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Depressiver Partner

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  • Depressiver Partner

    Guten Morgen.

    Mein Partner (27) und ich (25) sind seit etwa vier Monaten ein Paar. Schon vor der Beziehung hat er mir von seinen Depressionen erzählt. Zu Beginn war er sehr um mich bemüht und wir kamen recht schnell zusammen, weil es sein Wunsch war. Natürlich hatte ich nichts dagegen, immerhin habe ich mich in ihn verliebt.
    Anfangs hatten wir noch täglich GV und er hat mir noch Komplimente gemacht. Mit den Wochen wurde beides jedoch weniger. Mittlerweile schlafen wir nur noch einmal die Woche, manchmal auch einmal alle zwei Wochen miteinander. Ich bekomme keine Komplimente mehr egal wie viel Mühe ich mir gebe und obwohl mich ein Mann auf einer Party direkt vor seinen Augen angeflirtet hat, hat ihn das nicht gestört.
    Zum Thema Eifersucht meinte er nur, dass er kein eifersüchtiger Typ ist.

    Mal sucht er meine Nähe, mal weist er mich zurück. Manchmal versetzt er mich auch, weil er es einfach nicht schafft (wegen der Uni, oder weil er sich nicht gut fühlt).
    Ich versuche stets ihm entgegen zu kommen und Verständnis zu haben, aber manchmal fällt mir das doch recht schwer. Vor allem wenn er nie fragt, was ich mache und gefühlt kaum Interesse an mir zeigt.
    Ich habe schon oft das Gespräch gesucht und gesagt, was mich unglücklich macht. Für ihn ist hingegen allerdings okay.

    Es ist nicht so, als wäre alles schlecht. Er schreibt mir täglich, umarmt mich und berührt mich auch so häufig aus dem Nichts.
    Vor mir hatte er wohl noch keine richtige Beziehung. Sie hielten nicht lange und oft schien er seine Partnerinnen auch nicht gesehen zu haben.

    Ich möchte gerne mit ihm zusammen bleiben, weil er mir viel bedeutet und ich habe mich viel mit Depressionen auseinandergesetzt, weil ich ihn besser verstehen möchte. Doch manchmal weiß ich einfach nicht, ob ihm was an mir und der Beziehung liebt. Ob meine Mühen geschätzt werden und Sinn machen, oder ob ich meine Zeit "verschwende".

    Vielleicht hat jemand Tipps, oder eigene Erfahrungen? Ich würde mich sehr über eure Beiträge freuen!


  • Re: Depressiver Partner

    Hast Du ihn schon mal gefragt, was er dagegen unternimmt?

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    • Re: Depressiver Partner

      Hallo.

      Er lehnt Medikamente und Therapien derzeit gänzlich ab.

      Kommentar


      • Re: Depressiver Partner

        Hi,
        es ist auch manchmal nicht so leicht zu sagen was an einer Depression liegt und was nicht.
        Wenn er kein eifersüchtiger Typ ist, dann ändert sich das auch nicht ohne Depressionen.
        Wenn du seine erste Beziehung bist, dann ist auch klar dass er in manchen Dingen etwas unbeholfen ist und wenn er nicht so oft Zeit hat, sich vielleicht nicht so meldet wie du es dir wünschst, dann ist es auch eher ein Problem der unterschiedlichen Charaktere und somit auch eines deiner Erwartungen.

        Klar, Depressionen wirken sich auf das Sexualleben aus und auf noch viel mehr.
        Wenn seine Libido gerade schwächelt, dann ist es so.
        Da kann auch er nichts machen und sicher haben die Gefühle des verliebt seins dem entgegengewirkt, aber die Verliebtheitsphase mt Schmetterlingen und Hochgefühlen geht nun zu ende, deshalb lernst du ihn jetzt so kennen wie er ist, ohne die Euphorie der Hormone.
        Wichtig ist ihm seine Freiräume und Ruhe zu lassen, zu versuchen ihn da raus zu ziehen obwohl er gerade nicht raus kann, ist keine gute Idee.
        Da ist es besser im Hintergrund zu bleiben, worauf er sich dann wieder verlassen kann, dass du dennoch da bist.
        Du kannst immer mal versuchen ihn zu was zu motivieren, musst aber auch akzeptieren wenn es gerade nicht geht, ihn vielleicht auch mal länger seine Ruhe lassen.

        Bei Depressionen ist es meiner Meinung nach so, dass die Partner eine hohe Autonomie haben müssen, um die trüben Zeiten für sich gestalten können und auch ohne den Partner.
        Erfüllung in dem was sie alleine unternehmen finden, die guten Zeiten dann umso mehr genießen.

        Drängen und denken was er eigentlich mal tun sollte bringt nichts, du musst auf dich schauen und dein Leben gestalten können, auch wenn er mal einige Wochen untertaucht.

        Es ist schwierig mit depressiven Partnern und manchmal ist es auch besser sich selber zu retten, bevor man auch dem Trübsinn anheim fällt.
        Besonders wenn die Vorstellungen einer Beziehung nicht mit dem Ist-Zustand einer Depression zusammen passen, ist es auch immer für den anderen ein Leiden, wo man sich selber gut reflektieren können muss um klar zu kommen und eben die Autonomie hilft über einiges hinweg.

        Kommentar



        • Re: Depressiver Partner

          "Schon vor der Beziehung hat er mir von seinen Depressionen erzählt."

          Wie kommt er zu dem Schluss, an Depressionen zu leiden?

          Gab es mal eine Diagnostik, einen Therapieversuch?

          Depression wird häufig als entschuldigende Erklärung für ein anderes Problem benutzt...

          Kommentar


          • Re: Depressiver Partner

            "Schon vor der Beziehung hat er mir von seinen Depressionen erzählt."

            Wie kommt er zu dem Schluss, an Depressionen zu leiden?

            Gab es mal eine Diagnostik, einen Therapieversuch?

            Depression wird häufig als entschuldigende Erklärung für ein anderes Problem benutzt...
            Ich hatte den Text noch gar nicht zu Ende gelesen, da fiel mir 1 Satz von einem Psychologen in einer Gruppentherapie ein. Er sagte zu einem Klienten:
            Du versteckst Dich hinter der Depression, weil Du keine Verantwortung für Dein Leben übernehmen möchtest.

            Kommentar


            • Re: Depressiver Partner

              Tired
              Danke für deine ausführliche Antwort. Was mich vermutlich so verunsichtert, ist die Tatsache, dass er sich manchmal widersprüchlich verhält. Ich habe ihm beispielsweise erzählt, dass ich ihn gerne öfter sehen würde. Auf der einen Seite sagt er, er hätte nichts dagegen mich öfter zu sehen. Dann findet er wieder Argumente, die dagegen sprechen. Er verschiebt unsere Treffen, oder sagt sie ab. Wenn alles gut läuft, dann sehen wir uns ein- bis zweimal die Woche. Natürlich habe ich Verständnis für seine Situation und für seine anstehende Bachelorarbeit, aber an manchen Tagen fühlt es sich so an, als wäre ich ihm nicht so wichtig.
              Als ich allerdings ein Treffen aus wichtigen Gründen absagen musste, schien ihn das doch zu stören.
              Unterstellen möchte ich ihm nichts, eine Trennung kommt für mich auch derzeit nicht in Frage. Ich möchte ihn bloß verstehen, doch er kann/möchte sich auch noch nicht öffnen.

              dr.riecke
              Von einer richtigen Diagnostik und Therapieversuchen weiß ich leider nichts. Ich habe ihn am Anfang der Beziehung gefragt, ob er denn mal eine Therapie machen möchte, aber daraufhin reagierte er recht empfindlich. Ich habe leider keine Erfahrungen mit depressiven Menschen und kann nur Rückschlüsse aus dem schließen, was ich mir bisher erlesen habe und wie er sich verhält. Dazu kommt noch, dass er sehr introvertiert ist und in der Öffentlichkeit/auf fremde Menschen sehr gestresst wirkt.

              Kommentar



              • Re: Depressiver Partner

                "Dazu kommt noch, dass er sehr introvertiert ist und in der Öffentlichkeit/auf fremde Menschen sehr gestresst wirkt."

                Das genügt eigentlich schon, um den Anschein einer Depression zu unterstützen.
                Der wesentliche Unterschied ist die Konstanz der Persönlichkeitsstruktur gegenüber einer eher phasenhaften Störung.

                Das wäre für Sie wichtig, um sich darauf einstellen zu können.

                Kommentar


                • Re: Depressiver Partner

                  Hi,
                  es ist auch manchmal nicht so leicht zu sagen was an einer Depression liegt und was nicht.
                  Wenn er kein eifersüchtiger Typ ist, dann ändert sich das auch nicht ohne Depressionen.
                  Wenn du seine erste Beziehung bist, dann ist auch klar dass er in manchen Dingen etwas unbeholfen ist und wenn er nicht so oft Zeit hat, sich vielleicht nicht so meldet wie du es dir wünschst, dann ist es auch eher ein Problem der unterschiedlichen Charaktere und somit auch eines deiner Erwartungen.

                  Klar, Depressionen wirken sich auf das Sexualleben aus und auf noch viel mehr.
                  Wenn seine Libido gerade schwächelt, dann ist es so.
                  Da kann auch er nichts machen und sicher haben die Gefühle des verliebt seins dem entgegengewirkt, aber die Verliebtheitsphase mt Schmetterlingen und Hochgefühlen geht nun zu ende, deshalb lernst du ihn jetzt so kennen wie er ist, ohne die Euphorie der Hormone.
                  Wichtig ist ihm seine Freiräume und Ruhe zu lassen, zu versuchen ihn da raus zu ziehen obwohl er gerade nicht raus kann, ist keine gute Idee.
                  Da ist es besser im Hintergrund zu bleiben, worauf er sich dann wieder verlassen kann, dass du dennoch da bist.
                  Du kannst immer mal versuchen ihn zu was zu motivieren, musst aber auch akzeptieren wenn es gerade nicht geht, ihn vielleicht auch mal länger seine Ruhe lassen.

                  Bei Depressionen ist es meiner Meinung nach so, dass die Partner eine hohe Autonomie haben müssen, um die trüben Zeiten für sich gestalten können und auch ohne den Partner.
                  Erfüllung in dem was sie alleine unternehmen finden, die guten Zeiten dann umso mehr genießen.

                  Drängen und denken was er eigentlich mal tun sollte bringt nichts, du musst auf dich schauen und dein Leben gestalten können, auch wenn er mal einige Wochen untertaucht.

                  Es ist schwierig mit depressiven Partnern und manchmal ist es auch besser sich selber zu retten, bevor man auch dem Trübsinn anheim fällt.
                  Besonders wenn die Vorstellungen einer Beziehung nicht mit dem Ist-Zustand einer Depression zusammen passen, ist es auch immer für den anderen ein Leiden, wo man sich selber gut reflektieren können muss um klar zu kommen und eben die Autonomie hilft über einiges hinweg.
                  Mha, wieder einmal der Hammer, deine Rede, tired.

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                  • Re: Depressiver Partner

                    Liebe Gwen, man verändert sich laufend, man ist nie gleich.

                    Zuerst einmal würde ich mich an deiner Stelle kommentarlos fügen, weil das am wenigsten stresst. Er hat eine richtig wichtige Prüfung vor sich, davon hängt viel ab, was auch wichtig ist, neben Liebe und Co.

                    Was ich halt weiß, für ( die meisten) Männer hat der finanzielle und berufliche Werdegang die höchste Priorität. Frauengeschichten stehen hinten an. Umgekehrt schaut es aus, als ob für uns Frauen ( die meisten, meine ich) Gefühle und Beziehungen den ersten Rang haben im Interessensfeld.

                    Jedenfalls, sag dir, bis die Prüfungen alle bewältigt sind, bist du mal hinten angestellt, du und deine Sehnsüchte alle nach Glück und Erfüllung im Gefühlsleben, ihr müsst warten.

                    Er sagt dir doch präzise, was er will. Dein Problem ist, dass du mehr willst, als er im Moment geben kann. Vielleicht hat er zusätzlich Geldsorgen, die können einem auch schwer niederdrücken und schwach sein lassen.

                    Hilf dir und hilf ihm- indem du nebenher auch an deiner Lebensqualität bastelst, während noch nicht viel Zeit da ist für Zweisamkeit. ( bau am Nest daweil für euch, sammle und bereite für eventuelle Nöte vor, man weiß ja nie).

                    Was mir auch einfällt, Fragereien über Gefühle sind, wie wenn du das Auge fragst, was für Melodie gerade im Radio spielt. Man kann Gefühle irgendwie nie in Worte fassen, schon gar nicht jemand, dessen Gehirnzone, die dafür zuständig ist, nie wirklich trainiert wurde.
                    Dein Freund wird bezüglich Umgang mit Menschen ein bissi Nachhilfe brauchen und Anfänger sein, was noch lange nicht bedeutet, dass das immer so sein wird.

                    Fazit, ich kann dir nur raten, beobachte, schau zu, registriere alles, akzeptiere und warte ab. Du lernst jemanden kennen, ob es das Richtige für dich ist, das erfährst du mit der Zeit.

                    Überlege genau, inwieweit du zu Kompromissen bereit bist. Wenn du auf leidenschaftliches und temperamentvolles, intensives Beziehungsleben stehst, dann such dir keinen melancholischen Typ dafür. Das würde ihn ständig betrüben, dich ebenso, alle beide würdet ihr leiden.

                    Sag nicht, ich will ihn behalten, wenn es nicht BEIDEN wirklich ordentlich gut geht dabei.

                    Richtig wäre es, wenn ihr beide das behauptet, voller Inbrunst und total begeistert.

                    Gewöhne dich nicht an Halbheiten, wenn das Ganze auch möglich wäre.

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