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Wie Bruder und Schwester in der Ehe

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  • Wie Bruder und Schwester in der Ehe

    Lieber Herr Dr. Riecke,

    vielleicht langweilt Sie meine Geschichte, aber mir (44J) kommt sie sehr vertrackt und auswegslos vor.
    Nach 25 Jahren Partnerschaft, 14 Jahren Ehe und 3 Kindern (7, 10 und 13) befinde ich mich in einer klassischen Ehesituation.

    Wir funktionieren als Eltern prima, haben Spaß und ein tolles Familienleben. Aber als Paar gibt es uns nicht mehr.

    Als die Kinder klein waren, hatte ich oft keine Lust auf körperliche Nähe. Danach litt ich unter einem ausgeprägten Erschöpfungssyndrom und erhielt in der Zeit viel liebevolle Zuwendung und Unterstützung von meinem Mann. Körperliche Annäherungsversuche wies ich jedoch meistens ab.

    Nun bin ich nach einigen Jahren aber wieder bei Kräften und die Kinder werden größer. Ich nehme mein altes Leben, meinen Beruf wieder in Angriff und habe wieder ein Bedürfnis nach richtiger Partnerschaft mit meinem Mann. Er behauptet auch, dass er gerne am liebsten täglich Sex hätte, an ihm solle es nicht liegen... Aber Beruf und Alltag und eingefahrene Verhaltensmuster fressen uns auf, Zeit und Kraft fehlen. Wir kriegen es nicht hin.

    Ich suche immer wieder das Gespräch möchte, dass wir gemeinsam nach Wegen suchen, Lösungen finden, kreativ sind. Er fehlt mir. Sogar psychologische Hilfe habe ich in Anspruch genommen. Zuletzt war ich ganz deutlich und shconungslos zu ihm und habe direkt ausgesprochen was ich vermisse und sogar Vorschläge unterbreitet, wie wir unser Sexleben wiederbeleben könnten. An Phantasie mangelt es mir nicht. Aber er lässt es an sich abprallen und macht nicht wirklich mit. Er sagt, er kann nichts an der Situation ändern - sein Beruf und die Kinder fordern ihn und außerdem sei er verunsichert, denn ich würde mich seinen Annäherungsversuchen gegenüber widersprüchlich verhalten. Aber ich kann, wie viele Frauen, nicht aus dem Stand heraus Sex machen, wenn ich nicht das Gefühl habe, dass wir ein Liebespaar sind.
    Und ich denke immer, wenn er mehr Sex möchte, dann müsste er doch auch mal aktiv werden und sich überlegen, wie wir das gemeinsam gut hinkriegen könnten! Mit mir darüber mal reden was möglich wäre und Spaß machen würde! Wenn ich das von meiner Seite aus tue, setzt ihn das irgendwie unter Druck, habe ich das Gefühl.

    Vorletzten Sommer habe ich einfach ein WE im Hotel gebucht und alle Kinder woanders untergebracht. Das war toll, wir hatten Urlaub, Sex und Spaß und Nähe. Aber danach war das alte Phlegma sofort wieder da. Von ihm kommt kein Impuls. Möchte ich etwas ändern, muss ich aktiv werden. Von ihm kommt kein Impuls, der mir das Gefühl gibt, wir sind ein Liebespaar, geschweige denn, dass ihm das überhaupt wichtig ist. Er hat sich irgendwie gemütlich eingerichtet in unserem Familienleben und fühlt sich geborgen so, ihm scheint der Sex und ich als Frau nicht wirklich groß zu fehlen.

    Ich halte das auf Dauer nicht aus. Ich verhungere am langen Arm, fühle mich komplett überhört, nicht gewertschätzt und möchte am liebsten ausziehen vor Wut.

    Was können Sie mir raten?
    Danke, dass Sie sich Zeit nehmen.


  • Re: Wie Bruder und Schwester in der Ehe

    Versucht das einfach mal deutlich auszudiskutieren. So etwas passiert in Ehen leider viel zu oft!

    Kommentar


    • Re: Wie Bruder und Schwester in der Ehe

      "Was können Sie mir raten?"

      Das erwähnte Wochenende war eine Art Rollentausch: aus der Eltern - in die Paarfunktion.

      Nun wäre zu überlegen, wie Sie diese Paarfunktion in den Alltag transferieren können.

      Da gäbe es die Möglichkeit, für bestimmte Tage eine Kinderversorgung zu organisieren, um sich sich widmen zu können.
      Das machen übrigens die meisten Paare in Ihrer Situation so.

      Besonders günstig ist es übrigens, wenn die "Kinderversorgung" nicht nur ein notwendiges Übel, sonder so attraktiv ist, dass die Kinder das richtig wollen und sich vorfreuen.
      Das überträgt sich dann oft auf die Eltern.

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      • Re: Wie Bruder und Schwester in der Ehe

        Wahrscheinlich sind die Kinder eben doch noch nicht groß genug, um einen Neuanfang als "Ehepartner" zu starten. In den genannten Altersstufen gehen die Probleme doch erst richtig los, wo die ganze Kraft der Eltern gefordert ist. Und das wird noch weiter zunehmen, bis sie aus dem Haus völlig selbständig sind.

        g.

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        • Re: Wie Bruder und Schwester in der Ehe

          Die Kinder wollen "fressen" und ob die Eltern hungern ist denen egal- so schaut es aus.
          Ich habe mal gehört, Gemütlichkeit und Alltag sind ganz wichtig für Kinder, sie brauchen das, um sich sicher und geborgen zu fühlen können. Zugleich sind aber Gemütlichkeit und Alltag Killer von sexueller Umtriebigkeit und Gelüsten- das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, also Eigenschaften, die heben sich gegenseitig sogar auf.

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          • Re: Wie Bruder und Schwester in der Ehe

            Aber hier liest man doch schwarz auf weiß, dass man nur einmal weg war und schon war es himmlisch! Das ist doch ein richtig deutlicher Hinweis, dass es eh funktioniert, aber eben NOCH nicht ganz.

            Ich würde mal aufhören, mich zu kränken und mir vorzubeten, dass ich es schlecht habe. Es ist heute so, aber nicht ewig und immer- die ersten Schritte in eine andere Richtung sind doch schon in die Wege geleitet. Er hat gesagt, seine Lust ist da, was will man mehr?
            Man darf nicht stur sein, mit der Erfüllung seiner Gelüste wächst automatisch der Wille, auch deine Gelüste satt zu machen, das geht Hand in Hand. Einer muss nachgeben, dann klappt es auch. Also, hinnehmen, dass es "bloß" mal angeblich "wertlosen Sex" ohne Gurren und ohne "Liebesseufzer" gibt, mitnehmen, was geht derweil und so nach und nach seufzt er dann und ist ganz verliebt, weil sein Sex wieder auflebt und natürlich gibt es dann Umarmungen und verschmustes Kichern nachher und zwischen diesem sexuellen Austausch. ZUFRIEDENHEIT macht verliebt und nicht Diskussionen.

            Ich habe das schon langsam kapiert, dass ich alles bekomme, wenn er happy ist und alles Reden nichts nutzt, wenn er es nicht ist. Inzwischen nehme ich hin, dass der Weg zur Ideal-Linie ( da wo auch ich gut versorgt werde) wie von selbst geebnet ist, wenn ich selbst großzügig bin.

            Also, spar dir deinen Frust und deinen Zorn, mach ihm das, was er gern hätte, wie er es sich vorstellt, das ist, wie wenn du Vorbereitungen triffst, dass alles wieder wird, wie es sein sollte. Einer muss sich "opfern". Der Unnachgiebige muss sich nachgiebig zeigen, dann gehts. Sobald es "geht", ( also regelmässiger intimer Austausch stattfindet) , kann man dann so nach und nach geschickt drehen und wenden und anfangen, Bedingungen zu stellen.

            Das Nette an Bett und Co ist, dass man sich daran gewöhnt, wie wenn man wieder zu rauchen beginnt nach einer Nichtraucherphase. Ist sexuelles Wohlbehagen da, dann wird man süchtig drauf und dann kann man ja kleinweise hier und da Hürden einbauen, also neckisch vorenthalten, ( nicht sauer, mürrisch, feindselig) bis das erfüllt wird, was es sonst noch alles gibt, außer den Quickie. Aber zuerst mit Quickie anfangen, das wärs. Weil der die einfachste Variante ist- na und, jeder muss klein anfangen dürfen, mit der Übung wird man dann Meister.

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