ich habe schon wieder mal ein Problem, weiß aber, das mir keiner einen Rat geben kann, weil es ganz allein meine Entscheidung ist. Aber ich bin verunsichert, will kein Risiko eingehen und weiß nicht, was ich machen soll. Fühle mich unter Druck, und bin nur am Krübeln.
Diesmal geht es um eine Arbeitsstelle. Ich habe eigentlich zwei kaufmännische Ausbildungen, da meine letzte Firma Pleite ging, habe ich notgedrungen einen Job bei einem Kurierdienst auf geringfügiger Basis angenommen,unbefristet. Diesen habe ich jetzt schon seit 10 Jahren. Nun habe ich die Vorzüge kennengelernt, das man allein unterwegs ist, keine "Beobachter" hat, niemand kann einen Mobben und ich kann die Tour allein bestimmen, wie ich sie fahre. Da ich gesundheitlich ziemlich angeschlagen bin, konnte ich so immer kaschieren, wenn es mir nicht gut ging, in dem ich Pausen eingelegt habe oder mir eine Kollegin heimlich was abgenommen hat. Bzw. wenn ich im Sommer wegen der Wärme Kreislaufprobleme habe, habe ich die Tour etwas nach hinten verschoben zeitlich.
Nun hätte ich ein Jobangebot auf 451 Euro - Basis. Was ja dann mehr ist. Es ist wieder im Büro aber als Telefonistin und es gibt feste Arbeitszeiten und logischerweise bin ich dort nicht allein drin. Kann also nicht mehr so flexibel alles für mich planen, wenn es ein Problem gibt. Da es hier eine kleine Stadt ist und jeder von jedem was weiß, habe ich auch erfahren, dass bei diesem Arbeitgeber 2x ab jetzt jemand gekündigt wurde. Nun habe ich Angst, dass ich irgendwas falsch mache. Nehme ich lieber den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach? Für die letztere Stelle spricht, dass ich mehr Geld verdienen würde und ich wieder im Büro bin. Dafür spricht für mich dagegen, dass 2 Personen in kürzester Zeit wieder gehen mussten - möchte schon irgendwie was sicherers haben - und es spricht eben dagegen, dass ich nicht mehr so selbstständig arbeiten kann. Bin echt in der Zwickmühle.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich eher ein schüchterner Typ bin, habe mich damals schon in der ersten Firma im Büro teilweise unwohl gefühlt: wenn ich vor den anderen telefonieren sollte, dass sie mich auf Schritt und Tritt beobachtet haben und ich hatte immer das Gefühl am Sonntag abend, dass ich mich ab Montag wieder verstellen muss zur Quasselstrippe wo ich keine bin. Das hat mir ehrlich gesagt immer ein flaues Gefühl in der Magengegend bereitet. Mit dem jetztigen Job ist es eben so, dass ich Sonntagabend keine Problem habe, wenn es Montag wird. Ich kann in Ruhe schlafen gehe und fühle mich nicht unter Druck gesetzt, dass ich mich verstellen muss. Leider kann ich aber danach nicht gehen:
denn das Arbeitsamt macht auch Druck, ich bekomme zwar KEIN GELD von denen, da ich in einer Bedarfsgemeinschaft wohne, aber trotzdem gängelt der Fallmanager mich immer. Erst sollte ich mich abmelden, weil er für mich nichts tun könnte, dann sollte ich zum Bewerbungstraining - was für mich vollkommener Blödsinn ist und das obwohl ich mir schon 2x allein zwei Weiterbildungen finanziert habe. Das setzt mich dann zusätzlich unter Druck. Andere hätten vielleicht gesagt "was wollen die von dir, bekommst ja sowieso kein Geld von denen" und für die wäre dann die Sache erledigt gewesen.
Nun hatte ich schon bei einem anderen Kurierunternehmen (wo ich weiß, dass man mehr Geld verdient für noch weniger Tour) nach einer Arbeit gefragt, aber die Frau, die für Personal zuständig ist, konnte mir jetzt nichts anbieten, hat aber meine Unterlagen da und meldet sich, wenn sie nochmal jemanden braucht.
So nun sitze ich da, und muss mal eine Entscheidung abgeben und kann irgendwie nicht. Mit der Familie brauche ich nicht sprechen, die verstehen mein ganzes Problem nicht.
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