Jetzt am Wochenende entzündete sich wieder einmal ein Streit an einer Kleinigkeit. Wir waren gemeinsam unterwegs und hatten nur einen Schlüssel dabei. Ich bat ihn, mir den Schlüssel zu geben, weil ich nach Hause wollte und er verweigerte mir diesen. Ich war darüber sehr wütend, ging nach Hause und klingelte so lange, bis sein Sohn mir öffnete. Mein Freund war mir bis nach Hause gefolgt und wartete ab, bis ich im Haus war (natürlich, ohne mir freiwillig die Tür aufzuschließen). Ich ging dann hoch in mein Zimmer, in das er nachkam. Er forderte mich auf, umgehend das Haus zu verlassen. Er „bot an“, mich zu meinen Eltern oder in ein Hotel zu bringen (um 1 Uhr nachts!). Ich weigerte mich, bat ihn, das Zimmer zu verlassen und mich in Ruhe schlafen zu lassen. Er insistierte, beschimpfte mich, drohte, mich notfalls mit Gewalt aus dem Haus zu werfen. Ich sagte, ich hätte ein Anrecht, dort zu wohnen und angemessene Zeit zu bekommen, mir eine neue Bleibe zu suchen, dass er kein Recht habe, mich mitten in der Nacht vor die Tür zu setzen. Außerdem müsse er seine Schulden bei mir zurückzahlen, wenn er mich hinauswerfe. Er sagte, ich könne mein Geld vergessen, das bekäme ich nicht von ihm. Ich will hier niemanden mit zu viel Gerede langweilen. Der Streit dauerte Stunden, bis in die frühen Morgenstunden und war super hässlich. Ich war total verzweifelt und hatte ziemliche Angst. Aber ich habe mich geweigert, das Haus zu verlassen. Irgendwann lenkte er ein und meinte, er wolle mich nicht verlieren und er würde mich lieben und ich solle ich ihn nicht alleine lassen. ??? Als wir am anderen Tag über die Sache zu reden versuchten, wollte er mir weismachen, ich sei daran schuld, dass er so ausgeflippt sei, denn ich hätte „jähzornig“ reagiert. (Ich hatte, als er mir den Hausschlüssel verweigerte, vor Wut meine EIGENE Jacke auf den Boden gepfeffert). Er erzählt mir allen Ernstes, er habe Angst, ich würde seinem Sohn etwas antun. Ich habe in meinem ganzen Leben nie auch nur die Hand gegen jemanden erhoben, weil mir körperliche Gewalt ein Gräuel ist.
Wonach klingt das für euch? Klar, so ein Bericht ist immer subjektiv eingefärbt, aber kommt irgendwem so ein Verhalten bekannt vor? Die „friedlichen Phasen“ zwischen unseren Streitereien werden immer kürzer. Ich habe manchmal Sorge, dass ich mir vielleicht einen verkappten Psycho angelacht habe. Bisher hat er nur verbal gedroht und ist nicht handgreiflich geworden (hat allerdings schon Sachen durch die Gegend geworfen), aber mittlerweile weiß ich nicht, ob das nicht irgendwann auch noch an die Reihe kommt.
Ich habe jetzt vorgeschlagen, mir eine Wohnung zu suchen, damit der Sprengstoff aus unserer Beziehung rausgenommen wird. Das will er nicht. Er sagt, damit wäre unsere Beziehung am Ende. Hat jemand eine Meinung zu dieser Geschichte? Danke im Voraus!
L.
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