meine Schwestern und auch meine Mutter meinen, dass Kinder immer an erster Stelle stehen. Der Mann hat nichts zu sagen, muss hinten anstehen. Meine Mutter war jahrelang nur wegen uns Kinder noch mit unserem alkoholkranken Vater zusammen. Es ging angeblich immer nach dem was wir Kinder wollten. Wir hatten nie viel Geld, das wussten wir und darum vielen unsere Wünsche nie groß aus. Ich habe mich nie richtig wohl in der Gegenwart unseres Vater gefühlt. Er hatte auch nie wirklich Anteil an unserem Leben.
Nun lebe ich ja seit Jahren in Patchwork. Mein Mann ist eher der cholerische, extrovertierte Mensch. Er weiß auch genau, wie er seine Kinder erziehen möchte. Damit kommt meine Familie nicht wirklich klar. Seine beiden Kinder aus erster Ehe brauchen aber eine geradlinige konsequente Erziehung, da sie sonst aus dem Ruder laufen. Da wird er dann auch manchmal laut. Seine Kinder kennen ihn aber nicht anders.
Nun passt es ihnen (meine Schwester vor allem) nicht, dass mein Mann und ich auf einer Linie sind, uns lieben und alle Entscheidungen gemeinsam treffen. Ich bin auch strenger zu meinen Kindern geworden. Wir haben ja noch ein gemeinsames Kind bekommen. Seit dem sind nun mal die anderen Kinder nicht mehr an erster Stelle.
Müssen die Kinder immer an erster Stelle bei einer Mutter kommen? Und was ist mit dem Ehemann? Die Liebesbeziehung muss doch auch gepflegt werden. Wenn man als Paar glücklich ist, überträgt das sich doch auch auf die Kinder.
Die Kinder werden auf keinen Fall vernachlässigt. Es geht ihnen gut. Die schulischen Leistungen stimmen. Es ist eben ein anderes Leben als vor Patchwork. Ich wünsche mir auch ab und an, dass ich nur eine Kleinfamilie hätte. Aber es ist nun mal so.
Ich muss dazu sagen, in meiner ersten Ehe habe ich mich nur auf die Kinder fokussiert. Habe meinem Ex vernachlässigt. Ich war nur Mutter. Das fanden die auch nicht gut. Aber da haben die sich nicht so eingemischt.
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