meine Freundin (31) hat sich sich vor kurzem nach 5 Jahren Beziehung von mir (30) getrennt.
Sie hat mich nach zwei Wochen vereinbarter Funkstille zum Nachdenken abends, während ich draußen unterwegs war, kalt mit 3 Sätzen am Telefon erwischt, dass sie sich trennen will. Direkt und unverblümt. Und seitdem hat auch überhaupt kein Kontakt mehr stattgefunden oder Aussprache. Sogar eine komplette Sachenübergabe ist vollzogen!
Vorhergegangen waren Zeiten, die hauptsächlich viel von ihr abverlangt haben.
Sie war Trauzeugin auf der Hochzeit ihrer Besten Freundin, Ende April, wo auch ich sehr viel involviert war. Ich habe sie ein halbes Jahr bei diesen Planungen unterstützt, wofür ihr zunehmend die Kraft und die Nerven fehlten. Ich hatte sogar einen musikalischen Auftritt direkt nach der kirchlichen Trauung und während der Feier und war ebenfalls nervös.
Sie war aber so fertig, dass sie während der Feier starke körperliche Stressreaktionen zeigte (Magen-Darm), sehr viel krampfartig weinte und im Prinzip einen Zusammenbruch erlitt.
In den Jahren davor gab es immer wieder mal depressive Episoden, wo sie von Trennung sprach.
Konfliktpunkte waren immer ihre Arbeitszeiten und die fehlende gemeinsame Zeit.
Ich habe immer weniger von ihr gehabt und sehnte mich nach gemeinsamen Aktivitäten, die anfangs zu Studienzeiten reich vorhanden, aber zuletzt immer weniger wurden.
Sie arbeitet in einem internationalen Unternehmen, mit dem sie sich sehr identifiziert, und ist unter der Woche zwischen 7 und 20 Uhr nicht zuhause. In der Regel haben wir nur unter der Woche einige wenige Stunden Zeit gehabt, in denen sie erschöpft war.
Ihr war immer mehr danach nur zuhause zu bleiben und sich voll auf die Arbeit zu konzentrieren.
Ihr Ausgleich waren 2 bis 3 Tanzkurse an den restlichen Abenden unter der Woche.
Ich war immer weniger Teil ihres Lebens.
Ich stehe kurz vor meinen Abschluss als Ingenieur und stehe unmittelbar vor der Jobsuche.
Ich wollte sie in meine Planungen involvieren, um weiteren Konflikten über die Arbeit vorab entgegenzuwirken.
Zu Beginn und während der Beziehung war ich im Rahmen meines Studiums auch zweimal für ein halbes Jahr fernab im Ausland bzw. in einer anderen deutschen Stadt. Die Zeit konnten wir überbrücken und es war sogar schön.
Aber selbst im Urlaub hatte sie Ängste über ihre Gefühle, die gemeinsame Zeit war ihrerseits geprägt von Grübeleien, sobald sie Zeit zum Nachdenken hatte.
Sie nahm zwischenzeitlich einige Jahre Antidepressiva, hatte verschiedene Therapeuten und sogar mit einer Paartherapie haben wir angefangen, die ich aber schlecht fand und nicht fortführen wollte. Anfangs war sie stark abgemagert und wir sind gemeinsam durch die Zeit gegangen, wobei ich ihr viel helfen konnte.
Am Ende zog sie sich immer mehr von mir zurück und beendete die Beziehung. Sie sagte mir während unserer Beziehung, dass sie schon immer ein Problem mit Beziehungen und Nähe hatte. Ihr fällt es schwer unter Leuten zu sein, weshalb sie auch ihre erste und bis dahin einzige Beziehung beendet hatte.
Ich will den Text nicht zu ausführlich schreiben, da ich sehr viel mehr über die Umstände schreiben könnte.
Jedenfalls fühle ich mich extrem traurig und weiß nicht mehr weiter.
Ich liebe meine Ex-Freundin wirklich über alles und kann mir eine Zukunft mit vorstellen. Sie ist meine Traumfrau. Ich liebe sie wirklich über alles und sie fehlt mir sehr.
Leider scheint es uns nicht zu gelingen, Beziehung, Depression und Arbeit in Einklang zu bringen.
Ich denke, dass meine Freundin sich während einer schweren depressiven Episode von mir getrennt hat und alle Kapazität braucht, um sich vollständig nur auf sich zu konzentrieren,
Ich kann echt gar nichts mehr unternehmen, da ich überhaupt keinen Zugang mehr zu ihr habe und sie komplett abblockt.
Was kann ich tun? Kann ich mir Hoffnung machen, dass sie irgendwann wieder zu sich findet?
Soll ich mich damit abfinden?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich bin sehr verzweifelt und würde gerne einen Rat oder einfach jemanden zum reden.
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