Meine Ex-Freundin (19) und ich (25) waren rund zehn Monate zusammen bis einschließlich Donnerstag.
Kennen gelernt haben wir uns in einer psychiatrischen Klinik. Sie war wegen einer Bulimia nervosa und schweren Depressionen in Behandlung und ich wegen mehreren Zwangsstörungen, einer narzisstisch-dissozialen Persönlichkeitsstörung, einer posttraumatischen Belastungsstörung, einer Angststörung
und einer mittelgradigen depressiven Episode.
Hinsichtlich der Verbesserung unseres Gesundheitszustandes konnten wir beide von der Beziehung profitieren. Wir waren und sind glücklich.
Bei dem Treffen zwischen uns sprachen wir über viele Dinge, wie zum Beispiel darüber, dass ich eine dialektisch behaviorale Therapie begonnen habe, ich ihr eine Paartherapie angeboten habe - das Angebot hat sie auch angenommen und darüber, dass es bei mir berufstechnisch auch wieder vorwärts geht. Des Weiteren machte sie ihren Standpunkt klar: Sie hat am 01.09 eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen und hat die ersten beiden wichtigen Klausuren verhauen und ist sich nicht mehr sicher, ob sie die Ausbildung weiterführen möchte. Außerdem ist sie momentan ausgebrannt und wie ich gemerkt habe, ein absolutes nervliches Wrack.
Meine Ex-Freundin machte deutlich, dass sie momentan Zeit für sich braucht, einfach mal ein paar Tage ohne Kontakt möchte, damit sie wieder klar werden kann. Zudem äußerte sie, dass sie gerade an dem Punkt stünde, dass sie einen Nervenzusammenbruch bekommen
würde und nicht wisse, wo ihr gerade der Kopf steht.
Nunmehr ist es so, dass sie mich nicht aus ihrem Leben streichen möchte, eine vorübergehende Freundschaft zu mir aufbauen möchte, wir dennoch die Paartherapie machen, aber ich sie nicht mehr bedrängen soll.
Immerhin hat sie schon genug Druck von allen Seiten. Von ihren Eltern, welche subtilen Druck auf sie ausüben, indem diese auf ihre Befürchtungen hinsichtlich der Ausbildung antworten, dass es ihre Entscheidung wäre, aber wie ich selbst mitbekommen habe, sehr vorwurfsvoll klingen und ihr das Gefühl geben ein Nichts zu sein. Ebenso erhält sie von ihrer Schwester und deren hochgradig narzisstischen Freund immensen Druck -
und zusätzlich von ihren Freundinnen, die sie drängen.
Bei dem Treffen sagte sie zudem, dass sie mich über alles liebt, sich an den Gefühlen zu mir nichts geändert hat und sie hofft, dass es nochmal etwas mit uns wird. Wir haben uns auch mehrfach geküsst, sie hat meine Nähe gesucht und fühlte sich sicher, wie sie sagte.
Das sie mehr Zeit braucht als unsere vorangegangene zweiwöchige Pause, hat sie gleich dazu gesagt - wahrscheinlich um den Druck herauszunehmen.
Ich habe nun für mich selbst ab dem vorgestrigen Tage eine Kontaktsperre eingerichtet, zumal sie auch etwas Abstand möchte, zwar nur für wenige Tage, aber ich werde die Kontaktsperre zwischen zwei und vier Wochen ansetzen. Meinen Facebook-Account und ebenso meinen WhatsApp-Account, habe ich vorübergehend deaktiviert.
Sie leidet unter der Trennung, es viel ihr auch nicht leicht, wie ich erkennen konnte und sie meinte auch, dass ich derjenige wäre, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Sie möchte meine verbalen Entgleisungen und meine impulsiven Ausbrüche verarbeiten und noch einmal von neuem beginnen.
Am Wochenende nahm sich meine Therapeutin drei Stunden Zeit, um die Sachlage zu analysieren und sie sagte: “Herr XXX, aus therapeutischer und insbesondere aus paartherapeutischer Sicht, kann ich Ihnen sagen, dass dieses Mädchen an Ihnen hängt, ihr die Trennung nicht leicht fiel, aber der psychosoziale Stress dafür gesorgt hat, dass sie momentan nicht weiter weiß und diesen Schritt gehen musste, weil sie sich von Ihnen mehr Unterstützung erwartet hat und sich von Ihnen allein gelassen fühlte. Die Gefühle Ihrer Freundin sind nach wie vor da, sie möchte die Beziehung auch wieder aufnehmen, aber sie versauen es sich gerade selbst, indem sie ihr Untreue unterstellen und sie bedrängen.
Ich weiß selbst, dass sie ein anständiges Mädchen ist, aber manchmal spielt die Phantasie eine große Rolle - und deshalb lasse ich ihr auch diese Zeit. Zumal die Therapeutin beigefügte, dass es nicht das Ende war, da meine Ex-Freundin ansonsten gesagt hätte, dass sie die Therapie für nicht notwendig hält, mich überall blockiert und mir auch klar gesagt hätte, dass es endgültig vorbei ist und sie nichts mehr von mir wissen möchte. Zudem meinte die Psychotherapeutin, dass man in den Sprachnachrichten von ihr an mich erkennen kann, wie viele Gefühle für mich und wie viele Emotionen in dem Gesprochenen stecken. Des Weiteren konstatierte die Frau vom Fach, dass auch Eifersucht von ihrer Seite aus dabei ist und wäre ich ihr egal, wäre ihr alles egal
und Eifersucht ist immer ein Zeichen von Gefühlen.
Könnte ihr mir noch einige Tipps geben, wie ich mich verhalten kann und wie es nach der Kontaktsperre weitergehen soll. Soll ich mich melden oder soll ich warten bis sie sich von alleine meldet ? Das ich nicht von der Beziehung anfangen soll ist mir auch bewusst. Alltägliche Themen, beispielsweise wie es ihr geht etc.
Danke im Voraus und sorry für den langen Text.
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