Mein Mann ist eigentlich ein liebevoller, Harmonie bedürftiger, hilfsbereiter, fleißiger, introvertierter, sensibler, verständnisvoller Mensch. Nur etwas charakterschwach im Bezug auf flunkern, weil er ein sehr geringes Selbstwertgefühl besitzt. Mir geht es eigentich ähnlich, vieles kommt aus der Kindheit. Leider bin ich teilweise nicht besonders rücksichtsvoll mit ihm umgegangen, was viel mit meiner Depression zu tun hatte. Ich bemühe mich aber mit Tabletten und Verhaltensänderungen dagegen anzugehen...
Nach der Affäre im letzten Jahr hat sich leider viel geändert. Er bereut es sehr und tut eigentlich alles was geht, um mir wieder Sicherheit zu geben. Dennoch bin ich oft extrem emotional seit ca. 10 Monaten. Das ist für uns beide sehr anstrengend und erschöpfend. Er hält zu mir und kämpft aber er ist an seinen Grenzen angekommen. So erklärt er mir auch die Grobheiten, die in den letzten Monaten oft vorkamen. In diversen, extremen, oft stundenlangen Streitsituationen im Bezug auf seine Affäre. Er schreit mir ins Gesicht, hält mich sehr heftig an den Armen fest oder am Kinn. Dabei hat er mich auch schon mal gekratzt oder aus Versehen irgendwo gegen gestoßen. Einmal habe ich eine wunde Stelle im Mund gehabt, weil er meine Lippe sehr stark gegen meine Zähne gedrückt hat. Ab und zu rutschen ihm auch sehr gemeine Schimpfworte heraus, dieses Niveau haben wir aber leider beide schon unterschritten.. Wir sind uns aber einig das es so nicht weitergehen kann!
Wir reden auch sehr offen und suchen nach Lösungen. Einige Ansätze haben wir bereits gefunden und versuchen sie umzusetzen. Der Respekt soll wieder in unsere Ehe zurückkehren. Auch in den heftigen Streitsituationen. Die Affäre haben wir inszwischen ganz gut aufgearbeitet. Ich bin nun bereit nach vorn zu blicken. Aber fast ein Jahr hat es gebraucht...
Ich würde gern wissen, wie seine Handlungen einzuschätzen sind. Gibt es noch eine Basis? Oder sollte man an Scheidung denken? Wie kommt man aus dieser Verhaltensspirale am Besten wieder heraus? Bin für jeden Vorschlag dankbar! Mein Mann möchte das auch und ist bereit alles mitzumachen. Eine Therapie möchten wir aber eigentlich vermeiden. Haben noch Hoffnung das zusammen zu schaffen...
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