Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

[Peter1980]

Hallo, meine Name ist Peter. 37 jahre.
Wir, meine Frau 37 haben massive Probleme momentan. Wir sind seit knapp 4 Jahren verheiratet. Habe eine knapp 2 jährige Tochter.
Nach Ihrer Geburt hatte meine Frau bereits massive Probleme mit Liebe zeigen, sexualität usw. Sie war ein Jahr dann zuhause wegen Babypause. War nicht einfach. Sie wollte wieder arbeiten, alles war blöd. Sie war damals beim Arzt weil es so belastend für uns war. Bekam Tabletten, antidepresiva. Jedoch nie genommen da auch ich meine bedenken hatte dabei. Wir haben es dann auch so geschafft. Alles war toll. Immer besser. Bis letztes Weihnachten.
Ich machte Ihr eine 2 seitige Liebeserklärung. Und fragte Sie auch ob sie mich nochmal Heiraten will. Ihre Reaktion hielt sich in Grenzen. Keine Umarmung ect. Nur ein grinsen und ein leichtes ja.
Am 25.12 eskalierte es etwas als ich ihr sagte, ich war mit ihrer Reaktion nicht zufrieden. Das erste mal in 5 Jahren Ehe blieb ich hart. Kam nicht an und entschuldigte mich für etwas für was ich nichts kann. ( meine Frau kommt selten an und entschuldigt sich, meist immer ich, egal wer Schuld hat daran )
Am Abend fuhr sie also allein zu ihren Eltern zum Essen. Kam keine bitte das sie gerne hätte das ich mit komme. Das hätte mir gereicht. Ich hätte gerne das du jetzt mit kommst!
So wurde es noch etwas schlimmer. Zurück meinte Sie ich lache nicht mehr usw. Sie braucht ne Auszeit. Baff.
Nach viel reden nahm sie es zurück. Doch gebessert hat sich nicht. die letzten 6 Wochen wenig liebe, kein Sex, keine zärtlichkeiten. Immer wieder habe ich gefragt was los sei!
Bis sie letztes Wochenende meinte ... sie braucht ne Auszeit und sucht eine Wohnung.
Eine Welt brach zusammen bei mir.
Sie hat alles schlecht geredet. Erst wusste sie nicht ob sie mich liebt, dann war das Haus schuld in dem auch meine Eltern leben. Dann war es auf einmal die Wohnung selber in der sie sich nicht wohl fühlt. usw... Sie sprang von einem zum nächsten.
Bis ich am Dienstag den entschluss fasste, ich nehme heute Urlaub und wir fahren zum Arzt. Ich glaube sie ist wieder in so einem Loch. Will ihr helfen. Sie hat eine Überweisung für Psychater bekommen. Termin kommenden Dienstag.
Kann es sein das Sie wirklich krank ist oder ist unsere ehe am Ende?
Mir tut alles so unfassbar leid und weh.
Die unbeschwertheit fehlt ihr meinte sie noch. Daran konnte sie sich jedoch die letzten Tage nicht errinern so was geäusert zu haben. Sie ist auch wieder oft müde. Wie damals.

Eheberatung haben wir auch eine Termin am kommenden Mittwoch. Glaube aber, das eigentlich alles ok ist bei uns.

kann mir jemand helfen?
Danke

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Glaube aber, das eigentlich alles ok ist bei uns.

Für mich hört sich das nicht so an.
Du scheinst ja auch solange zu drängeln bis sie auf deine Fragen antwortet, bist du damit nicht zufrieden wird noch mehr Druck aufgebaut.

Sie braucht offensichtlich mehr Freiraum, hat sie ja auch gesagt und den solltest du ihr geben.
Zu einer guten Beziehung gehören Freiräume und auch das man den anderen ernst nimmt in seinen Bedürfnissen, auch wenn man selber andere hat und das nicht verstehen kann.

Was sagt denn deine Frau zum Termin beim Psychiater?
Es hört sich ein wenig so an als wäre für dich weitestgehend alles gut, also muss es psychische sein, bei deiner Frau?
Mich würde das verletzen, ich würde mich nicht ernst genommen fühlen.
Selbst wenn sie depressive Verstimmungen hat, muss ihr Wunsch nach Abstand respektiert werden.
Nur weil die Ursache "vielleicht" psychosomatisch ist, sind es trotzdem ganz reale Bedürfnisse und gerade wenn die Stimmung nicht gut ist sehnt man sich nach etwas mehr Ruhe, die du ihr gönnen solltest.

Du scheinst ihre Liebe daran zu messen das sie dich immer um sich haben möchte, das ist aber keine Maßeinheit für Liebe, denn Liebe misst sich auch daran inwieweit du bereit bist ihr auch ihr eigenes Ding zu lassen ohne dich danach zu sehnen das sie dich überall dabei haben möchte.
Du scheinst eher zu einer symbiotischen Beziehung zu neigen, deiner Frau ist das gerade zu viel, vielleicht war es das schon immer und nun werden die Folgen spürbar.
Du machst ihr auch sehr viele Vorwürfe, eigentlich ist es vor allem ihr Verschulden und das muss krankhaft sein da du ja das meiste richtig machst und ein guter Kerl bist?
Meist hält sich die Frage der Schuld aber die Waage, deshalb sollte man auf solche Schuldzuweisungen verzichten, keine Vorwürfe machen und auch über Veränderungen die eigene Person betreffen nachdenken.
Ich denke mal eine Eheberatung ist ein guter Schritt, sofern ihr beide bereit seid in den Spiegel zu schauen.

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

PS.
war deine Frau vor der Geburt anders und wenn ja, inwiefern?
Welche Diagnose hatte der damalige Arzt gestellt?
Warum gab es keine Psychotherapie?

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Du scheinst ja auch solange zu drängeln bis sie auf deine Fragen antwortet,
( Meine Frau redet nicht wirklich über Gefühle und Problemsachen. Daher hakt man natürlich immer etwas mehr nach. Das das anstrengend sein kann ist mir bewusst )

Was sagt denn deine Frau zum Termin beim Psychiater?
( Sie sagt selbst das ich nicht das Problem bin. Und vermutet das sie was hat. Sagt selbst sie ist im moment ein bischen balabala. Wo ich ihr auch nicht recht gebe und sage du bist nicht bala. Vieleicht grad etwas schwer aber nicht bala )


Du scheinst ihre Liebe daran zu messen das sie dich immer um sich haben möchte, das ist aber keine Maßeinheit für Liebe, denn Liebe misst sich auch daran inwieweit du bereit bist ihr auch ihr eigenes Ding zu lassen ohne dich danach zu sehnen das sie dich überall dabei haben möchte.
( ich messe zumindest Liebe nicht an Worten. Ich liebe dich ist so einfach gesagt. Wenn man es nicht spürrt ist das schlimm, zumindest für mich. Lieber sage ich 4 Wochen nicht ich liebe dich aber zeige es und lasse es spürren ) ( Das ist einfach meine Meinung dazu )

Ich denke mal eine Eheberatung ist ein guter Schritt, sofern ihr beide bereit seid in den Spiegel zu schauen.
( Diese Initiativen gehen von mir aus. Wär es nach Ihr gegangen bräuchten wir das nicht. Aber Sie ist dabei und meint auch sie will sich ändern )

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

PS.
war deine Frau vor der Geburt anders und wenn ja, inwiefern?
Welche Diagnose hatte der damalige Arzt gestellt?
Warum gab es keine Psychotherapie?

Das ging vom normalen Hausarzt aus. Schwangerschaftdepression. Warum es keine gab? Keine Ahnung. Sagte ja bereits meine Frau redet da nicht drüber also kann man auch nicht wirklich was erfahren

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ich würde an deiner Stelle den Beratungstermin abwarten, vielleicht redet sie dort ein wenig mehr.

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ich würde an deiner Stelle den Beratungstermin abwarten, vielleicht redet sie dort ein wenig mehr.

Das würde ich mir wünschen. Für beide.
Alles nicht falsch verstehen. Ich habe mit Sicherheit auch meine Fehler und bin froh wenn mir diese wer sagen kann. Wir sind alles keine perfektionisten.

Achja, wir haben beide auch so einen Online Test gemacht zwecks Depressionen. Das das nicht 100% ist, ist klar. Sonst würd ich auch hier nicht fragen. Selbst ich habe 17 Punkte bei diesem Test und habe mich bei manchen erschrocken als ich dort ein Häckchen machen musste.
Meine Frau sagte mir dann, sie hat 37 was mir unendlich weh tut und mich traurig macht. Will ja das sie glücklich ist!

[dr.riecke]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

"Meine Frau sagte mir dann, sie hat 37 was mir unendlich weh tut und mich traurig macht."

Unabhängig von diesem Test spricht vieles für eine Depression.

Gerade das Negieren aller Dinge, die sie früher nicht gestört haben: das Haus, die Wohnung, ihr Umfeld, neutrale Beziehung zu den Menschen um sie herum, dass sie nicht weiß, ob sie Sie noch liebt, ihre Ratlosigkeit u.a.m.

So ist auch der Besuch beim Psychiater im Moment wichtiger als die Eheberatung, denn im Vordergrund steht ja das Befinden Ihrer Frau. Die Beziehung zu Ihnen ist quasi als logische Folge zu sehen. Bessert sich ihr befinden, wird auch die Partnerschaft wieder positiv beeinflusst.

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Vielen Dank für Ihre Worte Herr Dr.Riecke.
Es kommen natürlich immer mehr zweifel an mir auf.
Weis auch nicht wie ich mich verhalten soll? Auf Abstand gehen? Liebe zeigen? Umarmungen ? Das alles beschäftigt mich.
Ich nerve natürlich momentan da ich einerseits froh bin das Sie erst mal wieder den Auszug und Auszeit zurück genommen hat aber dennoch herrschen nun bei mir solche Verlustängste! Es steht soviel auf dem Spiel. Unsere Tochter hauptsächlich die ihr Umfeld braucht sowie einen Papa und Mama die sich vertragen und lieben!

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Und da wäre noch was. Der Termin beim Psychiater ist ja am Dienstag. Was, wenn Sie dort gar nicht alles erzählt? Ich denke Sie hat ja eine ganz andere Sichtweise.
Soll ich Ihr einen Brief mitgeben? Sachen die mir auffallen? Von vergesslichkeit hin zu sexueller Unlust, Gewichtsabnahme usw..
Dann ist natürlich die Frage, würde Sie diesen wohl aushändigen.
Mitgehen zum Arzt auch wenn sie es nicht wünscht?

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Weis auch nicht wie ich mich verhalten soll? Auf Abstand gehen? Liebe zeigen? Umarmungen ? Das alles beschäftigt mich.
Ich nerve natürlich momentan da ich einerseits froh bin das Sie erst mal wieder den Auszug und Auszeit zurück genommen hat aber dennoch herrschen nun bei mir solche Verlustängste!

Du solltest nicht mehr fordern als deine Frau geben möchte.
Ob sie Umarmungen möchte wird sie dir sicher signalisieren, kannst sie auch fragen.
Möchte sie Abstand, dann gewähre ihn.
Bei Depressionen gehört es irgendwo dazu das man sich zurückzieht, so wäre es wohl am besten wenn du ihr sagst das du für sie da bist, aber solange sie Abstand braucht dies auch akzeptierst.
Der Rückzug geschieht nicht umsonst, es ist ihr zu viel, sie ist überfordert.
Wenn du nun versuchst das Gegenteil zu machen, vielleicht auch sagst wie du das im Bezug auf die Tochter siehst, selber Ängste bekommst, dann wird sie das überfordern und sich noch mehr nach Rückzug sehnen.
Lass ihr die Freiheit selber zu bestimmen wann sie ihre Ruhe hat und wann sie auf dich zugeht, auch wenn es schwer ist, das funktioniert meiner Meinung nach am besten, wenn sie selber die Kontrolle über Annäherung und Abstand hat.

Siehe die Depressionen als Erkrankung, was sie ja auch sind und dazu gehört der Wunsch nach Ruhe.
Das ist auch wichtig, ein Selbstschutz und da ansonsten schon alles in Sachen Behandlung in die Wege geleitet wurde, versuche ihrer Veränderung mit Gelassenheit und Sicherheit zu begegnen, aber nicht mit drängeln.

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Mitgehen zum Arzt würde ich nur wenn sie nichts dagegen hat, zwingen kannst du sie ja nicht, auch ein Brief wird nur weiter gegeben wenn sie das möchte.

Du kannst sie fragen ob du sie begleiten darfst.
Wenn du nicht mitgehst dann kannst du natürlich den Arzt anrufen, falls es ihr innerhalb einiger Wochen nicht deutlich besser geht.
Da kommt es auch ein wenig auf deine Frau an, ob sie dir übel nehmen wird wenn du dich so sehr einmischst?

Dein Bericht von ihr hört sich irgendwie etwas bevormundend an, ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck beim lesen.
Da solltest du aufpassen das du ihre Persönlichkeitsgrenzen wahrst, wenn etwas ist das dir bedrohlich erscheint kannst du das natürlich jederzeit dem Arzt mitteilen, er wird dir zuhören aber er wird dich nicht über die Behandlung deiner Frau informieren.
Er hat Schweigepflicht, kann sich aber anhören was du dazu zu sagen hast.
Ich glaube das Ideale wäre wenn deine Frau deiner Begleitung zustimmt, dann würde auch nichts "über" sie besprochen, sondern "mit" ihr.
Das ist ein schwieriger Grad und was du tun solltest hängt halt auch von der Meinung deiner Frau ab, es wäre nicht gut wenn sie sich übergangen fühlen würde.

Wie steht sie denn zu dem Thema, das du voll in die Behandlung involviert bist?
Hast du sie schon gefragt?

[Elektraa]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ich sehe einen Peter, der unbedingt zu seiner "Mama" will, heile, heile Segen hören möcht und sie schupft ihn immer wieder vom Schoß- dann weint er, trotzt er, bockt er und will wissen, warum hast du mich nicht lieb? ...ich bin doch brav..

Der Gang zum Arzt dient dazu, sie wieder so herzurichten, dass seine Bedürfnisse gestillt werden. SEINE.

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ich find das grad echt schrecklich. Meint Ihr mir geht es gut? Meint ihr, ich habe keine Angst. Ich bin so knapp davor selbst zum Psychiologen zu gehen. Ich habe schuldgefühle, verlustängste. Es hängt so viel dran. Und ich weiß und bin mir fast sicher wir lieben uns beide gleich.
Meine Gedanken spielen verrückt. Im einen Moment euphorisch wir schaffen alles. Im nächsten geht für mich eine Welt unter. Ich kann keine anderen Gedanken mehr fassen.
Und ja, ich geh sehr offen damit um. Vielleicht reagier ich über, aber die Antort zieht mich noch mehr hinab

[Elektraa]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Lieber Peter, versuche in ihr einen Menschen zu sehen, der sich befreien möchte von der Verpflichtung dauernd und immer deine Mutter sein zu müssen, deine Betreuung, deine Glücklichmacherin, deine Zugehfrau und Liebhaberin. Lass diese arme Frau mal in Ruhe und mach dich selber happy.
Ich fände das so lästig, wenn mich jemand ständig unter Beobachtung hat und dauernd mit mir beschäftigt ist, statt sich selber zu beschäftigen können.
Viel geholfen wäre bereits, wenn du ihr ein fleißiger Mann bist, ein Freund, ein hilfreicher Mitbewohner und Gefährte, statt ein grantiges, heulendes kleines Kind.

Frag sie mal, was SIE braucht und halte dich mal dran, ohne Murren.

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ohne Worte. Solche Worte ohne mich / uns zu kennen! Was weist du denn schon. 4 Jahre stand ich an ihrer Seite. Habe sie immer unterstützt. War immer an ihrer Seite. Mit einem Ex Freund der auch mir Morddrohungen aussprach. Und du meinst du weist alles? Bitte schreib keine Antwort. Tu mir den Gefallen

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Auf die Männer egal wie es ihnen geht wird noch oben drauf gehauen!

[Elektraa]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Ich find das grad echt schrecklich. Meint Ihr mir geht es gut? Meint ihr, ich habe keine Angst. Ich bin so knapp davor selbst zum Psychiologen zu gehen. Ich habe schuldgefühle, verlustängste. Es hängt so viel dran. Und ich weiß und bin mir fast sicher wir lieben uns beide gleich.
Meine Gedanken spielen verrückt. Im einen Moment euphorisch wir schaffen alles. Im nächsten geht für mich eine Welt unter. Ich kann keine anderen Gedanken mehr fassen.
Und ja, ich geh sehr offen damit um. Vielleicht reagier ich über, aber die Antort zieht mich noch mehr hinab

meint ihr, MIR geht es gut...MIR...ICH...meine, MEINE ..

ICH; ICH; ICH; ....

Hab sie freundlich lieb Peter, das reicht vorerst. Ohne irgendwas zu ändern wollen an dem, was sie gerade macht und tut würde ihr sicher zuerst einmal gut tun.
Verlange einmal nichts von ihr. Lass sie leben, wie sie möchte, bis sie mehr Kraft hat wieder.

Stell deine Bedürfnisse mal in den Hintergrund und hab trotzdem gute Miene.

Nicht eingreifen, ganz ruhig bleiben, dann regeneriert sie sich schneller, als wenn du schupst und ziehst und Druck machst.

Du vertreibst sie mit deiner Gier nach mehr, als sie derzeit geben mag und will.

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Auf die Männer egal wie es ihnen geht wird noch oben drauf gehauen!

Ich wollte nicht auf dich drauf hauen, echt nicht.

So schlimm war mein Beitrag doch auch gar nicht?

Worauf ich hinaus wollte, mit Depressionen möchte man sich am liebsten aus der Welt beamen, alles ist zu viel und überfordert, je mehr Druck desto mehr Rückzug.
Es ist also schwierig den Grad zwischen sanfter Motivation und Stress zu erkennen und möglichst nicht zu sehr zu überschreiten.
Deshalb meinte ich das eine Konfrontation mit deinen Ängsten noch mehr überfordern und noch mehr Rückzug bedeuten könnte und das du die Depression als Krankheit und nicht als etwas persönliches sehen solltest, das macht es leichter.
Genauso wie du deine Verlassensängste als persönliches Symptom sehen solltest, nichts was sie ändern könnte sondern nur du selber. Es ist deine Angst nicht ihre, sie selber wird schon genug Ängste in sich tragen.
Versuche das alles etwas auseinanderzuhalten, Depressionen sind keine Ehekrise, sondern eine Krise der Gesundheit, genauso wie Verlassenängste nichts mit der Depression deiner Frau zu tun haben, trenne die unterschiedlichen Befindlichkeiten und versuche mit klarem Kopf bei der Sache zu sein.

[dr.riecke]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

"Mitgehen zum Arzt auch wenn sie es nicht wünscht?"

Der Psychiater ist auch auf Ihre Beobachtungen angewiesen!

Es gibt psychische Erkrankungen, bei denen der betroffene Patient eine völlig andere Sicht als das Umfeld hat, sein Selbstbild also weit entfernt vom sogenannten Fremdbild ist (bei einer Manie oder auch bei einigen Schizophrenie-Formen).
Außerdem gebt es schwere, sogenannte gehemmte Depressionen, bei denen die Patienten überhaupt nicht sprechen und auch zu nonverbaler Kommunikation nicht mehr in der Lage sind.

Aus diesen Gründen brauchen Psychiater in den meisten Fällen eine sogenannte Fremdanamnese, also die Angaben anderer Personen, die den Patienten kennen. Normalerweise ist das der Partner.

Aber, gewissenhafte Ärzte möchten erste den Patienten selbst - praktisch unvoreingenommen - sehen und erst danach die Fremdanamnese machen. Idealerweise kommt das Paar zusammen.

Also bitte nicht vorher an den Psychiater herantreten.

Die Sache mit dem Brief ist eine Möglichkeit, mit zu gehen, die bessere.

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Hallo.
Meine Frau bekam heute die Diagnose mittelschwere Depression. Bekommen hat sie nichts. Nächster Termin wäre erst in 3 Wochen.
Am Nachmittag erzählte sie es kurz. Ich war in der Arbeit. Sie wollte wollte nicht das ich mit komme. Sie meinte da ganz selbstbewusst und mit einem klaren nein das wir die ehe Beziehung nicht beenden.
Nun abend, redete sie darüber. Der arzt meinte eine auszeit kann helfen kann aber auch daneben gehen. Medikamente bekam sie erstmal nichts. er muss sie besser kennen lernen. Dann sagte sie , nächster Termin ist am 13.3. Ganz schön spät wie ich finde. Es ging weiter. Die zuversicht vom Nachmittag war auf einmal weg. Sie meinte wieder das es besser sei mit einer Auszeit. ich hab ihr meinen Standpunkt erklärt und sie ging eine rauchen. als sie vom balkon wieder reinkam bleibt sie bei mir stehen, schaut mich an und sagt drück mich. Ich meinte warum? Es ist doch grad alles vorbei. Sie meinte sie weis auch nicht. alles durch einander. Schlusendlich drückte ich sie innig weil ich wusste das etwas nicht stimmt.
Wie ertrage ich das wenn das jeden tag vom neuen ist. Den Termin in 3 wochen hat sie übrigens nur weil sie meinte sie muss arbeiten. Hat aber nächste woche frei da firma geschlossen. Anrufen beim Arzt das ich der mann bin und es dringender ist?
Ich weis nicht weiter. Weis noch nicht mal wie ich den Arbeitstag morgen überstehen soll

[Peter1980]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Sollen wir den Eheberatungstermin morgen wirklich war nehmen? Nicht das dies kontraproduktiv ist. Wenn sozusagen ein weiterer reinpfuscht sag ich mal

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Mich wundert ein wenig das der Arzt deine Frau erst besser kennen lernen muss, bevor er was verschreibt, obwohl die Diagnose schon fest steht.
Aber da hat halt auch jeder sein eigenes Vorgehen, schätze ich.
Ist er vielleicht auch Psychotherapeut?

Was beunruhigt dich denn?
Das sie sich anders verhält als normal ist etwas mit dem du auch umgehen lernen musst, es wird etwas länger dauern bis es ihr wieder merklich besser geht, auch mit Medikamenten geht das nicht von heute auf morgen.
Hast du Angst das deine Frau was dummes machen könnte?

Wo ich bedenken hätte, wäre das deine Frau dir einen Anruf beim Arzt übel nehmen könnte, auch wenn der dir nichts über den Termin erzählen wird, so empfindet sie es vielleicht als Über griffig.
Da kannst du aber sicher besser beurteilen wie sie tickt und was sie davon halten würde.
Ich denke die Entscheidung solltest du auch von der Gesamtsituation abhängig machen, was genau macht dir Sorge und wäre das etwas das der Arzt dringend erfahren sollte, oder hat es noch etwas Zeit bis er deine Frau etwas besser kennt.

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Mit Eheberatung habe ich mich auch gerade gefragt, ob das Sinn macht solange die Depression vorherrscht, was das Bild der Situation aus ihrer Sicht verzerrt und wenn die Depressionen weg sind sieht es wieder ganz anders aus.

Was ist das denn für eine Beratung, welche Qualifikation hat der Berater, oder die Beraterin?
Ich glaube wenn es jemand vom Fach ist würde sich derjenige auch überlegen ob eine Eheberatung nicht lieber außerhalb einer Depressionsphase stattfinden sollte und eher eine Psychotherapie für deine Frau die bessere Wahl wäre, oder eine Psychotherapie verbunden mit einer Paartherapie.

Es wird nicht mal so sein das zu viele rein pfuschen, sondern das deine Frau im Moment ein vollkommen anders Bild und eine vollkommen andere Gefühlslage hat, als das dort eine Beratung greifen könnte.
Da sie eure Ehe aus den Empfindungen einer Erkrankung heraus wahrnimmt und nicht aus den Empfindungen heraus die sie ohne Depressionen hätte, es würde unter falschen Voraussetzungen gearbeitet werden.

Sind natürlich nur Laiengedanken.

[Tired]

Re: Depressionen oder tatsächlich keine Liebe mehr?

Nochmal ergänzend.
Wenn euer Berater ein erfahrener Psychotherapeut/In ist, dann läge in dem Termin auch eine Chance.
Vielleicht wäre er so flexibel das der Fokus auf die Probleme während der Depression gelegt werden kann und er euch dabei helfen kann gemeinsam durch diese Phase durchzukommen, Tipps und Hinweise gibt die es euch leichter machen miteinander umzugehen und die eigentliche Eheberatung bis nach der Phase verschoben wird.
Im Moment seid ihr ja beide überfordert, da wäre jemand mit Erfahrung auf diesem Gebiet im Hintergrund nicht schlecht, jemand der für euch beide da ist.

Das hinge halt von der Art dieser Beratung ab, ob die überhaupt auf so etwas eingestellt sind und vor allem, ob es Berater sind oder erfahrene Fachleute und im Umgang mit solchen Problematiken versiert.
Eine Eheberatung in der die Berater lediglich eine Weiterbildung machen um sich zu qualifizieren, wäre natürlich nicht so gut geeignet (was auch immer etwas auf den Berater ankommt) um die Probleme die wegen der Depression auftauchen zu bearbeiten und dann kann in der Tat mehr kaputt gemacht werden als das es was nützt.

So, nun will ich dich nicht länger mit meinen Beiträgen quälen.;-)