Ich wollte einfach mal ein wenig berichten wie es uns so ergangen ist in der Zeit, was gut/schlecht lief etc.
Ich gehe weiterhin regelmäßig zur Therapie bei dem damals besagten KTW Therapeuten, in welcher es aber überwiegend um meine Depressionen und Ängste geht, weniger um die Neigung. Mir ist währendessen bewusst geworden, dass mein Partner doch ein größeres Problem hat mit meinen Fantasien umzugehen als ich bisher angenommen hatte. Er versucht es zu akzeptieren, aber es ist eben eher ein tolerieren und totschweigen.
Das belastet mich manchmal, denn ich habe für mich einen ziemlich lockeren, alltagstauglichen Umgang mit meiner Sexualität gefunden, bzw. habe ich den ja an sich schon immer an den Tag gelegt, aber mir ist aufgefallen, dass ich doch manchmal mehr Angst vor bestimmten Situationen in denen ich Kindern begegne/n(könnte) hatte, als es nötig gewesen wäre. Das Problem ist im Grunde eher selbstgemacht als eine realistische Gefahr.
Ich habe mich ja für meinen Partner entschieden und möchte diese anderen Gefühle gerne mit ihm teilen können, möchte, dass er sich für mich mitfreuen kann. Aber ich denke das ist vielleicht (noch) etwas zu viel verlangt von ihm. Er war bisher nicht in der Lage mit seinem Therapeuten über seine Missbrauchserlebnisse zu sprechen, allerdings hat er mich einmal begleitet bei einem Gespräch und dort kam es kurz zur Sprache.
Er schien anschließend ein wenig erleichtert zu sein und hat auch großes Verständnis für mich gezeigt, obwohl das Thema nur kurz angekratzt wurde. Ich habe den Eindruck, dass er seitdem eine bessere Vorstellung davon hat was dieser Umstand eigentlich genau bedeutet und, dass es große Unterschiede zwischen dem gibt was ihm passiert ist und meinen Gefühlen. Ich bin eben nicht sein Vater und auch nicht "wie" sein Vater. Ich habe selbst einige neue Dinge über die Thematik gelernt, wofür ich auch sehr dankbar bin.
Aber ich habe dennoch das Gefühl, dass mein Freund in gewisser Weise sehr klischeehaft denkt und es ihm immernoch schwerfällt Menschen mit dieser Neigung eben als normale Menschen zu betrachten. Ich sehe das mittlerweile ein wenig anders als noch vor geraumer Zeit - es ist eine Orientierung, keine Krankheit per se, wenn niemandem geschadet wird (weder einem Kind noch der Person selbst). Er sieht es noch immer als krankhaft generell an. Aber vielleicht braucht das auch alles einfach noch mehr Zeit, nicht nur zwischen meinem Partner und mir, sondern in der Gesellschaft an sich.
Grüße, Haedilia
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