ich habe nun schon oft in diesem Forum geschrieben und bezüglich meiner Zwangsgedanken und meiner Angststörung immer zu wunderbaren Rat , beruhigende Worte und Anteilnahme hier gefunden .
Jetzt suche ich wieder Hilfe bei euch , allerdings in einem Völlig anderen Bereich ...
Mein Partner und ich sind seit 2009 zusammen , haben zwei wunderbare Kinder im Alter von 8 Jahren und 6 Jahren.
Mein Partner ist ein absolut liebevoller Vater , sehr sehr fleißig und immer darauf bedacht , dass es uns an nichts fehlt . All diese aufgezählten guten Eigenschaften machen es mir so unglaublich schwer .... Aber vielleicht sollte ich einmal erklären , warum ich mit dem Gedanken einer Trennung spiele !
Im Grunde sind die fast 11 Jahre an seiner Seite mit unglaublich vielen negativen Erfahrungen verbunden . Irgendwie bestand unsere gesamte Beziehung daraus , vor allem für mich, uns von einem Loch aus dem anderen zu holen . Bevor wir Kinder bekommen haben , hatte mein Mann ein Drogenproblem , regelmäßiges kiffen , gelegentlicher Konsum von Kokain , viel Alkohol . Ich muss dazu sagen , dass er bei seinem Bruder aufgewachsen ist , der selber mit seiner Sucht zu kämpfen hatte . Sprich er kommt aus extrem zerrütten Verhältnissen . Jedenfall ich mit damals 19 Jahren bin sämtliche Wege gegangen und habe alles mir mögliche versucht , ihn von diesen Drogen weg zu bekommen . Den Absprung schaffte er 2 Jahre später , als wir erfuhren dass wir ein Kind erwarten .
Während der Schwangerschaft began er eine Ausbildung , finanziell hatten wir daher viele viele Jahre zu kämpfen . Ich habe immer hinter ihm gestanden , ihn nie unter Druck gesetzt und diese Phase mit ihm durchgestanden . So langsam kristallisiere sich die Zwangsstörung bei ihm heraus , die sich in einer extremen Kontaminationsangst äußert . Am Anfang nicht so schlimm , jedoch immer schon auffällig . 2013 kam dann unsere Tochter zur Welt und ich versuche mich ab hier kürzer zu fassen .
der Zwang nahm immer mehr Ausmaß an . Waren wir draußen , mussten meine Kinder und ich uns vor der Tür ausziehen und auf das Badewasser warten , damit kein Dreck herein kommt . Auch das habe ich zum Leidwesen meiner Kinder immer mit gemacht , weil ich sah wie sehr der selbst darunter leidet . Zwischen all dieser Zeit gab es zwischen uns wieder und wieder Konflikte . Ich wollte so oft gehen , weil ich so müde davon war. Sex war für mich eine Qual , aber auch da musste ich irgendwie funktionieren . All das negative ausblenden , um ihn glücklich zu machen . Das gelang mir mal besser und mal gar nicht . Irgendwann größtenteils gar nicht .
Ich war schon immer viel alleine mit den Kindern , was ich ihm nie vorgeworfen habe , denn er hat vor allem für uns sehr viel gearbeitet . Manchmal war ich überfordert und manchmal einfach glücklich , wenn er nicht da war .
ich würde gerne alles noch so viel detaillierter schreiben, damit ihr euch genau hinein versetzen könnt , aber das würde den Rahmen sprengen .
ich habe bereits nach der Geburt meines Sohnes unter einer Postnatalen Depression /Angststörung gelitten und nach meiner Tochter dann noch viel schlimmer . In dieser Zeit habe ich von ihm weder Unterstützung , noch Geborgenheit erfahren . Ich habe mich so unglaublich allein gelassen gefühlt mit Aussagen wie „ Reiß dich mal wenigstens für die Kinder zusammen „ oder wenn ich wütend war mit Aussagen wie „ du psychisch labile irre !“ Also begann ich vieles zum Wohle aller zu schlucken , aber der Schmerz hat mich manchmal von innen zerfressen. Ich habe so viel bereits mit ihm mitgemacht , aber wenn es mir schlecht ging , war ich einfach nur eine Belastung.
Nun ja , ich habe mich irgendwann gemeinsam mit ihm um ein Therapieplatz für ihn gekümmert , es würde ein Stück besser , aber nur dahingehend , dass wir uns eben nicht mehr vor der Tür ausziehen mussten . In anderen Bereichen prägte er sich immer mehr aus .
Als ich in meiner psychischen Tiefphase war und eben nicht mehr funktionieren konnte, hat es auch nur Kritik gehagelt. Wenn ich ihn auf seinen eigenen Zwang aufmerksam machte kamen Aussagen wie „ ich reiße mich wenigstens für die Kinder zusammen !“
Ich habe weiter in mich gefressen , immer mehr hingenommen , über so vieles hinweg gesehen und 2016 dann erfahren , dass er eine 3 Monatige Affäre mit einer Kollegin hatte . Das hat mir den Boden unter den Füßen weg gerissen . Er hat Reue gezeigt , wir haben viel geredet , tatsächliche mehr als jemals zuvor , über Bedürfnisse , über Ärgernisse und das erste mal fühlte ich mich geliebt und gesehen . Das und die Tatsache dass wir 2 Kinder haben die sehr an ihrem Papa hängen
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