ich stehe vor einem großen Problem und ich hoffe zutiefst hier ein paar Antworten und Anreize zu bekommen wie ich dieses Problem angehen kann. Ich (Mann, 31 Jahre) bin mit meiner Freundin (28 Jahre) seit nun fast 5 Jahren zumeist glücklich zusammen. Sie ist im letzen Monat schwanger.
Seit geraumer Zeit haben wir immer wieder starke Beziehungsprobleme, die jedoch sporadisch (ca. alle 4 Monate), dafür aber extrem! intensiv ausfallen. Wir waren damals in einer Paar-Therapie, mittlerweile sind wir aber zu Einzeltherapien übergegangen. Meine Partnerin ist wenig selbstkritisch und schafft es selten sich wirklich selbst zu reflektieren. In unseren Streits geht es eigentlich immer um Situationen, in denen ich ihr nicht "loyal" genug bin, ich würde nicht auf ihrer Seite stehen, sondern mich auf die Seite der anderen stellen. Auch verbünde ich mich mit anderen gegen Sie und lästere hinter ihrem Rücken. Für mich stellt es sich komplett anders dar. In Situationen in denen eine dritte Person beteiligt ist, versuche ich immer mehr hinter meiner Freundin zu stehen, sie zu verteidigen – möchte mich aber natürlich auch nicht gänzlich aufgeben und stehe zu meiner eigenen Meinung. In der Zeit haben wir bereits einige Freunde verloren, entweder weil sich meine Partnerin gegen sie gestellt hat oder nun auch dass andere den Kontakt zu ihr meiden wollten. Die Beziehung meiner Freundin zu ihren Eltern und insbesondere der Mutter lässt auf extreme Probleme in der Kindheit schließen – dies ist allgemein bekannt und wird auch von ihr so wahrgenommen.
Das Problem ist, dass meine Partnerin sich in keiner Weise eingestehen möchte, dass sie eine Krankheit hat. Wenn ich dies so bezeichne oder in Streitigkeiten einen Zusammenhang herstelle, wird sie sauer und verletzend. In Sekunden verändert sich der Mensch, den ich so sehr liebe in eine andere Persönlichkeit, die mir die aller gemeinsten Dinge an den Kopf wirft. Sie nutzt Argumente und Beleidigungen, von denen Sie genau weiß, dass sie mich extrem treffen in meinen Ängsten. Sie ist stur, abweisend und absolut kalt.
Nachdem es nun wieder eskaliert ist, habe ich mich mit meiner Familie das erste mal richtig unterhalten und meine Schwester kam auf die Idee (sie war selbst in therapeutischer, stationärer Behandlung), dass es eine Form des "Weiblichen Narzissmus" sein könnte. Je mehr ich darüber lese, desto erschrockener bin ich über die teilweise 100% zutreffenden Beschreibungen.
Mein Problem ist nun, dass wir aktuell eine Funkpause haben und ich an meinem Ende angelangt bin. Den Streit wieder einmal auf die "Krankheit" zurückzuführen ist unmöglich – totale Gegenwehr und Abwertung wären das Resultat. Ihre Therapie bringt bisweilen nicht wirklich Erleuchtung (ca. 8 Termine bisher). Nun bekommen wir ein Kind, auf das wir uns eigentlich extrem freuen und es kaum erwarten können. Ich weiß überhaupt nicht mehr weiter...
- An wen wende ich mich?
- Ich bin kein Therapeut, bisher kam keiner auf die Idee es könnte Narzissmus sein, ich sehe jedoch starke Indizien – wer prüft das?
- Ist Narzissmus heilbar bzw. kann sie damit so umgehen lernen, dass ich bei ihr bleiben kann ohne mich mein Lebenslang zu verstellen?
- Was wird aus unserem Baby, wird es auch krank werden, sollte sich meine Partnerin ähnlich verhalten?
- Wie grenze ich mich richtig ab und komme in dieser heiklen Situation zurecht?
Ich bin mit meinen Gefühlen, Ideen und Emotionen so gut wie am Ende – und das sage ich sonst nie! Ich weiß nicht mehr weiter... Danke für eure Hilfe.
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