ich bin seit 21 Jahren verheiratet und seit 20 Jahren Vegetarierin.
Ausschlag hat die Tatsache gegeben, dass wir nach der Geburt unseres ersten Kindes umgezogen sind und fortan am Schlachthof vorbeifahren mussten. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mich nicht mehr mitschuldig machen möchte am systematischen Töten von Tieren. 2 unserer 3 Kinder sind meiner Meinung und ich habe immer die Hoffnung gehabt, dass mein Mann sich von unseren Argumenten irgendwann überzeugen lassen und sich unserem guten Beispiel anschliessen würde. Zwar isst er zuhause kein Fleisch, aber bei jedem gemeinsamen essen ausser Haus (was relativ häufig stattfindet) isst er Fleisch oder Fisch. Ich verkneife mir meist eine Bemerkung, obwohl ich angeekelt bin und ihn einfach nicht verstehen kann. Wir alle am Tisch finden es eklig, dass er darauf besteht weiter Tiere zu Essen und im Gegensatz zu mir, sprechen ihn unsere Kinder auch immer wieder darauf an. Statt zu argumentieren, wird er nur laut und ausfallend. Vor ein paar Tagen kam es dann zum Eclat, als unser Sohn beim Frühstüch angesichts des fischgefüllten Tellers meines Mannes an einem anderen Tisch sitzen wollte und mein Mann völlig ausgerastet ist. Ich habe später versucht mit ihm vernünftig zu reden und ihm gesagt, dass ich denke, er ist uns eine Antwort für sein Verhalten schuldig. Er meinte, er sei alt genug um keinem mehr Rechenschaft ablegen zu müssen, er würde leben, wie es ihm passt, das ginge uns nichts an und die Antwort auf unsere Frage sei, dass es ihm scheissegal sei ob Tiere leiden, getötet werden oder nicht. Seitdem denke ich immer wieder darüber nach, wie ich damit umgehen soll. Für mich ist es von extremer Bedeutung Mitgefühl mit anderen, auch Tieren zu haben, und ich finde seine Einstellung abstossend. Ich bin wirklich ratlos.
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