Ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Also, meine Frau und ich, wir kennen uns knapp 6 Jahre und sind 3 Jahre verheiratet. Am Anfang war alles prima , der Himmel voller Geigen sozusagen. Wir verstanden uns sehr gut. Sie hatte es nicht immer leicht gehabt im Leben, aus ihrer ersten Ehe viele Schulden,bis hin zur Privatinsolvenz. Ich habe eine Lebensversicherung auszahlen lassen, um ihr zu helfen. Sie wollte nicht mit Schulden in unsere Ehe gehen. Jetzt sind wir beide nicht die Großverdiener, aber es reicht um über die Runden zu kommen. Also wollte ich die Hochzeitsfeier etwas kleiner halten. Wurde nix draus, der kleine Trotzkopf hat solange die Luft angehalten bis sie ihre Traumhochzeit bekam. War natürlich etwas kostspieliger als geplant. Und der Fotograf für 200€ taugt bestimmt nichts, wir nehmen den für 350€. Und so ist es die ganze Zeit. Ich gucke, das wir über die Runden kommen, meine Frau gibt das Geld aus als wäre ein Verfallsdatum drauf. Und nur für wichtige Sachen: Deko-Kram, neue Handtasche (weil die, die wir letzten Monat gekauft haben, ist doch etwas zu klein), neue Schuhe usw. Immer mit dem Spruch:Schließlich geh ich auch arbeiten fürs Geld und man muss sich auch mal was gönnen. Ich schaffe es seit 4 Wochen nicht mir die neue Springsteen CD zu gönnen, verkaufe im Gegenteil noch meine sündhaft teuren Picture Discs weit unter Preis, damit wir was zu Essen auf dem Tisch haben.
Dadurch sind im Laufe der Zeit einige Rechnungen liegen geblieben und von mir schlichtweg vergessen worden. So dass mein Konto hin und wieder gepfändet wurde. Es gab natürlich Mega-Stress. Seitdem fühlt sie sich auch befugt, meine Post zu öffnen und zu lesen. Auch sonst ist ihre Neugier kaum zu stillen. Warum ich denn heute nicht pünktlich aus der Arbeit kam ? Also unser Nachbar muss nach Feierabend auch immer über die Autobahn, der ist viel eher da als du. Auch scheut sie sich nicht, mir über die Schulter zu gucken, wenn ich mal aufs Handy schaue. Ich telefoniere auch ungern in ihrem Beisein, da sie immer dazwischen plappert, was ich sagen soll.
Ständiger Streitpunkt ist auch immer wieder das Thema essen. Frage ich, was wir kochen sollen, kommt als Antwort: Mir doch egal. Oder :Kannst du nur ans Essen denken? Ich bin Koch, also ja.
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