ich muss mich einfach mal mitteilen und hoffe, das ich hier den ein oder anderen finde, der mir helfen kann. Mein Mann (39) und ich (38) sind seit 8 Jahren zusammen, davon 6 verheiratet. Ich habe 2 Kinder aus erster Ehe mitgebracht. Vor 18 Monaten kam unsere gemeinsame Tochter zur Welt. Sie war unser absolutes Wunschkind und wir mussten lange auf sie warten.
Ergänzend möchte ich noch sagen, wir kennen uns seit wir 16 sind und waren damals 3 mal zusammen. Zuletzt haben wir sogar zusammengewohnt. Ich habe mich dann aber getrennt mit 21, weil ich Familie und Kinder wollte und er nicht. Ich habe dann meinen ersten Mann kennengelernt, relativ schnell geheiratet und mit 22 war ich Mutter. Als ich meinen jetzigen Mann nach 9 Jahren wiedersah, weil mein Vater gestorben war, waren die alten Gefühle auf beiden Seiten sofort wieder da und ich habe mich von meinen Mann für ihn getrennt.
Er ist Berufssoldat und hat ein geregeltes Einkommen, geregelte Arbeitszeiten und einen unspannenden Bürojob. Deswegen fing er vor 2 Jahren mit einer Weiterbildung an, um in seiner Freizeit nebenbei noch als Kommunikationstrainer zu arbeiten, was ihn sehr großen Spass macht. Auf einen dieser Lehrgänge (sie waren alle 4 Wochen übers Wochenende), lernte er dann seine Affäre kennen. Ich bemerkte damals im Dezember 13 schon, das er sich veränderte, und fragte immer wieder nach, was denn los wäre. Er sagte immer, nix, alles in Ordnung und blieb weiterhin komisch. Mit komisch meine ich: sehr viel weniger Sex (was ungewöhnlich für ihn ist), er zog sich stundenlang in sein Büro zurück und war auch sonst sehr weit weg von mir. Wenig Umarmungen, kaum Zärtlichkeiten...
Im Dezember waren wir auch 1 Woche im Urlaub. Dort war er zwar etwas zugänglicher, aber ich hatte immer noch ein komisches Gefühl im Bauch.
Im Januar war er dann 2 mal weg übers Wochenende. Sein "normaler" Lehrgang und ein zusätzlicher den er unbedingt machen wollte. Ich lies ihn ziehen. Am selben Wochenende hatte ich auch einen Kurs zur Stillberatung und traf mich abends noch mit unserem Trauzeugen, der ein guter Freund ist. Ihm klagte ich mein Leid. Er riet mir, dringend mit meinem Mann zu reden. Und ich hatte das Gefühl, er weiss mehr als er zugibt. Mein Mann schrieb mir morgens noch eine SMS " Wie witzig, da sind wir beide gleichzeitig auf LEhrgang" und abends kam "Gehen jetzt alle zusammen essen und danach ins Kino, melde mich morgen bei dir". Ich war traurig das wir nicht telefonieren konnten. Sonntag kam er dann ganz normal gegen nachmittag wieder.
Ungefähr 1-2 Wochen später flog dann alles auf. Ich brauchte eine Maus für den Computer und ging an seinen PC um mir seine zu borgen. Dabei öffnete sich sein Mail Account und ich schaute flüchtig drauf. Ich sah eine Mail, in der er sich selbst einen Whatsapp Anhang geschickt hat. Das machte mich neugierig. Ich öffnete die Mail und fand erstmal 3 Bilder von seiner Affäre. 2 bekleidet und einmal von oben auf ihre Brüste. Als ich den Text öffnete war alles klar. Der war eindeutig. Es war klar, die haben eine heiße Affäre und zwar schon seit mindestens Ende Dezember.
Um das ganze abzukürzen. Er gab später alles zu. Wollte sich trennen von ihr. Belog mich weiter, flog wieder auf. Wollte eine offene Ehe, da er im Moment nicht klar käme mit seinen Gefühlen. Ich gab nach. Trennte mich aber Anfang März, da ich es nicht mehr aushielt mit dem Hin und Her und das er sich regelmässig mit ihr traf. Auch ich traf mich mit anderen Männern. Um mein Ego zu stärken, mich abzulenken. Auch ich ging eine Affäre ein, nach der Trennung von ihm. Nach 5 Wochen kamen wir doch wieder zusammen. Irgendwie konnten wir es nicht lassen ohneinander. Ich akzeptierte seine Affäre und versuchte mich abzuspalten. Meine Gefühle für ihn herunterzufahren. Wir redeten nur das nötigste, versuchten es irgenwie hinzubekommen. Ich litt und versteckte das so gut es ging.
Ich muss zugeben, das ich ihm hinterherspionierte. Ich kannte seinen Handy Code und konnte so die Nachrichten lesen die sie sich tagsüber schrieben. Er war im April und Mai in Elternzeit und den April verbrachte er fast ausschliesslich in seinem Büro. Trotzdem konnte ich sein Handy immer mal wieder zur Hand nehmen. Im Grunde tat es mir tierisch weh was ich da lesen musste, konnte es aber nicht sein lassen.
Nach einem Wochenende das ich mit meinem besten Freund allein verbrachte, führten wir ein langes Gespräch. Am nächsten Morgen kam er zu mir und sagte, er hätte eine Entscheidung getroffen. Er würde sich von ihr endgültig trennen. Es ginge so einfach nicht mehr. Er liebt mich und hätte eingesehen das er was tun muss.
Das teilte er ihr auch am selben Tag mit. Das war Anfang Mai. Es dauerte dann noch etwas über 2 Wochen bis der Kontakt endgültig abbrach. Erschwerend kam nämlich hinzu, das ich Mitte Mai schockiert feststellen musste, ich bin schwanger. Damit kam Sie ganz schlecht klar. Denn sie dachte ja, er hätte nur mit ihr Sex. Jedenfalls haben wir noch mal ein paar Tage Urlaub bei Freunden gemacht Ende Mai und da war er schon wieder sehr anders. Er war wieder wie früher. Zugewandt, liebevoll, aufmerksam. Er sagte, das läge daran das er ja jetzt nicht mehr für 2 da sein müsste.
Für ihn war die Schwangerschaft ein Glücksmoment und er hat sich wahnsinnig gefreut. Hatte Tränen in den Augen. Für mich war sie ein Schock und so richtig glücklich bin ich bis jetzt noch nicht damit. Wir haben entschlossen, das Kind zu behalten, was anderes kam auch nie in Frage und er betont immer, das er sich ja erst für mich entschieden habe, und wir erst später wussten das ich schwanger bin. Keiner könnte also behaupten, er ist wegen dem Kind geblieben.
Mein Problem ist, ich habe immer noch grosses Misstrauen. Die ersten Wochen war es ganz schlimm. Ich habe ihn mit Argusaugen beobachtet. Er hat jede freie Minute mit uns verbracht. Kaum noch Zeit im Büro verbracht. Die Lehrgänge waren sowieso zu Ende, also fiel das auch weg. Trotzdem zuckte ich immer noch zusammen sobald er sein Handy in die Hand nahm.
Viele Diskussionen haben wir seitdem geführt. Er wiederholt immer wieder, das er gelernt hat aus der Zeit. Das ihm das nie wieder passieren wird. Er nie wieder so dumm wäre. Er nur mich lieben würde. Mit mir sein Leben verbringen möchte.
Manchmal fällt es mir leicht das zu glauben, manchmal schwer. Er nimmt sich immer Zeit, wenn ich reden will. Sagt aber auch, das es schön wäre, wenn wir endlich mal aufhören könnten. Eine Ehetherapie lehnt er ab.
Seit einigen Wochen nun wird es wieder schlimmer. Ja, ich spioniere immer noch ab und zu. Das ich seine SMS gelesen habe, weiß er längst. Eine Zeitlang kannte ich seinen Code nicht, dann hat er ihn mir gesagt, um mir zu zeigen, das er nix zu verbergen hat. Ich lese auch ab und zu seine Mails. Dann sage ich mir wieder, und wenn? Dann fliegt er hochkant raus. Ich lebe mein Leben ohne ihn weiter. Werde so einen Heckmeck nie wieder mitmachen. Ich finde nie etwas verdächtiges. Gottseidank, will ich sagen.
Jetzt ist auf einmal Sex unser Problem. Wir kennen uns ja nun sehr lange, hatten immer schönen Sex miteinander. Vor und während der Affärenzeit nicht so intensiv und oft auch nicht so schön... Danach aber wieder ganz neu. Wir haben gelernt über vieles zu reden, dem anderen besser zu sagen, was wir wollen. Eine Zeitlang hatten wir dann auch eine schöne Zeit.
Jetzt schläft er abends immer schnell ein, wacht morgens nicht auf. Durch unsere Tochter sind wir ja auch ein wenig eingschränkt. Wenn ich was sage, dann meint er, er versteht nicht, warum ich soviel Sex will... Ich sage dann, es ist nicht mehr als vorher auch. Er ist auch wieder sehr weit weg. Redet zwar mit mir, ist auch bei uns unten im Wohnzimmer, geht nur zum arbeiten mal für 1-2 Stunden ins Büro. Angeblich ist er überarbeitet und ich werde ja immer schwangerer.... Bin jetzt 30. SSW. Das hemmt ihn auch.
Hat ihn bei der anderen Schwangerschaft auch nicht gestört. Diesmal wäre das aber so. Er hätte eher den Wunsch mit zu beschützen. Ich bekomme sofort wieder Angst. Auch wenn ich nichts finde, nicht im Handy nicht im PC. Mir fällt es schwer zu glauben das er einfach nur eine anstrengende Zeit hat. Auf der Arbeit ist tatsächlich mal viel los. Das erzählt er mir ja zu Hause. Aber das ihm das so auf die Libido schlägt und er so müde ist, das ist für mich schwer. Er hat auch keine Lust zu Aktivitäten am Wochenende. Will einfach nur rumgammeln.
Ich habe mir fest vorgenommen, ihn seine Chance zu geben und nicht immer sofort misstrauisch zu werden. Aber es klappt nicht. Ich denke sofort, es hat was mit mir zu tun. Da kommt schon wieder jemand anders ins Spiel.
Vielleicht erwarte ich auch zuviel von mir? Ist ja nun gerade mal 6 Monat her, das er sie verlassen hat und er meint natürlich immer, meine Schwangerschaftshormone würden es jetzt auch nicht leichter machen. Deswegen kann er meine "Stimmungsschwankungen" gut wegpacken. Ich fühle mich dann nicht ernst genommen.
Wie gehen andere damit um die eine solche Erfahrung gemacht haben? Bin ich zu streng? Ich danke Euch für jede Antwort.
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