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meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

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  • meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

    Vergangenheit, die ersten 5 Jahre
    Ich schreibe heute weil es mir seelisch und körperlich seit der Affäre meines Mannes sehr schlecht geht. Immer wieder kommen die Fragen, Bilder im Kopf hoch. Die Erinnerungen tun mir teilweise noch genauso weh wie damals.
    Sechs Wochen, auf der Arbeit und vier Mal schnelle Nummern, ohne viel Emotionalität. Davor in der Ehe eine lange Krise.
    Mein Mann war früher sehr rücksichtsvoll und fürsorglich. Ich litt an starken Depressionen und neigte auch zu Selbstverletzungen. Dazu kamen in Beziehungen große Verlustängste.und er musste einiges aushalten und brauchte viel Geduld um mein Vertrauen aufzubauen. Wir haben allerdings beide eine lange und unschöne Vergangenheit.
    Es fällt uns schwer mit Liebe richtig umzugehen. Unsere Beziehung war von Anfang sehr wechselhaft, leidenschaftlich und extrem emotional. Das führte auch zu heftigen Streits und vielen Tränen.
    Aber: wir halfen uns auch gegenseitig, konnten über alles reden, waren uns oft unglaublich nah und sind uns sehr ähnlich in vielem. Hatten die gleichen Wünsche und Vorstellungen von der Zukunft, hielten zusammen wenn es drauf ankam. Aber es war nicht die leichte, beschwingte Beziehung die man eben normalerweise kennt.

    Dann kam die Krise, schleichend und doch letztlich wie eine Lawine! Es begann mit dem unerfüllbaren Kinderwunsch, der eine heftige Stagnation zwischen uns zur Folge hatte. Auch falsche Vorwürfe und Streit, denn ich war so unglaublich erschrocken und enttäuscht. Er kann leider keine Kinder zeugen, es bräuchte medizinische und finanzielle Hilfe.
    Wir versuchten es allein zu überstehen und sagten uns schließlich irgendwie schaffen wir das und machten weiter. Aber es schwelte im Hintergrund. Und ich stürzte mich in ganz viel Arbeit um die entstandene Lücke zu schließen. So viel, dass ich nur noch gestresst und genervt war und das ließ ich ihn täglich spüren. Er ging auch arbeiten und irgendwie versuchten wir miteinander auszukommen. Es gab noch gute Momente, aber zu viele Streits, Diskussionen, Aneinander vorbei, Meckereien von meiner Seite und ich war so unglaublich unzufrieden mit allem und ich gab ihm teilweise unbewusst, teilweise bewusst die Schuld.

    Unser Sex war all die Jahre abwechslungsreich, leidenschaftlich und je nach Gelegenheit mal ganz oft, dann wieder mal sehr selten.
    Mein Mann behauptete über all die Jahre der beste und offenste den er je hatte. Er begehrte mich auch sehr.
    Doch in der Krise wies ich ihn oft ab und dachte selbst eine Zeit lang daran, wie es wäre auszubrechen, abzuhauen und mit jemand anderem etwas zu haben oder ganz und gar neu anzufangen.
    Das geschah einige Wochen sehr extrem wo ich auch sehr kalt und abweisend war. Dazu sehr gemein und gereizt. Wir steckten in einem Hamsterrad und hatten schwelende unlösbare Konflikte zwischen uns.
    Meine Liebe ging zeitweise fast völlig weg. Doch ich blieb treu, weil es ein Prinzip für mich war und ich dachte, wenns nicht mehr geht habe ich die Pflicht vorher zu gehen...
    Schließlich fand ich zu ihm zurück, aber hatte mich furchtbar verhalten, wofür ich mich auch entschuldigte und ein langes, offenes Gespräch mit ihm führte.
    Er verzieh mir und wollte mit mir zusammen kämpfen. Wir wollten vieles besser machen, mehr Zeit für uns einplanen und miteinander verbringen. Doch die Veränderungen in dieser Spirale waren für uns nur sehr schwer umsetzbar und wir fielen oft zurück in die alten Verhaltensweisen. Es blieb schwer und änderte sich nicht so wie wir es uns wünschten.

    Der Supergau
    Eines Tages klingelte sein Handy, Freitag abend schon spät, doch ich dachte nen Kumpel... Am Samstag Morgen wieder, dann kam er plötzlich zu mir und meinte er hätte merkwürdige sms bekommen, in denen ihn jemand fertig machen wollte, es ginge darum das man ihm vorwarf er hätte mit einer verheirateten Frau Sex auf der Arbeit gehabt. (Ich kann noch immer, nach zwei Jahren alles vor mir sehen und manchmal zerreisst es mich innerlich) Ich war total auf seiner Seite, konnte mir das überhaupt nicht vorstellen und glaubte ihm im ersten Moment.
    Dann wurde angerufen, schließlich meinte ich empört da müsse man ran gehen und das besprechen. Das tat ich. Am anderen Ende war der betrogene Ehemann, dessen Frau ihm alles gebeichtet hatte, weil sie aufgeflogen war und meinem Mann ebenfalls vieles vorwarf. Er erzählte mir nun, was er herausgefunden hatte und wollte das mein Mann sich ebenfalls dazu äußerte. Dieser sah nur betroffen vor sich hin und hielt sich völlig raus.
    Ich konnte und wollte es noch immer nicht glauben, bis sie ans Handy kam und ihn sprechen wollte. Ich gab ihn ihr und glaubte fest daran er würde ihr nun wegen der Verleumdungen die Meinung sagen, doch als ich sah wie er mit ihr sprach: DA WUSSTE ICH ES UND ALLES BRACH ZUSAMMEN!
    Kennt jemand das Gefühl das die eigene Welt, die bis dahin bekannt und dadurch zumindest sicher schien einfach unter den Füßen in Stücke bricht, wie dünnes Eis, mitten auf dem See???
    Das war es was ich fühlte. Als würde eine dunkle Wand vor alles fallen. Danach war ich nie mehr die selbe, in nichts, auch nicht im Guten. Dann begann die Hölle für mich und schließlich für uns beide.

    Die ganze Wahrheit
    Zuerst logen beide wie sie konnten um sich vor der Verantwortung zu drücken, es war nur einmal, ein Ausrutscher ohne jegliche Bedeutung.. Dann kamen am Ende 4 Mal raus und das bestätigten beide unabhängig. Über mehrere Wochen verteilt, immer in den Pausen, für nicht mal ne halbe Stunde, er meint wenn überhaupt reichte die Zeit für ne Viertelstunde, kurz fummeln und dann rein raus. Beim letzten Mal jedoch, in jener Woche geschah es am Mittwoch kurz vor Feierabend, als die meisten schon weg waren und am Freitag fuhren sie mit ihrem Auto früh morgens zur Arbeit und hielten auf einem Weg, wo sie wieder eine schnelle Nr hatten.
    Er meinte dazu später das er da schon alles beenden wollte, jedoch zu feige war es ihr zu sagen und es zwar geschehen ließ, aber mit den Gedanken gar nicht dabei war, sondern eigentlich nur weg wollte und da schon überlegte wie er irgendwie aus der Situation raus kommt ohne den Job zu gefährden. Kondome haben sie auch nicht benutzt, wodurch er dann noch einen Bluttest machen ließ, weil er da endlich begriff, dass er mich auch gesundheitlich gefährdet hatte, denn er hat auch mit mir zwischendurch geschlafen...

    Am Tag zuvor hatten wir uns ein wenig gestritten und da hatte er sich tatsächlich so auffällig entschuldigt, dass es mir schon merkwürdig erschien. Nun konnte ich es mir erklären, er hatte sich eigentlich für die Affäre entschuldigt... Also nehme ich an, er wollte tatsächlich alles beenden, aber war zu feige und unsicher, auf welchem Weg...
    Sie gab später zu, dass sie sich mehr erhoffte und der Meinung war, ihm müsse es doch genauso gegangen sein. Ich habe alles mitangehört und selbst mit ihr, naja, gesprochen... Sie auch später einmal getroffen mit ihrem und meinem Mann. Mein Mann sollte sich da entscheiden, denn ich befürchtete er hätte doch Gefühle gehabt und könnte sie anstatt mich wollen, sie hatte mich ganz verrückt gemacht...
    Er stand da zu mir und entschuldigte sich für sein Verhalten vor mir und ihnen. Er sagte auch das er um mich kämpfen wolle. Ich blieb auch und seitdem gehe ich durch die Hölle und er mit mir.
    Ich musste mir die Wahrheit über das komplette Ausmaß über Monate erkämpfen. Ich wollte, musste alles wissen, denn nur so konnte ich überhaupt weitermachen. Es war irgendwie der einzige Weg wieder Anteil zu haben, auch an diesem Teil der Ehe. Ich fühlte mich so gedemütigt und plötzlich völlig ausgeschlossen aus den intimsten Dingen.
    Wir hatten beide Nervenzusammenbrüche, furchtbaren Streit der auch in leichte Grobheiten ausartete und unzählige Tränen vergossen.










  • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren


    Die Folgen, negativ und positiv
    Wir hatten beide Nervenzusammenbrüche, furchtbaren Streit der auch in leichte Grobheiten ausartete und unzählige Tränen vergossen.
    Ich war teils apatisch, teils hyperemotional, depressiv, litt an Angstzuständen, begründet auf den Verlustängsten, wurde mit der Demütigung nicht fertig, bekam Haarausfall, Kreislaufzusammenbrüche bis hin zu Sehstörungen und Selbstmordgedanken.
    Er brach ebenfalls unter der Last seines Gewissens zusammen, Weinkrämpfe, Zittern, Gewichtsverlust.
    Er musste sich auf der Arbeit vor der Chefin verantworten, war sehr unkonzentriert und Kollegen sahen ihn schief an. Unsere Freunde und meine Familie erfuhren davon, weil ich reden und reden und reden musste um nicht völlig durch zu drehen.
    Ich schwankte zwischen Liebe und Hass, Angst und Hoffnung, wahnsinnigem Schmerz und dennoch dem verzweifelten Wunsch nach alter Nähe und Vertrautheit. Ihm ging es ähnlich. Die schlimmen Folgen halten bis heute an. Sie sind etwas seltener geworden aber noch genauso stark.
    Ich fühle mich oft total schwach zittrig, habe Albträume, Kreislaufprobleme, dünnes Haar, Weinkrämpfe, Selbstmordgedanken, hasse mich oder ihn oder sie, auch Sehfehler treten auf, Gesichtfeldausfälle, Blitze und Tunnelblick. Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, je nachdem wie stark die Emotionen mich treffen.
    Er leidet an Schlafstörungen, Unruhe, und auch oft Traurigkeit und Schwäche, Kopfschmerzen.

    Auf der anderen Seite haben wir über alles, wirklich alles aus der Vergangenheit geredet. Allen Ärger, die schwelenden Konflikte und jetzigen Gefühle auf den Tisch gepackt.
    Das war gut und hat auch etwas geholfen. Die Ursache kann ich auch nachvollziehen, aber nicht seine Entscheidung! Man hat immer die Wahl: Gehen oder bleiben, Treue oder Untreue!
    Inzwischen steht er zu allem und hat mir letztlich auch zu allem Rede und Antwort gestanden. Er bemüht sich extrem mir Sicherheit zu geben und sagt mir auch viele liebe Dinge, die ich kaum noch ernst nehmen kann.
    Seine Begründung:
    Der Sex zwischen uns war für ihn angeblich immer der Beste und darum ging es ihm auch nicht, sondern um das Gefühl das sie ihn wollte und ihn bewunderte. Sie hatte sich wohl einige Zeit sehr um ihn bemüht und dann kam es zu leichten Unterhaltungen und Flirts. Schließlich, nach einem Streit zwischen uns, gab er dann das erste Mal nach, als sie ihn anmachte und es passierte. Dann war längere Zeit nur ab und an reden und dann geschah es wieder. Er meinte dazu, es war auch aus Wut auf mich, meine überhebliche Art, einmal machte auch er den Anfang. Die Gefühle hatten nie eine Rolle gespielt, er wollte sie nie als Partnerin, sondern nur um sich besser zu fühlen, da er sich zu Hause nicht mehr als geliebter, begehrter Mann gefühlt hatte, durch mein kritisieren, meckern und auch provozieren mit Beleidigungen, womit er leider recht hat. Dennoch hatte er die Hoffnung gehegt, es könne irgendwann, irgendwie noch anders werden. Er bereute es angeblich schon nach dem zweiten Mal aber trotzdem tat es ihm gut.
    Zwischendurch schlief er noch zweimal oder sogar öfter, mit mir, das weiß ich nicht so genau, bereute es aber im Nachhinein, weil er sich so schäbig fühlte, dann wies er mich ab mit fadenscheinigen Aussagen wie: Ich bin sehr müde. Angebl. weil er sich schämte und wegen seinem Gewissen.
    Seine Worte: Weil du mir nicht egal warst, sie aber schon. Deshalb passierte es mit ihr nochmal aber mit dir konnte ich es dann nicht mehr.

    Nach den Gesprächen haben wir eine ganz seltsame Mischung aus emotionaler Nähe, wie früher, wir reden weiterhin über alles, trösten uns gegenseitig, nehmen uns in den Arm und küssen uns, aber auch ein Gefühl von fremd sein, auf meiner Seite.
    Auch über meine nachträgliche Affäre haben wir geredet und weitergemacht. Ich hatte diese Bestätigung dann auch gebraucht und wollte auch, dass er sieht, dass ich auch begehrenswert für andere bin, das er einen ähnlichen Schmerz erfahren musste. Er hat auch sehr gelitten, aber es nachvollziehen können.
    Wir begehren uns auch noch, aber ich schlafe nicht mehr mit ihm, kann und will es nicht. Mal das eine mal das andere. Er vermisst es sehr, hat auch geweint deswegen, akzeptiert es aber und will warten bis ich es vielleicht wieder möchte.
    Er hat mir sehr schöne Geschenke zu meinen Geburtstagen gemacht, eine Kette, die die Symbolik von Liebe, Treue, Ehrlichkeit beinhaltet, ist aufmerksam, versucht sehr ehrlich zu sein, was ihm schon immer schwer fiel, da er gern übertreibt oder aus Angst vor Ärger etwas verschweigt oder lügt und tröstet mich so gut er kann. Aber manchmal, wenn ich stundenlang von der Affäre rede und auch ausflippe, wird er auch mal etwas grob, fast mich hart an den Armen oder am Kopf und schüttelt mich. Er ist dann genauso überfordert wie ich.
    Wir stecken beide in einer Lebenskrise. Ich weiß nicht mehr wie ich es schaffen soll das zu verarbeiten, er sagt er erkennt sich nicht mehr wieder und bereut alles furchtbar. Er hasst sich für das was er mir angetan hat und will tun was er kann. Ich möchte so gern nach vorn blicken und wieder lachen können. Beide wollen wir es noch immer schaffen und vieles anders machen.
    Doch noch stecken wir in der Verarbeitung der ganzen Wut, Angst und Verletztheit.
    Ich kann nur hoffen das es uns nicht völlig zerstört...

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    • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

      Ich glaub, da darf man sich nicht einmischen, das ist euer ganz gewolltes Zuhause, so ist es euch recht- dieses Auf, dieses Ab, diese Dramaturgie, dieses ach so gute Feeling.(extrem sentimental...ausgesprochen Melodramatisch, fast schon wie in einem Roman) Manche wollen es so, andere eben anders.
      Lilli, schreib Bücher darüber, du hast das Zeug dazu. Es gibt sicher viele, die sich in deine Rolle versetzen können. Ich kann nur schmunzeln drüber.
      Deine Interpretation ist der eigentliche Kern, nicht der Akt, sondern wie du dieses Bewandtnis ( lustvoll im "Schmerz" suhlend ) auslegst. Sag selber, das kribbelt auch, so ein Feeling, fast so schön wie Verliebtheit.
      Wie gut ich das kenne...ggg...

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      • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

        Man nehme.....IRGEND einen Vorfall und baue was draus. Auch ich kann das und rund um mich herum baut jeder an so einem Gefühlsgebäude, Illusions-Werk, Luftschloss... Vielleicht ist das unsere Bestimmung?
        Unsere Einbildungskraft reicht jedenfalls aus, um entweder tooooodunglücklich zu sein, oder happier geht nicht. Gemessen an dem, was in echt passiert ist die Illusion schon weit, weit intensiver zu gestalten. War euch langweilig?

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        • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren


          Ich kann nur hoffen das es uns nicht völlig zerstört...
          Das würde es nicht, wenn ihr nicht alles was der andere tut so verdammt persönlich nehmen würdet.
          Alles ist aus Bedürfnissen heraus entstanden, die der andere nicht erfüllen konnte, ohne böse Absicht.
          Niemand hat etwas getan weil er den anderen verletzen wollte, oder nicht mehr liebt, sondern einfach nur weil er es gebraucht hat und das ist keine Bösartigkeit, sondern eher Verzweiflung.

          Hört auf das Vergangene durchzuwalgen, immer wieder darin einzutauchen.
          Nehmt es wie es ist und macht es beim nächsten Mal besser.

          Nur ein gegenseitiges Verständnis und Verzeihen (auch jeder sich selber gegenüber) wird euch weiter helfen, davon scheint ihr aber doch noch etwas entfernt zu sein, da die Befindlichkeiten den nüchternen Blick versperren.

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          • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

            Lilli, mir hat das früher auch sehr gefallen, immer wieder hervor zu kramen, was ich nicht alles Grausiges und Schreckliches "durchmachen" müssen hab. Es war wie bei dir, stundenlang konnte ich mich darin suhlen und verlieren. Besonders aber auch, wie du ebenso, manchmal habe ich nächtelang geheult, mich in Selbstmitleid aufgelöst und hach, ach, so ist es nun mal, ich bin so aaarm....
            Heute ist mir gelungen recht geerdet zu leben, mich mehr bewusst einer ( oft nur ganz banalen) Tätigkeit auszuliefern, nicht so arg im Kopf verankert zu sein, oder gar Gefühle so wichtig zu nehmen, erst recht nicht für mich nicht einträgliche Gefühle. Sich in Gram zu wälzen, ist das vorteilhaft? Das ist doch irgendwie dümmlich. Heute ist mir das klar und darum geh ich andere Wege. Nicht mehr so ölige, triefende, herzzerreißende Leidenswege, sondern hach wie gut, endlich freudigere, friedlichere. Ausgesöhnt bin ich irgendwie und nett ist es so. Vielleicht machst du das auch? Haarausfall und Zipperleins jedenfalls bleiben aus bei der Linie, die ich grad fahr.

            Falls sich bei dir dieses Leid-"Wesen" in dir wieder zu Wort meldet, verbiete ihm deinen Tag zu versauen, teile es lieber ein in Putztätigkeiten, oder Feldsalat pflanzen. Wach auf und lebe, bevor du zu spät erkennst, dass du dieses kurze Dasein dem Gedusle geschenkt hast.
            Wir haben die Wahl, worauf wir unsere Konzentration und unser Interesse richten. Wie wärs mal mit kichern und lachen? Oder leckere Kuchen machen? Geh raus aus diesem Muster, wenn du gesund bleiben willst.

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            • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

              Du schreibst: "Man hat immer die Wahl: Gehen oder bleiben, Treue oder Untreue!"
              Genau so hat man immer die Wahl, in der Vergangenheit zu verharren oder den Blick nach vorne in die Zukunft zu richten.

              Ihr hättet die Chance in eine gemeinsam Zukunft zu blicken. Aber du quälst dich und ihn weiterhin und ihr bleibt im Leiden. Vielleicht willst du ihn unbewusst weiter strafen? Durch dein Leiden? Vielleicht ist auch das Gefühl da, durch das gemeinsame Leiden verbunden zu bleiben? Wenn ihr es nicht alleine schafft, aus diesem sinnlosen Leidenskreislauf auszubrechen, so würde ich euch eine professionelle Ehetherapie empfehlen.

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              • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren


                Das würde es nicht, wenn ihr nicht alles was der andere tut so verdammt persönlich nehmen würdet.
                Alles ist aus Bedürfnissen heraus entstanden, die der andere nicht erfüllen konnte, ohne böse Absicht.
                Niemand hat etwas getan weil er den anderen verletzen wollte, oder nicht mehr liebt, sondern einfach nur weil er es gebraucht hat und das ist keine Bösartigkeit, sondern eher Verzweiflung.

                Hört auf das Vergangene durchzuwalgen, immer wieder darin einzutauchen.
                Nehmt es wie es ist und macht es beim nächsten Mal besser.

                Nur ein gegenseitiges Verständnis und Verzeihen (auch jeder sich selber gegenüber) wird euch weiter helfen, davon scheint ihr aber doch noch etwas entfernt zu sein, da die Befindlichkeiten den nüchternen Blick versperren.

                hach tired, du triffst es total auf dem Punkt...

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                • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                  "Aber manchmal, wenn ich stundenlang von der Affäre rede und auch ausflippe.."

                  Nicht die frühere Affäre an sich ist das Verhängnis, sondern Ihre fast masochistische Interpretation derselben.

                  Fall Sie das nicht in den Griff kriegen, werden weitere Jahre sinnlos in destruktivem Zermartern vergehen!

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                  • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                    ja, irgendwie stimmt von allem etwas. und ich bin dankbar für die antworten und die geduld! mir hilft es öfter es einfach aufzuschreiben, was da passiert ist und passiert. ab und an fängt es mich auf. ich fürchte ich kann es nur sehr schwer verarbeiten. es ist tatsächlich so das ich immer wieder in die gedankenfalle tappe. ich sehe das es nicht gut tut und auch ungesund ist, es fällt mir aber unglaublich schwer diese gedanken auszubremsen.
                    ich ärgere mich oft auch über mich selbst, weil ich mich immer wieder gleich verhalte obwohl ich versuche es zu vermeiden. aber ich verliere mich in dem schmerz und der scham, auch im selbsthass.
                    ich hätte gern hilfe von außen, aber wir haben nicht das geld um eine eheberatung zu bezahlen. ich versuche durch dieses forum immer mal wieder eine objektivere meinung zu finden. ich bin ein extrem emotionaler mensch und mein mann teils auch.
                    da kommt dann schon einiges zusammen.
                    @elektraa: du kennst solch ein verhalten und empfinden also auch? wie hast du es geschafft das zu durchbrechen? wie hast du angefangen? vielleicht kannst du mir da noch weiterhelfen, denn spaß macht es nicht, im gegenteil. übrigens schreibe ich tatsächlich auch kurzromane.. lach, teilweise auch um das hier auch zu verarbeiten...
                    ich hoffe es ist ok wenn ich immer mal wieder einfach niederschreibe was mich beschäftigt, ich weiß es ist immer das gleiche thema, aber ich versuche mit hilfe dieses forums daran zu arbeiten, um es besser zu verarbeiten...
                    @tired, almira und dr. rieken: vieles von dem was sie schreiben trifft leider zu. es liegt auch an meiner generellen psychischen verfassung. es fällt mir extrem schwer negative dinge zu verarbeiten und loszulassen...

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                    • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                      ich bin auch mit mir und der situation nicht im reinen. ich habe für mich immer die meinung vertreten bei etwaigen betrug in einer partnerschaft sofort trennung...
                      nun kam ich aber in die situation, dass ich viele jahre mit dem mann verbracht hatte und auch geheiratet habe. da war dann irgendwie doch alles anders und ich konnte es nicht einfach so beenden. dann habe ich versucht doch mit der ganzen sache umzugehen, da ich ja auch noch immer etwas empfinde und mir eine zukunft mit ihm wünsche. auf der anderen seite hasse ich mich für diese schwäche, geblieben zu sein, obwohl es doch nun einmal betrug war und ein partner der sowas tut nicht vertrauenswürdig ist.
                      dazu kommt, dass er mir auf der einen seite so nah wie sonst kein anderer mensch vorher war, er sagt dasselbe über unsere emotionale grundlage. er war mir auch ein guter freund. ich glaube besser als ich es war. aber nun ist er mir auf der anderen seite so fremd. ich weiß nicht wie ich jetzt mit ihm umgehen soll und oft habe ich eine unglaubliche wut auf ihn, weil er keine grenze kannte, obwohl er nach eigener aussage die ehe nicht verlieren wollte.
                      ich bin noch immer hin und hergerissen. ich weiß was ich will, aber nicht wie ich damit umgehen kann...

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                      • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                        "ich fürchte ich kann es nur sehr schwer verarbeiten."

                        Richtig verarbeiten setzt Vergeben voraus.

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                        • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                          Hi Lilli, ich mags, wenn man länger dabei bleibt bei einem Thread. Es wird oft viel angefangen zu thematisieren und mittendrin ist es aus, noch bevor man genau hingeschaut hat.
                          Das, was du erlebst, das erleben wahrscheinlich Millionen zugleich mit dir. Es ist sicher nicht nur dein Problem, das du beschreibst, ganz bestimmt kennen das sehr viele. Natürlich ich ebenso.

                          Bei mir hat sich das alles rausgewachsen, es ist nichts Bestimmtes passiert, ich bin nur älter geworden und daher wahrscheinlich weniger begabt für solche Spielereien. So wird es auch dir gehen und daher....mach ruhig weiter, es geht eh nicht lange....einen Monat noch, oder doch drei? Grins..., genieße deine leidenschaftlichen Gefühle und koste sie aus, schreib viel mit und zeichne sie auf, diese Zeit. Irgendwann schmunzelst du darüber ebenso wie über andere Phasen die du früher recht dramatisch ausgelebt hast.

                          Man müsste eine Kurve zeichnen- wie alt war ich, als mich noch heftige Eifersucht geplagt hat? In welchem Alter war das vorbei? Ab wann habe ich mich nicht mehr so schnell geärgert..?? Wie war es damals, als ich mich noch fürchtete vor "Verluste"...?? Ab wann haben mich Puppen nicht mehr interessiert....oder Lego, ....oder Teddys- lebende, oder Ausgestopfte....

                          Ich finde es schade, dass für so viel nicht wirklich genügend Raum und Zeit verfügbar ist, alles immer wieder wechselt und nichts bleibt wie es ist. Was derzeit alles ist, das könnte mein Lebtag lang so weiter gehen. Weit und breit kein Sorgenwölkchen..oder gar Frust, mir scheint, ich hab einfach keine Zeit mehr dafür.
                          Heute war ich zum Bespiel mit zwei meiner Enkel einen ganzen Nachmittag und langen Abend in einem Abenteuer-Wasserspielpark. Für den Rest dieser Woche geht es so weiter, weil ich sie bis zum Sonntag geliehen hab. Einer von den Zweien ist bald Dreizehn, einer ist grad sieben und ich bin wieder bestens bedient mit viel Gelegenheit in ihre Welt ein zu tauchen.

                          Du bist gerade in der Welt einer Person, die meint, sie ist eine Betrogene....

                          Bist du das?


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                          • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                            Auch ich war früher der in selbstgerechten Annahme, ein Betrug ist unverzeihlich. Doch die Jahre meines Lebens haben mich gelehrt, da kein Mensch perfekt ist und jeder Mensch Fehler macht. Derjenige unter euch, der ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein, steht ja auch in der Bibel ;-)
                            Denke da ist auch die Frage, was ist dir wichtiger, deine Prinzipien oder der Mensch den du liebst?
                            Wenn du aber weiterhin nicht bereit bist, oder sein kannst, deinem Partner zu Verzeihen und die Vergangenheit ruhen zu lassen, ist es vielleicht besser, die Beziehung zu beenden. Oder wollt ihr die nächsten Jahre soooo verbringen???
                            Wir hier sind sehr privilegiert, wir haben genügend zu Essen, ein Dach über dem Kopf, können unsere Meinung frei äussern müssen keine Landminen oder Heckenschützen fürchten. Was hat das mit dir zu tun? Nun, wenn du in einem anderen Land leben würdest, wo du Tag für Tag um dein üeberleben kämpfen müsstest, so hättest du gar keine Energie und Zeit für diese Selbstquälerei.
                            Ich versuche jeweils so gut wie möglich das Positive, mein Lernthema aus den negativen Erfahrungen zu ziehen. So kann man weiter gehen und ja sagen zu dem was war und es zurücklassen. Aber wenn man ohne Ende das Schmerzhafte, Verstörende, Quälerische aus den Erfahrungen lutscht, so bleibt man kleben, ein Lernprozess oder Weitergehen findet nicht statt.
                            Schreibe dir jeden alle deine schönen, positiven Dinge im Leben auf. Sie viele wie möglich und ohne wenn und aber.
                            Z.B.
                            1. Du hast einen Partner der Dich liebt
                            2. Du liebst deinen Parnter
                            3. Du hast Familie
                            4. Du hast Freunde
                            5. Die Sonne scheint
                            6. Vorhin hast du eine Amsel singen gehört
                            7. Ihr fahrt in den Urlaub
                            8. Du liest ein gutes Buch
                            9. Die Verkäuferin in der Bäckerei hat dich nett angelächelt
                            ...
                            ...
                            ...

                            Mache dies jeden Tag, verbinde dich bewusst mit dem Schönen in deinem Leben. Sei dir bewusst wie reich du beschenkt bist! Sei dankbar! Sei dir auch bewusst wie kostbar du bist, wie kostbar dein Partner ist!

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                            • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                              "auf der anderen seite hasse ich mich für diese schwäche"
                              ​Los lassen...Das macht dich hart & Hässlich. ( man sieht es dir bestimmt an) und das bleibt dir... als Verbitterung... Senke das ganze im Meer, oder bau ein Loch im Garten und stelle alles rein, verabschiede dich (Ernsthaft davon).deine masochistisches Seite bekommt die macht über dich, frage dich ob du dir das auch noch gönnt?

                              ​Was ist mit deine Weiche Seite los? deine Feminine Seite? bekommt die noch Sauerstoff, oder willst du Sie ersticken?
                              Du hast selbst die Macht dich zu Formen, zu eine Verbittere alte Frau, oder eine die mal " Schwein" gehabt hat.
                              Also... Sei Klug... benutze deine ganze " Instrumente" die dir Mutter Natur geschenkt hat... dir gibt es nur ein mal, mache das beste aus dir.

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                              • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                                Ein schöner Beitrag, Almitra !

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                                • Re: meine Gefühle, Gedanken, Sorgen, Ängste nach zwei Jahren

                                  Alles ist schön, mir gefällt auch rinis Beitrag sehr. Almitra danke! Bitte mehr von solchen Köstlichkeiten, wegen dem bin ich hier.


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