seit fast 5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Es war von Anfang an nicht einfach. Kurz nachdem ich ihn kennengelernt habe, hatte ich ständig gesundheitliche Probleme, bis RDS (tägliche Probleme und Medikamente) bei mir diagnostiziert und behandelt wurde. Danach kamen zahlreiche familiäre Probleme hinzu, die mich belastet haben. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es alles gemeinsam überstanden, mal hat er mich mehr unterstützt, mal weniger. Ich habe viel an mir gearbeitet um mit meiner Krankheit klar zu kommen, nicht weil die DIagnose an und für sich so schlimm wäre, sondern weil ich einfach sehr starke gesundheitliche Probleme hatte und auf vieles Verzichten lernen musste (kein Sport mehr, verträgt mein Magen-Darm-Trakt nicht, kein Alkohol, weniger Energie etc.). Ich habe mich zeitweise sehr zurückgezogen von Freunden etc. und habe lange gebraucht um wieder voller Energie ans Leben zu gehen. Ein Jahr im Ausland hat mir bei der neuen Perspektivensuche sehr geholfen und als wir im Juni 2013 davon zurückkehrten ging es bergauf für mich. Ich schloss endlich wieder neue Freundschaften, studierte so wie ich es mir immer gewünscht hatte endlich voller Energie und entwarf nebenher zahlreiche Pläne für unser gemeinsames Leben (gemeinsame Geschäftsidee, Kinder, Hochzeit etc.). Ich war eigentlich sehr zufrieden, aber von ihm bekam ich immer noch zurückgemeldet ich sei zu phlegmatisch, solle wieder Sport machen, mich noch mehr mit Freunden treffen, auch mit seinen Freunden feiern gehn etc. Ich sagte ihm, dass ich so aber sehr zufrieden sei. Er nörgelte aber trotzdem viel an mir rum. Dann bekam ich vor 4 Wochen eine Verdachtsdiagnose wegen Lichen Sclerosus. Das warf mich erstmal ziemlich aus der Bahn, denn diese Krankheit betrifft ja nicht nur mich, wie das RDS, sondern auch meine Partnerschaft (Probleme beim Geschlechtsverkehr etc.). Ich musste zwei Wochen auf das Ergebnis der Untersuchung warten und ließ mich die ersten 5 Tage ziemlich hängen. Mein Freund verstand mein Problem nicht, schließlich stand die DIagnose ja noch gar nicht fest. Nachdem ich mich einen Abend total hängen ließ und ausheulte beschloss ich danach, einfach erstmal das Ergebnis abzuwarten. Die nächsten 9 Tage verdrängte ich die drohende Diagnose so gut es ging, aber mein Freund kritisierte mein Verhalten trotzdem. Ich bat ihn einfach nur darum, mehr Zeit mit mir zu verbringen, um mich abzulenken. Das machte er dann zwar auch, aber er hielt mir ständig währenddessen vor, dass er jetzt eigentlich arbeiten müsste oder sich mit seinen Freunden treffen wollte oder zum Sport wollte oder für die Uni lernen wollte. Ich verstehe ja, dass er trotzdem Verpflichtungen hat, aber in so einer Situation kann man doch einfach mal für eine Woche andere Prioritäten setzen oder? Er hätte ja innerlich diese ganzen Wünsche haben können, aber muss er mir das die ganze Zeit mitteilen? So bekam ich einfach nur das Gefühl eine totale Last für ihn zu sein. Nun ja, dann kam das Ergebnis und ich habe tatsächlich Lichen Sclerosus. Das hat mich natürlich schon irgendwie fertig gemacht, aber ich habe beschlossen positiv in die Zukunft zu schauen, wer weiß schon, was passiert. Dennoch war ich natürlich etwas geknickt, aber ich hab wirklich kaum irgendwelche extra Zeit oder sonstwas von ihm eingefordert. Daraufhin ging er dann auch einfach wieder zur Tagesordnung über und ich hab das Gefühl, dass ich für ihn jetzt einfach wieder funktionieren soll. Also ist er jetzt auch schon wieder an dem Punkt angelangt an dem er rumnörgelt, dass ich zu wenig mache, zu wenig spannende Sachen mit ihm mache (Parties etc.) und zu viel Zeit mit ihm verbringen will, obwohl er doch zahlreiche andere Sachen zu tun habe, von denen ich ihn dann unverschämter Weise abhalte. Nun ja, gestern hat es sich dann hoch gekocht und wir haben uns total gestritten. Dann habe ich gesagt, dass er vielleicht einfach mal ne Woche all das machen sollte, was er will, ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Ich habe ihm auch gesagt, dass meine Hoffnung ist, dass er danach sich einfach mal wieder auf mich freut, sich vielleicht darauf freut Zeit mit mir zu verbringen, mich mal wieder als etwas Besonderes und Tolles ansieht und nicht immer nur als eine Last und Spaßbremse. Er war total dagegen und meinte, er würde doch total gerne Zeit mit mir verbringen. Da sein Verhalten in den letzten Wochen aber meiner Meinung nach ganz andere Sachen aussagt, sind wir im Streit ins Bett gegangen. Heute war er dann den ganzen Tag weg, ohne mir zu sagen wo er ist und wann er wieder kommt. Als er gegen 23 Uhr nach Hause kam, meinte er, er hätte mich vermisst und wir könnten jetzt mit dem ganzen er-macht-eine-Woche-lang-alles-was-er-will aufhören. Ich meinte aber zu ihm, dass ich denke, er sollte das noch weiterhin machen und Erkenntnisse darüber gewinnen, ob er die Beziehung überhaupt noch will und wenn ja wie sie aussehen soll. Denn wenn wir jetzt wieder einen auf Friede Freude Eierkuchen machen, dann klappt das zwei Tage lang und übermorgen sagt er mir wieder die ganze Zeit, dass er lieber andere Dinge machen würde als mit mir die Zeit zu verbringen (haben wir jetzt schon mehrfach in den letzten Wochen ausprobiert). Und das kann ich im Moment einfach nicht noch zusätzlich verkraften. Daraufhin sagte er, er hätte ja auch heute schon Dinge erkannt, nämlich, dass es ihm gut tut ganze Tage mal nur für sich zu haben, weil er dann so viel schafft. Und er hätte auch erkannt, dass er sich durch mich eingeschränkt fühlt. Daraufhin - und ich weiß, dass ergibt jetzt vielleicht keinen Sinn - aber ich bin dann einfach total sauer geworden, weil ich mich so gekränkt gefühlt habe. Da hab ich mal ein paar Durchhänger und ein bisschen mehr Bedürfnis nach Nähe innerhalb von ca. 4 Wochen, weil erst ne Verdachtsdiagnose gestellt wird und die sich dann bestätigt und dann wirft er mir vor, ich würde ihn einschränken und er brauche halt mal ganze Tage für sich. Ich finde das einfach total uneinfühlsam und verständnislos von ihm. Er kann meine Gefühle und Probleme und Sorgen überhaupt nicht nachvollziehen. Ich frage mich, wie unsere Beziehung weiter funktionieren soll, wenn er mich jetzt schon nur als Spaßbremse und Last ansieht. Was denkt ihr dazu? Ich bin für jede Meinung dankbar, auch wenn ihr mich kritisieren wollt. Vielleicht könnt ihr mir ja einfach auch erklären, wie das Ganze vielleicht aus seiner Sicht ist und wie ich besser damit umgehen kann. Im Moment hab ich einfach nur das Gefühl, dass ich aus seiner Sicht gar nichts Positives in die Beziehung einbringe und somit gar nichts wert bin. Schließlich hab ich nur ständig Probleme, irgendwann wird er vielleicht nicht mal mehr mit mir schlafen können, ich enge ihn ein, ich mach nicht das mit ihm was ihm Spaß bringt (Parties, Sport etc.), ich nehme ihm seine wertvolle Zeit weg...
Danke, wenn ihr euch das Alles durchgelesen habt und mir ein paar Tipps geben könnt!
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