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  • Hilfe

    Hallo!

    Meine Mutter ist in meinem Augen seit Monaten (vielleicht sogar seit Jahren) depressiv, was sich dadurch äußert, dass Sie tagelang weder mit mir noch mit meinem Vater redet, sie ständig stundenlang heult und sich auch sonst völlig zurückzieht. Mein Vater ist mit der Situation total überfordert und ich bin glaube ich momentan die einzige Person, die überhaupt noch einigermaßen an sie herankommt. Ich habe nun von ihr die Zusage bekommen, dass sie sich in Behandlung geben würde, wenn ich ihr konkret einen Termin besorge. Meine Frage ist nun:

    An wen muss ich mich wenden? An einen „normalen“ Psychologen, oder gibt es hier andere Spezialisten, die uns besser helfen könnten? Soll ich zunächst einen Termin nur für mich vereinbaren, um den Arzt die Situation meiner Mutter zunächst genauer schildern zu können, oder ist es besser, wenn ich meine Mutter direkt selbst zu einem Termin schicke? (Ich vielleicht aber mitkomme). Ich habe bisher noch überhaupt keine Erfahrungen mit Psychologen und wäre für jeden Tipp dankbar.

    Vielen Dank im Voraus!


  • Re: Hilfe


    Hi Ano,

    wenn deine Mutter nicht so belastbar ist solltest du meiner Meinung nach direkt bei einem Psychiater einen Termin machen. Dort werden bestimmte Untersuchungen gemacht, oder in die Wege geleitet und sie hat erst mal eine Diagnose, evtl. bekommt sie dann auch Medikamente.
    Sie sollte dann auch fragen ob eine Psychotherapie ratsam wäre und dementsprechend müsstest du dir dann übers Netz oder über eine Liste der Krankenkasse entsprechende Therapeuten heraussuchen und Termine machen, wie man da am besten vorgeht kannst du später nochmal fragen, das wäre ja auch erst der zweite Schritt. Wichtig ist halt erst mal eine Einschätzung des Psychiaters, um genau zu wissen was ihr fehlt und welche Therapien überhaupt infrage kommen.

    Am besten wäre es natürlich zuerst zum HA zu gehen, wegen einer Überweisung und auch der Möglichkeit das er eine evtl. Dringlichkeit unterstützt, die Termine bei Fachärzten sind rar und es dauert meist einige Wochen, manchmal auch länger. bis man da einen bekommt.

    Du solltest sie auch zu dem Termin begleiten, ob deine Mutter dich dann im Sprechzimmer mit dabei haben will muss sie selber entscheiden, oft hilft es sehr die Einschätzung eines Angehörigen zu bekommen und kann einiges schneller klären.

    Wenn es sehr dringend ist solltest du bei einer städtischen, psychiatrischen Ambulanz anrufen, da gibt es in sehr dringenden Fällen schnellere Termine oder notfallmäßig kann man auch ohne hin. Das wäre aber nur eine Übergangslösung, sie würde dort als Notfall behandelt und versorgt werden bis sie bei einem Niedergelassenen einen Termin hat.

    Am besten telefonierst du auch mehrere Psychiater ab, vor allem wenn die Termine zu weit in der Zukunft sind, wenn du Glück hast ist gerade irgendwo ein Patient abgesprungen und es klappt schneller.

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    • Re: Hilfe


      Ps.:

      Das es dringend ist denke ich jetzt nicht aufgrund einer konkreten Gefahr, sie hat das ja schon länger und würde sicher noch etwas durchhalten. Sondern weil sie mit einem Termin einverstanden ist und wohl auch gerade in der Lage wäre diesen wahrzunehmen, da muss man die Gunst der Stunde nutzen, da sich dieser Antrieb auch schnell wieder verflüchtigen kann.

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      • Re: Hilfe


        Vielen Dank für die Antwort!

        Gibt es noch irgendwas was ich beachten sollte? Oder Ratschläge wie ich mit ihr am besten umgehen kann bzw. sollte?

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        • Re: Hilfe


          Also im Bezug auf den Arztbesuch wäre es nicht schlecht vorher aufzuschreiben wie sich deine Mutter verändert hat, welche Symptome sie zeigt und vielleicht auch Vermutungen über Auslöser, um nichts zu vergessen.

          Beim Umgang mit deiner Mutter solltest du dich von deinem Gefühl leiten lassen, da ja bald der Arztbesuch ansteht musst du da auch nicht irgendwelche Versuche starten sie zu Aktivitäten zu nötigen.
          Sei verständnisvoll und geduldig, akzeptiere sie so wie sie jetzt ist und nimm sie ernst. Du kannst ihr Vorschläge machen, z.B. mal spazieren zu gehen, in ein Cafe zu gehen o.ä. (Tageslicht ist ganz wichtig) und mit sanftem Druck arbeiten, aber wenn sie nicht mag dann lass es sein.
          Wichtig ist das du ihr das Gefühl gibst für sie da zu sein und vor allem nicht sie für ihren Zustand verantwortlich machst, sondern die Krankheit und das du auch akzeptierst das sie grade Probleme hat. Wenn sie weiß das da jemand ist der ihr Verständnis entgegenbringt und an den sie sich wenden kann wenn ihr danach ist, dann ist das schon viel wert. Vorwürfe oder starkes Bedrängen, Sprüche in die Richtung das sie sich mal etwas zusammenreißen soll (kommt leider recht oft vor), also Vorwürfe jeglicher Art sollte man unterlassen. Oft denken die Leute damit zu helfen und denjenigen zur Aktivität zu bewegen, es bewirkt aber nur das Gegenteil und macht noch depressiver.

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          • Re: Hilfe


            Oh jee... Du hast ( trotz das mit den Teufel zu tun hatte) ein mega Schutzengel...

            Die andere Frau Hat nicht soviel Glück gehabt, Sie wird es bitter bereuen...

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            • Entschuldigung!


              ......Ups...Habe mich an der Tür vertan... !

              :-))

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              • Re: Hilfe


                "Am besten wäre es natürlich zuerst zum HA zu gehen.."

                Tired hat den Werdegang umfassend beschrieben.
                Daher nur eine Ergänzung: Der Hausarzt-Weg entspricht am ehesten dem Hilfemechanismus bei Bedürftigkeit. Gegenüber dem Psychotherapeuten bestehen meist viel mehr Hemmungen (abgesehen von den Terminproblemen), weil man nicht gewöhnt ist, seine inneren Belange nach außen zu lassen.
                Das kann ein Depressiver am wenigsten.

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                • und noch etwas


                  Im Umgang mit Depressiven erweist sich "natürliches Verhalten" am sinnvollsten. D.h. einen Weg zu wählen, bei dem vordergründiges Mitgefühl oder gar Mitleid nicht erkennbar sind, sondern freundlich-sachlicher Umgang mit dem Fokus auf konkreten Bedürfnissen oder Tagesabläufen.

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