Unser Start war holprig. Mein Ex funkte dazwischen aber nach aufreibenden 4 Wochen entschied ich mich für ein neues Leben und wollte sehen, wohin mich der Weg mit Anton führen könnte. Vom ersten Moment an war da eine riesige Zuneigung auf beiden Seiten aber auch viele Ungereimtheiten. Ihn irritierte, dass ich scheinbar in ihm lesen kann, wie in einem offenen Buch. Heute weiß ich, dass das wirklich etwas Besonderes ist, denn er trägt oft eine Maske, wenn es ihm nicht gut geht. Lächelt nach außen- es klappt nur bei mir nicht.
Nun. Es passierte ne Menge und am Ende stand er im Juni auf meiner matte und zog ein. Bis dahin führte er ein "Doppelleben", wenn man das so nennen will. (Rein objektiv war es eins: Ehefrau am Wohnsitz und mich etwa 30km weiter- schlief mehrfach die Woche aber hier und war jeden Tag da).. Wir ließen es auf den Versuch ankommen. Er erklärte (Hintergründe sind zu komplex aber betrug im körperlichen Sinne gab es da keinen.. Schwierige Sache und passt gut zu ihm- sich zu verrennen)..
Nun, Anton ist Vater eines Sohnes, den er nicht sehen kann und das schon über 2 Jahre (seine ex ist ausgewandert- quasi abgehauen in einer Nacht und Nebel Aktion). Anton selbst wurde adoptiert, kam aus einer sehr sozialschwachen Familie. Seine Adoptiveltern lieben ihn aber seine Kindheit war sehr seltsam. Er war oft sich selbst überlassen ...
Alles in allem ist er ein Mensch, der viel eingesteckt hat und von dem ich weiß, wie schwer ihm vertrauen fällt. Ich bin (laut ihm) der erste Mensch, der auch dann bei ihm bleibt, wenn er nicht heiter und lustig ist und der zu ihm steht. Ich habe seine Laune oft ab bekommen und seit fast 7 Monaten hatten wir keinen sex. Sein Job ist anstrengend und er ist unzufrieden damit. Er hat den Kopf nicht frei- seine Aussage dazu.
Nun.. Das Problem: ich weiß dass er mich liebt und ich liebe ihn. Ich kenne seine Fehler und Macken und will ihn nicht ändern. Denn so hab ich ihn kennengelernt. Aber: seit etwa 4 Wochen ist er mit sich so unzufrieden. Ungewöhnlich biestig und streng zu meinen Kindern und oft garstig zu mir. Ich weiß nicht, wie ich es genau erklären soll. Er wirkt nicht wie jemand, dem wir egal sind. Gar nicht. Aber so oft so traurig. Und unglücklich mit sich. Und natürlich wirkt sich das auch auf unsere Beziehung aus - wie koennte es nicht? Er ist aus dem nichts regelrecht boshaft zu mir und genauso schnell wieder ganz lieb und direkt suess...
Ich möchte ihm gern helfen. Ich glaube aus ganzem Herzen an uns- aber ich bin eben auch eine Mama und möchte meinen Mädchen Dramen ersparen... Meine Gedanken zu ordnen fällt mir schwer. Und ich bin ziemlich durcheinander von Dingen, die er sagt, wenn wir eine Meinungsverschiedenheit haben... Dann kommen aus heiterem Himmel so Sätze wie "du funktionierst doch nur- ich frage mich wo dein Leben bleibt" .. Ich kenne diese depressiven Phasen bereits von ihm. Phasen in denen er Scheuklappen trägt und nicht merkt, wie sehr er den Menschen um sich herum weh tut (er ist derzeit auch zu Kumpels etc. so anstrengend)... Was macht man da?! Es muss doch irgendwas geben? Ich bin nicht willens einfach alles weg zu werfen und frage mich ob ich vielleicht die Perspektive wechseln muss.. Nur in weiche Richtung?!
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