hätte nicht gedacht, dass ich mal in einem Forum schreibe, aber meistens kommt es anders......
Mein Mann (18 Jahre zusammen, davon 7 Jahre verheiratet) sagte mir nach einem Streit vor 1,5 Monaten, wo es auch um die aktuelle Situation unserer Ehe ging, dass er keine Chance mehr für uns sieht und auch nicht wisse ob er mich noch liebe. Für mich brach eine Welt zusammen, da ich mich - obwohl die letzten drei Jahre nicht gut waren - immer (bis auf eine Situation von vor 7,5 Jahren, auf die ich noch eingehen werde) von ihm geliebt fühlte. Seit er dieses ausgesprochen hatte, verwandelte er sich in eine andere Persönlichkeit und wurde völlig abweisend und kalt zu mir. Wir hatten dann noch mehrere sehr verletzende Gespräche, die immer darauf hinausliefen, dass er schon länger unglücklich sei und nun auch wisse, dass er mich nicht mehr liebt. Vorher wurde das nie wirklich von ihm angesprochen. Ich merkte natürlich, dass es bei uns nicht so gut lief, habe das jedoch auf die äußeren Umstände geschoben, da wir bis Ende Juni diesen Jahres alles gemeinsam entschieden haben und auch Pläne für unsere Zukunft hatten.
In den letzten 3,5 Jahren hatten wir beide sehr viel Stress (Hausfehlkauf, beruflich, gesundheitlich) und haben beide unsere Ehe einfach so laufen lassen. Ich war unzufrieden und habe das - fälschlicherweise - auch zeitweise an ihm ausgelassen, an unserem Leben (jedoch nicht an ihm) rumgemäkelt, mein Job war mir zu viel und gesundheitlich ist es auch nicht so toll bei mir gelaufen. Er flüchtete sich in seinen Sport (Leistungsschwimmen) und seine stressige Arbeit. Unser größtes Problem - aus meiner Sicht - war und ist, dass wir in dieser Zeit auch keinen Sex hatten, was auf mich zurück zu führen ist. Ich hatte vor 3,5 Jahren eine Not-OP und stand kurz vor einer größeren Operation an Blase und Harnleiter (habe starke Endometriose im unteren Becken). Im Krankenhaus fragte man mich, ob ich wechselnde Geschlechtspartner hätte, wegen der Entzündung, was ich natürlich verneinte und dem auch nicht so ist und war. Ich hatte allerdings zwei Tage vorher Sex mit meinem Mann...... Nun kurz zu der Geschichte von vor 7,5 Jahren, als mein Mann mir eröffnete, dass er unzufrieden sei und nicht wisse, ob er so weiter leben wollte. Auch hier ging es eigentlich wieder nur um Sex, der in seinen Augen immer zu kurz kam. Nach unserer ersten Zeit (die ersten 3 Jahre) kamen wir so auf einen Schnitt von ein- bis zweimal pro Woche. Ihm war das immer zu wenig. Ich fand dann heraus, dass er einige Monate eine Affäre mit einer Kollegin hatte (zu der Zeit hatte er eine kleine Wohnung in einer anderen Stadt, da sein Arbeitgeber 150 km von uns entfernt war). Als ich es herausfand beendete er diese, kündigte seinen Job und unsere Beziehung war - auch nach einem wunderschönen Urlaub - richtig aufgeblüht und sexuell aktiv. Da dachten wir uns, weil wir uns ja nicht trennen wollten, dass wir dann jetzt heiraten. Hatten eine Traumhochzeit. Hiervon gibt es eine DVD mit sehr vielen emotionalen Momenten, bei denen wir beide, noch bis vor kurzem, wenn wir diese jemandem vorspielen, Tränen in den Augen haben.
So nun hatte ich halt vor 3,5 Jahren diese OP und in meinem Kopf entstand eine Angst, da ich da bis heute gesundheitlich auf einem Damoklesschwert sitze, dass ich diese Blasenentzündung, die dann auf meine Niere geschlagen ist und einen massiven Stau verursacht hatte, evtl. durch den Sex bekommen habe. Leider habe ich das zunächst nicht kommuniziert, auch aus Scham und weil ich vor allem das Thema Affäre nicht auf den Tisch bringen wollte. Es gab dann ein paar mal Sex, aber ich musste aufgrund meiner Erkrankung im Oktober vor 3 Jahren mit einer Hormontablette beginnen, die meine Libido völlig lahm legte. Das war und ist für mich sehr problematisch, weil ich mich mit dieser Situation auch nicht wohlfühle und mir das körperliche natürlich trotzdem fehlt. Mein Mann fühlte sich abgewiesen und wenn ich mal den Anfang machen wollte, kam immer nur, wenn wir da wieder mit starten, dann weißt Du, dass ich sehr oft Sex benötige. Das setzte mich, die ja jetzt eh diese kaum vorhandene Libido hat, enorm unter Druck und ich ließ es dann. Er machte auch keine Anstalten mehr. Wenn ich das Thema ansprach, sagte er nur immer, dass er sich Sex abgewöhnt habe und er da tot sei.....
Leider kann ich ohne diese Hormontablette derzeit nicht existieren, da ich sonst unerträgliche Schmerzen habe, die mich sogar zeitweise 2-3 Tage im Monat völlig aus dem Leben werfen und nur mit Schmerzmitteln, die aber irgendwann nicht mehr halfen, zu ertragen waren. Als Alternative käme nur eine Total OP in frage, die meine FA jedoch nicht für so gut befindet,
da ich dann sofort in die Wechseljähre käme und außerdem in meinem kleinen Becken sowieso schon so viele Verwachsungen sind und ich die Endometriose u.a. am rechten Harnleiter sitzen habe und der dadurch verengt ist. Falls dieser noch enger würde, z.B. durch neue Verwachsungen nach der Total OP, müsste dann vielleicht doch die damals geplante OP (Harnleiter verkürzen und Blase anheben) durchgeführt werden, was für mich natürlich alles schwierige Entscheidungen sind und waren.
Nun ist es so, dass wir finanziell sehr ausgepowert sind durch den Hauskauf. Er sagt, mir dass er mich nicht mehr liebt, dass ich ihn schlecht behandelt hätte, die Liebe nicht mehr wieder kommt, er lieber ganz alleine wäre und er sich ja den Sex abgewöhnt hätte. Ich habe gesagt, dass ich ihn immer noch sehr liebe, um uns kämpfen möchte, aber er will nicht. Sagt aber, dass wir bis ans Lebensende hier in unserer Situation wortwörtlich verrecken. Er will nicht mehr, dass ich ihn anfasse oder küsse (hätte mir ja eh nie Spaß gemacht, was nicht wahr ist). Ich muss dazu sagen, dass er auch beruflich, vor allem seit Ende letzten Jahres, enorm belastet ist und auch immer wieder Rückschläge in Bezug auf seine Persönlichkeit hinnehmen muss, obwohl er sehr engagiert ist für das Unternehmen.
Sportlich setzt er sich enorm unter Druck, weil er erfolgreich sein will (er schwimmt am Wochenende Wettkämpfe). Er und ich auch hatten in den letzten Jahren ein paar Pfündchen wieder drauf bekommen, diese hungert er sich gerade seit April verbissen ab. Ich mache da auch mit, aber bei mir, außer jetzt in den letzten 1,5 Monaten aus Kummer, ist es nicht so verbissen.
Eine Therapie lehnt er ab, obwohl ich denke, dass wir das dringend bräuchten. Aber er will die Ehe ja nicht mehr leben, hat mir auch gesagt, dass er sich innerlich schon getrennt hat.
Ist ein langer Thread geworden, aber ich bin wirklich verzweifelt, weil ich ihn - trotz der Verletzungen - immer noch sehr liebe.
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