Ich habe schon einige Threads hier bei Euch mit großem Interesse mitgelesen und bewundere die menschliche Kompetenz und die Ausdauer mit der hier oft Fragen beantwortet werden. Das ermutigt mich, jetzt auch von mir zu schreiben und zu fragen, was Ihr mir dazu sagen könnt.
Wo und wie soll ich anfangen?
Ich lebe mit meiner Frau und einer unserer beiden Töchter in einer Großstadt hier in Deutschland. Unsere große Tochter lebt überwiegend nicht mehr bei uns. Die "Kleine" macht nächstes Jahr Abi. Wir haben bislang keine finanzielle Probleme und wohnen in Miete. Meine Frau und ich sind beide berufstätig. Während die Kinder klein waren, hat meine Frau für etwa 8 Jahre nicht gearbeitet.
Was ist nun mein Problem?
Ich sehne mich nach Körperkontakt, nach Wärme, nach wohlwollender Zuneigung, nach Möglichkeiten im Zusammensein mit anderen Menschen ich selbst zu sein.
Gleichzeitig auch nach mehr Selbstbestimmung!
Meine Frau und ich haben seit vielen, vielen Jahren keinen wirklichen Körperkontakt mehr zueinander. Zu Weihnachten, zu unseren Geburtstagen und an Sylvester umarmen wir uns. Morgens gebe ich ihr, wenn sie noch nicht zur Arbeit weg oder, wenn sie nicht arbeiten muss, schon aufgestanden ist, einen Kuss zum Abschied. Das ist alles. Wir haben seit ca. 19 Jahren nicht mehr miteinander geschlafen. Wir kuscheln nicht.
Der Alltag klappt ganz gut, auch die gemeinsamen Ferien sind angenehm, wir haben einige gemeinsame Interessen. Wir reden über unsere Kinder, über anderes, aber nicht über uns.
Was ist aus meiner Sicht zu tun? Es scheint auf der Hand zu liegen: miteinander reden! Allein, ich habe Angst davor. Ich habe Angst vor den Gesprächen und ich habe Angst vor den Konsequenzen.
Ich habe auch das Gefühl, dass ich nicht wirklich weiß, was ich in Bezug auf die Beziehung will. Ich will es vielleicht auch gar nicht wissen, weil dann müsste ich ja möglicherweise auch danach handeln.
Vor längerer Zeit habe ich mich mal getraut, zu sagen, dass ich gerne eine Therapie machen würde, habe mich dann jedoch gleich wieder entmutigen lassen, das weiter zu verfolgen, da meine Frau die Notwendigkeit nicht gesehen hatte.
Ich könnte noch mehr schreiben, will aber Eure Geduld nicht zu sehr auf die Probe stellen.
Danke für Euer Gehör.
Zum Schluss bleibt die Frage: Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße
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