ich bin neu hier und habe eine etwas seltsame Geschichte zu erzählen, wo ich gerne Eure Meinung hören würde...
Also: ich bin 40 und war nun 2 Jahre mit einer Frau zusammen, die viel jünger ist.
Verschiedene Umstände hatten es ergeben, dass sie sehr bald schon bei mir einzog und ich würde sagen, dass sie ihre Liebe gezeigt hat, indem sie wärmer war, als ich, mich immer wieder umarmen wollte, mir fast schon zu oft gesagt hatte, dass sie mich liebt, usw...
Ich bin eher ein Kopfmensch und ich kann schon auch meine Gefühle zeigen, allerdings bin ich generell zurückhaltender oder kühler.
Schon in der Beziehung hat sich abgezeichnet, dass sie mich zwar liebt, aber dass ich beispielsweise alles selbst machen muss. Wir hatten oft Diskussionen und Zank, weil es einfach nicht möglich war, sie dazu zu bewegen, mich im Haushalt zu unterstützen.
Sie bezahlte etwa 25-30% von der Miete, ansonsten hatte sie hier aber nichts zu tun.
Ich habe geputzt, gewaschen, Staub gesaugt, die Wäsche aufgehängt/abgenommen, selbst wenn der Wäscheständer mitten im Raum stand, hat sie eher zur Seite geschoben, denn von sich aus zumindest ihre Wäsche abgenommen.
Ich hatte auch sehr viel geplant und wir verreisten in den 2 Jahren gut 20 Mal...
Mir war es wichtig, dass alles gut läuft, dass wir Wege und Ziele haben, die gemeinsamen Interessen waren durchaus vorhanden, auch das Kuscheln und der Sex waren okay, alles in allem konnte mir vorstellen, dass diese Frau und ich länger zusammen sind.
Doch es gab einfach unglaubliche Eskalationen, aus dem Nichts, wo sie innerhalb weniger Minuten total anders war, immer wieder zwischen totaler Arroganz und Minderwertigkeitsgefühle pendelte - in solchen Situationen war ich total überfordert und reagierte auch nicht immer richtig.
Als es dann so weit ging, dass sie meine Musik störte (die ich mit Ohrhörern!!!! hörte), dass ich mein Joghurt leiser(!) Essen soll, usw... - wurde ich langsam ungeduldig.
In den 2 Jahren wollte ich drei-, vier Mal die Beziehung beenden und hatte ihr das so auch gesagt. Dann war sie konstruktiv, versuchte mich zu halten (bettelte darum!), am Ende hatte ich mich dann auch beruhigt und versuchte wieder konstruktiv zu sein.
Aber man konnte nie wissen, wann sie die nächsten Stimmungsschwankungen hat.
In dieser Zeit warf sie mir dann auf den Kopf, dass ich nicht stabil bin, dass sie jederzeit damit rechnen müsste, dass ich gehe, sie dann alleine zurückbleibt, sie dann gar nicht mehr leben wolle, usw...
Sie stellte mich hin, wie einen Menschen, der schwach ist (wahrscheinlich um sich selbst stärker zu fühlen) und der einfach unausgeglichen ist...
Im März diesen Jahres fing sie dann damit an, dass sie dies und das nicht möchte und vielleicht mal lieber eine eigene Wohnung hätte. Ich versuchte darauf einzugehen und sie zu unterstützen, damit sie sich bei mir wieder besser fühlt, aber es waren teilweise schon die komischsten Dinge, warum sie ausziehen würde...
Als dann im April mal wieder ein heftiger Streit passierte und wir 2 Tage vorher auch Streit hatten und sie wieder mal wochenlang keinen Finger im Haushalt gerührt hatte, war es mir zu blöd und ich sagte, dass sie GEHEN soll.
Ich zeigte zur Tür.
Sie lief ins Bad, heulte...
Wenig später begann sie mit der Wohnungssuche.
Wir hatten dann noch eine große Reise, die eben schon lange vorher gebucht war und auch dort eskalierte alles so sehr, dass ich sagte, ich reise ab oder sie soll abreisen, jedenfalls kann und will ich sie so nicht mehr sehen.
Am Ende hatten wir uns wieder arrangiert und reisten auch gemeinsam zurück.
Am 31. Mai ist sie ausgezogen und wohnt nun im Nebenhaus. Ich hatte sie unterstützt, wo ich nur konnte, ihr beim Möbel tragen geholfen, ihr einige meiner Möbel geschenkt, weil sie derzeit nicht so viel Geld hat ging ich in den Supermarkt und kaufte Taschen voller Lebensmittel, bei DM ihre Kosmetikprodukte, usw... - und ich hoffte, dass wir es schaffen, Freunde zu werden.
Was ganz wichtig ist: NEIN; ich bin nicht mehr verliebt, ich war und bin eigentlich froh, dass sie ausgezogen ist und NEIN; ich will sie auch nicht mehr zurück.
Im August hätten wir dann noch ihre Geburtstagsreise machen sollen, ich hatte da über 1.000,- investiert, wenige Tage vorher hatten wir wieder einen Streit, wo ich mich umdrehte und ging und die Reise absagte. Doch dann dachte ich mir: okay, ich hatte alles geplant, ich hatte alles gezahlt, ihr Geburtstag ist es auch noch - also sollten wir fliegen.
Doch sie wollte nicht mehr.
Ich musste alleine fliegen...
Als ich zurückkam war ich noch immer etwas sauer, denn sie provoziert ohne Ende, sie warf mir aus dem Nichts Sachen auf den Kopf, wo man sich an den Kopf greift.
Wenn sie mal 2-3 Wochen (was selten war) Ruhe gab, hatten wir auch keinen Streit, denn ich selbst hatte nie damit begonnen und ich sagte ihr auch zwei- oder drei Mal: siehst Du, wenn wir diese Streits vermeiden, klappt das alles supergut...
Seit der geplanten August-Reise sind nun ca. 6 Wochen und es wirkt so, als leben wir uns mehr und mehr auseinander. Wir schreiben zwar täglich via Messenger und planen auch Freunde zu sein, aber irgendwie läuft dieser Frieden nach wie vor nur einseitig.
Beispiel: sie braucht Geld für eine Anschaffung und ihre Mutter hatte sie unterstützt. Das war am Samstag. Ich dachte: okay, diese Sache macht Sinn - und ich gab ihr auch etwas (sie wollte es nicht nehmen). Am Sonntag rief sie mich an und fragte mich, ob ich sie bei einem Bewerbungsschreiben unterstützen kann. Also ging ich rüber zu ihr. Am Montag fragte sie mich, ob ich ihr bei der Heizung helfen kann - also half ich ihr bei der Heizung...
Und gestern fragte ich sie, ob sie mir im Büro etwas ausdrucken könne - worauf sie antwortete, dass sie nicht meine Sekretärin sei.
So läuft das ungefähr.
Ich will nicht sagen, dass sie generell so ist, denn ich glaube, sie ist ein hilfsbereiter, lieber Mensch, aber manchmal kommt es in sie und dann ist sie ganz anders.
Etwas später hat sie es selbst eingesehen... - aber das Problem ist: es gab schon Dutzende, wenn nicht schon über Hundert Diskussionen auf intensiver Ebene, richtigen Zank und irgendwann muss man doch aus Fehlern lernen???
Wenn man sowieso schon weiß, dass ein Weg nicht ans Ziel führen kann und wird, dann muss man doch bereit sein, diesen Weg zu ändern?
Ich will hier klar und deutlich schreiben, dass meine Worte natürlich subjektiv sind. Ich habe auch Fehler gemacht, bzw. bin ich manchmal schlecht gelaunt oder ein wenig ironisch/sarkastisch, doch glaube ich nicht, dass es so schlimm ist, dass eine Beziehung zerbrechen kann.
Aber mit ihr ist es wirklich mühsam. Und sie hat auch keine Freunde... Sogar ihre eigene Mutter unterstützt da eher mich.
Das war nun die lange Einleitung - und nun komme ich zum Punkt:
Es ist schon so viel vorgefallen, aber ich habe sie noch immer tief in meinem Herzen. Ich will ihr einfach nur Gutes. Obwohl ich schon 100x schlechte Erfahrungen hatte, habe ich nun wieder eine Wochenendreise vorgeschlagen, ihr wieder einkauft (wie ich schrieb ist es derzeit etwas eng bei ihr), ich plane sie weiter zu unterstützen, für sie da zu sein und vorige Woche sagte sie auch, dass ihr das sehr, sehr viel bedeutet, nun will sie auch mit mir zu Ikea gehen, um dort ein Sofa zu kaufen, usw... - aber unter dem Strich verstehe ich meine eigene Schmerzgrenze nicht.
Meine Freunde (die sie kennen) meinten, dass es spätestens mit der - am Ende - von IHR abgesagten Geburtstagsreise vorbei gewesen wäre. So etwas kann man nicht machen... Und auch vorher meinten sie schon oft: warum lässt Du Dir das alles gefallen? Du bist doch stark, kennst Deinen Weg, Deine Ziele, warum lässt Du Dir so sehr an der Nase herumtanzen???
Ich weiß es nicht.
Ich weiß aber, dass es mir schon weh tun würde, wenn ihre Heizung nicht funktioniert und sie ein wenig frieren würde, oder mal wenig Geld für essen hätte, usw....
Ich finde, ich mache mich da selbst zum Affen und sie wirft mir einfach mit "Du bist mir sehr wichtig" ein Stückchen Zucker hin und ich springe schon...
Das ist aber falsch!
Ich war nie so...
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