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Suizid des Vaters

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  • Suizid des Vaters

    Mein Freund und ich sind seit 5 Jahren ein paar und wohnen seit fast 1 1/2 Jahren zusammen. Der Vater meines Freundes, seine Eltern sind seit langem geschieden, hat sich vor ca 3 Monaten umgebracht, vor zwei Monaten war das Begräbnis. Wir hatten vor dieser schrecklichen Nachricht schon Probleme in der Beziehung, da es auch mit meinen Eltern schwierig war/ist, die etw gegen die Beziehung haben und auch gab es Probleme mit dem besten Freund meines Freundes. So rutschten wir quasi von einem Streit, der jetzt aber beendet ist - habe mich mit dem Freund vertragen und kann auch gut damit leben - in das nächste Dilemma - den Selbstmord seines Vaters. Er ist nicht mehr er selbst. Er ist abweisend und lieblos mir gegenüber. Er meint er weiß nicht, ob er noch mit mir beisammen sein will, seine Emotionen seien zurück gegangen. Er weiß nicht was er will oder wie es weitergehen soll. Er meint aber er hat noch Gefühle für mich.
    Auch geht er ziemlich oft aus und schüttet sich mit Alk zu, mit dem ich auch nicht sehr zufrieden bin. Ich neige außerdem dazu mit jemandem mitzuleiden und bin nah am Wasser gebaut. Hatte generell etw Klammerprobleme und versuche das immer noch in den Griff zu bekommen und meine Heulerei kann er natürlich momentan gar nicht brauchen. Ich versuche das auch zu unterdrücken, aber manchmal schaffe ich es nicht.
    Es tut mir auch weh, dass er Trost bei anderen findet und nicht mehr bei mir, so wie früher.
    Ich muss jetzt stark sein und es nehmen wie es kommt, sonst verliere ich ihn, das weiß ich.
    Sein Verhalten tut halt sehr weh und ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll/kann, um ihm zu helfen.
    Ich will doch nur, dass er glücklich ist.


  • Re: Suizid des Vaters

    "Es tut mir auch weh, dass er Trost bei anderen findet und nicht mehr bei mir, so wie früher."

    Früher waren Sie sicher auch eine glückliche, zumindest keine traurige Frau.

    Das kann er z.Z. gar nicht gebrauchen.
    Seine anderen Bezugspersonen sind bestimmt nicht traurig.

    Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie mehr an sich selbst denken, etwas allein unternehmen und sich nicht ausschließlich über ihn definieren.

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    • Re: Suizid des Vaters

      Ja, das ist schwierig, gerade wenn man mit leidet.
      Im Grunde kannst du dich nicht in deinen Freund hinein versetzen, er ist mit seinen Gefühlen isoliert, versteht sie wahrscheinlich selber nicht und jemand anderer der kann das dann erst recht nicht nachempfinden, auch wenn das Mitgefühl hoch ist.

      Ich denke dein Freund kann einmal nicht verstehen warum sein Vater das getan hat, ein "Selbstmord" ist zudem von Haus aus stark negativ belastet.
      Ich persönlich finde, davon sollte man weg kommen.
      Für die meisten die das tun ist es eine Erlösung, von einem Problem dass sie in dieser Welt nicht lösen können und das ihnen unglaubliche Qualen beschert.
      Es passiert aufgrund einer Krankheit, oder weil dem Leben einfach nichts mehr abzugewinnen ist.
      Ganz wichtig ist, dies hat nichts mit dem Umfeld zu tun, ganz besonders nichts mit den Kindern, die sich aber oft diesen Schuh anziehen und denken sie hätten was tun können wenn sie es nur bemerkt hätten, geben sich dadurch eine Schuld.
      Eigentlich gibt es keinen Selbstmord, das Wort alleine sorgt schon dafür dass sich alle schlechter fühlen als es ohnehin schon der Fall ist, obwohl niemand ermordet wurde, es ist kein Verbrechen geschehen für das irgendwer den Kopf hinhalten müsste.

      Dein Freund wird gerade einen großen Konflikt mit sich austragen, er versteht nicht warum es so gekommen ist, ob er hätte etwas tun können, warum er "scheinbar" so unwichtig für seinen Vater war dass er einfach so einen Suizid gemacht hat.

      Ich denke der erhöhte Alkoholkonsum und das viele weggehen, das ist nichts als Trauer.
      Alkohol wird oft als Medikament eingesetzt, um Schmerz, Depressionen, innere Konflikte und Trauer zu lindern.
      Er trauert und da er nicht weiß wie er das sonst tun soll, die Gefühle vielleicht nicht ertragen kann, lindert er das auf diese Weise.
      Es ist sein Weg mit der Trauer umzugehen.

      Sicher kein besonders guter Weg, aber um davon abzukommen muss er selber dahinter kommen und sich eine andere Möglichkeit suchen, um das alles aufzuarbeiten.
      Vielleicht ist es auch noch zu früh für eine Konfrontation mit den eigenen Gefühlen, das hält er möglicherweise nicht aus und genau da ist der Alkohol das vermeintliche Helferlein in der Not.

      Besser wäre natürlich wenn er sich von Außen Hilfe holen würde, eine Trauerbegleitung in Form eines Therapeuten, oder einer Selbsthilfegruppe, aber manchmal muss man sich erst einmal weg schießen um irgendwann zu dieser Erkenntnis zu kommen.

      Er ist halt noch mitten drin, in der nicht aushaltbaren Phase, du kannst ihm nur durch dein da sein und deine Bereitschaft ihm zu helfen, wenn er das möchte, zur Seite stehen.
      Du solltest aber nicht alles aushalten, wenn du es nicht mehr aushalten kannst.
      Sondern auch klare Ansagen dahingehend machen, dass auch du leidest, unter seinem Verhalten, dass du immer für ihn da bist wenn er jemanden braucht, aber wenn es zu übel wird eben auch gehst und Abstand suchen wirst.
      Es braucht einen Impuls, um die Form wie er damit umgeht zu überdenken und eine Aussicht die es wert ist andere Möglichkeiten zu suchen.
      So wie es jetzt ist, ist er auf dem besten Wege selber Schaden zu nehmen, vielleicht spielt auch eine Depression eine Rolle, die in der Trauerphase normal ist aber spätestens nach einem halben Jahr vergehen sollte.

      Du musst das alles nicht ertragen, kannst dich zurückziehen, mag sein dass ihm das dann sogar hilft, oder eben nicht, was aber auch nicht deine Verantwortung ist, denn du hast vor allem die Verantwortung selber da raus zu kommen ohne Schaden zu nehmen.

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      • Re: Suizid des Vaters

        Hallo Luciana

        Wenn er im Moment abweisend und lieblos ist, dann sagt er damit, dass er alleine sein will. Tu ihm den Gefallen und schau mal nicht hin, was er so macht- leb halt mal ohne ihn weiter.
        Du kannst in der Zwischenzeit deine Umgebung aufpolieren, Freunde treffen, deine Finanzen und alles mögliche ausbauen und viele andere nützliche Sachen machen.
        Wenn er wieder eingekriegt ist, dann besprecht das Weitere. Solange er Kummer schiebt wirst du keine Chance haben. Also warte ab, bis dieser sich gelegt hat und widme dich halt inzwischen deiner eigenen Welt.

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