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Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

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  • Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

    Hallo,
    seit fast 5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Es war von Anfang an nicht einfach. Kurz nachdem ich ihn kennengelernt habe, hatte ich ständig gesundheitliche Probleme, bis RDS (tägliche Probleme und Medikamente) bei mir diagnostiziert und behandelt wurde. Danach kamen zahlreiche familiäre Probleme hinzu, die mich belastet haben. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es alles gemeinsam überstanden, mal hat er mich mehr unterstützt, mal weniger. Ich habe viel an mir gearbeitet um mit meiner Krankheit klar zu kommen, nicht weil die DIagnose an und für sich so schlimm wäre, sondern weil ich einfach sehr starke gesundheitliche Probleme hatte und auf vieles Verzichten lernen musste (kein Sport mehr, verträgt mein Magen-Darm-Trakt nicht, kein Alkohol, weniger Energie etc.). Ich habe mich zeitweise sehr zurückgezogen von Freunden etc. und habe lange gebraucht um wieder voller Energie ans Leben zu gehen. Ein Jahr im Ausland hat mir bei der neuen Perspektivensuche sehr geholfen und als wir im Juni 2013 davon zurückkehrten ging es bergauf für mich. Ich schloss endlich wieder neue Freundschaften, studierte so wie ich es mir immer gewünscht hatte endlich voller Energie und entwarf nebenher zahlreiche Pläne für unser gemeinsames Leben (gemeinsame Geschäftsidee, Kinder, Hochzeit etc.). Ich war eigentlich sehr zufrieden, aber von ihm bekam ich immer noch zurückgemeldet ich sei zu phlegmatisch, solle wieder Sport machen, mich noch mehr mit Freunden treffen, auch mit seinen Freunden feiern gehn etc. Ich sagte ihm, dass ich so aber sehr zufrieden sei. Er nörgelte aber trotzdem viel an mir rum. Dann bekam ich vor 4 Wochen eine Verdachtsdiagnose wegen Lichen Sclerosus. Das warf mich erstmal ziemlich aus der Bahn, denn diese Krankheit betrifft ja nicht nur mich, wie das RDS, sondern auch meine Partnerschaft (Probleme beim Geschlechtsverkehr etc.). Ich musste zwei Wochen auf das Ergebnis der Untersuchung warten und ließ mich die ersten 5 Tage ziemlich hängen. Mein Freund verstand mein Problem nicht, schließlich stand die DIagnose ja noch gar nicht fest. Nachdem ich mich einen Abend total hängen ließ und ausheulte beschloss ich danach, einfach erstmal das Ergebnis abzuwarten. Die nächsten 9 Tage verdrängte ich die drohende Diagnose so gut es ging, aber mein Freund kritisierte mein Verhalten trotzdem. Ich bat ihn einfach nur darum, mehr Zeit mit mir zu verbringen, um mich abzulenken. Das machte er dann zwar auch, aber er hielt mir ständig währenddessen vor, dass er jetzt eigentlich arbeiten müsste oder sich mit seinen Freunden treffen wollte oder zum Sport wollte oder für die Uni lernen wollte. Ich verstehe ja, dass er trotzdem Verpflichtungen hat, aber in so einer Situation kann man doch einfach mal für eine Woche andere Prioritäten setzen oder? Er hätte ja innerlich diese ganzen Wünsche haben können, aber muss er mir das die ganze Zeit mitteilen? So bekam ich einfach nur das Gefühl eine totale Last für ihn zu sein. Nun ja, dann kam das Ergebnis und ich habe tatsächlich Lichen Sclerosus. Das hat mich natürlich schon irgendwie fertig gemacht, aber ich habe beschlossen positiv in die Zukunft zu schauen, wer weiß schon, was passiert. Dennoch war ich natürlich etwas geknickt, aber ich hab wirklich kaum irgendwelche extra Zeit oder sonstwas von ihm eingefordert. Daraufhin ging er dann auch einfach wieder zur Tagesordnung über und ich hab das Gefühl, dass ich für ihn jetzt einfach wieder funktionieren soll. Also ist er jetzt auch schon wieder an dem Punkt angelangt an dem er rumnörgelt, dass ich zu wenig mache, zu wenig spannende Sachen mit ihm mache (Parties etc.) und zu viel Zeit mit ihm verbringen will, obwohl er doch zahlreiche andere Sachen zu tun habe, von denen ich ihn dann unverschämter Weise abhalte. Nun ja, gestern hat es sich dann hoch gekocht und wir haben uns total gestritten. Dann habe ich gesagt, dass er vielleicht einfach mal ne Woche all das machen sollte, was er will, ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Ich habe ihm auch gesagt, dass meine Hoffnung ist, dass er danach sich einfach mal wieder auf mich freut, sich vielleicht darauf freut Zeit mit mir zu verbringen, mich mal wieder als etwas Besonderes und Tolles ansieht und nicht immer nur als eine Last und Spaßbremse. Er war total dagegen und meinte, er würde doch total gerne Zeit mit mir verbringen. Da sein Verhalten in den letzten Wochen aber meiner Meinung nach ganz andere Sachen aussagt, sind wir im Streit ins Bett gegangen. Heute war er dann den ganzen Tag weg, ohne mir zu sagen wo er ist und wann er wieder kommt. Als er gegen 23 Uhr nach Hause kam, meinte er, er hätte mich vermisst und wir könnten jetzt mit dem ganzen er-macht-eine-Woche-lang-alles-was-er-will aufhören. Ich meinte aber zu ihm, dass ich denke, er sollte das noch weiterhin machen und Erkenntnisse darüber gewinnen, ob er die Beziehung überhaupt noch will und wenn ja wie sie aussehen soll. Denn wenn wir jetzt wieder einen auf Friede Freude Eierkuchen machen, dann klappt das zwei Tage lang und übermorgen sagt er mir wieder die ganze Zeit, dass er lieber andere Dinge machen würde als mit mir die Zeit zu verbringen (haben wir jetzt schon mehrfach in den letzten Wochen ausprobiert). Und das kann ich im Moment einfach nicht noch zusätzlich verkraften. Daraufhin sagte er, er hätte ja auch heute schon Dinge erkannt, nämlich, dass es ihm gut tut ganze Tage mal nur für sich zu haben, weil er dann so viel schafft. Und er hätte auch erkannt, dass er sich durch mich eingeschränkt fühlt. Daraufhin - und ich weiß, dass ergibt jetzt vielleicht keinen Sinn - aber ich bin dann einfach total sauer geworden, weil ich mich so gekränkt gefühlt habe. Da hab ich mal ein paar Durchhänger und ein bisschen mehr Bedürfnis nach Nähe innerhalb von ca. 4 Wochen, weil erst ne Verdachtsdiagnose gestellt wird und die sich dann bestätigt und dann wirft er mir vor, ich würde ihn einschränken und er brauche halt mal ganze Tage für sich. Ich finde das einfach total uneinfühlsam und verständnislos von ihm. Er kann meine Gefühle und Probleme und Sorgen überhaupt nicht nachvollziehen. Ich frage mich, wie unsere Beziehung weiter funktionieren soll, wenn er mich jetzt schon nur als Spaßbremse und Last ansieht. Was denkt ihr dazu? Ich bin für jede Meinung dankbar, auch wenn ihr mich kritisieren wollt. Vielleicht könnt ihr mir ja einfach auch erklären, wie das Ganze vielleicht aus seiner Sicht ist und wie ich besser damit umgehen kann. Im Moment hab ich einfach nur das Gefühl, dass ich aus seiner Sicht gar nichts Positives in die Beziehung einbringe und somit gar nichts wert bin. Schließlich hab ich nur ständig Probleme, irgendwann wird er vielleicht nicht mal mehr mit mir schlafen können, ich enge ihn ein, ich mach nicht das mit ihm was ihm Spaß bringt (Parties, Sport etc.), ich nehme ihm seine wertvolle Zeit weg...

    Danke, wenn ihr euch das Alles durchgelesen habt und mir ein paar Tipps geben könnt!


  • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

    Hallo, ich will dir nicht zu nahe treten aberes hört sich für mich so an, als ob dein partner ziemlich egoistisch und gefuhlskalt ist. Sobald Probleme auftreten und ihr gemeinsam nicht mehr alles machen könnt, da wird er verletzend und macht dir Vorwürfe. Wenn dein freund nicht versteht das du nicht mehr so kannst zumindest zur zeit weiss ja nicht wie dich die Krankheit einengt dann würde ich sagen ist er nicht der richtige. Ich meine klar ihr seid schon lange zusammen aber im Endeffekt wird sich eure gesamte beziehung weiter verändern. Der sex ist nur ein teil und ich nehme mal an für ihn ein wichtiger. Versuch nochmal in ruhe und vor allem gelassen mit ihm über deine jetzigen Gefühle und deine eventuellen Ängste zu reden. Ich hoffe das er es einsieht das sein Verhalten falsch war aber ich würde mich schon mal drauf einstellen die Beziehung zu beenden. Ich würde mir einen partner wünschen der mirin schlechten zZeiten besteht und keinen der mir Vorwürfe macht. Überleg dir ob du diesen Kerl wirklich heiraten willst. Wünsche dir alles Gute und hoffe habe dich jetzt nicht verletzt oder angegriffen

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    • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

      Hallo Sunny,

      so richtig kann ich mir nicht vorstellen wie es bei euch war, mit der ersten Erkrankung, also wird mein Beitrag hier und da vielleicht auch etwas spekulativ.

      Du hast geschrieben das er dich bei RDS mal mehr und mal weniger unterstützte, ich nehme an die Erkrankung war auch sehr oft Thema, hat viel Raum bei euch eingenommen und als du dann die Verdachtsdiagnose bekommen hast, hast du sicher auch viel über deine Ängste und die Erkrankung geredet.

      Es ist nun mal so das ein Mensch nur ein bestimmtes Maß des Themas Erkrankungen aushält, rein subjektiv habe ich den Eindruck das Männer da nicht so gut drin sind, sie sitzen das lieber aus, warten ab ob sich was ändert und beschäftigen sich damit lieber erst wenn es definitiv so ist.
      Gerade wenn solch eine schwierige Phase bestanden hat, dann überfordert ein erneutes Aufkommen solcher Themen sehr leicht.
      Wenn dann die Diagnose erst mal noch nicht feststeht und schon mal eine Erkrankung da war die sehr belastet hat, dann wollen viele den Kopf in den Sand stecken und erst mal abwarten.

      Das ist kein böser Wille, oder mangelnde Liebe, sondern einfach ein anderer Umgang mit der ganzen Sache, durchaus auch von Ängsten geprägt.
      Was ich nicht zu sehr thematisiere, ist auch nicht da und es kann ja alles noch ganz anders kommen.......
      Vielleicht war es ihm einfach zu viel, so oft mit dem Thema Gesundheit konfrontiert zu sein und dann auch noch mit einer Situation, die da ja noch gar nicht eingetreten war, eben Zukunftsängste, Ängste vor dem was kommt.
      Menschen die es fertig bringen sich erst mit etwas zu beschäftigen wenn es fest steht und bei Verdacht entspannt bleiben, es vorher nicht an sich ran lassen (was eine wunderbare Eigenschaft ist), die haben halt auch Probleme zu verstehen, weshalb sich ein anderer deshalb schon im Vorfeld so verrückt macht.

      Ich glaube in den Punkten habt ihr einfach ein gegensätzliches Empfinden und vielleicht ist es nicht nur so das du ihn nicht verstehst, sondern auch so das er nicht verstehen kann weshalb ein Thema so präsent ist, ohne das es gesichert, oder aber (im Moment) noch nicht einschränkend ist.
      Die Sprachen die ihr sprecht sind nicht ganz konform, ihr missversteht euch weil ihr euch nicht richtig versteht. Das könnt ihr vielleicht durch vernünftige und sachliche Unterhaltungen ändern, die sollten aber auch nur in Maßen stattfinden und auch ohne Vorwürfe und Streitereien geführt werden.
      Wenn jeder sagt wie er sich fühlt und was für ihn mit den Krankheitsgeschichten verbunden ist, ohne das sich der andere beleidigt, oder als Last empfindet, dann kommen bei euch vielleicht Erkenntnisse zutage die die ganzen Situationen und auch seine Reaktionen, in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

      Sein Herummäkeln und der Wunsch das du mehr tust, also an Sport, oder Freizeitvergnügen, muss nicht rein egoistisch sein.
      Es kann auch gut sein das er sich einfach sorgt und es so ausdrückt, er wird wissen das Sport und Vergnügungen gut für die Gesundheit sind und sagt all dies möglicherweise weil er sich Gedanken macht und dir helfen möchte.
      Das er dir sagt das er viel zu tun hat und eigentlich jetzt hier oder dort sein müsste, kann auch Zeichen dafür sein das er mit dem, vor allem immer wiederkehrenden, Thema Krankheit überfordert ist.
      Er möchte einen ganz normalen Ablauf der Dinge, Autonomie ohne schlechtes Gewissen und sie wäre besonders gut möglich wenn auch du autonom bist und Dinge tust, sowie genießen kannst, die nicht deine Krankheit zum Thema haben.

      Wenn du möchtest das er alleine etwas unternimmt und dabei erst mal weniger Rücksicht auf dich nimmt, dann kannst du ihm das nicht verordnen.
      Der Weg dazu führt nur über dein eigenes Verhalten. Natürlich hat er ein Problem damit sein Leben in vollen Zügen zu genießen, während du zuhause sitzt und Trübsal bläst, einerseits möchte er dir beistehen, andererseits ist es einfach zu viel für ihn.
      Er entscheidet sich dann dazu dir Gesellschaft zu leisten, aber weil er auch Ängste und Unsicherheiten hat, sich lieber ablenken würde, entlädt sich das im Meckern.
      Er müsste also das Gefühl haben das es ok für dich ist wenn er seine Sachen macht, das du trotzdem eine gute Zeit hast und auch etwas damit anzufangen weißt, ohne traurig zu sein das er nicht dabei ist.
      Das es nicht so ist, hast du ihm ja bestätigt, du bist sauer geworden als er erzählte wie gut ihm dieser Tag getan hat, natürlich wird er sich dann das nächste mal gehemmt fühlen, Befürchtungen haben dich zu vernachlässigen.

      Du wünschst dir gegensätzliches, einmal das er dich umsorgt, sich sorgt und dann das er einfach tut wonach ihm ist. Vielleicht wirds leichter wenn du ihm seine Autonomie so gönnst das er spürt das es nicht schlimm für dich ist und ihm somit die Freiheit lässt selber zu entscheiden wann er etwas unternimmt und wann er sich mit deinen Probleme beschäftigt.
      Probleme dürfen nicht ständig über allem schweben, man braucht da seine Auszeiten, auch du und man muss sich halt auch mal darauf einlassen ordentlich Spaß zu haben, mit dem Freund, ohne das Thema zu erwähnen.

      Ich glaube die Prioritäten müssen etwas verändert werden, solange die Erkrankung noch nicht einschränkt sollte sie auch das Leben nicht so sehr einschränken. Darüber reden solltet ihr, wenn du traurig bist sollte er dich auch trösten, aber die Masse macht es und ab einem gewissen Punkt wird es dann zur Last, nämlich sobald sich immer alles wiederholt und einfach kein Ende in Sicht ist.
      Lass ihn seine Sachen machen ohne dich vernachlässigt zu fühlen, freu dich für ihn und preise seine Autonomie nicht als Test dafür an ob ihr noch zusammen passt, das ist auch ein wenig Erpressung, du, dein Leben oder ich.
      Das spürt er und dann macht es ihm auch keinen Spaß mehr, lass diese Erkrankung nicht so oft über allem schweben, sondern befasse dich damit wenn es so weit ist, oder aber wenn es dir schlecht geht, aber nicht so das es immer und zu jeder Zeit Thema werden kann und er (grob gesagt) niemals sicher vor dem Thema sein kann, der Genuss der ungetrübten Zweisamkeit auf der Strecke bleibt.
      Mach nicht mehr draus als es ist und vor allem, genieße die Zeit in der noch alles so klappt wie es soll, wenn es irgendwann Probleme gibt wird er sich sicher auch damit auseinandersetzen, das ist eben nur schwierig wenn man schon im Vorfeld übersatt von diesem Thema ist, selbst wenn es eigentlich noch nicht eingetreten ist.

      Ich hoffe du verstehst wie ich das meine und vielleicht merkst du ja, wenn du die gesamte Zeit betrachtest, das ab einem bestimmten Punkt einfach mehr erwartet wurde als dein Freund erfüllen konnte, auch weil er mit solchen Themen einfach ganz anders umgeht als du.

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      • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

        Liebe sunnysun

        Du schreibst klar und unmissverständlich, gleichzeitig mit seinem Auftauchen ist deine Gesundheit geschrumpft und schrumpft immer mehr.

        Er geht nicht egoistisch vor, sondern einfach nur anders, als du es gerne hättest.

        Wie wenn du Steak bestellst um dann zu meckern, he, ich bin Vegetarier, Frechheit!

        Was tust du bei ihm noch weiter? Er findet dich nicht herrlich, nicht gut, nicht schmackhaft. Das bedeutet noch lange nicht, dass ein anderer dich auch so sieht. Je länger man bei jemand bleibt, der einem nicht schön findet, umso schwerer wirds einem. Das ist doch logisch und ganz normal, dass du krank wirst, wenn du falsch lebst.
        Wenn du auch noch so gerne einen Gefährten hättest, der dich bemuttert und verliebt anschaut, er ist es nicht. Ein anderer vielleicht.

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        • Elektraa
          Elektraa kommentierte
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          Wir alle hätten gerne viel Sonne, Wärme, das ideale Partnerleben, also seinen richtigen Platz. Um diesen zu finden muss man manchmal mehrere Plätze testen und aufsuchen.
          Du spürst auf dem Platz, auf dem du dich gerade befindest nicht unbedingt echtes Zutrauen und Wohlbehagen. Also sei nicht bequem, steh auf und statt klagen und jammern such dir dein ideales Klima. Du bist ja nicht festgeklammert.
          Vielleicht hat er auch Angst, einzugestehen, ich habe mich geirrt und leugnet wie du, dass es ihm gar nicht gut geht mit dir.


      • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

        Erstmal vielen Dank, dass ihr euch meinen langen Text durchgelesen und so schnell geantwortet habt.
        @kinslejl: Ja, in gewisser Weise hast du schon Recht, er hat häufig wenig Verständnis dafür, dass ich Dinge aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme nicht machen kann. Ich glaub, er glaubt mir bis heute nicht, dass ich bevor wir uns kennengelernt haben super sportlich war (3-5 Mal die Woche hab ich Sport gemacht) und versteht einfach nicht, dass es keine Bequemlichkeit ist, dass ich kaum noch Sport mache, sondern dass ich mich danach meistens gesundheitlich schlecht fühle. Ohne meine Medikamente habe ich dann 3 Tage lang unter extremer Übelkeit gelitten. Inzwischen geht es etwas besser, aber gerade auspowernde Sportarten, die mir Spaß machen, gehen nicht mehr, sondern nur noch Krafttraining, wo man nicht so aus der Puste kommt. Und naja, jetzt beim Sex siehts ähnlich aus. Bevor die Diagnose kam hatte ich seit über nem halben Jahr eine ständig gereizte Schleimhaut im Intimbereich, die juckte. Dementsprechend hatten wir natürlich weniger Sex und ich sagte ihm, er solle mich untenrum nicht anfassen, weil es sich immer so wund und verletzlich anfühlte (penetrieren geht glücklicherweise noch). Er regte sich dann darüber auf, dass ich ihn so einschränken würde, was er dürfe und was nicht und dass das für ihn schwierig umzusetzen sei. Da hätte ich mir natürlich auch mehr Verständnis gewünscht. Aber andererseits denk ich mir natürlich auch, dass er ja auch darunter leidet, dass er durch meine Probleme eingeschränkt wird und es mit ner gesunden Frau so viel leichter haben könnte. Von daher rechne ich ihm schon auch an, dass er zu mir hält und bei mir bleibt. Außerdem weiß ich nicht, ob es immer die richtige Lösung ist, eine Beziehung gleich aufzugeben, wenn etwas nicht gut läuft. Ich tendiere eher dazu an mir, meinem Partner und der Beziehung zu arbeiten. Aber natürlich komme ich auch gerade bei solchen Belastungen an meine Grenzen und frage mich dann, was mir wirklich besser täte. Das Ganze allein durchzustehen oder zumindest ab und zu eine Unterstützung zu haben? Ich weiß nicht, wie viel man von einem anderen Menschen (=meinem Partner) erwarten kann und soll. Wann verlange ich zu viel? Wann gibt er zu wenig?
        Er versteht schon irgendwie, dass sein Verhalten nicht so super ist, aber es fällt ihm auch schwer es zu ändern. Dazu kommt für mich gerade die Frage, ob eine Verhaltensänderung hier noch ausreichend wäre oder ob das Problem einfach doch darin liegt, dass er vielleicht innerlich für sich weiß, aber noch nicht zugeben will, dass ich doch nicht die Frau seines Lebens für ihn bin. Das macht mir eigentlich die viel größere Sorge. Deswegen reagiere ich auch so verletzt, weil ich denke, dass er sich so wenig freut Zeit mit mir zu verbringen und Zeit mir mir so zu verbringen wie ich es mag, dass könnte ein Zeichen dafür sein, dass er mich wirklich nur noch als Last und Spaßbremse empfindet. Er streitet das aber ab, gibt aber dennoch zu, dass er sich eingeschränkt fühlt durch mich und dass er in letzter Zeit viel rumnörgelt.

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        • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

          @Tired. Vielen Dank für deine lange Antwort. Da stehen wirklich viele interessante Dinge drin.
          Zu meinem RDS, ja es war häufig Thema, aber es war auch manchmal monatelang kaum Thema, sodass er mich dann manchmal sogar fragt, wie's denn so läuft, weil ich gar nichts davon erzähle. Ich denke aber auf jeden Fall, dass ich ihn und unsere Beziehung stark belastet habe, weil ich lange brauchte, um mich mit der Krankheit zu arrangieren. Und ich verstehe auch, dass er dementsprechend keine Lust auf neue Schwierigkeiten hat. Nur das Problem ist ja, ich habe auch keine Lust auf neue Probleme, aber muss ja auch damit klarkommen. Das wünsche ich mir dann halt auch irgendwie von ihm. Und dass er es nicht so gut nachvollziehen konnte, dass ich schon vor dem Ergebnis bange, dass habe ich auch verstanden und mich dann ja auch wirklich bemüht nicht weiter rumzuheulen. Stattdessen wollte ich nur seine Gegenwart und hab dann ganz normale Dinge mit ihm gemacht. Von daher gab es mir ein super mieses Gefühl, dass er trotzdem keine Zeit mit mir verbringen wollte und das ständig durch sein Nörgeln und Hinweisen auf andere Verpflichtungen zum Ausdruck gebracht hat. Am Schwierigsten finde ich jedoch, dass ich mich nachdem die Diagnose feststand echt zusammengerissen hab und er das aber gar nicht anerkannt hat. Er ist dann einfach zur Tagesordnung übergegangen und hat von mir ganz normales Verhalten erwartet, anstatt vielleicht einfach mal zu äußern, dass er es stark von mir findet, dass ich jetzt einfach versuche in der Gegenwart zu leben. Aber ich weiß nicht, vielleicht ist es ja auch nicht gesund oder normal, dass ich Bestätigung und Rücksichtnahme von außen (=von ihm, anderen Menschen) brauche? Vielleicht sollte es mir reichen, wenn ich mir selber sage: ich bin stolz auf mich, dass ich so gut damit umgehe? Ich weiß es nicht. Was denkst du dazu? Wie sollte man diesbezüglich fühlen? (Das sind ernstgemeinte Fragen, auf die ich gerne einen Rat hätte. Ich hoffe, meine Fragen kommen durch das Schreiben nicht falsch rüber. Ich möchte dich an keiner Stelle angreifen, sondern nur deine Meinung hören, weil ich sie bisher sehr hilfreich finde)

          Er möchte einen ganz normalen Ablauf der Dinge, Autonomie ohne schlechtes Gewissen und sie wäre besonders gut möglich wenn auch du autonom bist und Dinge tust, sowie genießen kannst, die nicht deine Krankheit zum Thema haben
          Ja das verstehe ich. Und ich geb mir auch Mühe, ihm normalerweise Autonomie zuzugestehen. Ich führe ja ein ganz normales Leben. Ich gehe zur Uni, ich treffe mich mit Freunden, ich mache Praktika und Nebenjobs etc. Es ist also definitiv nicht so, dass ich nur zu Hause rumhänge und er ständig für mich da sein muss. Aber ich finde, dass wenn bestimmte Dinge für eine gewisse Zeit aus dem Lot geraten wegen einer neuen Diagnose etc. dann sollte der Partner dafür Verständnis zeigen. Ich wünsche mir auch ein normales Leben, kann ich aber leider nicht hundertprozentig haben. Damit muss ich leben und er halt irgendwie teilweise gezwungenermaßen auch, wenn er mit mir zusammen bleiben möchte.

          Das es nicht so ist, hast du ihm ja bestätigt, du bist sauer geworden als er erzählte wie gut ihm dieser Tag getan hat, natürlich wird er sich dann das nächste mal gehemmt fühlen, Befürchtungen haben dich zu vernachlässigen.“
          Ja das verstehe ich, aber darf ich nicht verletzt sein, wenn er in einer Zeit, in der es mir schlecht geht, nur an seine eigenen Bedürfnisse denkt und mir dann noch erzählt, wie toll es ohne mich war, endlich frei von jeder Last etc.?

          Du wünschst dir gegensätzliches, einmal das er dich umsorgt, sich sorgt und dann das er einfach tut wonach ihm ist. Vielleicht wirds leichter wenn du ihm seine Autonomie so gönnst das er spürt das es nicht schlimm für dich ist und ihm somit die Freiheit lässt selber zu entscheiden wann er etwas unternimmt und wann er sich mit deinen Probleme beschäftigt.
          Probleme dürfen nicht ständig über allem schweben, man braucht da seine Auszeiten, auch du und man muss sich halt auch mal darauf einlassen ordentlich Spaß zu haben, mit dem Freund, ohne das Thema zu erwähnen.“

          Also eigentlich wünsche ich mir, dass er mich umsorgt und für mich da ist und nicht, dass er in solch einer Zeit die ganze Zeit das tut, was er möchte. Das mit der Woche nur für ihn, hab ich eher deshalb vorgeschlagen, damit er endlich mal wieder Lust hat, mit mir zusammen zu sein. Und teilweise will ich vielleicht auch für mich selber Klarheit bekommen, wie gut ich ohne ihn klar komme.
          Ich weiß, dass Probleme nicht ständig über allem schweben dürfen und das tun sie auch nicht. Wie gesagt, ich führe ein weitestgehend ganz normales Leben: Uni, Freunde, Familie, Nebenjobs etc. Nur kurz nach einer Diagnose darf ich doch wenigstens ab und zu ein bisschen Einfühlungsvermögen verlangen oder? Und wenn er dann auch noch Dinge von mir fordert, die ich halt wegen meiner Gesundheit nicht machen kann (Joggen, Alkohol trinken etc.) dann muss ich doch wohl wenigstens erwähnen dürfen, dass das halt nicht geht und er nicht ständig damit anfangen soll, wie ich optimalerweise sein sollte, oder?

          Ich hoffe, du fasst meine Antworten nicht als zickig auf. Ich bin dir wirklich dankbar für deine Antwort. Sie ist wirklich aufschlussreich für mich und ich habe Sorge, dass durch die schriftliche Kommunikation Sachen die ich schreibe, falsch rüberkommen. Also bitte fühl dich von nichts was ich sage angegriffen, denn ich möchte dich wirklich nicht angreifen, sondern nur meine Gefühle zu den einzelnen Punkte dalegen. Ohne Anspruch darauf, dass meine Gefühle „richtig“ sind. Einfach nur in der Hoffnung durch deine Antwort noch besser zu verstehen, wie mein Freund diesbezüglich denkt. Ich hab nämlich irgendwie das Gefühl, dass du dich gut in ihn reinversetzen kannst

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          • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

            Das bedeutet noch lange nicht, dass ein anderer dich auch so sieht. Je länger man bei jemand bleibt, der einem nicht schön findet, umso schwerer wirds einem. Das ist doch logisch und ganz normal, dass du krank wirst, wenn du falsch lebst.“
            @Elektraa
            Ja ich hatte schon Angst, dass jemand es so interpretiert, dass ich wegen ihm krank geworden bin. Aber so war es nicht. Das RDS kam nach einem wochenlangen Magen-Darm-Virus, der alles aus dem Lot gebracht hat und von den Ärzten nicht ernst genommen wurde. Ich leide also unter einem postinfektiösen RDS und nicht unter einem psychisch bedingten. Meine Psyche hat tatsächlich keinerlei Einfluss auf meine RDS-Beschwerden, wohingegen meine Beschwerden natürlich trotzdem Einfluss auf meine Psyche haben. Auch den Lichen Sclerosus würde ich ihm eher nicht anhängen, da es eine Autoimmunerkrankung ist. Die kann wohl auch durch psychische Probleme schlechter werden, aber ist nicht dadurch bedingt.
            Ansonsten hoffe ich, dass du nicht richtig damit liegst, dass er mich gar nicht mehr liebt und gar nichts mehr an mir toll findet. Aber das ist natürlich meine Angst. Ich befürchte aber halt auch, wie du, dass er sich möglicherweise nur noch nicht eingestehen will, dass er gar nicht mehr so viel für mich empfindet.
            Die Frage ist natürlich immer, wann sollte man gehen, wann sollte man bleiben. Ich hoffe, dass ich noch bleiben kann und wir an uns und an unserer Beziehung arbeiten können. Denn wer gibt mir schon die Garantie, dass es mit wem anders besser klappt. Vielleicht bin ich ja auch einfach total verkorkst und nicht er. Vielleicht würde es jeder Mann als schwierig empfinden, mit mir zusammen zu sein. Vielleicht gäbe es Frauen, die das Verhalten meines Freundes klasse finden. Wer weiß das schon? Ich glaube, letztendlich müssen immer die Gefühle entscheiden, wie weit man bereit ist, sich für den anderen anzustrengen. Und ich komme da momentan an meine Grenzen. Deswegen wohl auch die Woche in der wir mal versuchen „müssen“, wie das Leben ohne den Anderen so wäre. Eher besser, eher schlechter? Kann ich noch Zutrauen in meine Eigenständigkeit haben? Bin ich nur noch aus Angst vor Veränderung mit meinem Partner zusammen? Ich hoffe, am Ende der Woche steht, dass wir uns noch lieben, aber auch ohne einander können. Und jetzt einen Weg finden können, wie wir beide wieder zufriedener sind und uns verstanden fühlen.

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            • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

              Ich hoffe, du fasst meine Antworten nicht als zickig auf.
              Hallo Sunny,
              keine Sorge, du kommst weder zickig noch angreifend rüber, alles ist gut verständlich.

              >>> Aber ich weiß nicht, vielleicht ist es ja auch nicht gesund oder normal, dass ich Bestätigung und Rücksichtnahme von außen (=von ihm, anderen Menschen) brauche? Vielleicht sollte es mir reichen, wenn ich mir selber sage: ich bin stolz auf mich, dass ich so gut damit umgehe? Ich weiß es nicht. Was denkst du dazu? Wie sollte man diesbezüglich fühlen? <<<

              Ich denke deine Gefühle sind vollkommen normal und nachvollziehbar, jeder sucht Bestätigung, Trost und Anerkennung. Das reicht nicht wenn man sich das alles selber spendet, man braucht jemanden der anerkennt was man leistet, einen Unterstützt und Verständnis hat, sonst könnte man ja gleich alleine bleiben.

              Ich denke dein Freund würde da auch etwas anders reagieren, wenn er deine Situation nur verstehen würde, er scheint es aber nicht nachvollziehen zu können und somit bleibt natürlich auch das Verständnis aus.
              Vielleicht fehlen ihm entsprechende Erfahrungen, es ist in der Tat so das Menschen die selber meist gesund waren und auch im Umfeld nie auf einen kranken Menschen Rücksicht nehmen mussten, sich einfach nicht vorstellen können das es jemandem schlecht geht, obwohl er recht robust aussieht.
              Im Berufsleben ist das oft zu beobachten, junge Leute die noch einiges ab können, regen sich schnell über ältere Kollegen auf, wenn sie mal wieder krank machen. Das die wirklich Probleme hatten und krank waren, wird erst bemerkt wenn es einem ähnlich geht, weil einfach das Einfühlungsvermögen fehlt.

              Ich glaube nicht das dein Freund genug von dir hat, ich denke einfach er kann mit all dem nicht so viel anfangen und braucht jemanden der es ihm erklärt.
              Hier nennen wir solche Männer "Stoffel" und es gibt eine Menge Stoffel in der Welt, das ist kein böser Wille von ihnen, sondern das Problem bewegt sich einfach außerhalb ihres Empfängers.

              Vielleicht wäre es sinnvoll deinem Freund etwas Infomaterial zukommen zu lassen, auch über die Auswirkungen dieser Erkrankungen auf die Psyche, damit er versteht das es wirklich eine Belastung für dich ist, das du dich nicht anstellst, sondern deine Reaktionen nichts ungewöhnliches sind, bei diesen Erkrankungen. Vielleicht kannst du es ihm aber auch selber verständlich machen z.B. schriftlich wenn dir die Worte fehlen, möglicherweise gibt es auch Informationsveranstaltungen zu diesem Thema, oder dein Arzt kann dir da weiter helfen.

              Ich denke dein Freund braucht einfach etwas handfestes, Fakten mit denen er etwas anfangen kann und somit auch besser versteht das da deine Gefühle schon mal Achterbahn fahren können.

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              • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                >>>Nur kurz nach einer Diagnose darf ich doch wenigstens ab und zu ein bisschen Einfühlungsvermögen verlangen oder? Und wenn er dann auch noch Dinge von mir fordert, die ich halt wegen meiner Gesundheit nicht machen kann (Joggen, Alkohol trinken etc.) dann muss ich doch wohl wenigstens erwähnen dürfen, dass das halt nicht geht und er nicht ständig damit anfangen soll, wie ich optimalerweise sein sollte, oder?<<<

                Ich glaube das würde sich alles relativieren, wenn er verstanden hat was diese Diagnosen bedeuten und das es ernst zu nehmende Erkrankungen sind, auf die du dich einstellen musst.
                Wenn er das kapiert hat, kommt die Rücksichtnahme in entsprechenden Situationen ganz automatisch, dann würde er eine Verbindung zwischen den Einschränkungen und den Erkrankungen herstellen können, er braucht Erklärungen, die er erfassen kann.

                Kommentar


                • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus



                  "Ich glaube das würde sich alles relativieren, wenn er verstanden hat was diese Diagnosen bedeuten und das es ernst zu nehmende Erkrankungen sind, auf die du dich einstellen musst.
                  Wenn er das kapiert hat, kommt die Rücksichtnahme in entsprechenden Situationen ganz automatisch, dann würde er eine Verbindung zwischen den Einschränkungen und den Erkrankungen herstellen können, er braucht Erklärungen, die er erfassen kann.[/FONT][/COLOR][/QUOTE]"
                  Nein, daran kann es leider nicht liegen. Er hat den ganzen Prozess mit dem RDS mitbekommen, weil es ja kurz nachdem wir uns kennengelernt haben begonnen hat. Und das mit dem Lichen Sclerosus das hat er sich auch durchgelesen. Bevor zum Beispiel die Lichen Sclerosus Diagnose gestellt wurde vermutete mein Arzt monatelang einen Scheidenpilz, der aber nie nachgewiesen werden konnte. Ich ging also auch davon aus, dass es nur ein Pilz ist. Erklärte meinem Freund, dass alles juckt und gerötet aussieht und sich wund anfühlt. Wenn wir dann miteinander geschlafen haben, hab ich ihm vorher gesagt, dass er mich untenrum bitte nicht anfassen soll, weil es sich alles nicht gut anfühlt und weil ich auch Sorge hatte, dass sich der Pilz dann weiter verteilt. Er hat es aber trotzdem häufig verplant und wenn ich dann gesagt hab er soll es lassen, weil es sich schlecht anfühlt wurde er sauer und meinte, was er denn überhaupt dürfe und wie er sich denn das während des Sex alles merken solle. Und das obwohl ich ihm vorher und dann auch währenddessen wirklich erklärt habe warum ich es nicht möchte. Genau so ist es mit dem Sport. In der Anfangszeit, bevor die Diagnose RDS stand, hab ich ganz normal weiter Sport gemacht, aber merkte dann immer, dass es mir tagelang richtig mies ging. Das sagte ich ihm. Dann stieg ich auf weniger auspowernde Sportkurse um und er bekam mit, dass ich diese Kurse nicht besonders mochte, aber mir keine andere Wahl blieb. Als ich dann weitestgehend mit dem Sport aufhörte, weil sich mein Zustand generell verschlechterte, sagte ich ihm häufig wie sehr ich den Sport vermisse. Und obwohl das jetzt also ein fast fünfjähriger Prozess ist fragt er mich heute noch: Wollen wir nicht mal zusammen Tennis oder Squash spielen gehen? Willst du nicht mal mit mir joggen gehen? Sport würde dir echt mal wieder gut tun, du hast kaum noch Muskeln. Und dann erkläre ich ihm jedes Mal, dass genau diese Sportarten nicht gehen, weil man dafür Ausdauer braucht und mir jedes Mal wenn ich aus der Puste komme schlecht wird. Also kann es doch wirklich nicht daran liegen, dass er es nicht kapiert hat. Vielleicht ist es wirklich eher fehlendes Einfühlungsvermögen oder so, aber ich finde, dann müsste er halt an sich arbeiten.

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                  • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                    Einfühlen kann man sich doch eigentlich auch erst wenn man ein gewisses Verständnis erlangt hat, oder eben entsprechende Erfahrungen da sind.

                    Das ist jetzt vielleicht etwas weit hergeholt, aber deine Schilderungen erinnern mich total an den Umgang vieler Menschen mit Depressiven.
                    Ganz genau das Gleiche Schema, Reaktionen die regelrecht ignorant sind, aber trotzdem oftmals gut gemeint.
                    Dort ist das Problem die mangelnde Aufklärung, mangelnde Erfahrung mit den Mechanismen solcher Erkrankungen und mangelnde Akzeptanz von vermeintlicher Schwäche.

                    Möglicherweise liegt ja da der Hase im Pfeffer, Erkrankungen besiegt man durch Stärke, kannst du keinen Sport machen dann überwinde dich dazu, wenn die Muskelkraft und Ausdauer kommt, dann geht es auch besser.
                    Ich kann mir vorstellen das viele denken, das man durch Training, Routine und Gewohnheit so etwas überwinden kann, das der Schmerz vergeht und der Alkohol wieder vertragen wird, wenn man es nur wirklich möchte und konsequent daran arbeitet.


                    Vielleicht doch ein Defizit des Verständnisses?

                    Das er registriert das deine Muskeln abgebaut haben, zeigt ja ganz klar das er Veränderungen registriert und sich wohl auch sorgt. Er sucht auch nach Lösungen, möchte helfen und motivieren, nur scheint er davon auszugehen was er wohl tun würde wenn sich der Körperbau verändert, natürlich kann er aber nicht so einfach von sich auf dich schließen. Da hat er einen Denkfehler und kann ihn einfach nicht erkennen, auch wenn du ihn mit der Nase drauf stupst.

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                    • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                      Hm, aber ich hab mal so ne Power Point Präsentation von so nem Spezialisten zu RDS gehabt und die hat er sich auch angeschaut u ich hab ihm davon erzählt und da drin stand halt auch das Ganze mit der psychischen Belastung von RDS Patienten. Und bezüglich des Lichen Sclerosus hab ich ihm auch schon erzählt, dass viele Leute mit der Diagnose erstmal ne Therapie machen oder sogar ne Paartherapie anfangen.
                      Wegen dem Muskelabbau, ehrlich gesagt hab ich das eher als Kritik empfunden. So von wegen früher warst du erotischer, da war noch alles straff und jetzt hast du kaum noch Muskeln: Mach mal was dafür. Und natürlich würde ich mir auch wünschen das wieder problemfrei machen zu können. Aber auch so bin ich immer noch schlank und dank des jahrelangen Sport vorher immer noch ganz gut in Form. Hinzu kommt, dass ich mich trotzdem viel bewege: Spaziergänge, Fahrradfahren, Treppen steigen, ab und zu weniger intensiver Sport wie Bowling etc. Ich hänge nicht nur zu Hause auf dem Sofa rum oder so. Und ich hab zum Beispiel auch zugestimmt im Sommer nen Surfkurs mit ihm zu machen. Aber er will halt immer noch andere Sachen von mir die einfach nicht gehen anstatt halt mal das anzuerkennen was ich mache.

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                      • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                        Wie ist dein Freund den sonst so, auch früher?
                        Würdest du ihn als einen Egoisten beschreiben?
                        Oder als jemanden der überhaupt nichts mit den Problemen anderer anfangen kann?

                        Es ist natürlich schwierig zu sagen was im Kopf deines Freundes vorgeht, aber wenn er nun ein Egoist wäre, dann müsste er das ja auch schon vorher gezeigt haben, es sei denn es lief alles so perfekt das es nicht auffiel, oder wenn er mangelndes Einfühlungsvermögen o.ä. hat, wobei er das ja hat, die Frage ist nur warum.
                        Hast du ihn schon mal gefragt ob er versteht was das alles bedeutet?
                        Vielleicht wird sein verhalten klarer, wenn er mal seine Sicht der Dinge darlegt, wie er das Ganze auffasst und beurteilt.

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                        • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                          A braucht etwas anderes, als B zu bieten hat.

                          Irgendwie ist das wie der Jugendwitz mit dem Hasen, der dauernd in die Apotheke geht und fragt, hattu Möhren....???

                          Er wünscht sich jemand, wo er hinfassen darf, mit dem er auspowernden Sport betreiben kann, jemand, der ihn auf Parties gehen lässt und der einsichtig ist, wenn er mal alleine sein will.

                          Sie wünscht sich wen, der froh ist, wen bei sich zu haben, ob krank oder nicht. Sie wünscht sich Verlässlichkeit und Zweisamkeit, Mitgefühl und Anteilnahme.

                          Er hat Schuhgröße 44 und muss 42 nehmen, ob er nun Schmerzen hat oder nicht. Man trennt sich nicht, auch wenn man noch so wenig hat, was man braucht.

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                          • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                            A braucht etwas anderes, als B zu bieten hat.


                            Er hat Schuhgröße 44 und muss 42 nehmen, ob er nun Schmerzen hat oder nicht. Man trennt sich nicht, auch wenn man noch so wenig hat, was man braucht.
                            Wenn man aber so große Angst davor hat, dass man bei einer Trennung niemanden findet, der die gleiche Schuhgröße hat oder ganz ganz lange warten muss, bis man jemanden findet mit der gleichen Schuhgröße? Weil man auch die Jahre zuvor niemanden gefunden hat, der passt. Dann bleibt man doch mit Schmerzen am Fuß in der Beziehung, weil die oft geringer scheinen als die Schmerzen der Einsamkeit. Man müsste irgendwie die Schmerzen der Einsamkeit als Glücksgefühle der Autonomie erkennen können.
                            romea

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                            • Elektraa
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                              Hallo Romea

                              Find ich gut, diesen Gedanken. Heute habe ich beim Rasenmähen zufällig auch darüber nachgedacht, wie sehr man eigentlich hilflos gerade solchen Befürchtungen ausgeliefert ist, nicht nur bei der Partnerschaft, auch bei Freunden, Arbeit etc. - wehe ich verliere, was dann??
                              Mein Freund hat einen wunderwunderschönen Garten, er hat ein Schwimmbad, so viel Ruhe, so viel Platz, so eine tolle Aussicht ...jedenfalls, beim Hegen seines Gartens denke ich mir öfter, wegen dem alleine schon muss ich aufhören zickig zu sein, es findet sich nie wieder so ein Plätzchen...

                              Grausig, dieses Fürchten dauernd, dass man etwas nie wieder kriegt, wenn man nicht spurt.

                              Trotzdem, ich hab gelernt ganz alleine zu leben können, mit mir selber sehr gut auszukommen, sehr happy sein zu können, nur ganz mit mir selber als Gefährte. Das hat zur Folge, dass ich recht risikobereit bin und wenig Kompromisse eingehe.

                              Weißt du, was mir aufgefallen ist? Je weniger man sich fürchtet, in seine eigene Welt "verstoßen" zu werden, umso unbekümmerter lässt sich ausstreiten, oder aussprechen, was (noch) zwickt. Ganz sicher ist eine Beziehung lustiger, je selbstsicherer jeder von Beiden ist.
                              Mein Partner hat selber bemerkt, es kommt nicht auf das Nachgeben an, sondern auf die Fähigkeit, gelassen hinzunehmen, dass wir verschieden sind und eben nicht immer genügen können.

                          • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                            Um bei dem Bildnis zu bleiben, im Grunde sagen ja beide das der Schuh passt.
                            Selbst mit Maßschuhen ist es ja nicht immer so einfach, sie drücken hier und dort, man stellt sie wieder in den Schrank, holt sie nach einiger Zeit wieder hervor, es drückt immer noch weil der Fuß empfindlich und nur schlechte Qualität gewohnt ist und man stellt sie immer wieder weg..............

                            Gerade die guten Schuhe müssen duldsam und gründlich eingelaufen werden, man darf sie nicht bei jeder Irritation gleich wieder in den Schrank zurückstellen, sondern muss einfach da durch, bis der Fuß an diesen Stellen etwas unempfindlicher geworden ist, gelernt hat sich anzupassen und die Haut an den empfindlichen Stellen etwas dicker geworden ist.

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                            • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                              Danke für die Antwort Tired. Ich sehe es eher so wie du. Ich glaube, dass es in jeder Beziehung Probleme gibt, die Frage ist immer inwieweit noch beide daran arbeiten möchten und können. Es gibt auch viele Seiten an unserer Beziehung die toll sind, sonst wären wir ja nicht mehr zusammen. Ich kann bei ihm ganz genau so sein wie ich bin, also von der Art her. Ihm gegenüber muss ich mich nie verstellen, nie überlegen, ob ich ihm nicht lieber etwas verschweige oder vorspiele. Hinzu kommt, dass wir viele gemeinsame Ziele, Ideen und Vorstellungen von der Zukunft haben. Wir haben uns quasi unsere kleine Welt geschaffen. Wir sind uns einig darüber wo und wie wir leben wollen. Wollen beide Kinder und Haustiere und sowohl den Job, für den wir studieren als auch ein gemeinsames Projekt, ein gemeinsames Geschäft. Wir haben immer viele Themen über die wir reden können und haben viele ähnliche Einstellungen, z.B. politisch gesehen etc. Auch sexuell gesehen passen unsere Neigungen zueinander, wenn wir uns nicht gerade wegen der Krankheit oder so stressen. Aber darüber hinaus haben wir halt auch unsere Probleme, weil wir sehr unterschiedliche Menschen sind, die auch sehr unterschiedlich aufgewachsen sind. Er kommt aus einem sehr kaputten Elternhaus (Gewalt, Alkohol, Verhalten der Mutter mit meines Freundes "Ersatzvater" ist ein ständiges Anbrüllen etc.) und bezeichnet die Gegend wo er aufgewachsen ist als Ghetto. Bei den Geschichten die er mir dort von Prügelein, Gewalt, Überfällen etc. erzählt hat, bin ich echt aus allen Wolken gefallen, dass es sowas in Deutschland gibt. Trotz dieses Aufwachsens hat er es irgendwie geschafft normale Pläne für seine Zukunft aufzubauen. Er wünscht sich eine harmonische Beziehung, Kinder, hat sein Abi nachgeholt und studiert nun bereits im Master und ist nebenbei selbständig erfolgreich, hat für seine Verhältnisse "normale" Freunde gefunden etc. Er wollte deshalb auch irgendwie so ne Freundin wie mich, die nach seinen Aussagen stabiler ist und bessere Werte und Zukunftsideale, EInstellungen etc. hat, weil ich halt in nem stabileren Elternhaus aufgewachsen bin. Und das wichtigste von allem, wir haben noch Gefühle füreinander, weshalb ich ja überhaupt nur so unter seinem Verhalten leide. Würde ich ihn nicht mehr lieben müsste ich mir das Ganze hier ja gar nicht antun. Dennoch hast du unser Problem ziemlich genau getroffen @Elektraa:
                              "Er wünscht sich jemand, wo er hinfassen darf, mit dem er auspowernden Sport betreiben kann, jemand, der ihn auf Parties gehen lässt und der einsichtig ist, wenn er mal alleine sein will.
                              Sie wünscht sich wen, der froh ist, wen bei sich zu haben, ob krank oder nicht. Sie wünscht sich Verlässlichkeit und Zweisamkeit, Mitgefühl und Anteilnahme."
                              Wo bei ich nochmal relativieren muss. Auch ich brauch mal meine Freiräume und zudem, lasse ich ihn häufig Dinge allein machen und auch auf Parties gehen (Er macht in der Regel ca. 2-3 Mal die Woche alleine Sport, trifft sich ca. 1-2 Mal pro Woche alleine mit seinen Freunden, geht allein zu Arbeit und Uni etc.). Das Problem ist ja irgendwie eher, dass er zwar auch dieses Alleinsein genießt, aber mir dann irgendwie sagt, wenn du mitkommen würdest, wäre es toll, dann könnten wir was zusammen machen, was mir Spaß macht. Über seine eigenen Wünsche übersieht er dann, dass bestimmte Dinge für mich entweder nicht möglich sind (=auspowernder Sport und ALkohol) oder dass ich bestimmte Sachen halt auch nicht machen möchte. Aber ja, Verlässlichkeit und Zweisamkeit, Mitgefühl und Anteilnahme sind für mich sehr wichtig Womit wir bei deiner Frage wären @Tired:
                              "Wie ist dein Freund den sonst so, auch früher?
                              Würdest du ihn als einen Egoisten beschreiben?
                              Oder als jemanden der überhaupt nichts mit den Problemen anderer anfangen kann?"
                              Nun ja, also im ersten Moment machte mich die Frage etwas ratlos, denn ich habe ihn bisher glaub ich noch nicht als Egoisten bezeichnet oder gesehen. Ich habe eher immer gedacht, dass wir halt sehr unterschiedlich sind und das man ja auch verstehen muss, dass ein anderer Mensch, der ein recht problemfreies Leben ohne mich haben könnte, nicht unendlich viel Lust auf meine Probleme hat und dementsprechend auch nicht ständig Rücksicht auf mich nehmen möchte. Außerdem sagt er eher immer, dass er halt nicht besonders empathisch ist, daher hätte ich das eher als sein Problem angesehen als Egoismus. Dennoch, nach längerem Nachdenken, würde ich ihn vielleicht doch teilweise als Egoisten bezeichnen, da er ja einfach nicht in der Lage zu sein scheint, sich in meine Lage zu versetzen. Die Frage ist halt, will er es nicht oder kann er es nicht? Tendenziell dreht sich bei ihm aber glaub ich schon Vieles um seine eigenen Interessen und Wünsche und darüber vergisst er dann halt, wie es mir wohl gehen könnte. Deshalb denke ich schon, dass das irgendwie egoistisch von ihm ist. Zur Zeit zum Beispiel hat er ja "seine Woche in der er all das machen soll, was er will". Für mich bedeutet das aber nicht, dass er mir nicht mal sagt wo er hingeht. Für ihn bedeutet es das aber. Unter der Woche war das ja tagsüber noch relativ okay, weil ich mir halt gedacht hab, okay dann ist er bestimmt auf Arbeit, in der Uni, beim Sport etc. Aber gestern Nacht war er einfach mal bis 6 Uhr morgens weg, ohne mir zu sagen, wo er ist. Und eigenltich müsste er nach fast 5 Jahren Beziehung wirklich wissen, dass ich mir dann immer super dolle Sorgen mache, wenn er mir nicht mal sagt, dass er auf ner Party ist. Das hätte mir schon gereicht, wenn er mir einfach nur ne SMS oder nen Zettel gegeben hätte mit der Info "Bin auf ner Party". Dann hätte ich gewusst, okay, es wird spät. Aber nein, er war einfach nur verschwunden. Nun ja, ich hab versucht mich zu beruhigen, wollte ihn ja auch nicht schon wieder einschränken oder so. Aber ich bin halt jede Stunde wach geworden, bis ich von 4.30-5.30 vor lauter Sorge gar nicht mehr schlafen konnte. Ich denke dann immer "hoffentlich ist ihm nichts passiert, hoffentlich tut er sich nichts an etc.". Ja, vielleicht wirkt meine Angst übertrieben, aber nun ja, einerseits hab ich das wohl von meiner Mutter, die macht sich auch immer gleich Sorgen wenn jemand ein paar Stunden später kommt ohne Bescheid zu sagen. Und ich bin halt so Absprachen auch aus meinem Elternhaus gewohnt. Da weiß immer jeder wo der andere ist. Hinzu kommt halt die Vergangenheit meines Freundes und ein paar gemeinsame Erlebnisse. Also er hat sich halt früher öfter geprügelt, nimmt manchmal Drogen, hat tendenziell aufgrund seines Vaters ein gewisses Alkoholproblem und hat mir echt Horrorgeschichten aus seiner Jugend erzählt. Neben mehreren Überfällen, bei denen ihm halt in seinem "Ghetto" Geld abgezogen wurde und dazu mit Waffe oder Messer gedroht wurde, ist die krasseste Geschichte, dass jemand ihm mal nen Sack übern Kopf gezogen hat und ihn für ne Nacht irgendwo in nem Keller behalten hat, bevor er ihn wieder freigelassen hat. Ich weiß, das klingt total verrückt, aber er beteuert, dass die Geschichte wahr ist. Und einmal als wir zusammen auf ner Party in nem Club waren, sollte er vor der Toilette auf mich warten. Als ich raus kam, war er verschwunden. Ich fand ihn dann Stunden später bei sich zu Hause. Er konnte sich an nichts erinnern und hatte eine Verletzung an der Hand. Ich weiß bis heute nicht ob das ein richtig krasser Filmriss war oder K.O. Tropfen in seinem Drink oder sowas. Nun ja, also daher meine Ängste. Und mit dem selbst was antun, da hab ich manchmal Angst (wahrscheinlich unbegründeter Weise), aber er ist halt manchmal etwas depressiv und meinte mal zu mir, dass wenn er sich was antun sollte (nur Allgemein gesprochen, er hat mir niemals angedroht, dass er sich etwas antun würde), dann wäre das wahrscheinlich eine Handlung im Affekt, ohne großes darüber Nachdenken. Naja und wenn wir uns dann halt gestritten haben, weiß ich ja nicht wie er sich fühlt. Daher die Sorge. So aber nun zurück zu letzter Nacht. Ich hab mir also Sorgen gemacht und gegen 4.30Uhr konnte ich es nicht mehr aushalten und hab ihm ne SMS geschickt, ob alles in Ordnung ist. Er hat dann glücklicherweise auch geantwortet. In der SMS hieß es dann, es ginge ihm halt schlecht wegen dem Streit und deswegen sei er lieber feiern gegangen. Das ist find ich schon irgendwie egoistisch, gar nicht an meine Sorge zu denken und einfach nur das zu machen, was ihn sich besser fühlen lässt, egal wie es mir dabei geht. Ich finde, er hätte mir halt sagen müssen, dass er auf ner Party ist, damit ich mir keine Sorgen mache. Und das hätte er doch wohl wirklich machen können oder? Vor allem nachdem ich ihm schon mehrere Male meine Ängste erzählt habe und er prinzipiell auch irgendwie sagt, dass er froh ist, in mir Jemanden zu haben, der sich um sein Befinden sorgt, weil das in seiner Familie nie jemand getan hätte. Ja, aber dann muss er mich doch nicht so leiden lassen, hauptsache seine "Bedürfnisse" sind befriedigt. Oder wie seht ihr das? Wäre ein "ich bin heute Nacht auf ner Party" wirklich zu viel verlangt gewesen? Wäre es zu einschränkend gewesen?
                              Naja, jedenfalls kam er dann gegen 6 nach Hause aber hat nicht Bescheid gesagt, dass er wieder da ist oder so. Heute morgen musste ich dann zur Uni und als ich wiederkam war ich halt voll müde und fertig wegen letzter Nacht und hab mich wieder hingelegt. Vorhin hat er mich dann geweckt, weil er zu nem Termin ist. Das hat er mir dann netterweise gesagt. In diesem Zusammenhang meinte er dann "Ich finds schön, dass du dir trotz des Streits Sorgen um mich gemacht hast". Dieser Kommentar könnte mich eigentlich voll auf die Palme bringen. Ich meine, dass ist doch mal wirklich egoistisch dann oder? So von wegen "Hey, ich fühl mich super, dass du dich um mich sorgst. Wie es dir geht, wenn du neben deiner gesundheitlichen und familiären Probleme nun auch noch Angst haben musst, wie es mir geht, ist mir egal.

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                              • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                                Wenn du denkst, mir ist vielleicht was passiert, gut für mich, dann denkst du wenigstens an mich.Hauptsache ich fühl mich wohl und umsorgt". Oder wie seht ihr das?

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                                • SunnySun
                                  SunnySun kommentierte
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                                  Das hier ist die Weiterführung des oben begonnen Satzes, falls es verwirrt. Also: "So von wegen "Hey, ich fühl mich super, dass du dich um mich sorgst. Wie es dir geht, wenn du neben deiner gesundheitlichen und familiären Probleme nun auch noch Angst haben musst, wie es mir geht, ist mir egal.Wenn du denkst, mir ist vielleicht was passiert, gut für mich, dann denkst du wenigstens an mich.Hauptsache ich fühl mich wohl und umsorgt". (= Gedankenverlauf, den mein Freund anscheinend hat). Oder wie seht ihr das? Findet ihr das auch egoistisch von ihm oder könnt ihr sein Verhalten verstehen? Interpretiere ich es vielleicht falsch?

                              • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                                Du sagst ja, es hat sich nie jemand um ihn gesorgt.
                                Wenn er früher weg blieb hat es wohl keinen interessiert und wenn jemand sagte das er machen kann was er will, dann wurde sicher nicht auf eine Abmeldung bestanden.
                                Das ist ja auch eine Umstellung für ihn, jemanden zu haben der Interesse an seinem Leben hat und wissen möchte was er tut und wo er ist.
                                Es mag egoistisch sein, aber eigentlich auch wieder nicht, weil er es wahrscheinlich nicht anders kannte und erst lernen muss was in jemanden vorgeht der sich sorgt und das dies durch eine kleine, frühzeitige Info zu vermeiden ist.
                                Wenn du ihn darauf hinweist, ist es ja schon im Nachhinein, deine Sorge ist vorbei. Er freut sich das er nicht egal ist und vergisst darüber was vorher war, denkt wahrscheinlich gar nicht drüber nach, das Sorgen auch weh tun kann.

                                Ein wenig kommt ihr aus anderen Welten, sprecht in einigem dann doch eine andere Sprache, da muss sich auch erst mal jeder in den anderen rein finden. Was natürlich auch nur gemacht wird wenn man Nachteile durch das "nicht Verstehen" hat, solange es die nicht gibt kümmerts auch nicht, was aber bei den meisten Menschen so sein dürfte.

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                                • Re: Wenig Unterstützung vom Partner bei Diagnose Lichen Sclerosus

                                  "Oder wie seht ihr das? "

                                  Es ist egoistisch.

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