. Die scheinen das echt ernst zu nehmen und wenn man da nicht gut reagiert, dann gibts viele Wunden auf beiden Seiten.

                  Hier hilft eigentlich nur noch Humor und Gelassenheit und ein kleiner Griff in die Trickkiste.
                  So verbohrte Gemüter muss man zu nehmen wissen.

                  Ich würde vorerst mal zustimmen und mich halt auf die Zeit verlassen. Ewig sind sie nicht so aufgeregt, so starr, so stur, die geben sicher nach eines Tages. Das Studium ist mehr wie wichtig, die finanzielle Unterstützung ebenso, mit dem Freund lässt es sich sicher arrangieren, dass man eine friedliche und nette Geheimhaltung bewahren kann für eine Weile und sich zwischendurch ganz lieb küsst immer wieder.
                  Das ist der einfachste Weg.
                  Streiten und herumdiskutieren miteinander ist der komplizierteste Weg und auch der gefährlichste.
                  Es gilt, an die Zukunft zu denken. Enkel und Kinder brauchen Großeltern, Großeltern brauchen Enkel und Kind. Das werden sie einsehen demnächst und ganz friedlich nachgeben.
                  Denn eines ist klar, wenn sie mit der Tochter brechen, dann bringen sie sich um ihr ganzes Glück. Jetzt sehen sie das nicht. Aber beim Nachdenken wirds ihnen so nach und nach einsickern.

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                  • Re: Beziehung Eltern - Freund

                    Hallo Elektraa,

                    bei mir hatte Geheimhaltung damals überhaupt nichts gebracht. Für meine Eltern war mein vermeintlich braves Verhalten zwar beruhigend, doch kontrollierten sie mich unverändert. Also änderte ich meine Strategie, auch weil ich die Falschheit nicht mehr ertragen konnte.

                    Am besten lief ich tatsächlich mit 100%iger Eigenständigkeit. Neben dem Studium hatte ich einen festen Job (ebenfalls an der Uni) und konnte somit meinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. Ich verzichtete auf jegliche finanzielle Unterstützung meiner Eltern. Es war bei mir zwar alles sehr knapp, doch war mir der Beweis meiner Eigenständigkeit sehr wichtig. Irgendwann erkannten dies auch meine Eltern. Ich denke, sie waren sogar stolz auf mich, was sie mir natürlich nie sagten. Ich erfuhr es über eine Nachbarin meiner Eltern.

                    Ein eigenes, selbstbestimmtes Leben unabhängig von den Eltern zu führen, halte ich für genauso wichtig wie eine eigene Wohnung, und sei sie noch so winzig. Sie ist das eigene Territorium, in dem die Eltern Gäste sind.

                    Dieser Abstand kann trotz wahrscheinlicher Konflikte beiden Seiten gut tun. Einer erneuten Annäherung steht ja prinzipiell nichts im Wege.

                    Im Fall von Linda sieht es so aus, dass sie ja irgendwann den elterlichen Hof übernehmen möchte. Noch sind die Eltern aber in einem Alter, den Hof noch lange ohne die ständige Mithilfe der Tochter führen zu können. Bis Linda den Hof übernimmt, wird also noch viel Zeit ins Land gehen, d.h. Zeit für das Studium, Zeit für ein eigenes Leben, Zeit für eine Partnerschaft, Zeit für eigene Kinder und Zeit für die höchstpersönliche Geschichte.

                    LG Monsti

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                    • Re: Beziehung Eltern - Freund

                      Linda sagt, sie braucht ihre Familie auch psychisch weiter und möchte auf keinen Fall, dass jemand gekränkt ist und leidet.
                      Solche Varianten gibt es, wo das der Fall ist und die muss man halt suchen gehen demnächst.

                      Der Freund ist ein Buhmann auch für mich, weil er sich nicht anständig benimmt dem Vater seiner Liebsten gegenüber. Der Vater ist ein wesentlicher Mensch im Leben von Linda und ein Teil von ihr.

                      Der Zwiespalt würde eingegrenzt sein, wenn er sich freundlich, friedlich, kooperativ zeigen würde. Mit dem richtigen Ton wär das schon zu deichseln. Statt dessen übt er Druck auf Linda aus und daher- ich würde diesen Freund mal länger betrachten und genau anschauen ebenso.

                      Ich würde mir nie wen aussuchen, der meine Leute von mir abschneiden möchte. Alleine das würde schon reichen, dass mehr Ruhe ist, wenn Linda sagt, ich bin und bleibe mit ihnen herzlich und gut und in Liebe verbunden. Das klingt recht pathetisch, ich weiß, aber das ist klug und besonders schlau, ggg, man kann so happy sein, wenn man nirgendwo einen Gegner hat und sich diplomatisch benimmt. Das hat nur Vorteile, null Nachteile, mit gutem Gewissen und in Frieden zu leben mit seinem Umfeld.

                      Ich weiß das jetzt aus Erfahrung.

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                      • Re: Beziehung Eltern - Freund

                        Diese Varianten kannst du suchen und finden, wenn du dein Denken und Empfinden dazu vollkommen umkrempeln kannst.
                        Nur wenn es gelingt die "Wünsche" der Eltern nicht so an dich ran zu lassen, mit Humor darauf zu reagieren und dennoch dein Ding zu machen, ohne dich beirren zu lassen ginge es.
                        Aber, die Eltern wären dennoch verletzt wenn keine Intimen Infos mehr kämen, wenn das "Kind" eigene Wege geht und selber Entscheidungen trifft.

                        Es gibt keine andere Möglichkeit als sich abzunabeln, sei es nun rein Emotional oder auch durch einen gewissen Abstand und bei klammernden Eltern die Kinder mit Eigentum verwechseln, ist es eigentlich unmöglich sich ohne Verletzungen abzunabeln.
                        Die einzig andere Möglichkeit wäre ihnen weiter folge zu leisten, dann wären sie nicht verletzt, nur man selber ginge dabei vor die Hunde und würde auf sein eigenes Leben verzichten.

                        Da muss man sich halt überlegen ob man sein Leben für die Eltern leben möchte und das der Sinn ist mit dem man selber klar kommt, oder ob man ein Leben haben möchte mit dem man selber zufrieden ist und man sollte sich auch und den Eltern, die Frage stellen, ob es wirklich Liebe und der Lauf der Dinge ist, dass Eltern sich durchsetzen auch wenn es dem Kind dabei schlecht geht und Kinder ihnen so sehr verpflichtet sind ihren eigenen Lebensweg für deren Vorstellungen zu opfern.

                        Es geht nicht ohne Verletzungen, wenn Eltern nicht in der Lage sind ihren Nachwuchs als eigenständige Wesen zu sehen und es geht nicht sich etwas aufzubauen, wenn man das Leben der Eltern lebt und keine Grenzen ziehen kann.

                        Es geht aber dass man sich bei Grenzüberschreitungen zurück zieht, dabei nicht mitmacht und die Eltern damit in den Abnabelungsprozess zwingt.
                        Verletzungen die dadurch bei ihnen entstehen, die sind alleine die Entscheidung der Eltern, nur sie selber könnten sie vermeiden indem sie ihre Tochter als vollwertigen und entscheidungsfähigen Menschen respektieren, dann gäbe es keine Verletzungen sondern Unterstützung, Toleranz und Akzeptanz.
                        Hier fehlt aber alles, was man dazu braucht um mit den Eltern auf Augenhöhe zu sein, entweder belässt man es so und verzichtet auf ein eigenes Leben, oder man tut das was man für richtig hält für die eigene Zukunft und wenn die Eltern doch ein Empfinden haben sollten wie es Eltern haben sollten, dann wird es sich am Ende wieder zusammen finden, nur diesmal so dass der Nachwuchs auch als das gesehen wird was er ist, eigenständig und berechtigt eigene Entscheidungen zu treffen, Dinge für sich zu behalten, ohne dass jemand gleich verletzt ist.

                        Die Eltern werden doch gar nicht verletzt, Linda wird von ihnen verletzt und sie verletzen sich damit selber, während Linda im Glauben gelassen wird dass sie es wäre die andere verletzt wenn sie nicht spurt.

                        Warum sind die Eltern nicht stolz auf ihre Tochter, warum trauen sie ihr nicht zu ein eigenes Leben haben zu können und warum gehen sie nicht mit deren Vertrauen sorgsam und dankbar um, anstatt es als Waffe gegen Veränderungen zu nutzen und sogar zu versuchen das Anvertraute als Zeichen der Unfähigkeit hoch zu halten?

                        Eltern sind nicht immer da, aber das was man sich zu deren Lebzeiten an eigenem aneignet und durchsetzt, das sorgt dafür dass man auch nach deren Ära ein gutes Leben haben kann, das hat man nicht wenn man alles nach ihnen ausrichtet, spätestens wenn sie nicht mehr da sind bricht alles zusammen.

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                        • Re: Beziehung Eltern - Freund

                          Ich möchte mich erstmal vielmals für die vielen Antworten bedanken und nun über Neuigkeiten berichten.

                          Wie damals erwähnt, hat mein Vater meinen Freund am 8.12. darauf hingewiesen, mich nicht sexuell anzugreifen. Da wir uns aber 1 Monat nicht sehen konnten, und eine gewisse körperliche Anziehung doch da war, hatten mein Freund und ich Petting - jedoch keinen Sex. Seitdem habe ich blöderweise wieder Probleme mit meiner Blase (Harndrang), was dann auch meine Eltern (von mir) erfuhren, sodass sie noch mehr ausrasteten. Sie rufen meinen Freund täglich mehrmals an, er hebte nicht ab. Er meinte, es würde dadurch nur noch viel schlimmer werden. Meine Eltern wollten ihm (höchstwahrscheinlich) sagen, dass er mich für immer in Ruhe lassen solle. Meine Eltern redeten jeden Tag auf mich ein und führten mir Dinge an, die negativ an meinem Freund sind. Als ich dann immer wieder sagte, dass ich nicht Schluss mache, drehten sie komplett durch und schrien nur mehr rum. Das wiederholte sich mehrmals. Sie begannen meinen Freund auf Whatsapp zu stalken, wann er immer online war, machten Screenshots, um mir dann zu beweisen, dass er nicht nur mit mir schreibt und "wahrscheinlich mehrere Weiber nebenbei hat", weil "ohne Sex hält der das sowieso nicht aus". Vor 2 Tagen rief mein Freund dann meinen Vater an (ich habe ihn mehr oder weniger dazu überredet) - die beiden redeten 30 min miteinander - ich habe nur das gehört, was mein Vater gesagt hat, u.a. dass er nur Sex will, und mich nicht liebt; dass es abnormal ist 4x in 30 Stunden Sex zu haben; usw. Mein Freund hat sich am Telefon auch bei meinem Vater entschuldigt, gesagt, dass er mich vermisst, aber ab und zu auch gelacht oder sarkastisch geantwortet. Ich hätte gehofft, dass das Telefonat Besserung bringt, dem ist aber leider nicht so.
                          Meinem Freund wird das Ganze schön langsam zu viel. Ich befürchte, dass er bald Schluss machen wird. Nächste Woche bin ich wieder an meinem Studienort und er will vorbei kommen zum reden - es klingt aber eher aussichtslos, so wie er sich derzeit verhält. Ich habe ihm vor paar Wochen noch versprochen, dass ich Silvester bei ihm sein werde. Meine Eltern drohen mir aber damit, dass wenn ich zu ihm fahre, ich nie mehr wieder heim kommen brauche. Sie werden mir auch alle finanzielle Unterstützung streichen und "für uns bist du dann gestorben". Sie haben bereits Freunden davon erzählt, welche ihnen zustimmten. Ich finde das nicht in Ordnung, dass diese nun auch noch über unser Sexleben Bescheid wissen. Sie erzählten ihnen, dass wir 4x in 30 Stunden Sex hatten und das auch noch mit Gleitgel. Ist das denn wirklich so abnormal ?! Ich verstehe die Verzweiflung meiner Eltern, aber ich will wenn dann selbst auf die Fresse fallen. Ich verstehe nicht, wieso ich nicht daheim wohnen bleiben kann, und ihn einfach weiterhin treffen kann. Ausziehen wäre für mich tatsächlich ein sehr schwieriger Schritt. Mir geht es nebenberuflich hier im Ort sehr gut und ich habe mir schon einiges aufgebaut - das müsste ich alles hinschmeißen.

                          Was würdet ihr tun? Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Freund wird wahrscheinlich darauf warten, dass ich ihm mal beweise, dass mir an ihm schon was liegt und eventuell an Silvester einfach vor seiner Tür stehe. Aber wenn ich das mache, ist die Beziehung mit meinen Eltern kaputt - wie gesagt, ich bin dann ja für sie gestorben und darf nie mehr wieder heimkommen. Es tut mir einfach nur weh und setzt mich extrem unter Druck. Ich möchte nicht, dass meine Beziehung deswegen zu Grunde geht, aber lange wird mein Freund nicht mehr "warten".

                          An Elektraa: Dass du nun auch sagt, dass mein Freund sich nicht richtig benimmt, gibt mir schon zu Denken. Ich habe nämlich Angst davor, dass meine Eltern recht haben könnten. Und wenn ich mich gegen meine Eltern stelle und zu meinem Freund gehe, und danach bewahrheiten sich die Vermutungen meiner Eltern - dann stehe ich ganz alleine da.
                          Ich persönlich fand es nicht so schlimm wie er sich meinem Vater gegenüber verhalten hat. Er weiß ja, dass meine Eltern über ihn hinter seinem Rücken nur gemeine Sachen gesagt haben: er sei sexsüchtig, arbeitsfaul, usw. Ich weiß nicht, wie sich da andere Schwiegersöhne verhalten würden? Für ihn wäre es ja auch kein schönes Zusammenleben mehr, wenn er sich für alles entschuldigt und nur freundlich ist, obwohl er weiß, wie meine Eltern von ihm denken... Meine Eltern meinten aber auch, dass wenn er früher abgehoben hätte und respektvoller gewesen wäre damals beim Treffen - dann wäre es nicht so eskaliert.

                          Aber wie dem auch sei: Ich weiß nicht mehr weiter. Was ich aber gar nicht möchte: Dass meine Beziehung aufgrund meiner Eltern in die Brüche geht. (Ich frage mich da halt dann wieder: Was sich mein Freund denkt? Weil zuvor sagte er immer "wir schaffen das schon" und jetzt öfter so Sachen wie, ich solle bei meinen Eltern bleiben, weil er möchte nicht, dass ich unglücklich bin, wenn ich mein Leben hier aufgeben muss; und dass wir nächste Woche eben "reden".... Wie lange wartet man auf jemanden, den man wirklich liebt, in so einer Situation, bevor man wirklich Schluss macht?)

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                          • Re: Beziehung Eltern - Freund

                            Ich verstehe auch einfach nicht, warum sie meinen Freud als mittlerweile sogar "Sex-Triebtäter" betiteln und sagen er hätte mich "missbraucht"...
                            Ist es nicht normal, nach 6 Monaten das Erste Mal zu haben? Ist es abnormal, wenn man dann an einem Wochenende 4x innerhalb 30 Stunden Sex hat? Und ist es abnormal, dass man nach 1 Monat, wo man sich nicht gesehen hat, Petting hat? Ist es abnormal, dass man am Beginn einer Beziehung sich körperlich anziehend findet und einfach mal keine Ausflüge macht? Ist es abnormal, dass man sich die Hoden neben der Freundin mit einem Handtuch kühlt, weil man nicht weiß, woher die Hodenschmerzen kommen (als wir uns noch nicht gegenseitig befriedigten)? Ist es abnormal, wenn man ein Oben-Ohne-Foto an die Freundin schickt?

                            Wo liegt der Unterschied zwischen Sex in Verbindung mit Liebe und nur Sex und lieb sein, damit man Sex bekommt?

                            Die meisten Antworten, die ich auf meine Situation bekomme, sind, dass, wenn er nur Sex haben hätte wollen, dann wäre er schon längst weg und würde sich das nicht antun. Seht ihr das auch so? Wie lange würde er das noch mit mir durchmachen, wenn er mich liebt? Oder denkt er sich womöglich, dass ich ihn nicht so liebe, weil ich nichts mache, um ihn zu sehen. Oder will er sich das Ganze einfach nicht mehr antun, und kommt deshalb nächste Woche zu mir zum "reden", was eigentlich Schluss machen heißt?

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                            • Re: Beziehung Eltern - Freund

                              Liebe Linda,
                              "abnormal" ist mMn, solche Details mit den Eltern zu teilen. Das ist alles deine Privatsache. Es gehört zum Abnabelungsprozess, das zu erkennen.
                              Alles andere liest sich für mich völlig normal! Ihr habt Spaß am Sex (oder?) und er will dich bei sich haben - lass die Dinge doch geschehen! Vermutungen, was er denken könnte, sind ja auch nur das: Vermutungen halt. Und du hast die Möglichkeit, deine Fragen zu stellen, ihr trefft euch ja demnächst. Diese Idee, dass einer zwischen Sex und Liebe trennt (angeblich meist der Mann) und der andere das nicht kann (natürlich die innig liebende Frau) und damit die Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt ist und natürlich der/die Liebende deshalb schrecklich leiden muss, ist übrigens erstmal Unsinn. Gebt euch doch einfach die Zeit herauszufinden, wie es um euch steht. Und solange Ihr verhütet, hab Sex so oft du willst und soviel dir Freude macht. Freut euch doch aneinander! Der Rest findet sich - so oder so.
                              Ach ja, und halte deine Eltern aus alledem heraus.
                              LG, Venus

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                              • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                Vielen Dank für die Antwort!
                                So sehe ich das auch. Es stellt sich nur alles in der Praxis extrem schwierig dar. Wie gesagt, meine Eltern sagen mir, dass ich nie mehr nach Hause kommen brauch, wenn ich jetzt dann zu ihm fahre. Mein Freund wird mir wahrscheinlich sagen, dass er keinen Sinn in einer Beziehung sieht, wo man sich nicht mehr treffen kann und die Schwiegereltern ihn hassen. Ich tendiere zwar eher dafür, es einfach mal zu riskieren und zu ihm zu fahren, jedoch hängt da mein ganzes Leben dran, wenn es dann so ist, wie es meine Eltern mir sagen. Und ich mag meine Eltern grundsätzlich ja sehr, meinen Freund liebe ich aber auch. Mich für einen von den beiden zu entscheiden, tut unheimlich weh und ich fühle mich auch überfordert. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, die nächsten Tage einfach zu ihm zu fahren oder ob ich noch warten soll... Ich habe meinen Eltern oft vorgeschlagen, dass sie es einfach bitte akzeptieren, wenn ich mich mit ihm treffe, aber diese Option gibt es für sie nicht. Entweder ganz oder gar nicht.

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                                • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                  Du musst dich halt entscheiden, ein Leben von Gnaden deiner Eltern, alles was ihnen nicht passt wird verboten sein.
                                  Oder, ein selbstbestimmtes Leben, was du dir aufbaust ohne dass du von Eltern oder Freund abhängig bist, zur Überbrückung vielleicht bei ihm unterkommen aber dann schauen dass du etwas eigenes findest um erst einmal unabhängig zu sein und nicht von einer Abhängigkeit in die nächste gerätst.

                                  Ich sehe es auch sehr kritisch dass du deinen Eltern alles erzählst, wenn jemand solche Details über mich seinen Eltern berichten würde, ich würde nicht mehr mit ihm zusammen sein wollen denn das wäre für mein Empfinden ein Vertrauensbruch, wenn intime Details über mich verbreitet werden.
                                  Du verstehst vieles nicht, ist auch verständlich wenn man so ein Verhalten der Eltern nicht versteht denn es ist nicht zu verstehen, aber ich verstehe auch nicht weshalb du ihnen Dinge über deinen Freund erzählst die sie rein gar nichts angehen und ohne sein Einverständis geht das gar nicht, mich würde das extem befremden.

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                                  • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                    Lieber Tired,
                                    danke für die Antwort.
                                    Das stimmt leider. Das ist und war total falsch von mir. Ich bin es nur so gewohnt, jede Kleinigkeit besonders meiner Mutter zu erzählen. Aber es war ein großer Fehler. Das sagt mir mein Freund auch dauernd: "Hättest du doch einfach mal weniger geplappert". Das Problem wäre nie entstanden, wenn ich vieles verschwiegen hätte, aber darin bin ich total schlecht.
                                    Für mich ist es derzeit nur sehr schwierig zu erkennen, welche Entscheidung die richtige ist. Aufgrunddessen dass mir meine Eltern sagen, dass ich nie mehr zurück kommen kann, wenn ich einmal gehe, macht mir das einen großen Druck, da sie meine nähesten Bezugspersonen sind und ich nicht weiß, wie es ohne sie sein wird. Ich möchte auch keine Zeit meines Lebens im Streit mit so nahestehenden Personen verbringen. Aber aus allen Antworten lese ich heraus, dass die Entscheidung gegen meine Eltern, für meinen Freund fallen sollte. Bei meinen Eltern weiß ich aber, dass sie nur das beste für mich wollen, und dass sie mir ein gutes Leben ermöglichen. Bei der Entscheidung für meinen Freund und ein selbständigeres Leben ist alles sehr ungewiss, wie es dann sein wird. Es ist so schwierig, weil ich einfach weder meine Eltern, noch meinen Freund verlieren möchte.

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                                    • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                      Hier muss noch eine andere Perspektive hin: Dein Freund macht nichts verkehrt. Dein Verhältnis zu deinen Eltern ist verkehrt. Das ganze Problem entsteht aber daraus, dass du selber ein schlechtes Gewissen hast. Warum meinst du, dass du es dem Pfarrer und den Flötenkindern erklären musst, wenn du zu deinem Freund ziehst? Ganz ehrlich: Die Sexualmoral deiner Eltern stammt aus den Fünfzigern, und sie hat auf dich abgefärbt. Du wirst in der heutigen Welt außerhalb der Zeugen Jehovas, irgendwelcher Bibeltreuer Christen oder strenger Muslim-Gemeinden schwer jemanden finden, der dazu passt. Du hast zwei Möglichkeiten: In den Fünfzigerjahren bleiben oder aufbrechen in die wirkliche Welt. Du musst niemand aus deinem Dorf erzählen oder erklären wo du wohnst und mit wem du's treibst. Lös dich davon - das ist nicht nur ein Problem deiner Eltern, sondern vor allem deins.

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                                      • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                        Herr_Lich hat mir aus der Seele gesprochen. Besser kann ich es auch nicht ausdrücken.

                                        Was Deine Eltern mit Dir als 22-jähriger Frau tun, ist weit unter der Gürtellinie. Aber wie Herr_Lich schon ausgedrückt hat: Dein Verhalten trägt viel zu diesem Konflikt bei. Was bewegt Dich dazu, Deiner Mutter über Deine sexuelle Beziehung mit Deinem Freund zu erzählen. Erzählt sie Dir etwa Details aus ihrem sexuellen Eheleben? Ich glaube nicht.

                                        Grundsätzlich geht es Deine Eltern rein gar nichts mehr an, mit wem und warum Du zusammen bist. Dein sexuelles Leben hat Deine Eltern natürlich ebenfalls nicht mehr zu interessieren. Sie können Dir allenfalls Ratschläge geben, aber das, was bei Euch passiert, ist wirklich nicht mehr normal.

                                        Weißt Du, meine Eltern waren einst ganz ähnlich. Ich war 24 und hatte bereits standesamtlich geheiratet. Kirchlich wollten wir in einer Tiroler Dorfkirche heiraten (In diesem Dort sind wir auch seit 20 Jahren zu Hause). Damals wohnten wir in Berlin. Mein Vater wollte mir verbieten, mit meinem Mann ein gemeinsames Hotelzimmer zu nehmen. Sein Argument: Wir haben hier einen Ruf zu verlieren.

                                        Innerlich hatte ich ihm den Vogel gezeigt. Mein Mann und ich waren natürlich in einem gemeinsamen Hotelzimmer. Und natürlich ging die Welt nicht unter.

                                        So schnell verliert man die Eltern nicht. Wenn sie Dich aufrichtig lieben, darfst Du Dir sogar einige Jugendsünden erlauben, ohne dass sie sich von Dir lossagen. Tun sie es doch, dann ist ihre Liebe nur eine Farce. Dann kannst Du auf sie aber auch gut verzichten. Eine kranke Beziehung braucht kein Mensch, Abhängigkeiten in einer kranken Beziehung braucht man erst recht nicht.

                                        Du kommst mir vor wie eine 16-Jährige, bei der ich die Reaktion der Eltern ja noch halbwegs verstehen könnte. Ich finde, Du solltest jetzt dringend mal erwachsen werden!

                                        Schöne Weihnachten und LG
                                        Monsti

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                                        • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                          Wenn Eltern ihr Kind verstoßen, weil es selbstständig wird, lieben sie dann ihr Kind, oder lieben sie nur die Vorstellung des Kindes dass exakt so ist wie sie es wollen und wenn nicht wollen sie es nicht mehr haben?

                                          Deine Eltern haben echt ein merkwürdiges Verständnis und du müsstest doch ihre Zuneigung stark anzweifeln wenn sie sie ohne weiteres entziehen können, nur weil du erwachsen wirst?
                                          Da wäre mir die Fremde naher, als dieser Familiensumpf.

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                                          • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                            Du sollst keine Entscheidung gegen deine Eltern treffen, oder gegen deinen Freund, sondern eine einzig für dich und wer sich dann abwendet entscheidet sich gegen dich, du tust das ja nicht.
                                            Deine Eltern stellen ihre Entscheidung sich gegen dich zu entscheiden nur als deine Entscheidung dar, ist es aber nicht, es ist ihre und sie versuchen damit nur Druck aufzubauen um dich auf ihre Linie zu zwingen.

                                            Du solltest dich auch nicht von deinem Freund abhängig machen, auch wenn ihr zusammen bleibt, musst du schauen dass du ein selbstständiges Leben führen kannst um nicht von einer Abhängigkeit in die nächste zu schlittern.
                                            Und wenn deine Eltern merken dass du dein Ding machst, werden sie dir mit der Zeit zumindest mehr Respekt entgegen bringen, denn weniger als jetzt geht gar nicht, egal ob sie sich für oder gegen dich entscheiden.

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                                            • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                              Liebe Linda

                                              Das ist wohl das Beste, was dir gerade passiert.

                                              Du bist auf dem Weg ein sehr unglückliches und sehr geplagtes Leutchen zu werden, wenn du da jetzt nicht aufpasst und endlich für alle Zeit lernst draus.

                                              Du wirst gerade emotional erpresst, du wirst hin- und hergebeutelt von anderen Menschen, sie streiten sich um dich, als ob du ihr Besitz wärst und als ob sie das Recht dazu hätten. Das haben sie aber nicht und du musst ihnen das verklickern uuuuuuuund, vor allem, du darfst das halt nicht mit dir machen lassen.

                                              Nie, von niemandem, von keinem darfst du dich so behandeln lassen.

                                              Stell dir einmal vor, du bist später mal in einer Ehe, oder auf einer Arbeit und man wirft mit dir so rum.

                                              Jetzt hast du die Gelegenheit dich abgrenzen zu lernen. Lerns!

                                              Wie macht man, wenn jemand dich in die Enge treibt und sich so benimmt??? Na??

                                              Heulen etwa?? Oder um Gnade bitten..??? Oder dich fürchten???


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                                              • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                                Es gibt nicht bloß eine Variante, wie du auf diese Form von Miteinander reagieren kannst.

                                                Du kannst mit allen streiten, diskutieren, aufjaulen und trotzen und Machtspielchen spielen, alle fragen, was du tun sollst, jeden bitten um Rat, mit jedem reden drüber, dich hilflos weiter in diesen Beziehungskrieg verstricken lassen, oder: du findest, heute mach ich Sex mit meinem Freund und ich werde mich besonders hübsch machen dafür. Morgen lerne ich vier Stunden und drei Stunden halte ich ein Mittagsschläfchen und am Abend wird für den nächsten Tag vorbereitet.

                                                Alles, was du tun musst, das ist einfach ganz gelassen bleiben und halt überhören, was gerade gezetert wird und geredet und gemutmasst und gedroht. Stelle dich taub. Geh stark und selbstbestimmt das machen, wie dir danach ist.
                                                Lass wettern und reagiere nicht drauf. Gib keine Antwort, frag nicht, das Recht ist bei dir. Du kannst tun und lassen, wie du magst und möchtest.

                                                Das ist WICHTIGST jetzt!!! Du wirst merken, wenn du dich da jetzt nicht in die Enge treiben lässt, dann verpufft dieser Wahn. Steh das durch, kraftvoll und stark.

                                                Das was die Eltern gerade machen, das ist wie wenn sie zu dir sagen würden, du bist drei Jahre alt und bleibst gefälligst drei Jahre alt, pasta.

                                                Sie werden ihr Gedrohe verstärken und es immer wieder versuchen, mit dir umzugehen, als ob du noch klein wärst. Finde sie witzig, im höchsten Fall, oder ganz ganz unreif noch. Stör dich nicht daran, es ist ihr Problem, nicht deines. Sie haben eine Meinung und die wird nun ausgemerzt. Hilf ihnen dabei, indem du dieser Meinung nicht mehr nachgibst.

                                                Du wirst sehen, das löst sich dann einfach auf und nichts passiert. Das Einzige, was passiert, sie ändern sich, du dich, jeder zu seinem Besten.

                                                Du musst das so sehen: das Rechtmässige, Richtige muss überleben, das nicht Richtige ( sein Kind erpressen, es nötigen, bedrohen, es jagen und kneifen) das darf gehen, sei es mit Gezetere und mit Kampfgehabe, es wird gehen, wenn du nicht mitmachst bei diesem Spielchen.

                                                Falls sie dich enterben wollen, dann ist eigentlich bloß das Gleiche zu tun, mach auf freundlich, hör nicht hin. Nach zwei Wochen gehen sie wieder zurück von diesem Vorhaben, wenn sie nachgedacht haben, was das für sie selbst bedeutet, was sie selbst dabei alles vernichten und verlieren. Bleib cool, bleib ruhig.

                                                Menschen probieren alles, aber solange sie Grenzen vorfinden, geht nicht alles.
                                                Dich zurückbeamen in die Kleinkindzeit ist leider nicht machbar. Sie werden das einsehen lernen.

                                                Bleib freundlich, aber halte dich heraus. So geht es am einfachsten und auch am leichtesten.

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                                                • Re: Beziehung Eltern - Freund

                                                  Hallo!

                                                  Mein Freund hat sich gestern von mir getrennt. Wir haben nur über Facebook Kontakt und dort hat er Schluss gemacht. Er meinte, er kann und will nicht mehr, weil er nur noch an meine blöden Eltern denken muss und von ihnen träumt und es ihm dadurch psychisch nicht mehr gut geht auf Dauer. Ich wäre eine Traum freundin gewesen, aber unter diesen Umständen kann er nicht weitermachen. Ich habe ihm gesagt dass ab Juli alles besser werden würde wenn wir eventuell zusammen ziehen könnten, aber er sagt, er will nicht mehr und kann nicht mehr und ich solle es akzeptieren. Und er glaubt wohl nicht daran dass es besser werden wird, weil überall wo ich bin, sind auch meine Eltern. Ich kann es aber nicht akzeptieren. Am liebsten würde ich ihn sehen, aber er schreibt mir nicht mal mehr auf meine verzweifelten Nachrichten zurück. Gibt es noch Hoffnung für unsere Beziehung? Ich liebe ihn noch so sehr, er meinte seine Gefühle würden weniger durch den wenigen Kontakt und meinen Eltern. Was kann ich tun, um die Beziehung noch zu retten oder ist alles verloren?

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