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Fernbeziehung

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  • Fernbeziehung

    Hallo,

    ich führe nun seit 1,5 Jahren eine Fernbeziehung mit meinem Freund. Nachdem wir vier Wochen zusammen waren, ist er aufgrund seines Studiums leider weggezogen. Am Anfang bin ich ziemlich gut damit klar gekommen, fand es sogar von Vorteil, da ich mich unter der Woche auf mein Studium konzentrieren und das Wochenende mit ihm genießen konnte. Doch inzwischen wird es immer schlimmer (vor allem seitdem ich die Pille nehme reagiere ich sowieso viel empfindlicher auf alles).
    Ich habe das Gefühl, dass er überhaupt nicht unter der Fernbeziehung leidet, da er unter der Woche sehr viel mit seinen Freunden macht und feiern und trinken geht (was mich ebenfalls sehr stört). Mir geht es vor allem an solchen Abenden überhaupt nicht gut, da mich mein Kopfkino verrückt macht und ich mich total in eine Eifersucht reinsteigere, die überhaupt nicht nötig wäre, da ich ihm wirklich vertraue.
    Selbst gehe ich nicht mehr gerne weg und großartig Zeit, um mich abends mit Freunden zu treffen habe ich auch nicht, da ich zur Zeit bis in die Nacht hinein mit meinen Abgaben für die Uni beschäftigt bin.

    Ich habe das Gefühl, dass ich viel zu sehr auf ihn fixiert bin und nur noch von Wochenende zu Wochenende lebe. Er kann das alles überhaupt nicht nachvollziehen, da er sowieso ein Mensch ist, der sehr positiv denkt und sich nicht in Sachen reinsteigert. Außerdem hat er ja genug Ablenkung.

    Habt ihr einen guten Rat für mich? Ich leide wirklich sehr unter der Situation und möchte etwas daran ändern.


  • Re: Fernbeziehung

    Hi

    Ich habe das Gefühl, dass er überhaupt nicht unter der Fernbeziehung leidet,.
    Würdest du dich denn besser fühlen wenn er darunter leidet?

    Dass er das nicht tut ist doch schön, zeigt dass er die Zeit mit dir auschöpfen und genießen kann, sich auf die kommenden Treffen freut und zwischendurch für sich selber sorgen kann.

    Das solltest du auch tun.
    Nur weil jemand nicht leidet wenn man sich selten sieht, heißt es nicht dass er nicht liebt, sondern dass es wohl besonders gut passt für ihn und er nicht in dem fest hängt was nicht ist, sondern das zu schätzen weiß was er hat.

    Auch wenn du viel zu tun hast, solltest du dir Zeiten frei schaufeln in denen du auch etwas unternimmst und dein Leben genießen kannst, lieben heißt nicht leiden wenn man getrennt ist, sondern die Vorfreude auf das Wiedersehen und sich sich darüber zu freuen dass es dem anderen gut geht.

    Du solltest daran arbeiten autonomer zu werden und vor allem solltest du deinen Freund nicht damit konfrontieren wie sehr es dich belastet dass er es sich gut gehen lässt.
    Das ist etwas dass du nur mit dir selber klären kannst, indem du umdenkst und dich auf die positiven Seiten konzentrierst, nicht auf das was sein könnte oder vielleicht mal sein wird.
    Liebe bedeutet ja auch nicht kollektives Leid beim getrennt sein, sondern gemeinsame Freude über das was man gemeinsam hat und über die Zufriedenheit des anderen, auch wenn man nicht selber dabei anwesend ist.

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    • Re: Fernbeziehung

      Vielen Dank für die Antwort! In diesem Blickwinkel habe ich die Situation noch nie betrachtet, allerdings muss ich dir voll und ganz zustimmen. Das ich jedoch mehr oder weniger selbst an meiner Situation Schuld bin, ist mir bewusst, deswegen kam ja auch die Frage, was ich ändern kann.

      Konfrontiert habe ich meinen Freund mit meinen Gefühlen noch nie so richtig. Er weiß, dass es mir unter der Woche öfter mal nicht gut geht, allerdings habe ich nie etwas gegen das Weggehen oder sonstiges gesagt. Das möchte ich ihm ja auch nicht kaputt machen, daher verdränge ich die Gefühle meistens oder wende mich an eine Freundin. Das ist aber natürlich auch nicht das Wahre, denn ich möchte die Gedanken und Gefühle ja komplett loswerden und nicht nur so, dass er nichts davon mitbekommt.

      Was für konkrete Ziele könnte ich mir denn jetzt setzen, um etwas an der Situation und an mir selbst zu ändern? Damit bin ich leider noch etwas überfordert. Ich versuche schon positiv auf mich einzureden, von wegen "Genieße doch mal die Zeit mit dir allein" / "Wir sehen uns in 3 Tagen ja schon wieder" / "Du kannst ihm vertrauen, da passiert nichts" o.ä., aber meist geht es mir zu diesem Zeitpunkt schon so schlecht, dass auch das nichts mehr bringt.

      Kommentar


      • Re: Fernbeziehung

        ......

        Habt ihr einen guten Rat für mich? Ich leide wirklich sehr unter der Situation und möchte etwas daran ändern.
        Hallo,

        folgende Änderungen würde ich dir vorschlagen:
        • Pille absetzen (er soll für die Verhütung sorgen: Kondom benutzen), die Pille bekommt dir nicht, das gibt es übrigens häufiger
        • nur noch jedes zweite oder dritte Wochenende mit deinem Freund treffen
        • die Wochenenden dazwischen selbst etwas unternehmen, feiern gehen usw.
        und das so lange bis du dich besser fühlst und die Beziehung wieder ausgeglichen ist

        Grundsätzlich solltest du nichts tun, was dir nicht gut tut (Beispiel Pille nehmen), auch wenn Männer dann rumjammern oder (angeblich) "alle" Frauen das tun ...

        Bitte warte nicht mehr ab, dein Freund wird wahrscheinlich eh kein Verständnis haben, also musst du selbst für dich sorgen

        Alles Gute!

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        • Re: Fernbeziehung

          Und versuch mal genau zu ergründen weshalb du solche Gefühle hast, ob du deinem Freund dermaßen misstraust, oder gewisse Vorerfahrungen hast.
          Die Pille ist natürlich auch eine Möglichkeit, wie Filip schrieb, vielleicht mal deinen Freund für die Verhütung sorgen lassen und es einfach mal ohne ausprobieren.
          Wenn die genauere Ursache kennst, dann kannst du diese hinterfragen und mit Gegenargumenten vielleicht auch entschärfen.
          In Liebe loslassen lernen gehört auch dazu, nichts ist ewig, aber wir haben auch keinen Einfluss wie es kommen wird, also nutzt es auch nichts schon mal vorsichtshalber traurig zu sein, es schadet viel mehr.

          Kommentar


          • Re: Fernbeziehung

            Und versuch mal genau zu ergründen weshalb du solche Gefühle hast, ob du deinem Freund dermaßen misstraust, oder gewisse Vorerfahrungen hast.
            .....
            .
            die Beziehung tut ihr nicht gut, das merkt man doch, er kommt am Wochenende zum Poppen vorbei und geht in der Woche mit anderen feiern, während sie arbeitet .... da fehlt die Ausgeglichenheit, das hat auch nichts mit Misstrauen zu tun

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            • Re: Fernbeziehung

              Naja, ich denk mal die Beiden machen auch noch anderes zusammen, außer poppen.
              Klar ist es Eifersucht, auf das Feiern gehen, sie kann es ausgleichen indem sie selber ihre Freiräume genießt und nutzt.

              Hat halt alles seine Vor und Nachteile, in einer Fernbeziehung geht es nicht anders, als dass man ohne den anderen feiern geht, außer man bleibt zuhause und bläst auch Trübsal damit es dem anderen besser geht.
              Das Beste für sich selber raus ziehen und den Rest dem anderen gönnen, nur so geht es.

              Kommentar



              • Re: Fernbeziehung

                ...
                Klar ist es Eifersucht, auf das Feiern gehen, sie kann es ausgleichen indem sie selber ihre Freiräume genießt und nutzt.
                ....
                .
                nein, wenn er auch unter der Situation (Fernbeziehung oder was auch immer) leiden würde, könnten sie gemeinsam etwas verbessern

                so fehlt ihm das Verständnis und sie muss selbst etwas tun

                in einer Beziehung sollte es beiden besser gehen ....

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                • Re: Fernbeziehung

                  Also ausnutzen tut er mich ganz sicher nicht, denn wenn er hier ist kommen wir super miteinander aus und er gibt sich extrem viel Mühe. Er ist auch ein sehr verständnisvoller Freund, also auch wenn ich ihn eventuell unfairer Weise mal anzicke nimmt er mir das nie übel und versucht sich in meine Situation hinein zu versetzen, um mich zu verstehen. Das klappt meistens, außer eben bei den oben genannten Gründen, da er - wie gesagt - ein ziemlich positiver Mensch ist, ich mich aber sehr schnell in Sachen reinsteiger und vieles negativ sehe.

                  Dass ich ein eifersüchtiger Mensch bin weiß ich. Allerdings weiß ich genau so gut, dass ich ihm zu 100% vertrauen kann. Es ist einzig und allein mein Kopfkino, mit dem ich mich selber sehr verrückt mache, wenn er unterwegs ist und ich wieder mal am Schreibtisch sitze. Aber auch letztens auf einer Party sind meine Gedanken die ganze Zeit nur um ihn gekreist, was er wohl gerade macht und mit wem er unterwegs ist. Das hat natürlich keinen Spaß gemacht.

                  In meiner vorherigen Beziehung lief einiges gewaltig schief. Die "Beziehung" hatte schon mit Erpressung begonnen, ging weiter mit psychischer Misshandlung und endete auch ziemlich schmerzhaft für mich. Ich war sehr abhängig von meinem Ex Freund und habe mir nach dem Beziehungsende geschworen, nie wieder so abhängig von einem Menschen zu sein. Habe inzwischen große Angst, dass ich wieder auf dem Weg dort hin bin und wieder so verletzt werde, falls er mich verlässt. Eventuell resultiert auch dadurch die Eifersucht und die Angst, etwas in seinem Leben zu "verpassen" oder unter der Woche eben nicht Teil davon zu sein...

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                  • Re: Fernbeziehung

                    Kann hier trotzdem beide Seiten nachvollziehen, weiß nur nicht, was der richtige Ansatz ist.

                    Meiner Meinung nach sollte ich mich freuen, dass er nicht darunter leidet, andererseits muss ich dir, Filip, trotzdem zustimmen: Kann ja nicht sein, dass einer von beiden so darunter leidet und man nichts dagegen tut.
                    Jetzt ist nur die Frage: Muss ich das mit mir selbst ausmachen (vielleicht aus den oben genannten Gründen?) oder muss auch er etwas dazu beitragen? Möchte ihm sein Studentenleben ja auch nicht kaputt machen..

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                    • Re: Fernbeziehung

                      "Muss ich das mit mir selbst ausmachen (vielleicht aus den oben genannten Gründen?) oder muss auch er etwas dazu beitragen?"

                      Wenn er "etwas dazu beitragen" soll, würde das ja ein fokussiertes Gespräch voraussetzen, in dem Ihre Probleme zum Ausdruck kämen, was Sie ja klugerweise bisher vermieden haben.

                      Sie bezeichnen Ihren Freund mehrfach als positiv, das bedeutet vermutlich auch unbeschwert.
                      D.h. das Leben ohne Sie macht ihm nichts aus, er will sein Studentenleben genießen.

                      Das werden Sie nicht ändern können, sollten es auch nicht versuchen.

                      Wegen der Balance in Ihrer Beziehung muss sich also auf der "Defizitseite" etwas ändern.

                      Das funktioniert nur, wenn Sie die Woche etwas "anheben" und die Bedeutung des Wochenendes etwas "absenken". Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, Ihre Kreativität ist gefragt.

                      Es klappt auf jeden Fall nicht, wenn Sie nur auf die gemeinsamen Wochenenden hinleben, die Woche eine Art Vakuum darstellt, das nur mit Arbeit gefüllt wird.

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                      • Re: Fernbeziehung

                        So denke ich auch

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                        • Re: Fernbeziehung

                          Ich find, man sollte jede Gelegenheit nutzen, die auf einem zukommt. Wenn ich noch immer mit Eifersucht zu kämpfen hab, dann ist die beste Therapie, so oft als möglich Eifersucht zu erleben, bis sie nicht mehr juckt. Oder Beleidigtsein, das ist auch so ein Reaktionsmuster, das sich verliert, wenn man es mal bewusst registriert und mal nicht wie üblich drauf reagiert.
                          Das sind Impulse, denen muss man nicht nachgehen, die kann man ja cool zertreten, statt ihrem Diktat zu folgen.

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                          • Re: Fernbeziehung

                            Kann hier trotzdem beide Seiten nachvollziehen, weiß nur nicht, was der richtige Ansatz ist.

                            Meiner Meinung nach sollte ich mich freuen, dass er nicht darunter leidet, andererseits muss ich dir, Filip, trotzdem zustimmen: Kann ja nicht sein, dass einer von beiden so darunter leidet und man nichts dagegen tut.
                            Jetzt ist nur die Frage: Muss ich das mit mir selbst ausmachen (vielleicht aus den oben genannten Gründen?) oder muss auch er etwas dazu beitragen? Möchte ihm sein Studentenleben ja auch nicht kaputt machen..
                            Eure Arbeit ist zuerst dran. Alles andere ist nicht wirklich wichtig. Gefühle werden immer versuchen, sich in den Vordergrund zu drängeln. Ihr liebt euch, ihr mögt euch, ihr versteht euch- habt also ein gutes Gerüst bereits, was die Beziehung betrifft und daher mögt ihr euch jetzt beruhigt auch anderen Projekten zuwenden, die auch gefüttert werden müssen und überleben müssen. Freundschaften bei dir zum Beispiel xx- nicht nur dein Lover, die sind dein Netzwerk, die brauchen auch Pflege. Du als Privat-Person, du selber, ohne Freund dabei, musst auch stark dastehen, also brauchst du auch private Hobbies, ganz ureigene Sachen, die du pflegen musst. Falls wer ausfällt, dann musst du überleben können, locker und ganz frei stehend.
                            Darum ist so wichtig, dass du nicht nur einseitig bist. Nimm dir genügend Zeit für das andere alles auch. So entwickelst du nie echte Abhängigkeiten, wenn du viele Bereiche belebst, net nur Partnerschaft oder Stubenmensch.

                            Kommentar


                            • Re: Fernbeziehung

                              "Darum ist so wichtig, dass du nicht nur einseitig bist. Nimm dir genügend Zeit für das andere alles auch. So entwickelst du nie echte Abhängigkeiten, wenn du viele Bereiche belebst..."

                              Wieder mal richtig weise, Elektraa.

                              Hoffentlich kann sich die TE etwas davon annehmen.

                              Kommentar


                              • Re: Fernbeziehung

                                Ich habe mir nun vorgenommen, wieder mehr nach mir selbst zu schauen und auch Freundschaften und Hobbys wieder mehr zu pflegen. Allerdings sind viele meiner Freunde wegen des Studiums weggezogen und mein Hobby teile ich mit ihm gemeinsam.. Aber ich werde mir Mühe geben, evtl. auch noch ein zweites Hobby anfangen (wenn die Zeit dafür bleibt) und daran arbeiten.
                                Vielen Dank für die Antworten!

                                Kommentar


                                • Re: Fernbeziehung

                                  Kluge Vorhaben, viel Erfolg und vor allem Spaß und Freude, dabei.

                                  Kommentar

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