Ich hoffe hier kann man mir Rat geben, auch wenn es nicht direkt um eine Patnerschaft geht.
Ich war seit dem 5.2.2016 in stationärer Psychotherapie, aufgrund der Verhältnisse Zuhause und da ich an einer schweren PTBS aus meiner Kindheit leide.
Mein Vater ist abhängig von Hartz 4. Ich hatte also immer wenig Geld und wenn ich arbeiten gegangen bin, wurde mir alles angerechnet. Es gab bezüglich Geld immer schon Stress zwischen meinem Vater, meinem Bruder und mir. Mein Bruder ist letztes Jahr im Juli aufgrund dessen auch ausgezogen. Ich beendete gerade meine Ausbildung zur Kosmetikerin und hatte mich für ein Studium beworben. Nach meiner Zulassung bekam ich dann Bafög (422€), sowie 200 euro Zuschuss vom Amt für Bücher etc. die ich im Studium finanzieren muss. Insgesamt mit Kindergeld und allem waren es dann 808 euro. Von diesen 808 euro, blieben mich also nur 260 Euro, von denen ich sogar noch meine Studiengebühren zahlen sollte. Arbeiten neben dem Studium war unmöglich, da es ein Vollzeitstudium war. Ich zahlte Zuhause Miete, Telefon & Internet, Strom etc.
Zusätzlich kamen 230 euro Kostgeld dazu, wozu ich sagen muss, dass ich das viel zu viel fand, da ich das geld niemals verbraucht habe an essen. Ich habe immer in der Uni gegessen Nachmittags ( das Geld ging von meinen übrigen 260 euro ab). Ich habe meinem Vater immer gesagt, dass das meiner Meinung nach zu viel Geld ist, da wir beim Einkaufen wöchentlich nur 30-40 euro ausgegeben haben, weil ich auch nie in den Wagen tun durfte, was ich gerne gehabt hätte.
Wie gesagt, ich kam dann ab dem 5.2.2016 -16.4.2016 in stationärer Psychotherapie.
Während meines gesamten Aufenthaltes, habe ich meinen Vater trotzdem das volle Kostgeld bezahlt, ohne, dass er was für mich bezahlen musste, da ich ja diese Zeit zuhause nicht gelebt habe. Wenn ich dann mal Pflegeprdoukte für die Klinik brauchte, fragte ich ob er mir denn etwas von meinem Kostgeld überweisen könnte. Das gab natürlich ordentlich Stress, also musste ich alles von meinen 260 euro anbrechen.
Während meiner Therapie wurde mir dann durch meine Therapeutin klar, dass ich ausziehen MUSS, da sich sonst an meiner psychischen Situation nichts ändern würde. Sie stand auch auf meiner Seite, was das finanzielle Problem anging. Dazu kommt, dass mein Vater mich dafür verantwortlich macht, dass er wegen MIR so wenig Geld hätte! Ich sollte doch arbeiten gehen, wenn ich mehr als die 260 euro brauche. Dabei ist er derjenige, der arbeiten gehen KANN, aber nicht will. Weil er so wenig Geld hat, habe ich ihm gesagt, ich unterstütze ihn mit 50 euro, die er von mir haben kann. Als die Therapie beendet war, ging ich für 10 Tage mit zu meinem Freund nach Dortmund, damit ich erstmal Ruhe vor Zuhause hatte. Ich hatte Angst, wieder nach Hause zu gehen. Mein Freund brachte mich also an einem Sonntag zurück zu meinem Vater. Im Kühlschrank war kaum etwas zu Essen, was ich auch essen konnte. Also fragte ich am nächsten Tag, ob wir nicht einkaufen gehen könnten! Dann sagt er mir allen ernstes, er hätte nur noch 15 euro! Ich wurde sauer, denn wo war das ganze Geld geblieben, was er die 3 Monate von mir bekommen hatte und nicht ausgeben musste?
Es ist also so eskaliert, dass mein Freund mich abgeholt hat und ich meine sieben Sachen gepackt habe und gegangen bin. Ich habe für mich beschlossen bald auszuziehen und erstmal bei meinem Freund zu bleiben, bis ich was eigenes gefunden habe. Nun, dann gingen die ganzen Lästereien los. Mein Vater versuchte mich in der ganzen Familie schlecht zu reden. Ich sei total undankbar, unverschämt etc. Das alles hat mich so oder so psychisch total fertig gemacht.
Ich habe erstmal Abstand gehalten. Anfang Mai fragte ich meinen Dad, ob er mir mein Geld überweisen könnte .. bis auf die Miete, die würde ich erstmal weiterhin zahlen. (Das Bafög was mir zusteht, sowie der Zuschuss, geht auf sein Konto. Das hat er ohne meine Einverständnis einfach so beim Amt angegeben). Meine 260 Euro + Kostgeld (ich muss hier bei meinem Freund schließlich auch essen) wären es 490 euro gewesen, die er mir hätte überweisen müssen. Er hat mir aber nur 343 euro überwiesen. Davon sollte ich 200 euro für die Uni bezahlen & essen. Im Endeffekt, bin ich jetzt gerade pleite.
Als sei nicht alles schon schlimm genug, bekam mein Vater letzte Woche Mittwoch einen Herzinfarkt. Er ist seit 40 Jahren starker Raucher, trinkt Kaffee ohne Ende und ernährt sich nur ungesund. Wir wussten alles, dass es mal so kommen würde. Ich konnte dann Mittwoch nicht direkt ins Krankenhaus fahren (Ich wohne jetzt in Dortmund und mein Vater in Rheine), weil das 160 km sind, die ich eben hätte fahren müssen. Mein Freund war bis 19 uhr arbeiten (und ich habe keinen Führerschein, weil die finanziellen Möglichkeiten nie da waren). Ich habe alles getan was in meiner Macht stand und habe meinen Freund gefragt, ob er sich für Donnerstag eher frei nehmen kann, damit wir direkt ins Krankenhaus können. Er konnte sich eher frei nehmen, sind dann direkt um 18 Uhr los gefahren und waren dann bei ihm im Krankenhaus.
Da meine Tante am nächsten Tag heiratete haben wir bei Bekannten übernachtet. Nach der standesamtlichen Trauung sind wir direkt wieder ins Krankenhaus zu meinem Vater gefahren. Mein Onkel kam übrigens auch Donnerstag aus Recklinghausen zu uns.
Ich wurde angemeckert, wieso ich mich denn nicht um meinen Onkel kümmern würde (er war Zuhause bei meinem Vater und konnte so dort übernachten). Der Satz kam von einer meiner Tanten. Da denke ich mir, hey, wieso muss ich wieder die Verantwortung für alles übernehmen? SIE ist die Schwester, kann sich genauso gut darum kümmern. Dazu muss ich sagen, dass sie sich nie um ihre Familie gekümmert hat & jetzt werde ich dafür schuldig gemacht, dass ich nicht die ganze Zeit bei meinem Onkel war.
Freitag war die Hochzeit, Samstag bin ich wieder zu meinem Vater ins Krankenhaus, sowie Sonntag. Er war aus dem gröbsten heraus und es ging ihm wieder besser. Da mein Freund am nächsten Tag arbeiten musste und ich hier auch noch Dinge zu erledigen hatte, mussten wir Sonntag zurückfahren. Mein Vater wird voraussichtlich Mittwoch entlassen.
Jetzt schrieb mein großer Bruder mir heute morgen, ob ich mich denn nicht schämen würde, in Dortmund zu sein. Wie ich das könnte ?! Dazu muss ich sagen, dass er erst Sonntag das erste mal meinen Vater im Krankenhaus besucht hat! Ich werde gerade von allen Seiten fertig gemacht, natürlich auch, weil ich es endlich geschafft habe, mich von Zuhause zu lösen. Ich bin 23 und bin meiner Meinung nach alt genug um auszuziehen und meinen eigenen Weg zu gehen! Aber genau das wurde mir jetzt zum Verhängnis und ich werde fertig gemacht, dass lassen mich jetzt alle spüren. Mein Freund wird beleidigt und uns wird nachgesagt, wir würden das eh alles nicht schaffen & dann würde ich eh wieder nach Hause zurück kommen. Aber das will ich nicht mehr! Ich war nur noch unglücklich Zuhause und habe mich dort nicht mehr wohl gefühlt. Auch als ich Donnerstag kurz in der Wohnung und in meinem Zimmer war, ging es mir absolut nicht gut. Hier in Dortmund bin ich glücklich, hier steht mir viel mehr offen & ich liebe es mit meinem Freund zusammen zu sein! Ich bin endlich unabhängig und selbstständig und gehe total in dieser Rolle auf und fühle mich super wohl damit, endlich alleine Entscheidungen treffen zu können!
Zu diesem Streit ist es nur gekommen, weil ich meinen Vater an dem Tag, als ich von Zuhause weggegangen bin gefragt hatte, ob er mir nicht mein Kostgeld geben kann, damit ich selber entscheiden kann, was ich einkaufen möchte. Er ist völlig ausgetickt.
Jetzt werde ich noch dafür in gewisser Weise verantwortlich dafür gemacht, dass mein Vater den Herzinfarkt hatte.
Ich bin einfach nur noch fertig, bin ständig am weinen und meine Angststörungen sowie die starken Depressionen kommen wieder. Ich weiß, dass ich mir das nicht so zu Herzen nehmen sollte, aber durch meine psychischen Krankheiten ist das einfach in mir drin.
Ich will mich endlich lösen, aber alle schaffen es immer wieder, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich fange immer wieder an daran zu zweifeln, dass durchzuziehen was mich glücklich macht, damit andere nicht so über mich reden und denken. Ich bin schon wieder so weit, dass ich denke ich bin an allem Schuld und ich bin ein Rabenkind.
In erster Linie muss ich sagen, dass ich einen super tollen Freund habe, der mich wirklich unterstützt und immer für mich da ist. Auch seine Eltern stehen hinter mir. Mein kleinerer Bruder, der letztes Jahr ausgezogen ist, steht auch vollkommen auf meiner Seite und ist immer für mich da. Nur mein großer Bruder und seine Freundin versuchen mich gerade die ganze Zeit fertig zu machen.
Was soll ich noch tun? Ich wäre ja jetzt gerne bei meinem Vater, aber es geht gerade einfach nicht anders. Ich kann auch nicht mit dem Zug fahren, weil mich das mal eben 44 euro kostet, die ich absolut nicht habe, da mein Kontostand nur noch 4 euro beträgt.
Was soll ich tun? Bin ich denn so im Unrecht? :'(
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