ich hab seit ein paar Monaten immer wieder Schwierigkeiten mit meiner
Freundin. Schwierig zu beschreiben, um was es geht. Es äußert sich
meist darin, dass ich ein Thema anspreche (Beispiel kommt gleich) und
sie plötzlich ganz merkwürdig einsilbig wird. Wenn ich dann frage, was
denn los sei, kommen entweder wieder einsilbige Antworten oder es kommen
diffuse Vorhaltungen.
Gerade heute Abend war es wieder soweit. Zum Drumrum: Wir sind jetzt seit
ca. 2,5 Jahren ein Paar (sind schon etwas älter >40), leben aber noch
getrennt und wollen gerne dieses Jahr zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen
steht aber unter keinem besonders guten Stern, da wir beide allerhand um
die Ohren haben (sie bereitet sich fast jeden Abend auf eine wichtige Prü-
fung in ein paar Monaten vor, ich habe z. Zt. aufwändige Bewerbungsvorbe-
reitungen für eineStelle in einer entfernten Stadt) und wir finden auf
dem Wohnungsmarkt nicht das richtige (bezahlbar und halbwegs schön ... jaja).
Deswegen liegt unsere Wohnungssuche seit diesem Wochenende auf Eis. Wir
sind beide über diesen Zustand nicht glücklich, sie wahrscheinlich noch
mehr als ich insbesondere auch deswegen, weil ich mich auf eine Stelle
weit von der Heimat beworben habe und eingeladen worden bin, nicht weil
ich unbedingt weg will sondern weil so eine Stelle so rar ist und ich
schon seit 12 Jahren versuche, auf eine solche zu kommen.
Zurück zum Thema, schon seit einiger Zeit bemerke ich, dass unsere Tele-
fonate eher schleppend verlaufen, ich möchte gerne etwas Schwung in die
bringen, weil die mich sonst anöden. Also erzählte ich von einer Wohnung,
die ich im Netz gesehen hatte. Während ich erzählte und mich über den
tollen Baustil von damals aber den damit verbundenen horrenden Nebenkosten
auslies, merkte ich, wie sie erst einsilbig wurde und dann zum "Gegen-
angriff" ausholte. Meine Wohnung wurde dann schlecht gemacht, sie würde
immer bei mir frieren u. ä.. (Ich erkundige mich auch bei 21 Grad immer,
ob es ihr warm genug ist, was sie i. d. R. bejaht und wenn sie geht, habe
ich nicht den Eindruck, dass sie sich nicht wohlgefühlt hätte.) Ich fragte,
was los sei und sie sagte dann in einem vorwurfsvollen Ton (sachlich
sicherlich berechtigt), dass es keinen Sinn mache, sich Wohnungen im Netz
anzusehen, in die man eh nicht einziehen wolle.
Ich habe in diesen Situationen häufig den Eindruck als ob sie mir mitteilen
wollte, dass ich derjenige bin, der an dieser Situation allein die Schuld
trägt. "Nur weil ich mich in diesem Pupskaff bewerben muss, können wir jetzt
nicht umziehen."
Zu einer anderen Gelegenheit durfte ich mir anhören, dass sie auf keinen
Fall während ihrer Prüfungsvorbereitung umziehen würde und ich wisse ja,
wann die losgingen ... Tja, dann wird's wohl generell schwierig mit einem
Umzug vor Ende des Jahres...
Da wir beide keine Typen sind, die sich Zoffen und Streit austragen, kann
man sich gut vorstellen, dass so ein Telefonat schnell still wird. Es geht
weder vorwärts noch rückwärts. Ich fühle mich nicht verstanden und sie
wahrscheinlich auch nicht. Aber da sie keine Auskunft darüber geben kann
oder will, was denn nun tatsächlich quer sitzt und in solchen Situationen
wie mir es scheint, nur sich im Fokus hat, beende ich diese Telefonate eher
früher als später. Es kann übrigens durchaus vorkommen, dass sie tags drauf
sich entschuldigt, dass sie so "zickig" war ... nur die Entschuldigung kenne
ich jetzt inzwischen und vorwärts bringt uns die leider auch nicht.
Ich finde die ganze Situation verfahren und weiß im Augenblick nicht mehr,
was ich machen soll, bzw. wie ich mit dieser Sache umgehen soll. Manchmal
weiß ich noch nicht mal, ob es eine gute Idee ist, mir ihr zusammen zu ziehen.
Was sagt Ihr dazu? Was meint Ihr?
Besten Dank sagt
Lysis
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