ich bin jetzt schon seit einigen Tagen hier unterwegs und habe die Qualität dieses Forums sehr zu schätzen gelernt.
Dass dies nicht grundlos geschah muss ich sicher nicht erwähnen. Ich würde mich deshalb glücklich schätzen, wenn mein Problem auf offene Ohren treffen und ich Hilfe erfahren dürfte.
Ich bin mittlerweile 60 Jahre alt, männlich und in der zweite Ehe.
Meine Frau habe ich vor rd. 13 Jahren kennengelernt und erkannte schon bald, den 6er im Beziehungslotto gefunden zu haben. Ich bilde mir ein, dass meine Frau das ähnlich sieht - nein, genau genommen weiß ich das.
Vor über fünf Jahren haben wir dann auch wieder geheiratet. Ich hätte es nicht unbedingt gebraucht, meiner Frau war es aber wichtig.
Bis dahin kann ich nur von einer traumhaften Beziehung sprechen und ich meine das ernst. Also nix nur rosarotes, sondern mit Meinungs- und Einstellungsdifferenzen und natürlich auch gelegentlich mit Streitigkeiten.
Lebendig eben, der Umgang war und ist stets liebevoll, vor allem immer respektvoll. Jeder ist auf das Wohl des Anderen bedacht, freut sich mit dem Anderen, wann immer es Anlass hierzu gibt. Nimmt lebhaft teil am Leben des Partners, hilft und unterstützt wo immer möglich.
Soweit die Habenseite, dass es - zumindest meinerseits - Grund zur Unzufriedenheit gibt war schon angedeutet.
Seit ein paar Jahren entwickelt meine Frau eine dominante Art. Zunächst kaum spürbar, mittlerweile aber zeitweise recht unangenehm.
Ich bin selbstständig und von meinem Mettier hat sie wenig Ahnung. Dennoch fordert sie nun immer nachdrücklicher, dass ich die Dinge auf ihre Art zu regeln hätte. Das geht natürlich nicht, aber ich ertappe mich trotzdem immer häufiger, dass ich widerwillig spure.
Ihr Megaprojekt ist es, mich zum Verkauf meines Hauses zu bewegen. Originalton: "Alles viel zu groß und wir schaffen das eh nicht mehr lange". Gut, es ist nicht nur groß, es ist riesig ... aber es gibt einen Gärtner und Hilfe im Haushalt. Also großes Unverständnis meinerseits.
Das Anwesen habe ich vor 30 Jahren gekauft und über 10 Jahre lang restauriert - ich kenne die Geschichte von jedem Stein und durch die erste Scheidung habe ich das alles nun fast zum zweiten mal bezahlt. Kurzum es ist mein Zuhause, mich davon zu trennen fiele mir unendlich schwer. Dennoch beschäftige ich mich zunehmend mit dem Gedanken.
Als wir uns kennen lernten war ich Raucher und das war auch sehr lange kein Problem. Irgendwann hat sie der Gestank gestört - ok, kann ich gut verstehen. Habe dann vor 3 - 4 Jahren auf die elektrische Variante umgesattelt (Geschmacks- oder Geruchsbelästigung gibt's da nicht). Vor gut einem halben Jahr war dies dann auch nicht mehr erträglich und ich habe auch das dann aufgegeben.
Momentan wird nun der Alkohol thematisiert. Zugegeben nicht ganz ohne Grund - ich mag abends meinen Rotwein oder das Bier. Wenn es denn mal etwas mehr wird - in Gesellschaft zum Beispiel - neige ich nie zu Aggressivität, ich werde dann eher sehr ruhig und friedlich.
Nun ja ... wie es ausschaut werde ich den Alkohol dann künftig wohl auch an den Nagel hängen dürfen. Ist ja nicht zu meinem Schaden.
Ich erzähle dies nicht in derart epischer Breite in der Absicht zu langweilen, sondern weil ich vermute, es ist für mein eigentliches Problem von Bedeutung.
Und damit komme ich jetzt endlich zur Sache:
Ich habe sehr wenig freie Zeit - Urlaub gibt es maximal einmal pro Jahr, dann aber nie mehr als 14 Tage. Gelegentlich, also ein oder zwei mal pro Jahr, ein verlängertes Wochenende.
Meine Frau verfügt über sehr viel mehr Freizeit und ist mehrmals im Jahr Freundinnen oder Verwandte besuchen oder mit Freundinnen auf Kurztripps irgendwo unterwegs. Ich freue mich mit ihr, wenn sie dann eine schöne Zeit hat.
Im letzten Jahr ist sie dann zum ersten mal für längere Zeit mit einer Freundin weggefahren. Für mich eine grausame Zeit mit extremer innerer Unruhe, Verlustängsten, Eifersucht und ich weiß nicht mit was noch allem. So etwas kannte ich bis dahin nicht.
Erklärt habe ich mir das dann selbst mit der Dauer und damit, dass ich diese Freundin nicht sehr mag. Schließlich waren dann alle ihre Kurztripps in der Folge völlig problemlos für mich.
Das hat aber leider doch nicht funktioniert. Kürzlich musste sie aus familiären Gründen ihre Schwester in den Staaten besuchen - man kann es sich denken, das gleiche nur noch schlimmer. In ein paar Tagen ist sie zurück und bei mir fährt so langsam wieder alles in den Normalzustand.
Dass ich mich bannig auf sie freue, muss ich ich nicht erwähnen.
Zwei Probleme bleiben:
1. So etwas möchte ich nicht mehr erleben und hab' keine Ahnung wie ich das anstellen soll??
2. In den letzten Tagen gingen mir sogar böse Dinge durch den Kopf - ich hätt' sie beinahe wissend und willentlich verletzt. Das darf nie geschehen, nur wie kann ich sie und mich davor schützen??
Vielleicht hat der Eine oder Andere eine Idee - würde mich sehr freuen.
Für die Geduld und die Aufmerksamkeit mir bis hierhin folgen zu wollen bedanke ich mich auf jeden Fall schon hier.
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