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Mein Partner und ich

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  • Mein Partner und ich

    Guten Tag allen die mich noch kennen und mich letztes Jahr bei meinem Problem unterstützt haben. An eventuell neue Mitglieder: Es geht auch um Pädophilie, also am besten nicht weiterlesen, wenn euch das Thema schwerfällt.

    Ich wollte einfach mal ein wenig berichten wie es uns so ergangen ist in der Zeit, was gut/schlecht lief etc.

    Ich gehe weiterhin regelmäßig zur Therapie bei dem damals besagten KTW Therapeuten, in welcher es aber überwiegend um meine Depressionen und Ängste geht, weniger um die Neigung. Mir ist währendessen bewusst geworden, dass mein Partner doch ein größeres Problem hat mit meinen Fantasien umzugehen als ich bisher angenommen hatte. Er versucht es zu akzeptieren, aber es ist eben eher ein tolerieren und totschweigen.

    Das belastet mich manchmal, denn ich habe für mich einen ziemlich lockeren, alltagstauglichen Umgang mit meiner Sexualität gefunden, bzw. habe ich den ja an sich schon immer an den Tag gelegt, aber mir ist aufgefallen, dass ich doch manchmal mehr Angst vor bestimmten Situationen in denen ich Kindern begegne/n(könnte) hatte, als es nötig gewesen wäre. Das Problem ist im Grunde eher selbstgemacht als eine realistische Gefahr.

    Ich habe mich ja für meinen Partner entschieden und möchte diese anderen Gefühle gerne mit ihm teilen können, möchte, dass er sich für mich mitfreuen kann. Aber ich denke das ist vielleicht (noch) etwas zu viel verlangt von ihm. Er war bisher nicht in der Lage mit seinem Therapeuten über seine Missbrauchserlebnisse zu sprechen, allerdings hat er mich einmal begleitet bei einem Gespräch und dort kam es kurz zur Sprache.

    Er schien anschließend ein wenig erleichtert zu sein und hat auch großes Verständnis für mich gezeigt, obwohl das Thema nur kurz angekratzt wurde. Ich habe den Eindruck, dass er seitdem eine bessere Vorstellung davon hat was dieser Umstand eigentlich genau bedeutet und, dass es große Unterschiede zwischen dem gibt was ihm passiert ist und meinen Gefühlen. Ich bin eben nicht sein Vater und auch nicht "wie" sein Vater. Ich habe selbst einige neue Dinge über die Thematik gelernt, wofür ich auch sehr dankbar bin.

    Aber ich habe dennoch das Gefühl, dass mein Freund in gewisser Weise sehr klischeehaft denkt und es ihm immernoch schwerfällt Menschen mit dieser Neigung eben als normale Menschen zu betrachten. Ich sehe das mittlerweile ein wenig anders als noch vor geraumer Zeit - es ist eine Orientierung, keine Krankheit per se, wenn niemandem geschadet wird (weder einem Kind noch der Person selbst). Er sieht es noch immer als krankhaft generell an. Aber vielleicht braucht das auch alles einfach noch mehr Zeit, nicht nur zwischen meinem Partner und mir, sondern in der Gesellschaft an sich.

    Grüße, Haedilia


  • Re: Mein Partner und ich

    Hallo Haedilia,
    es freut mich dass deine Geschichte eine insgesamt positive Entwicklung genommen hat.

    Zu deinem Freund denke ich, es ist schon für jemanden ohne Missbrauchserfahrung fast unmöglich zu verstehen welche Unterschiede es beim Thema Pädophile gibt und dass die meisten nicht so sind und handeln wie wir es über die Gesellschaft und Medien suggeriert bekommen.
    Um es besser verstehen zu können muss man zu einem Verständnis darüber gelangen, was aber das allgemein suggerierte Feindbild und die Unwissenheit verhindert.
    Besonders weil diese Menschen davon überzeugt sind dass sie es wissen und alles was es an positiven über Pädophile zu berichten ist ins negative umgekehrt werden muss, da es nicht geht dass es an Pädophilen überhaupt etwas gibt was nicht abscheulich wäre.
    Hier wird etwas verwechselt, das man gegen Pädophile genauso sein muss wie z.B. gegen Rassismus, oder Mord, eine Frage der Ehre und wenn man sich im positiven Sinne damit auseinandersetz, dann ist man im eigenen Denken ganz klar auf der falschen Seite da es in dieser Sache nur ein gnadenloses Schwarz oder Weiß gibt.

    Dein Freund hat nun selber erlebt was jene Pädophile tun wenn sie ihrer Neigung nachgehen, für ihn dürfte also noch schwerer sein seine Erfahrungen mit einem Menschen der Urvertrauen besaß, zu überdenken und zu revidieren.
    Er gibt sich alle Mühe zu einem Verständnis dich betreffend zu kommen und ist da anscheinend auch schon recht weit, er weiß was er will, nur das Verstehen funktioniert noch nicht so ganz.
    Was ja auch verständlich ist, da er eben auf der schwarzen Seite war, mit der hellen Seite und den Unterschieden bei dieser Neigung niemals in Kontakt war, sich deshalb auch nicht hineindenken kann und logischerweise hängt davon das Verständnis ab um das er ringt.
    Ich denke irgendwann wird er es über dich finden, wenn er auch emotional die Missbraucher von deiner Neigung unterscheiden kann und mit seinem eigenen Schmerz so gut klar kommt dass er den Blick hinter diese Neigung vertiefen kann, ohne das ihm seine eigenen Erlebnisse und Gefühle verbauen einen objektiven Blick und Verständnis haben zu können.

    Ich denke eure Beziehung und wie sehr er an deinen Gedanken teilhaben kann, hängt vom Grad seiner eigenen Entwicklung die Missbrauchserfahrungen betreffend ab und weniger von dem was du ihm sagst, dafür dürfte er erst wirkliches Verständnis entwickeln können wenn er seine eigenen Qualen aufgearbeitet hat.

    Aber er liebt dich und das sind gute Voraussetzungen dafür dass ihr auch einen Weg findet der für euch beide auf Dauer gangbar ist, ihr habt ihn ja anscheinend schon längst beschritten.

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    • Re: Mein Partner und ich

      Huhu! Ich war gerade ein wenig verwirrt darüber wer du bist xD Tired, stimmts? Weshalb der neue Account?

      Zu dem Punkt mit seinem Vater würde ich gerne noch anmerken, dass dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit gar kein Pädophiler war, sondern ein Ersatzhandlungstäter - sprich, jemand der nicht sexuell an Kindern interessiert ist, sondern eigentlich an Erwachsenen und einfach seine Machtposition ausgenutzt hat. Entweder aus Mangel an anderen Gelegenheiten oder tatsächlich aus sadistischen Motiven (sein Alkoholproblem spielte auch noch mit rein). Diese Leute stellen einen großen Teil der Täter dar und verschlechtern somit noch weiter das Bild des "bösen, unkontrollierbaren Pädophilen" in der Gesellschaft. Viele Pädophile verlieben sich in Kinder, beschäftigen sich an sich gerne mit ihnen, ihrer Art, interessieren sich für ihre Bedürfnisse etc. Das widerspricht natürlich diesem Feindbild.

      Ich bin ebenfalls froh, dass mein Partner sich damit überhaupt auseinandersetzt, vielleicht macht er auch vieles lieber mit sich alleine aus was das betrifft, so ist er eben. Aber das macht es natürlich auch schwer ihm zu helfen. Dass er mich liebt, da bin ich mir ziemlich sicher.

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      • Re: Mein Partner und ich

        sondern ein Ersatzhandlungstäter - sprich, jemand der nicht sexuell an Kindern interessiert ist, sondern eigentlich an Erwachsenen und einfach seine Machtposition ausgenutzt hat. Entweder aus Mangel an anderen Gelegenheiten oder tatsächlich aus sadistischen Motiven (sein Alkoholproblem spielte auch noch mit rein).
        Ich wollte schon schon schreiben den kenne ich auch, aber das ist wohl wirklich sehr häufig.
        Ich denke dass ist viel komplexer als man denkt wenn ein Mensch so ist und die Persönlichkeit ist eigentlich das was den Täter vom nicht Täter trennt..

        Ich war gerade ein wenig verwirrt darüber wer du bist xD Tired, stimmts? Weshalb der neue Account?
        Und dennoch sofort wiedererkannt.:-)

        Mir ging es auf den Geist dass ich wegen der Beitragszahlen immer wieder angegriffen wurde und dachte mit einem Wechsel wird es vielleicht etwas besser.
        Tired schläft aber nur und wird (vielleicht) irgendwann wieder geweckt.:-)))

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        • Re: Mein Partner und ich

          "wegen der Beitragszahlen immer wieder angegriffen wurde.."

          Die nehmen bei E.T. aber auch rasch zu, so dass Sie sich schon mal einen neuen Nick überlegen sollten.

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          • Re: Mein Partner und ich


            Die nehmen bei E.T. aber auch rasch zu, so dass Sie sich schon mal einen neuen Nick überlegen sollten.
            Definitiv, der Gedanke hat sich mir auch schon aufgedrängt.

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            • Re: Mein Partner und ich

              Ich verstehe...Und da ist sie auch schon wieder verschwunden

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              • Re: Mein Partner und ich

                Huhu!

                Ist ein Weilchen her,
                schön wieder von dir zu hören.
                Aber ich muss auch noch etwas aufholen,
                hab wahrscheinlich einiges von der Entwicklung verpasst, wie es scheint.

                Für mich hört sich das tatsächlich insgesamt recht positiv an.
                Was nicht heißt, dass ihr beide eine einfache Zeit habt, das ist schon klar, und es war zu erwarten.
                Aber ihr arbeitet daran, kontinuierlich und verständnisvoll.
                Bleibt noch die Hoffnung, dass ihr zwei genug Geduld mitbringen könnt dem jeweils anderen gegenüber und euch selbst wiederum öffnen könnt.
                Oder was heißt Hoffnung:
                sprecht am Besten darüber, damit ihr immer wieder daran erinnert werdet vom anderen.

                Und wenn die Liebe doch eh da ist, dann wird das schon...

                Liebe Grüße

                auch an dich Tired

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                • Re: Mein Partner und ich

                  Vielen Dank, Lola Ehrliche, liebe Worte tun immer gut.

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