Verhalten nach Meinungsverschiedenheit/Streit
Liebes Forum,
ich bin auf eure Meinungen zu meinem Beitrag gespannt, da mir sowas oft helfen kann, Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich denke der Beitrag wird sehr lang, hoffe aber trotzdem auf Antworten.
Es geht um Folgendes.
Mein Freund und ich sind nun seit knapp einem Jahr zusammen. Er ist ein Typ Mensch, der sich durchaus mal zurück zieht, wenn er nicht gut drauf ist oder genervt. Darüber habe ich hier im Forum auch bereits einmal geschrieben, da es mir recht schwer fällt, entspannt damit umzugehen. Ich habe sehr schnell Verlustangst, beziehe vieles zu schnell auf mich und mache mir einfach insgesamt viel zu viele Gedanken. Dass das problematisch ist, vor allem auch für mich weil ich mir das Leben damit selber schwer mache, ist mir durchaus bewusst. Leider ist dies kein Schalter den ich einfach umlegen kann aber ich versuche immer diesbezüglich an mir zu arbeiten. Ich habe nämlich keine Lust, irgendwann als Klette dazustehen, die andauernd jammert weil sie Angst hat, dass ihr Freund sie verlässt. Meine Ängste führen bei mir oft dazu, dass ich eigentlich meistens die Person bin, die nach Diskussionen o.ä. auf ihn zugeht und vermutlich auch oft zu viel hinnimmt. Dies kurz zu meinem Hintergrund.
Da mein Freund zurzeit sehr viel arbeiten muss (er ist im Schichtdienst tätig und arbeitet auch oft 12-Stunden-Schichten) ist seine Laune natürlich nicht unbedingt immer die Beste. Aus o.g. Gründen kam es nun am Wochenende und gestern vor, dass ich wieder mit meinen Verlustängsten zu kämpfen hatte, da wir uns bereits mehr als eine Woche nicht gesehen hatten. Wir wollten uns Montag, also gestern, treffen. Als ich am Sonntag jedoch nachfragte, kam von ihm dann "Mal sehen, weiß nicht, bin ziemlich kaputt" Ich habe natürlich sofort angefangen zu grübeln und war irgendwo auch enttäuscht, da er mir immer sehr fehlt. Dazu kommt, dass er gerne die Firma wechseln möchte und ihn das aktuell sehr beschäftigt, da er zurzeit bei einem Dienstleister arbeitet und lieber irgendwo hin wechseln möchte, wo er intern angestellt ist.
Gestern war es dann nun so, nachdem ich wieder mit meiner Angst zu kämpfen hatte, dass er mir plötzlich morgens einen Screenshot von einer Eingangsbestätigung schickt, die er von einem Unternehmen per Mail erhalten hat. Er hatte sich bei einer Firma beworben, die 400km entfernt liegt. Ich wusste zunächst erstmal garnicht richtig was ich dazu sagen sollte, habe ihn gefragt wie er sich das vorstellt, was mit uns sei und ob er nicht findet dass man über sowas erstmal spricht. Seine Antworten waren, dass er ja nicht "morgen" weg wäre, er auch noch nicht wüsste wie er sich das vorstellt, er aber bereit wäre umzuziehen wenn das Geld stimmt.
Das hat mich so dermaßen getroffen, dass ich mich erstmal zurückgezogen und ihm mehrere Stunden nicht geschrieben habe. Ich war sehr verletzt und habe mich total übergangen gefühlt. Diese Aktion hat mir das Gefühl gegeben, dass er in dem Moment keinen Gedanken an unsere Beziehung verschwendet hat und es ihm quasi "egal" war, wie das bei mir ankommt. Das war kein schönes Gefühl und ich hatte sehr daran zu knacksen.
Irgendwann schrieb er mir dann, wieso nichts von mir kommen würde. Ich habe ihm dann (leider schriftlich, ich hasse das eigentlich) gesagt, was los ist. Er hat daraufhin einiges relativiert, kam damit um die Ecke dass er eh nicht glaubt dass das was wird, dass ich ihm ja nicht egal sei etc. Wir haben dann eine Zeit lang hin und her geschrieben und es haben sich irgendwie zwei Themen vermischt, denn auch meine Verlustangst kam plötzlich wieder zur Sprache. Am Ende des Chats habe ich nochmal gefragt, ob er denn nachvollziehen könne was mich so getroffen hat, er bejahte. Daraufhin fragte ich, ob nun vorerst alles geklärt sei, es kam als Antwort "Was ist das denn jetzt wieder für eine Frage?"
ich habe ihm dann einige Zeit später geschrieben, dass ich noch zu einer Freundin fahre da ich irgendwie auch Ablenkung brauchte. Daraufhin kam nur ein "Hmmm", auf Nachfrage ein "Ist egal", und als ich dort war schrieb er plörtzlich "Es ist nix, lassen wir das jetzt einfach. Mir ist das gerade alles zu komisch. Es ist ja alles besprochen" und dann - nichts mehr.
Ich wusste garnicht, was auf einmal los ist. Ich habe keine Ahnung, was er plötzlich komisch fand und wieso er sich einfach nicht mehr gemeldet geschweige denn meine darauf folgenden Nachrichten gelesen hat. Ich hatte den Eindruck, als würde er den Spieß umdrehen wollen da ich ja nun wieder da saß und absolut nicht wusste was los ist, was natürlich wieder dazu führte dass mein Kopf ratterte. Ich habe ihm dann nur noch geschrieben dass dieses Geschreibe mich nervt und ich einfach normal reden will und nun nichts mehr dazu schreiben werde und dass ich es unfair finde, dass er mir so etwas Kryptisches schreibt und dann nichts mehr dazu sagt.
Heute morgen hatte ich als antwort darauf nur ein "Ich war am schlafen".
Ich habe darauf nichts geantwortet und seitdem herrscht Funkstille.
Es fällt mir unfassbar schwer mich nicht zu melden, jedoch möchte ich gerade auch nicht wieder den ersten Schritt machen da ich das Gefühl habe er denkt dann er könnte einfach damit durchkommen. Es ist sehr untypisch für mich, mich nicht zu melden, aber ich hoffe irgendwo auch, dass er dadurch mal zum Nachdenken angeregt wird. Mir fällt gerade beim Besten Willen nicht ein, was ich gestern Abend so plötzlich falsch gemacht haben könnte...
und obwohl ich mich gerade nicht melden und es mal "durchhalten" möchte, habe ich gleichzeitig unglaublich Angst, dass etwas kaputt geht. Dass das vermutlich sehr überzogen ist, denke ich mir auch die ganze Zeit... Aber mich quält so eine innere Unruhe, das Gefühl, irgendwas tun zu müssen damit die Situation sich beruhigt und alles wieder gut ist. Jedoch will ich natürlich auch, dass er mal versteht dass ich gerade extrem traurig über die Situation bin und eben NICHT diejenige bin, die trotzdem immer wieder den ersten Schritt macht. Ich habe es genau so verdient, dass mein Partner auf mich zukommt, oder?
Mich würde sehr interessieren, was ihr denkt. Verhalte ich mich falsch? Ist es richtig, sich nicht zu melden oder macht es das nur schlimmer? Soll ich doch wieder auf ihn zugehen?
Mein Wunsch ist es, einfach in einem normalen Gespräch eine Lösung zu finden, leider blockt mein Freund jedoch oft ab wenn ich in Konfliktsituationen sage, dass ich vernünftig drüber reden möchte. Er zieht sich wie oben beschrieben zurück...Aber anders ist eine Lösung doch nicht möglich :-(.
Danke im Voraus für eure Antworten!
ich bin auf eure Meinungen zu meinem Beitrag gespannt, da mir sowas oft helfen kann, Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich denke der Beitrag wird sehr lang, hoffe aber trotzdem auf Antworten.
Es geht um Folgendes.
Mein Freund und ich sind nun seit knapp einem Jahr zusammen. Er ist ein Typ Mensch, der sich durchaus mal zurück zieht, wenn er nicht gut drauf ist oder genervt. Darüber habe ich hier im Forum auch bereits einmal geschrieben, da es mir recht schwer fällt, entspannt damit umzugehen. Ich habe sehr schnell Verlustangst, beziehe vieles zu schnell auf mich und mache mir einfach insgesamt viel zu viele Gedanken. Dass das problematisch ist, vor allem auch für mich weil ich mir das Leben damit selber schwer mache, ist mir durchaus bewusst. Leider ist dies kein Schalter den ich einfach umlegen kann aber ich versuche immer diesbezüglich an mir zu arbeiten. Ich habe nämlich keine Lust, irgendwann als Klette dazustehen, die andauernd jammert weil sie Angst hat, dass ihr Freund sie verlässt. Meine Ängste führen bei mir oft dazu, dass ich eigentlich meistens die Person bin, die nach Diskussionen o.ä. auf ihn zugeht und vermutlich auch oft zu viel hinnimmt. Dies kurz zu meinem Hintergrund.
Da mein Freund zurzeit sehr viel arbeiten muss (er ist im Schichtdienst tätig und arbeitet auch oft 12-Stunden-Schichten) ist seine Laune natürlich nicht unbedingt immer die Beste. Aus o.g. Gründen kam es nun am Wochenende und gestern vor, dass ich wieder mit meinen Verlustängsten zu kämpfen hatte, da wir uns bereits mehr als eine Woche nicht gesehen hatten. Wir wollten uns Montag, also gestern, treffen. Als ich am Sonntag jedoch nachfragte, kam von ihm dann "Mal sehen, weiß nicht, bin ziemlich kaputt" Ich habe natürlich sofort angefangen zu grübeln und war irgendwo auch enttäuscht, da er mir immer sehr fehlt. Dazu kommt, dass er gerne die Firma wechseln möchte und ihn das aktuell sehr beschäftigt, da er zurzeit bei einem Dienstleister arbeitet und lieber irgendwo hin wechseln möchte, wo er intern angestellt ist.
Gestern war es dann nun so, nachdem ich wieder mit meiner Angst zu kämpfen hatte, dass er mir plötzlich morgens einen Screenshot von einer Eingangsbestätigung schickt, die er von einem Unternehmen per Mail erhalten hat. Er hatte sich bei einer Firma beworben, die 400km entfernt liegt. Ich wusste zunächst erstmal garnicht richtig was ich dazu sagen sollte, habe ihn gefragt wie er sich das vorstellt, was mit uns sei und ob er nicht findet dass man über sowas erstmal spricht. Seine Antworten waren, dass er ja nicht "morgen" weg wäre, er auch noch nicht wüsste wie er sich das vorstellt, er aber bereit wäre umzuziehen wenn das Geld stimmt.
Das hat mich so dermaßen getroffen, dass ich mich erstmal zurückgezogen und ihm mehrere Stunden nicht geschrieben habe. Ich war sehr verletzt und habe mich total übergangen gefühlt. Diese Aktion hat mir das Gefühl gegeben, dass er in dem Moment keinen Gedanken an unsere Beziehung verschwendet hat und es ihm quasi "egal" war, wie das bei mir ankommt. Das war kein schönes Gefühl und ich hatte sehr daran zu knacksen.
Irgendwann schrieb er mir dann, wieso nichts von mir kommen würde. Ich habe ihm dann (leider schriftlich, ich hasse das eigentlich) gesagt, was los ist. Er hat daraufhin einiges relativiert, kam damit um die Ecke dass er eh nicht glaubt dass das was wird, dass ich ihm ja nicht egal sei etc. Wir haben dann eine Zeit lang hin und her geschrieben und es haben sich irgendwie zwei Themen vermischt, denn auch meine Verlustangst kam plötzlich wieder zur Sprache. Am Ende des Chats habe ich nochmal gefragt, ob er denn nachvollziehen könne was mich so getroffen hat, er bejahte. Daraufhin fragte ich, ob nun vorerst alles geklärt sei, es kam als Antwort "Was ist das denn jetzt wieder für eine Frage?"
ich habe ihm dann einige Zeit später geschrieben, dass ich noch zu einer Freundin fahre da ich irgendwie auch Ablenkung brauchte. Daraufhin kam nur ein "Hmmm", auf Nachfrage ein "Ist egal", und als ich dort war schrieb er plörtzlich "Es ist nix, lassen wir das jetzt einfach. Mir ist das gerade alles zu komisch. Es ist ja alles besprochen" und dann - nichts mehr.
Ich wusste garnicht, was auf einmal los ist. Ich habe keine Ahnung, was er plötzlich komisch fand und wieso er sich einfach nicht mehr gemeldet geschweige denn meine darauf folgenden Nachrichten gelesen hat. Ich hatte den Eindruck, als würde er den Spieß umdrehen wollen da ich ja nun wieder da saß und absolut nicht wusste was los ist, was natürlich wieder dazu führte dass mein Kopf ratterte. Ich habe ihm dann nur noch geschrieben dass dieses Geschreibe mich nervt und ich einfach normal reden will und nun nichts mehr dazu schreiben werde und dass ich es unfair finde, dass er mir so etwas Kryptisches schreibt und dann nichts mehr dazu sagt.
Heute morgen hatte ich als antwort darauf nur ein "Ich war am schlafen".
Ich habe darauf nichts geantwortet und seitdem herrscht Funkstille.
Es fällt mir unfassbar schwer mich nicht zu melden, jedoch möchte ich gerade auch nicht wieder den ersten Schritt machen da ich das Gefühl habe er denkt dann er könnte einfach damit durchkommen. Es ist sehr untypisch für mich, mich nicht zu melden, aber ich hoffe irgendwo auch, dass er dadurch mal zum Nachdenken angeregt wird. Mir fällt gerade beim Besten Willen nicht ein, was ich gestern Abend so plötzlich falsch gemacht haben könnte...
und obwohl ich mich gerade nicht melden und es mal "durchhalten" möchte, habe ich gleichzeitig unglaublich Angst, dass etwas kaputt geht. Dass das vermutlich sehr überzogen ist, denke ich mir auch die ganze Zeit... Aber mich quält so eine innere Unruhe, das Gefühl, irgendwas tun zu müssen damit die Situation sich beruhigt und alles wieder gut ist. Jedoch will ich natürlich auch, dass er mal versteht dass ich gerade extrem traurig über die Situation bin und eben NICHT diejenige bin, die trotzdem immer wieder den ersten Schritt macht. Ich habe es genau so verdient, dass mein Partner auf mich zukommt, oder?
Mich würde sehr interessieren, was ihr denkt. Verhalte ich mich falsch? Ist es richtig, sich nicht zu melden oder macht es das nur schlimmer? Soll ich doch wieder auf ihn zugehen?
Mein Wunsch ist es, einfach in einem normalen Gespräch eine Lösung zu finden, leider blockt mein Freund jedoch oft ab wenn ich in Konfliktsituationen sage, dass ich vernünftig drüber reden möchte. Er zieht sich wie oben beschrieben zurück...Aber anders ist eine Lösung doch nicht möglich :-(.
Danke im Voraus für eure Antworten!
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