mein Mann und ich sind seit fast 15 Jahren zusammen und seit fast 11 Jahren verheiratet. Ich arbeite selbständig von daheim aus und er ist Angestellter. Inklusive Hin- und Rückweg ist er etwa 10 Stunden am Tag außer Haus. Von daher ist es für uns beide klar, dass unter der Woche ich den Löwenanteil im Haushalt mache. Er kümmert sich um die typischen Männersachen wie Auto und sonstige handwerkliche Arbeiten, kümmert sich um die diversen Computer und macht hin und wieder Frühstück. So war es jedenfalls bisher.
Seit einer Weile beschäftigt er sich fast ausschließlich mit seinen diversen PCs. Er zockt nicht und macht auch keine Spiele, sondern er hat verschiedene Betriebssysteme, installiert hin und her, konfiguriert, und irgendwas geht halt immer schief. Er sagt, er braucht halt ein Hobby. Nun ist es nicht so, dass ich ihm kein Hobby gönne, aber ich habe den Eindruck, dass ihn sonst echt nichts mehr interessiert. Wenn er gegen 18 Uhr heimkommt, wird der PC hochgefahren. Dann "muss" er dies und das machen. Wenn ich ihm gegen 20 Uhr sagte, das Abendessen ist fertig, wird er patzig und sagt, wenn er jetzt unterbricht, "muss" er aber nachher noch weitermachen. Und dann sitzt er nochmal bis etwa 23 Uhr am PC. Am Wochenende geht das ganze von 10 Uhr bis etwa 20 Uhr. Geredet habe ich X-mal mit ihm darüber. Da kam nur, ich würde ihm sein Hobby nicht gönnen. Gleichzeitig macht er jetzt eigentlich gar nichts mehr im Alltag, auch keine handwerklichen Sachen. Wir haben vor Wochen eine neue Gartentruhe für den Balkon gekauft. Er hat es geschafft, sie ins Gästezimmer zu stellen und will sie seit Wochen aufbauen. Aber er macht es nicht, immer kommt "Am PC war dies und das zu tun, dafür kann ich doch nichts". Jetzt hat er Urlaub und sitzt auch nur am PC. Ich bin ganz normal für meine Kunden da, und wer darf alles machen? Ich! Wenn ich Mittagessen mache, ist er auch genervt, weil er jetzt "Extra unterbrechen muss" (O-Ton). Ich bin jetzt schon soweit, dass ich nur noch für mich plane, aber das kann es doch nicht sein.
Wenn ich in ruhigen Momenten mit ihm rede, kommt immer nur, er würde 40 Stunden pro Woche arbeiten, nicht schlecht verdienen und braucht halt ein Hobby. Ich arbeite etwa 35 Stunden pro Woche und verdiene deutlich weniger als er, aber das kann es doch nicht sein. Und ich verstehe nicht, dass er bei seinen PCs nie fertig wird oder das zumindest einschränkt.
Seine diversen Versprechen, dass er dies und das macht, hält er nicht ein, und wenn ich ihn daran erinnere, ist das für ihn gleich Nörgeln oder Terror. Ich finde es ziemlich unfair von ihm, dass er sich so dermaßen ausklinkt. Gemeinsame Unternehmungen oder Treffen mit Freunden gibt es nur noch, wenn ich das anleiere. Ich komme mir schon vor wie eine kostenlose Haushaltshilfe und denke immer mehr daran, mich von meinem Mann zu trennen.
Aus seiner Sicht bin ich die Böse, die ihm keine Freizeit lässt. Wieviel Freizeit ich habe, ist offenbar egal. Wenn ich ihm sage, wie es mir dabei geht, kommt nur, ich solle Geduld und Verständnis haben, dann und dann wird es besser...
Hat jemand einen Rat für mich?
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