#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

    Liebes (anonymes) Internet,

    ich bin kein typischer "Foren-Gänger", wünsche mir aber Meinungen von Außenstehenden. Denn die "Innenstehenden" wissen auch nicht, was sie mir raten sollen. Danke vorab für eure Zeit.

    Meine Situation ist sehr schwierig (seit Längerem) und ich bin schier am verzweifeln. Ich bin mit meiner Tochter (9) vor einigen Jahren nach NRW gezogen, Grund war die Liebe und ein neuer Job, Nachteil war/ist die große Entfernung zur Familie in MV. Obwohl ich ein Familienmensch bin (und meine Tochter auch) hat uns der Umzug zu Beginn gut getan, es bewegte sich etwas und die Beziehung war erfüllend.

    Doch im Laufe der Zeit kam es immer häufiger zu Streitereien. Und damit einhergehend kam auch das Gefühl des Alleinseins und die Sehnsucht nach der Familie. Es ist schwer, wenn man niemanden greifbar hat, bei dem man seine Batterien mal auftanken kann. Leider wurde mein Partner immer kälter und gleichgültiger was uns anging. Wir haben uns immer weiter auseinandergelebt, von Beziehung kann schon lange keine Rede mehr sein. Bis auf einige wenige gute Phasen. Ihr werdet jetzt sagen, "warum seid ihr dann noch zusammen?!" Was mich zu meinem Problem führt:

    1. Ich komme von ihm nicht los. In meinem Kopf sind noch immer die Bilder vom Anfang der Beziehung. Wir haben uns schon zig Mal getrennt, schaffen aber den Absprung nicht. Es ist immer noch ein Funken Hoffnung da, dass es wieder (dauerhaft) schön werden kann. Auch er kann nicht abschließen (was es mir noch schwerer macht). Wir streiten kaum noch, aber wir haben uns beide sehr zurückgezogen und sind wahnsinnig empfindlich. Das hat mich sehr zermürbt und ich bräuchte eigentlich, damit es wieder gut wird, eine Extraportion Aufmerksamkeit und Liebe von ihm im Moment. Stattdessen lässt er mich emotional komplett allein und wünscht sich mehr Freiraum. Er gibt mir das Gefühl (in seiner Wohnung) unerwünscht zu sein.

    2. Die Option hier in NRW zu bleiben besteht für mich kaum. Ich fühle mich hier (obwohl ich ihn ja aktuell noch habe) extrem einsam, dann bin ich mit meiner Tochter ganz allein und kann auf niemanden zurückgreifen. Freunde/Bekannte habe ich, allerdings wenige. Aber ich bin nicht der Typ Mensch, der um Hilfe bitten möchte, wenn ich mal Unterstützung bräuchte. Zudem wäre ich immernoch in seinem Wirkungskreis, damit wäre keinem geholfen. Wir würden wegen der Schule/Freundeskreis meiner Tochter auf jeden Fall im Umkreis bleiben. Das heißt, die naheliegenste Option wäre...

    3. nach MV ziehen... Ich habe hier in NRW einen fantastischen Job, in dem ich mich 100 % wohl fühle und sehr gut verdiene. Ich schaue schon seit Monaten nach einem Job in MV, mir ist auch klar, dass ich deutliche Abstriche machen muss. Aber ich bringe es nicht übers Herz, für 8,50 EUR - 40 Std. die Woche zu arbeiten (derzeit 34 Std Gleitzeit, sehr familienfreundlich), und das als Fachkraft. Ich habe hart gearbeitet damit ich da bin, wo ich jetzt stehe. Leider ist meine Branche (Bürowesen, Verwaltung) sehr überlaufen, es gibt massig Arbeitslose in MV die auch einen kfm. Beruf gelernt haben und suchen und bestimmt froh sind, überhaupt eine Stellung zu bekommen. Aber wie soll ich mit ca. 1000 EUR netto mein Kind und mich über Wasser halten? Zzgl. Kindergeld/Unterhaltsvorschuss) Das ist etwa die Hälfte von dem, was ich im Moment verdiene. Im Zuge eines Umzuges müsste ich zudem einen Kredit aufnehmen für die komplette Wohnungseinrichtung (ausgenommen Kinderzimmer) und ein kleines Auto. Ohne das bin ich dort aufgeschmissen. Aber das will alles bezahlt werden. Zudem frage ich mich, wie ich das alles regeln soll mit neuem Job, daraus resultierend die Auswahl der Schule und der Wohnung, Organisation der Betreuung, des Schulweges etc. Sollte ein passender Job kommen, ist das Zeitfenster höchstwahrscheinlich nicht besonders groß.

    4. Der allerwichtigste Punkt! Meine Tochter. Hier hat sie ihren Freundeskreis, sie kommt gut in der Schule klar, die Betreuung ist geregelt, sie hat einen kurzen Heimweg und wächst in einer schönen Umgebung auf. Im November steht die Empfehlung für die weiterführende Schule an. In MV herrscht ein komplett anderes Schulsystem, d. h. die Grundschule geht wie hier auch 4 Jahre, dann machen die Kinder 2 Jahre eine Art "Orientierungsphase" und wechseln dann auf die Weiterführende. Das heißt, sie müsste nicht 1x einen Schulwechsel mitmachen sondern 3x! (Grundschule NRW --> Grundschule MV --> Orientierungsphase MV --> weiterführende Schule). Garnicht auszudenken, wenn sie dort dann unglücklich wäre, das würde mich fertig machen. Auf der anderen Seite hätte sie ihre Familie wieder greifbar, könnte nach der Schule zu Oma fahren und müsste ggf. nicht in den Hort.(Kommt auf die Entferung der Schule zu Oma an und ob ich ihr den Weg mit dem Bus zumuten kann, es ist dort alles wesentlich weitläufiger/dörflicher). Und ich glaube, wenn alles gut läuft, hätte sie wieder eine dauerhaft glückliche Mama.

    Wenn man mein Kind fragt, was sie sich wünschen würde, gibt sie sich entspannt. Wenn hier zu Hause alles gut läuft und die Erwachsenen sich gut verstehen, würde sie gern bleiben. Sie wünscht sich wie jedes Kind eine heile Familie mit Papa. Andererseits wäre sie auch MV gegenüber aufgeschlossen und könnte sich das gut vorstellen, hat aber Bedenken wegen der Schule, ob sie dort gemocht wird. Aber das wichtigste für sie ist, dass Mama da ist, der Rest ist eher nebensächlich. Das war schon immer so, wir haben ein sehr enges Verhältnis miteinander. Mama wirds schon richten und das Beste entscheiden. Nur dieses Hin und Her findet sie schrecklich. (Ich auch, es tut mir so leid, dass sie viele Dinge dann doch mitbekommt. Bitte keine Vorwürfe, die mache ich mir schon genug!)

    Fazit: Ich brauche, besonders zum Wohle meines Kindes, endlich einen Weg den ich gehen kann. Dieses ständige Wanken und Gedankenkarussel macht mich fertig, und sie bekommt es ja auch mit, auch wenn ich das versuche mit mir selbst auszumachen. Ich habe einfach Angst einen Fehler zu machen. Unsere Zukunft hängt schließlich davon ab. Ich bin eigentlich nach außen hin ein starker Mensch (und alle erwarten das auch von mir), dabei fühle ich mich im Moment sehr schwach und weiß nicht, wie lange ich diesem Druck noch standhalten kann. Es muss auf jeden Fall etwas passieren, ich will aber das Richtige tun, für uns beide.

    Eigentlich hätte ich zu meiner Beziehung noch mehr schreiben müssen, damit ihr es richtig versteht und einordnen könnt. Darauf verzichte ich erst einmal in Anbetracht des jetzt schon geschriebenen Romans. Ihr seht, ich mache mir tagtäglich 500.000 Gedanken und drehe mich dabei im Kreise. Deshalb freue ich mich auf eure Gedankenstöße!



  • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

    Hallo Alexa
    wenn du in NRW bedeutend mehr verdienst,als in unsicherem MV,könntest du dir doch in NRW eine eigene Wohnung leisten!

    Zum Einem wächst deine Tochter in einer beruhigten Beziehung(nur du und sie) viel gelöster/zufriedener auf,
    zum Anderen ist/bleibt der "gewohnte Papa" bezüglich Besuche auch in der Nähe!

    Auf jeden Fall solltest du möglichst bald eine räumliche Trennung vollziehen,damit auch du zur Ruhe kommen kannst!

    Kommentar


    • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

      Danke für deine Antwort. Klar könnte ich mir hier in NRW eine Wohnung leisten. Aber ich wäre weiterhin einsam, ohne Rückhalt und wahrscheinlich weiterhin unglücklich. Dauerhaft wäre es keine Option, vielleicht vorerst um zur Ruhe zu kommen?! Hm...

      Das Problem ist, dass ich mich im Moment nicht so stark fühle, alles alleine schultern zu können. Normalerweise entspricht das schon meinem Naturell, aber diese lange, sehr aufreibende Zeit hat mich sehr viel Kraft gekostet.

      Zudem - Ich habe Angst vor dem Alleinsein.

      Kommentar


      • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

        Hi Alexa,

        ich würde erst mal in NRW bleiben, aber möglichst eine Wohnung nehmen die nicht zu nah bei deinem Mann ist.

        Die Wochenenden und Ferien würde ich dann möglichst in der alten Heimat verbringen, solange bis ich mir sicher bin was das Beste ist.

        Vielleicht kannst du ja auch an deinem Freizeitverhalten arbeiten, Dinge unternehmen wo man zwangsläufig Kontakte knüpft?

        Kommentar



        • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

          Zudem - Ich habe Angst vor dem Alleinsein.
          Hattet ihr denn in eurer gemeinsamen Zeit gar keine Bekannten /Freunde ?

          Meine Frau(34) ist schon recht früh an Kebs verstorben,
          ...da stand ich ich von Heute auf Morgen mit 2 kleinen Kindern ganz alleine da.
          Unseren gemeinsamen Bekannten/Freunde waren mir dann eine große Stütze!

          Kommentar


          • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

            Ich habe nur ein befreundetes Pärchen, mit denen wir auch öfter etwas unternehmen. Darüberhinaus habe ich viele Bekannte. Er hat mir letztens noch gesagt, wie viele Freunde er hätte. Kein Wunder, er ist hier geboren und aufgewachsen. Seine Eltern wohnen 1 km Luftlinie. Ich habe bisher nur 2 Freunde kennengelernt. Den angeblich besten Freund habe ich 2x gesehen, danach nie wieder. Er redet extrem schlecht über mich hinterm Rücken (weiß ich durch Dritte), obwohl unsere Begegnungen nett abgelaufen sind. Mein Freund hat sich wohl dort immer beschwert wenn wir Stress hatten, keine Ahnung. Dann waren wir einmal bei einem anderen Kumpel und dessen Familie zum Kaffee. Das war's.

            Kommentar


            • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

              Bitte entschuldige meine Taktlosigkeit! der Tod deiner Frau tut mir leid. Dagegen wirkt mein Problem natürlich nichtig.

              Kommentar



              • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                Ich habe nur ein befreundetes Pärchen, mit denen wir auch öfter etwas unternehmen. Darüberhinaus habe ich viele Bekannte. .
                Na..das ist doch schon mal "die halbe Miete",um nicht ganz allein zu sein.
                Wenn dabei Bekannte sind,denen man (du) vertrauen kannst,könntest du dort auch mal an einem Abend deine Tochter "parken">>um auch mal alleine "unter die Leute zu kommen"

                Kommt dir vielleicht im Anfang(alleine auszugehen) etwas komisch vor...
                ,...aber so nach und nach regelt sich dies schon.

                Kommentar


                • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                  Hallo Alexa2015,

                  ich finde das Wichtigste ist, dass es dir gut geht und der Rest regelt sich von alleine. Eine stabile und glückliche Mutter ist die Basis.

                  Besteht die Möglichkeit mal ein paar Monate bei deinen Eltern unterzukommen, zB über die Sommerferien? Dann hättest du Abstand von deinem Mann und könntest mal deine Gedanken ordnen und er könnte sich Gedanken machen, was er bereit ist zu investieren in die Beziehung. Nebenher könntest du im Ort nach Schulen und Wohnung suchen. Wenn du denkst, dass die Beziehung noch eine Chance verdient, geh zurück ansonsten starte dein neues Leben im Heimatort.

                  Er wünscht sich ja auch mehr Freiraum und den würdest du ihm damit geben. Vielleicht ist er danach wieder imstande dir die Liebe zu geben nach der du dich sehnt weil er dich vermissen konnte und die negativen Gedanken gegen solche an die schöne Zeit austauschen.

                  Dass du einen erfüllenden Job und genug Geld hast ist natürlich ein Pluspunkt an NRW und ich verstehe, dass das schwer aufzugeben ist. Aber soziale Kontakte, Austausch und Halt sind essentiell.

                  Deine Tochter scheint ihre gesunde Basis ja an dir gefunden zu haben, deswegen ist ein bisschen umziehen vielleicht nicht ideal aber doch nicht schlimm.

                  Wenn man dann Grund am Unglücklichsein erkennt und die Möglichkeit hat hier etwas zu ändern, dann werden die Lebensumstände selten schlechter. Und du scheinst nicht ein Mensch zu sein, der end- und sinnlos herumexperimentiert. Alles Gute!

                  Kommentar


                  • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                    Wie soll er dich innig annehmen, wenn du jederzeit an seiner Seite klebst, auch wenn er dich sauschlecht behandelt? Das ist doch eine Bedrohung, wenn man jemanden nie los wird, auch wenn man das ausdrücklich so will. Jemand, der noch nett ist, auch wenn man abweist, der ist doch eher unheimlich, keiner, dem man vertrauen kann. Warte nicht, bis sich seine Distanz ändert. Das, was du ihm schuldig bist, das ist längst fällig- zieh einen Strich unter diese Beziehung, mach sie aus. Wenn er merkt, dass du gehen kannst, also fähig bist normal zu handeln, dann kann ja sein, dass er dich dann ganz gerne wieder will und möchte und vor allem wieder Respekt für dich empfindet.
                    Herzbube sagts kurz und bündig- such dir mal irgendeine Bleibe, egal wie klein, Hauptsache du kannst mehrmals die Woche dort leben, zuerst mal für ganz, und wenn er sich weiterhin nicht korrekt benimmt, dann sieh weiter. Das wäre der erste wichtige Schritt in deine Zukunft. Zeig, dass du es schaffst ihn mal alleine leben zu lassen. Das ist wahnsinnig wichtig, du glaubst gar nicht, wie lang es oft dauert, sich an jemanden zu gewöhnen, der das nicht sein Leben lang geübt hat. Ich kann mit mir selber so viel anfangen, ein Partner, der immer um mich ist ist niemals mein Wunsch und Wille..hab ich gedacht. Aber immer öfter sehe ich, es wird eine liebe Gewohnheit. Bei seinen Bedürfnissen steht DERZEIT Rückzug an oberster Stelle. Das kann sich ändern, wenn er den richtig ausgekostet hat- wie wenn man Festtagsbraten grausig findet, bis dieser verdaut ist und man wieder Hunger hat, so kanns sein bei euch. Muss aber nicht. Es kann ja sein, dass du hierher gekommen bist, weil du den Mann dann triffst, der irgendwie alles an dir liebt, auch deine Liebe zur Nähe. Es gibt so viele Menschen, die genau das suchen, wie du bist. Lern deinem Kind loslassen ist lustig. Es ist zuerst komisch, aber warte ab, das ändert sich. Du glaubst, du kannst nicht alleine sein, das stimmt sicher nicht.

                    Kommentar



                    • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                      Wow, zwei sehr gute Texte! Danke. Elektraa, welch wahre Worte, auch wenn es streckenweise hart klingt. Ich muss gehen, das ist mir klar. Auch einfach deshalb, weil ich mir mehr wert bin. Leider haben die letzten Monate Spuren hinterlassen. Wenn man immer gezeigt bekommt, dass man nichts wert ist, schlägt sich das auch auf das Selbstwertgefühl nieder, egal wie stark man ist (war). Er kostet mich einfach nur noch Kraft! Und weil ich mich so schwach fühle, schleichen sich immer wieder Versagensängste ein. Ich muss schnellstmöglich eine Wohnung finden, erstmal hier in NRW. Damit wir endlich mal zur Ruhe kommen. Und dann hoffe ich darauf, dass ich einen Job in MV finde, der uns auch satt macht. Wenn ich mal wieder am Verzweifeln bin, würde ich gern hier auf euch zurückgreifen. Danke! ❤️

                      Kommentar


                      • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                        Hi Alexa
                        bezüglich Alleinsein,fehlen der sozialen Kontakte
                        so 9-jährige Mädchen lieben es ungemein, mal bei einerSchulfreundin zu übernachten
                        Auf diesem Wege lernst du die Eltern kennen,und kannst locker da aufbauen!

                        Falls deine Tochter nicht eingeladen wird,.....könnt ihr auch den umgekehrten Weg gehenl

                        Kommentar


                        • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                          Es sitzen hunderttausende Leute zu Hause und sehnen sich nach ganz gewöhnlichen, netten Leuten. Vor allem Alleinerzieherinnen wären sicher unendlich froh, wenn sie eine Mutter finden würden, die Alexas Sorgen hat. Herzbube, es ist wirklich so- Kinder untereinander knüpfen blitzschnell Kontakte und es findet sich für Kinder immer wer, der mit ihnen spielt. Man verlernt das bloß als Erwachsener, warum bloß? Es liegt uns doch im Blut Freund zu sein, Gleichgesinnte zu treffen, sich mit wem zu unterhalten und etwas gemeinsam zu unternehmen, wir sind ja Herdentiere.

                          Liebe Alexa, du wirst dich noch so was von wundern, wie du nur zögern konntest, wie du nur Angst haben konntest, wenn diese Linie mal überschritten ist, vor der du dich fürchtest im Moment. Heulen wirst du vor Freud, weil deine Tage frei sind von mürrischen Beiwohnern, die dich herunterziehen. Such dir die nettesten Menschen aus in Zukunft, das ist dein Recht, das hast du sicher verdient!

                          Kommentar


                          • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                            Liebe Elektraa, danke für deinen Beitrag. Das Problem an der Sache ist, ich zögere nicht. Ich möchte ja gern etwas verändern. Aber egal in welche Richtung ich denke und handel, es tun sich immer neue Probleme auf.

                            Fakt ist, die Situation macht mich langsam wirklich krank, ich ertrage das alles nicht mehr. Mein Magen rebelliert, ich fühl mich ausgelaugt. Die Idee mit der eigenen Wohnung um Abstand zu gewinnen ist wohl das Vernünftigste. Ich schaue jeden Tag nach Wohnungen, lasse mich bei neuen Angeboten benachrichtigen. Problem ist nur, dass der Umkreis in dem wir derzeit wohnen extrem gefragt ist. Ich hatte in der vergangenen Woche ein passendes Angebot. Als ich anrief war die potentielle Vermieterin hörbar genervt, weil ihr Telefon garnicht mehr still steht, obwohl die Anzeige nur wenige Std. online war. Mir wurde auch kein Besichtigungstermin mehr angeboten. Die restlichen Wohnungen sind einfach zu teuer und zu groß! Was soll ich mit meinem Kind in ner 90 Quadratmeter-Wohnung, die mein Gehalt auffrisst?! Wir sind halt örtlich schon gebunden wegen Schule und auch Freundeskreis meiner Tochter.

                            Was mich wirklich sehr auslaugt ist dieses ständige Gefühl nicht erwünscht zu sein. Ich sitze hier, dreh mich gefühlt total im Kreis und würde gern aus der Situation flüchten, KANN ES ABER NICHT. Ich muss es aushalten, Tag für Tag für Tag. Und da ist kein Mensch, der mich aufbaut.

                            Im Grunde möchte ich auch garnicht hierbleiben, ich möchte weg! Am besten sofort, zu Menschen denen ich nicht egal bin und die mich lieben. Ich möchte eine Anlaufstelle haben, die verlässlich ist. Wenn man so lange Zeit immer nur allein ist, das frisst einen auf. Und dieses Gefühl des Allein-Seins ist noch um einiges schlimmer, wenn man mit einer Person zusammen ist, wo jede Faser "Bitte geh!" schreit, man nur schlecht geredet wird und völlige Gleichgültigkeit herrscht. Mein Selbstwertgefühl ist komplett im Keller!

                            Wäre ich allein, ich würde (trotz Job) einfach meine 7 Sachen nehmen und gehen. Aber ich denke weiter, will nicht egoistisch sein, für mein Mädchen. Deshalb suche ich nach Wohnung hier, suche nebenbei nach Arbeit in MV (ich berichtete bereits), mache nebenbei meinen Führerschein, kümmere mich um Kredit (habe meine komplette Wohnungseinrichtung bei dem damaligen Umzug nach NRW verschenkt/verkauft), versuche trotz allem eine gute Mutter zu sein und meine Arbeit zu machen. Weil ich vernünftig handeln möchte, überlegt. Aber weiß Gott, es ist alles so schwer.

                            Was habe ich, wenn ich mit meinem Kind alleine bin, hier in unserer eigenen Wohnung? Sicher, wir haben Ruhe und es ist wieder MEINE Wohnung und es sind MEINE Möbel, man vermittelt mir nicht die ganze Zeit, dass man mich nicht haben möchte. Aber ich bin immer noch allein! Ihr gebt mir Tipps zwecks Bekanntschaften etc., aber ersetzt das Familie? Das sind doch nur oberflächliche Beziehungen, wo ich sicher nicht meine Probleme bespreche, geschweige denn um Hilfe bitte, wenn ich sie denn brauche. Ich soll weggehen, neue Leute kennenlernen, aber wer achtet in dieser Zeit auf mein Kind?

                            Sorry, ich bin leider im Moment wenig optimistisch. Wenn sich mal etwas bewegen würde... tut es aber nicht. Und jeder Tag kostet mich mehr Kraft.



                            Kommentar


                            • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                              Und auch wenn es so rüberkommt, ich bin keine Person die alleine nicht aufrecht stehen kann und die keinen Stolz hat! Ich bin auch kein Mauerblümchen, war ich nie! Ich habe mich mit diesem Schritt hierher nach NRW nur so wahnsinnig abhängig gemacht! Und finde keinen Weg hinaus. Wenn man einfach mal gehen könnte, wenn es einem zuviel ist. Kann ich aber nicht, ich muss es immer aushalten, all die Monate schon. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie das ist.

                              Kommentar


                              • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                                Liebe Alexa2015,
                                du musst dich vor uns nicht erklären.
                                Und es ist sehr wohl nachzuvollziehen, dass du dich in einem schwierigeren Lebensabschnitt befindest, der dich sehr fordert. Aber eine vorsätzlich schuldhaftes oder fahrlässiges Verhalten deinerseits ergibt sich für mich nicht aus deinen Schilderungen.

                                Man trifft eben Entscheidungen in bester Absicht und dann ergibt sich nicht das Erhoffte.

                                Sobald du die Gelegenheit zur Änderung wahrnimmst, ergreif sie.
                                Hilfe suchen bzw. annehmen ist förderlich. Leider ist das oft nicht leicht wenn man es sich nicht mehr wert ist. Deshalb ist es wichtig, dass du dir diesen Wert zugestehst und deine Bedürfnisse und Wünsche ernst nimmst. Auch dein Unglücklichsein In der momentanen Situation solltest du ernst nehmen und vehement für dein Glück und deine Zufriedenheit einstehen.

                                Gibt es jemanden mit dem du über deine Ängste sprechen kannst? Durch wahrhaften Austausch, kommen viele gute Ratschläge, Erfahrungen und Unterstützung zu tage. Wenn niemand um deine Sorgen weiß, wird angenommen, dass Hilfe nicht gefragt ist.

                                Kommentar


                                • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                                  Ich habe mich einigen Menschen geöffnet, obwohl es mir schwer fällt und nicht meinem Naturell entspricht über Privates bzw. mein "Innenleben" zu sprechen. Mir kann aber niemand helfen und auch keine Ratschläge geben. Die verzwickte Situation erkennen alle, aber das war es dann auch. Außer augenscheinlich aufbauenden Phrasen kommt da nichts (nach dem Motto "schaffst du", "wird alles gut"...) Und immer dieses "du bist eine so starke Frau"... Klingt komisch, aber das zieht mich runter! Denn ich fühl mich im Moment verloren und so schwach wie nie zuvor in meinem Leben. Und ich hab schon einiges durch, musste immer kämpfen. Und nun muss ich erkennen, wenn ich mal nicht stark bin, bricht alles um mich herum zusammen. Vielleicht bin ich morgen wieder "STARK", heute erlaube ich mir einfach mal das Gegenteil.

                                  Kommentar


                                  • Re: Zukunftsängste/Welchen Weg sollen wir gehen?

                                    Was denkt ihr, was würde jeder für sich in so einer Situation machen?

                                    Zuerst einmal - das habe ich mir so zurechtgelegt- ich glaub, Probleme sind wie Rechenaufgaben. Ich muss nicht leiden unter einem Problem, ich muss meine kreative Klugheit einsetzen, also völlig cool und rationell an die verschiedenen Punkte herantreten.
                                    !. Punkt: Er will, dass ich raus bin aus seiner Bude. Er nörgelt und motzt vor sich hin und macht mir Druck. Es würde sich für dieses Problem anbieten, dass man sich einigt, ok- bilden wir im Moment eine Wohngemeinschaft, jeder zahlt so und so viel und jeder ist ab sofort wieder privat und fremd, mit eigenen Nischen und Ecken, die streng abgegrenzt werden. So lange, bis sich eine gemütliche Bleibe findet, inclusive Bereitschaft mitzuhelfen, wo er Hilfe braucht und zugleich um Hilfe bitten, wo sie Hilfe gut brauchen kann- wie zum Beispiel Babysitten oder abgemachte andere freundlich vorgebrachten Abmachungen. Er hat sicher einen gewissen Komfort dabei.
                                    Das Wichtigste wäre unbedingt ein ganz klares Gespräch- ohne Vorwürfe oder irgendwelche Feindseligkeiten, weil aus der versuchten Beziehung nichts geworden ist. Kein Heulen, kein Streiten, kein Betteln, kein Verlangen. Nur normal kameradschaftlich ausfragen, obs geht.

                                    Punkt Zwei- die Gelegenheit nutzen und wirklich ernsthaft ein Macht- Leben aufbauen. Power geht einher mit Zwang zur Disziplin. Ob du es hören willst oder nicht, du musst dir sagen, ich schaffe es. Ich bin zu stolz, als dass ich in die Knie gehe. Schmink dich sorgfältigst, kleide dich toppest, halte dich tatkräftig aufrecht und richtig fit. Wende jede Minute die du übrig hast auf für ein Rundum- Optimierungskonzept für dich und für deinen Body. Verlass dich drauf, das geht Hand in Hand, dich gut zu erhalten und zugleich Freude am Körper zu kriegen und an dir selbst. Es zieht Leute magnetisch an, wenn man sich in seiner Haut wohlfühlt. Warte nicht einen Tag länger, deinen inneren Mief rauszuschmeissen und frische, fröhliche Luft reinzulassen. Das ist wie wenn du Sonne bist und alle Wolken aufwärmst, bis sie sich verflüchtigen unter deinen kraftvollem Strahlen.
                                    Ich sag mir immer- jetzt erst recht, wenn ich mal unterliege.
                                    Ich habe so viele Fehler schon gesehen, die ich nicht machen will- vor allem das fällt mir immer wieder auf, Leute lassen sich lieber herabgezogene Mundwinkel wachsen, als starke Wadel, oder einen Siegeszug um den Mund. Leb dich frei. Das geht!
                                    Verschenk dich nicht an Depressionen!

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X