Jetzt sehe ich keinen Sinn mehr darin wieder welchen mit ihm zu haben. Ich habe ihm ja nicht gereicht. War nicht gut genug. Er gibt es nicht zu, erzählt immer wieder es war die Anerkennung, nicht der Sex, der angebl. kaum der Rede wert war, schnelle, lieblose Nummern, einzig um sich als Mann bestätigt zu fühlen. Von ihr zu hören, das es toll war.
Egal, zwischen uns ist die Basis, die Vertrautheit und Offenheit unwiederbringlich zerstört. Er will warten. Lässt mir Zeit und beschränkt sich auf küssen und in den Arm nehmen. Er hat oft Lust auf mich, das sieht und spürt man auch. Aber ich fühle mich nicht mehr als etwas Besonderes, oder schön oder sexy oder einfach nur richtig. Nein, ich fühle mich austauschbar, gedemütigt, nicht gut genug, beschämt, verletzt und wütend.
An manchen Tagen sehne ich mich nach unserem Sex, wie er früher war, als er noch treu war und seine Worte noch Wert hatten.
Jetzt sind die Komplimente leere Worte, dahin gesagt um zum gewünschten Ziel zu kommen. So denke ich oft, wenn es wieder sehr weh tut.
Ich habe jeden Tag Angst wieder verletzt zu werden. Ich habe Herzklopfen, innere Unruhe, auch Paniken. Ich zittere dann, bekomme Weinkrämpfe die eine halbe bis Stunde anhalten. Ich verliere zuviele Haare, seit alles aufflog. Stehe ständig unter Stress. Dennoch kämpfen wir jeden Tag weiter um unsere Ehe. Er überlässt mir jegliche Kontrolle, damit sich sehe, dass er es nicht wieder tun will. Wir ziehen in den nächsten Wochen um, was er auch vorwiegend mir zu Liebe tut. Er hofft das ich wieder zur Ruhe komme und es mir wieder besser gehen wird. Er macht sich große Sorgen um mich und oft sagt er mir das es ihm unglaublich leid tut.
In mir ist noch immer soviel Wut und Schmerz und Angst. Ich habe mich so verändert. Lache kaum noch, gehe nicht mehr raus, weil sie irgendwo hier in unsere Umgebung gezogen ist. Ich fühle mich immer müde und erschöpft, zittrig und unkonzentriert und so unglaublich traurig... Oft bin ich auch extrem schnell reizbar. Alles ist anders geworden.
Meinem Mann geht es absurder Weise ähnlich. Er hat oft Magenschmerzen, Kopfschmerzen und schläft schlecht.
Wir setzen alle Hoffnung in den Umzug. Abstand und neue Umgebung, viel Grün und mehr Ruhe.
Wir lieben uns noch und es gibt auch einzelne gute Tage. Dann kuscheln wir und reden viel. Auch jetzt im Umzugsstress helfen wir uns gegenseitig und halten zusammen. Aber dennoch ist es noch immer unglaublich schwer...
Ich habe Angst irgendwann zusammen zu brechen. Weiß nicht wie ich zur Ruhe kommen soll.
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