Am Samstag hat mein Freund nach 2 Jahren die Beziehung beendet. Wir waren für Samstag verabredet gewesen, weil wir uns aussprechen wollten, war auch sein eigener Vorschlag. Er kam dann zu mir, ich hab schon gemerkt, dass was nicht stimmt. Er wollte noch nicht mal Schuhe und Jacke ausziehen. Wir standen da und dann sagte er mir unter Tränen und sehr zögerlich, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Er wollte sofort wieder gehen, er meinte, er wollte es mir eben nur persönlich sagen. Ich war ganz ruhig dabei und habe ihn gebeten, dass wir wenigstens kurz in Ruhe reden.
Wir hatten am Wochenende davor eine unschöne Situation, wo ich sauer war wie er sich mir gegenüber verhalten hat und ich ihm das gesagt habe. Mag sein, dass es ihn verletzt hat, dass der Zeitpunkt blöd war. Er hat genau diese Situation als Auslöser genommen und meinte, dass er nicht immer derjenige sein möchte, der so etwas abbekommt. Klar, in einer Beziehung ist nicht immer alles perfekt und wir haben oft über uns gesprochen. Ich habe auch seine Kritik angenommen und auch drüber nachgedacht, aber wenn ich ihm mal was gesagt habe, war es so als hätte ich mit einer Wand gesprochen und er tat oft so als wäre meine Aussage unberechtigt und er wäre fehlerfrei und sein Verhalten immer korrekt. Man sagt sich ja auch mal gegenseitig wenn einen was stört, was über einen längeren Zeitraum geht oder man hat ja mal Fragen an den anderen und er hat es sofort immer als Angriff gesehen, obwohl ich echt aufgepasst habe wie ich es rüber bringe. Wir haben uns immer geliebt, waren total auf einer Wellenlänge, wollten dieses Wochenende eigentlich zusammen wegfahren, haben geplant wie wir unseren Urlaub nächstes Jahr nehmen usw. Eine Woche später ist alles anders. Plötzlich sind nur noch zu wenig Gefühle für mich da, obwohl er nie in die Richtung was angedeutet oder angesprochen hat. Nach diesem einen Wochenende hat er mir noch ganz normal geschrieben, als wäre nix passiert und am nächsten Tag war er wie ausgewechselt. Kein Bild kein Ton von ihm, ging nicht ans Telefon, sehr distanziert. Wir hatten dann später mal telefoniert, wobei er da auch schon sehr wortkarg war und meinte wir müssten uns aussprechen. Den Donnerstag und Freitag war er anscheinend viel unterwegs und am Freitag war angeblich eine Weihnachtsfeier von seiner Arbeit, von der er nie was erwähnt hat. Ich hatte ihn dann gefragt wo er Donnerstag war, er meinte sehr zögerlich und unsicher "zu hause", ich sagte ihm, dass er mir abends sogar noch geschrieben hat, dass er unterwegs sei. Dazu hat er nicht mehr viel gesagt, nur sparsam geguckt. Wir hatten bisschen miteinander gesprochen aber auf meine Fragen habe ich nur schwammige oder keine Antworten erhalten, die mir noch mehr Fragen aufgeworfen haben. Er wirkte sehr unsicher, verletzlich, ferngesteuert. In seinen Augen hatte er die ganze Zeit Tränen und ich konnte ihm ansehen, dass es ihm schwer fiel aber da noch was für mich sein musste. Ich meinte noch zu ihm, dass es nichts gibt worüber wir nicht reden könnten, was wir nicht klären könnten, auch wenn es Zeit braucht. Das es meist immer eine Lösung gibt. Und dass Freunde von uns sich ja auch wieder zusammen gerauft haben, obwohl einer dem anderen fremd gegangen ist. Er hatte mich dann mit großen Augen angeguckt und stammelte irgendwas, wollte mir irgendwas sagen, hat er dann aber doch nicht. In dem Moment wollte ich ihn nicht fragen, ob er es getan hat, was ich ihm auch nicht unterstellt habe. Während wir geredet haben wollte er meine Hand nicht halten, hat mich trotzdem wie immer "Mäuschen" genannt. Zum Abschied haben wir uns umarmt und ich hab ihm gesagt, dass er ein wundervoller Mensch ist und er meinte noch zu mir "du bist auch wundervoll". Ich hatte ihn auch noch gefragt wann ihm denn klar geworden ist, dass er es nicht mehr möchte. Er murmelte nur "iwann die Tage" oder so in die Richtung. Ich verstehe so viele Sachen nicht, ich weiß gar nicht wie manches einordnen soll und das noch so viele offene Fragen sind und wir kein normales aufrichtiges Gespräch geführt haben.
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