wie im Betreff genannt, haben meine Frau und ich in den letzten Wochen zahlreiche gemeinsame "Tiefpunkte" erlebt. Nun will sich meine Frau von mir trennen. Die Situation belastet mich sehr und ich bitte um Rat.
Wir sind nun fast 2 Jahre verheiratet und führen über 6 Jahre eine gemeinsame Beziehung. Seit der Hochzeit versuchten wir Nachwuchs zu zeugen, was leider aufgrund einer Krankheit meiner Frau nicht so einfach ist. Einige Ärzte sagten Ihr, dass sie möglicherweise gar keine Kinder bekommen kann. Das Frauen im Freundeskreis schwanger wurden, fiel ihr natürlich sehr schwer. Dementsprechend hat Sie viel geweint. Ich habe stets zu Ihr gehalten und immer versucht zu verdeutlichen, dass Sie mir wichtiger ist als alles andere. Dies wurde aber meist nicht wirklich "beachtet". Da wir den gemeinsamen Hausbau planen, konnte Sie den Frust immer wieder hinten anstellen.
Wie es der Zufall wollte, stellte sich vor wenigen Monaten raus, dass Sie schwanger war. Die Schwangerschaft stand aber bereits auf wackligen Beinen. Das war dennoch der gefühlte 6er im Lotto für uns beide, da wir nun wussten es geht überhaupt. Da der Hausbau vor der Tür stand, wollten wir demnächst bei Schwiegereltern einziehen. Meine Frau hat ein sehr angespanntes Verhältnis zu Ihrer Mutter. Dies zeigte sich, als wir von der Schwangerschaft erzählten. Erst schien Schwiegermutter sich riesig darüber zu freuen, eine Woche später schmiss Sie uns quasi raus. Die Zeit danach auch keine Reaktion oder Frage wie es meiner Frau und dem Kind geht, obwohl Sie wussten, dass es "kritisch" ist. Leider verloren wir das Kind. Meine Angst dass meine Frau in ein tiefes Loch fällt und möglicherweise depressionsartige Auswirkungen haben, bestätigte sich zunächst nicht, im Gegenteil, wir wuchsen förmlich zusammen. Sie versprach mir unter Tränen, dass Sie alles dafür geben wird, um mit mir ein Kind zu haben. Ich versuchte Ihr den Druck zu nehmen und sagte, dass es mir am wichtigsten ist, dass wir zusammenhalten und alles weitere ergibt sich dann von allein. Auch hier war zu spüren, dass Sie das beruhigte.
Bei Ihrer Mutter meldeten wir uns daraufhin erstmal nicht. Meine Frau wollte nicht mit Ihr reden. Ich bat Sie darum, dennoch zu Ihr zu gehen und es zu sagen. Das taten wir dann auch. Ich erzählte was passiert ist und dass wir enttäuscht sind, dass Sie es nicht geschafft haben mal zu fragen wie es der Tochter (meiner Frau) und dem Kind geht. Sofort schrillen Schwiegermutters Alarmglocken. Sie heulte los, Sie hätte sich ja stets Gedanken nur um uns gemacht. Wie sich rausstellte wussten Sie auch ca. 2 Wochen, dass das Kind nicht mehr da ist (Meine Frau trank ein Glas Wein bei einer Feier und Ihre Schwester sah das) und hat dennoch nicht nachgefragt. In diesen Situationen verschließt sich meine Frau in Gesprächen komplett. Sodass ich dann allein mit den Beteiligten spreche. Hierbei ist auch zu sagen, dass ich immer hinter meiner Frau stehe, aber auch immer versuche eine Weg zu finden auch mit der Schwiegermutter wieder ins reine zu kommen, da ich denke die Familie ist und bleibt wichtig für einen Menschen. Danach brachen wir ab und verschoben das Gespräch bis sich alle beruhigt haben.
Schwiegermutter und Freund kamen dann nach 2 Wochen einfach rüber um zu sprechen. Die Fronten blieben aber verhärtet. Meine Frau sagt wieder gar nichts, sie blieb komplett regungslos und auch offensichtlich gefühlslos. Die ganzen Wochen hatten aber auch mich so fertig gemacht, dass ich sagte keine Monologe mehr halten zu wollen und auch keine Lust und Kraft dafür habe. So ging es auseinander.
Ab diesem Tag fiel meine Frau dann wirklich in ein Loch. Sie wollte keinerlei Nähe zu mir, noch mit mir reden. Jegliche Versuche über alles zu sprechen, schlugen fehl. Einen Ausflug und eine Shoppingtour machte Sie zwar mit, aber es schien Ihr alles auf die Nerven zu gehen. Sie hing ab dieser Zeit nur noch am Handy und schrieb mit diversen fremden Leuten. Mir gegenüber stand das ewige Schweigen und eine ständige Aggressivität, die man auch ohne Worte spürte. Wir schreiben sonst oft, ab diesen Zeitpunkt gar nicht mehr bzw. ich bekam keine Antwort. Nach 2 Wochen schrieb ich dann, dass Sie immer dran denken soll, dass ich Sie über alles Liebe und für Sie da bin. Es folgte die Antwort, dass Sie von dem Familienleben nur noch genervt ist und unsere Ehe langweilig sei und Sie keine Kinder mehr will. Das Sie Leute kennen lernen will und Reisen usw. Auch dass Sie sich am liebsten ein Wohnung nehmen will. Alle diese Sachen sind Dinge, die sie die 6 Jahre zuvor auf keinen Fall wollte. Außerdem sind wir nicht wenig gereist. Aufgrund des Hausbaus haben wir gesagt erstmal keine großen Reisen wie bisher, aber Urlaub in 3 Städten für jeweils 5-6 Tage scheinen mir da nicht wenig (Einmal davon übrigens mit Schwiegereltern).
Hierbei ist zu Erwähnen, dass genau diese Situation nahezu identisch schon einmal vor ca. 4 Jahren da war, als Sie sich ebenfalls extrem mit Ihrer Mutter gezofft hat. Damals "fing" Sie sich nach ca 2 Wochen wieder. Danach folgte eine schöne Zeit, sonst hätte sie mich wohl nicht geheiratet.
Bislang habe ich versucht den Alltag wie bisher weiterzuführen. Jedoch weiß ich nicht was ich machen soll und wie es weitergehen soll. Soll ich ausziehen und Sie allein lassen? Ich versuche Ihr ja Zeit zu geben. Tief im Inneren fühle ich, dass Sie mich liebt und der Streit mit der Mutter sie in eine "Depression" versetzt. Professionelle Hilfe habe ich versucht zu bekommen, jedoch bekomme ich frühstens im März einen Termin. Ich liebe meine Frau über alles. Dementsprechend schlimm ist es für mich, dass mein komplettes Leben droht zusammenzubrechen. Vor ca. einem Monat waren wir eine glückliche Familie, die ein neues Haus baut und Nachwuchs erwartet. Jetzt scheint es so als ich alles verliere.
Wenn es im Text so klingt dass ich ein "Heiliger" bin ist dass auch nicht richtig. Ich kritisiere Sie auch und bin auch manchmal ein Sturkopf und sage vielleicht auch mal was Dummes. Aber meist kurz danach realisiere ich sowas und komme aufs wichtige zurück, dass ich Sie liebe.
Entschuldigt den langen Text.
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