Nach 10 Jahren Beziehung und 8 Jahren Ehe hat mir meine Frau vor ein paar Monaten eröffnet, dass sie mich nicht mehr liebt und unsere Beziehung beendet.
Die Entwicklung hat sich zwar irgendwie abgezeichnet, trotzdem kam es für mich damals schon überraschend. Sie hat vor zwei Jahren eine Ausbildung zum Psychotherapeuten begonnen und in diesem Zug festgestellt, dass ihr Leben auf eine Art läuft, dass es für sie nicht mehr tragbar ist. Darunter fiel auch unsere Beziehung. Ich habe mitlerweile eine Therapie begonnen und mit Abstand betrachtet, hat sie auch völlig Recht. Die Beziehung war keine Beziehung zwischen gleichberechtigten Partnern, es war eine Beziehung, die auf Abhängigkeiten basierte und völlig emotionslos lief. Sie war für mich die Mutter, der ich es immer recht gemacht habe und meine Wünsche und Bedürfnisse extrem unterdrückt habe, ich war für sie der Vater, dem man versucht zu gefallen aber immer das Gefühl hat nicht zu genügen. Insofern kann ich sagen, dass ich vom jetzigen Standpunkt aus nicht denke, dass die Beziehung wirklich gut und richtig war, auch wenn wir immer glücklich gewesen sind.
Jetzt kommen wir nur zu den Problemen. Wir haben zwei Kinder, fast 7 und 3,5 Jahre alt. Jetzt natürlich die Frage, wie geht es weiter. Momentan hat jeder von uns ein eigenes Schlafzimmer, das ist zum Glück möglich. Wir leben quasi eine Art WG mit zwei Kindern. Für mich funktioniert das auch, für sie aber nach einem Gespräch überhaupt nicht. Sie fühlt sich offensichtlich ziemlich unwohl in der Situation und will gerne getrennte Wohnungen. Im Prinzip habe ich damit auch kein Problem. Unser Verhältnis ist in Ordnung, wir können über alles reden und speziell was die Kinder angeht, habe wir da gleiche Vorstellungen. Das haben wir abgeklärt.
Was mich einfach unglaublich wütend oder wuschig macht ist, dass ich immer das Gefühl habe, auf ihre Wünsche reagieren zu müssen. Sie kam damals und wollte die Beziehung offener gestalten, war für mich okay, auch dass sie was mit nem anderen angefangen hat, ist kein Drama für mich. Dann kam sie und beendete die Beziehung, nach einiger Zeit und mit Abstand war das für mich auch okay, jetzt kommt sie und will getrennte Wohnungen. Ich frag mich, wo das endet.
Und das Delikate dabei ist, dass sie kein eigenes Geld verdient. Ich bin der, der arbeiten geht und alles finanziert. Da frag ich mich schon irgendwie, was denkt sie eigentlich.
Sie könnte mitlerweile eine eigene Praxis eröffnet, Räumlichkeiten sind (auf meine Kosten) angemietet, nur kommt sie nicht in die Gänge im auch Klienten zu gewinnen und so eigenes Geld zu verdienen. Sie ist so gefangen in ihren momentanen Sorgen und Problemen, dass sie zu nichts fähig ist. Denn das muss man schon sagen, sie ist schon auch sehr von der Situation mitgenommen, das will ich gar nicht anders hinstellen. Ich bin halt der Meinung, sie muss entweder klar zu sich stehen und auch anfangen für sich zu sorgen, um endlich unabhängig von mir zu werden, oder sie muss einsehen, dass das gerade psychisch für sie nicht machbar ist und dann aber auch zufrieden sein, dass es grad so ist, wie es ist. Aber ständig Veränderungen wollen, die ihr Leben besser machen und mich Geld kosten, finde ich nicht sooo super.
Ich weiß gar nicht so genau, was ich jetzt eigentlich von euch will, vielleicht einfach nur Tips, was ich machen könnte, oder aber einfach nur das Ohr (bzw. Auge), dem ich mal außerhalb der Therapie meine Probleme erzählen kann.
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