nachdem ich diese Frage bereits im Forum "Sexualität" gepostet habe, hier nun auch nochmal in der Hoffnung auf ein wenig Hilfe. Es geht nicht nur um unseren Sex, sondern betrifft unsere gesamte Beziehung.
Ich muss leider sehr weit ausholen, um das Problem zu definieren. Ich (w) lebe seit über einem Jahr in einer Beziehung und fühle mich sehr wohl damit. Wir kommen sehr gut miteinander aus, können über wirklich alles reden, lachen unheimlich viel, haben ähnliche Stärken und Schwächen und leben seit einiger Zeit auch zusammen, wobei seine Wohnung noch nicht gekündigt ist. Wir waren schon mal 3 Jahre zusammen, haben dann allerdings durch einen Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen verloren und konnten irgendwie nicht mehr mit, aber auch nicht wirklich ohne einander auskommen. Nach so einigen dramatischen Trennungen und herzzerreißenden Versöhnungen war nach einem halben Jahr dieser On-off-Spielerei endgültig Schluss und auch vier Jahre lang absolut kein Kontakt. In der Zwischenzeit und übrigens auch vorher hatte ich keine wirklichen Beziehungen sondern nur eine Handvoll ONS, kleine Affären und kurze missglückte Beziehungsstarts.
Kurz bevor wir uns dann nach den vier Jahren wieder freundschaftlich annäherten, begann ich eine Bettgeschichte mit jemand anderem. Diese hat meine Vorstellungen von Sex bewusstseinserweiternd umgekrempelt. Ich hatte vorher eigentlich ganz guten Sex (natürlich auch mal nicht so guten, wenn es einfach nicht harmonierte) aber der Sex mit diesem Typen war einfach unbeschreiblich und stellte alles bisher dagewesene in den Schatten. Wir harmonierten perfekt, es war absolut ekstatisch in jedem Moment und (entschuldigt, dass ich hier jetzt so ins Detail gehe, aber es spielt eine große Rolle) er hatte einfach die perfekte Penisgröße. Egal wie wir uns bewegten, es war immer sehr erregend. In jeder Stellung. Sein Penis war genau so breit und groß, dass er sich meist direkt an der Schmerzgrenze befand, sie wurde jedoch selten überschritten....und wenn dann fühlte sich auch das gut an. Es war schweißtreibend, ausdauernd und ich war absolut befriedigt. Wir trafen uns manchmal mehrmals die Woche und wenn ich danach irgendwo anders hinging, fühlte ich mich noch stundenlang nach dem Sex so zufrieden, befriedigt und glücklich. Ich hatte auch zwischendurch immer wieder aufblitzende Bilder im Kopf, die mich in der Zeit, in der wir nicht zusammen waren immer mal wieder scharf machten. Ich war zu dieser Zeit auch in meinen restlichen Lebensbereichen absolut gelassen, zufrieden und effektiver irgendwie.
Als mein Freund und ich uns nach den vier Jahren Funkstille wieder freundschaftlich annäherten, hatte ich noch eine Weile diese Bettgeschichte. Die hatte sich kurz darauf aber erledigt, weil ich durch diese Leidenschaft langsam anfing Gefühle zu entwickeln und das wollten wir beide nicht und beendeten es deshalb.
Kurze Zeit später kamen mein Freund und ich uns dann wieder näher, und da ich keine Beziehung wollte wurde daraus dann erst mal eine "Freundschaft plus". Naja und da wir dann immer häufiger etwas unternahmen und auch ins Bett gingen, ließ sich nach ein paar Monaten nicht mehr leugnen, dass wir wieder ein Paar geworden waren. Aufgrund dessen frage ich mich natürlich auch, ob es nicht doch vielleicht nur die Gewöhnung aneinander ist. Wir haben dadurch eine fantastische und freundschaftliche Basis.
Im Bett sieht es nun so aus, dass sein Penis leider wesentlich kleiner und dünner ist. Dadurch verspüre ich bei den meisten Stellungen leider fast gar keine Lust. Und auch in den Stellungen, in denen ich etwas empfinde, ist es lange nicht so befriedigend wie mit dem anderen Typen. Damit wir dann in diesen wenigen Stellungen zum Orgasmus kommen, müssen wir uns dann auch sehr stark gegeneinander bewegen, so dass es leicht in "kräftiges Rammeln" ausartet. Die Erschütterung des gesamten Unterleibs spielt dabei dann eine große Rolle. Das finde ich dann immer sehr unleidenschaftlich und wir (unsere Oberkörper) sind dabei dann auch immer sehr weit voneinander entfernt, so dass ich niemals einen Orgasmus habe bei dem ich ihn gleichzeitig küssen kann oder ihm in die Augen schauen kann. Auch das mindert für mich die Möglichkeiten aufkommender Leidenschaft. Auch bin ich in meiner "Mitarbeit" dadurch irgendwie total eingeschränkt. Mehr als mich irgendwo abstützen und gegenhalten, bleibt mir oft nicht übrig, denn sonst spüre ich nicht genug oder bringe ihn aus dem Rhythmus. Es ist kein wirklich harmonisches Miteinander. Ich habe auch mit ihm darüber gesprochen, dass ich dieses Rumgerammel fürchterlich finde und unser Sexleben daran regelrecht verkümmert. Er findet unsern super wie er ist.
Ich habe auch schon versucht es durch Spielzeuge etwas zu verändern. Einmal durch einen Vibrator, den wir dann währenddessen benutzen. Entweder zur Kitzlerreizung oder für DP. Zum anderen mit Lustkugeln, die ich mir vorher einführte.
Es ändert alles nichts daran, dass ich, selbst wenn ich dann mal einen richtigen Orgasmus beim Sex habe (abgesehen von denen, die ab und an oral oder durch seine/meine Finger herbeigeführt werden) , ich mich kurz für den Moment ein wenig befriedigt fühle und das war es dann. Nach fünf Minuten ist die Nachwirkung und jegliches Gefühl verflogen und ich fühle mich wie vorher. Dadurch, dass er so fest zustößt, ist er dann auch schnell kaputt, kommt nach fünf Minuten und der Spuk ist vorbei. Er versucht es hinauszuzögern, schafft es aber nicht.
Danach und währenddessen keine Ekstase, keine Erschöpfung, keine wirklich Befriedigung. Und das fehlt mir total. Es fehlt mir immer mehr. Dazu kommen Zweifel, ob wir überhaupt "füreinander bestimmt" sind. Ob es wirklich die große, echte, wahre Liebe ist. Ob es die überhaupt gibt, ob ich einfach zu anspruchsvoll bin!?
Kurzum, bin ich in allem zu anspruchsvoll? Wenn ja, was gibt es für Lösungen, damit ich endlich aufhöre dem Sex mit der vergangenen Bettgeschichte nachzuschmachten? Wenn nicht, was ziehe ich für Konsequenzen???
Ich wäre euch sehr dankbar für Expertenmeinungen, aber auch Erfahrungen und Eindrücke von "Laien" zu dem Thema!
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