Ich bin neu hier im Forum. Ich habe den Eindruck, dass man hier im Forum sehr gute Hilfe bekommt, die vor allem auch ernst gemeint ist, deswegen wollte ich euch nun um Rat fragen. :-)
Ich (26) bin seit 5 Jahren mit meinem Freund (30) zusammen, davon wohnen wir 2 Jahre zusammen. Ich lebte zuerst in einer anderen Stadt, bin dann aber aus Liebe zu ihm umgezogen. Mittlerweile liebe ich das neue Umfeld, habe gute Freunde gefunden und bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, um mit ihm wohnen zu können. Momentan studiere ich noch an der Uni, mein Freund arbeitet bei einer Versicherung. Wir haben schon viel gemeistert in unserer Beziehung und ich würde sagen, dass wir schon viel erreicht haben. Dennoch bin ich irgendwie unzufrieden...
Wir haben uns über eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Er war sofort hin und weg und bemühte sich extrem, mich zu erobern. Ich wusste lange nicht, ob ich ihn "will", da ich damals erst ein paar Monate von meiner Jugendliebe (wir waren 4 Jahre zusammen) getrennt war und mich etwas ausleben wollte, um ehrlich zu sein. Er liess aber nicht locker und so kamen wir dann zusammen. Das erste Jahr war einfach unbeschreiblich sehr. Ich war so stolz und glücklich, dass ich so einen tollen Mann gefunden hatte. Er machte mich unglaublich glücklich. Wir hatten damals nie Streit, Ich nahm alles sehr gelassen, lebte trotz Beziehung sehr selbstständig (liess auch Mal Verabredungen ausfallen für einen Mädelsabend mit meinen Schwestern oder Freundinnen) und war sehr tolerant. Das einzige Problem war, dass er sehr oft von der Ex erzählte, mehrheitlich sehr positiv. Das fing an mich allmählich zu belasten. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr gut genug und fing mich an mit ihr zu vergleichen. Da begann auch meine Eifersucht. Am Anfang der Beziehung ging er ein paar Mal mit einer Arbeitskollegin etwas trinken, das war damals kein Problem für mich. Doch mit der Eifersucht wurde dies zu einem riesen Problem und er hat es gelassen, da er sagte, dass er diese Treffen nicht braucht und mich nicht verletzen möchte. Eigentlich die beste Reaktion von ihm, die man sich wünschen kann.
Dennoch habe ich angefangen alle Frauen als Bedrohung anzusehen, ich konnte kaum noch TV mit ihm gucken, da mich Sexszenen in Spielfilmen fast rasend machten vor Eifersucht...
Ich fing an ihn zu kontrollieren, beichtete es ihm aber immer und er wurde natürlich wütend. Wir hatten viel Streit und die Beziehung litt natürlich darunter. Dennoch ist es mir gelungen, meine Eifersucht etwas in den Griff zu bekommen.
Allerdings habe ich nie zu meiner Selbstsicherheit und Unbeschwertheit zurückgefunden, die ich eigentlich immer hatte... Ich beobachte unsere Beziehung sehr genau und mache mir viele Gedanken. Mir geht es ehrlich gesagt nicht gut, mir macht es zu schaffen, dass ich jemand geworden bin, der ich eigentlich nicht bin / nicht sein möchte. Ich habe riesen Verlustängste entwickelt. Nach jedem Streit denke ich, dass er mich nun verlässt. Der Alltag ist bei uns eingekehrt, und ich vermisse die Anfangszeit, als er mich so begehrte. Er sagt mir nicht mehr oft, dass er mich liebt oder schön findet, der Sex hat auch sehr abgenommen (er macht zur Zeit noch eine Weiterbildung abends 4x / Woche und arbeitet aber 100% dazu). Ich komme mir auch selbstversändlich vor, dabei mache ich alles für ihn und versuche immer noch ihn regelmässig zu überraschen und sage ihm, dass ich ihn liebe...
Ich frage ihn manchmal, ob er mich noch liebt, dann sagt er immer "Natürlich, ich liebe dich so sehr, aber dass weisst Du doch...", früher hat er mir es sehr oft gesagt und nun "muss" man es anscheinend nicht mehr sagen, da es sowieso klar ist?
Wenn ich ihn verführen will, ist er oft zu müde... Mich verletzt das immer sehr. Ich denke mir manchmal, dass er schon Lust auf Sex hat aber mich wohl nicht mehr attraktiv findet (ich habe mich nicht verändert äusserlich, gebe mir grosse Mühe immer gut auszusehen).
Da ich so unsicher geworden bin, verunsichern mich kleine Dinge sehr schnell. Kommt er mal müde nach Hause und mag nicht viel reden, werte ich das gleich so, dass er genervt von mir ist und mich uninteressant findet... Auch vergleiche ich vieles mit dem Anfang unserer Beziehung. Wir konnten stundenlang nur daliegen und reden, kuscheln und es war perfekt. Heute wacht er auf und geht gleich an den PC um die Mails zu checken, dann wird gefrühstückt und fährt er schon zur Arbeit. Mich macht das immer traurig...
Auch meckere ich sehr viel, zu wenig Sex, zu wenig kuscheln, und vor allem zu wenig bewusste Zeit miteiander. Ich habe das Gefühl, dass er keine Zeit mit mir alleine verbringen möchte, er sieht mich ja eh abends und dann sitzen wir auf der Couch und schauen fern... Aber er würde nie auf die Idee kommen mich wiedermal zu überraschen, wenn ich noch nicht zu Hause bin, wie er es früher gemacht hat... Ich mag mich selber nicht dafür, dass ich so oft meckere und dann haben wir wieder Streit und dann kommt wieder die Angst, dass dieser Streit nun zuviel war und er mich verlässt...
In 2 Monaten hat er Geburtstag und ich habe schon jetzt Angst, dass ihm viele Frauen gratulieren und dann die Frage aufkommt, ob man sich nicht wieder mal wieder auf nen Kaffee treffen will... Und da ich so verkrampft bin, kommen ihm wohl alle anderen Frauen sehr angenehm und unkompliziert vor, und irgendwann verlässt er mich.
er sagt zwar er liebt mich und will mit mir sein Leben verbringen, dennoch habe ich Angst, dass er ne bessere findet und geht...
Ich fühle mich emotional abhängig und wenn wir Streit haben, sagt er manchmal Dinge, die ihm später leid tun, z.B. dass es besser wäre wenn ich ein paar Tage weggehen würde, und eigentlich sollte ich in diesem Moment meine Sachen packen und gehen und erst nach ein paar Tagen wiederkommen. Ich kann es aber nicht und entschuldige mich für Streits, die wir eigentlich beide zu verschulden haben. So fühle ich mich ihm immer unterlegen... Anfangs war er sanfter im Umgang und da waren die Rollen quasi vertauscht, d.h. er entschuldigte sich und versuchte den Streit wieder gut zu machen und hatte Angst mich zu verlieren. Ich weiss heute noch nicht, wann die Rollen getauscht wurden...
Wie schafft man es wieder lockerer zu werden und dass der Partner sich wieder etwas mehr bemüht? Eine Freundin sagte mir, ich solle mich mehr auf mich konzentrieren, alleine Dinge unternehmen, aber wenn ich dass tue habe ich immer Angst, dass er sich zu Hause langweilt und dann vielleicht ne Andere anschreibt... Mein Freund verletzt mein Verhalten sehr, da er findet ich sehe ihn als Betrüger an und als Typ der gleich jede nächstbeste flachlegen will. Dabei hat er mich noch nie hintergangen.
Ich weiss, dass es nicht mehr so wie am Anfang werden kann, aber ich würde mir wünschen, dass ich wieder interessanter für ihn werde und vor allem auf Augenhöhe mit ihm bin und mich auch so verhalten kann... Und dann kommt halt auch die Frage auf, warum geben sich Männer anfangs solche Mühe und sind völlig fasziniert von einer Frau und dann plötzlich ist man im Alltag, der Sex nimmt ab und ich liebe dich wird nur noch selten gesagt, da man es ja "wissen sollte"... Anfangs musste ich gar nichts tun, habe mich sogar noch kühl verhalten und nun wo ich ihn über alles liebe und alles für ihn tun würde, ist er weniger verrückt nach mir, als damals, als ich ihn auf Distanz hielt...
Fragen über Fragen, ich hoffe jemand hat bis hier gelesen.
Ich wäre sehr froh über Rat oder Meinungen.
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