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Wie soll ich es nur anstellen?

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  • Wie soll ich es nur anstellen?

    Hallo,
    bin der Patrick und sitze momentan in einer für mich ausweglosen Lage.

    Ich bin 27 Jahre alt, seit 10 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit 2,5 Jahren mit ihr verheiratet.
    Wir haben zusammen eine zuckersüße 6 Jahre alte Tochter die nach den Ferien eingeschult wird.

    Nach außen sind wir die Traumfamilie schlechthin, aber innerlich brodelt es in mir schon seit vor der Geburt unserer Tochter.
    So blöd es klingt, ich habe einfach keine Ahnung wie ich aus der Nummer raus komme ohne mit der Dampfwalze hier durchfahren zu müssen.

    Zur Vorgeschichte.
    Nach der Ausbildung waren wir lange Zeit Arbeitslos und in der Zeit kam auch unsere Tochter zur Welt. Meiner Meinung nach haben wir uns schon vor Jahren auseinander gelebt, was sie auch schon mehrfach festgestellt hat.
    Jetzt könnte man einfach sagen trennt euch und gut ist.
    So denke ich aber eben nicht.
    Sie ist mit unserer Tochter total überfordert und ich habe sogar meinen gut bezahlten Job aufgegeben um zu verhindern sie unnötig lange mit der kleinen allein zu lassen.

    Danach waren wir wieder eine ganze Zeit arbeitslos und sind uns entsprechend auf die Nerven gegangen.
    Mittlerweile arbeite ich wieder. Sogar mehr als vorher aber für weniger Kohle. Ich komme so ungern nach Hause das ich mir schon freiwillig extra Stunden reinschiebe.
    Wieder Arbeitslos werden ist für mich keine Option, da sie aber ums verrecken nicht arbeiten will wäre eine Trennung meiner Meinung nach nicht nur eine finanzielle Katastrophe, sondern auch das Ende für unsere Tochter.

    Ich habe niemanden wo ich hin könnte weil ich alle Kontakte zu ihren gunsten habe abreißen lassen.

    Auch wenn ich Gefahr laufe jetzt mit Moralpredigten bombardiert zu werden: Ich habe jemanden durch meinen Job kennengelernt der mir sehr viel bedeutet und mit dem ich mir vorstellen könnte den weiteren Weg meines Lebens zu bestreiten. Aber ich kann unmöglich hals über Kopf bei ihr einziehen.

    Ich sollte eventuell noch erwähnen das wir nicht geheiratet haben weil wir uns so liebten. Es war eine einfache Rechenaufgabe die uns langfristig 500€ monatlich einbrachte.

    Unsere Wohnung würde es notfalls möglich machen für den Übergang zwei getrennte Schlafzimmer einzurichten, aber wie soll ich ihr das erklären ohne das sie auf nimmer Wiedersehen mit unserer Tochter verschwindet?

    Ich kann seit Tagen nicht mehr anständig schlafen weil mir einerseits die schrottige Situation hier zuHause, und andererseits die andere Frau nicht mehr aus dem Kopf geht. Mit der übrigens noch nichts lief außer das wir am Rhein spazieren waren und uns seit Tagen mit SMS bombardieren.

    Ich könnt mich jetzt noch über die häuslichen Fähigkeiten meiner Frau auslassen aber das wäre zuviel des guten.
    Ich sage nur wenn ich nächste Woche ein bestimmtes Hemd brauche dann wasche ich es besser selbst.

    So bin mal gespannt was euch so einfällt, ich bin mit meinem Latein schon seit ehwigkeiten am ende.

    Gruß
    Patrick


  • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


    Ne, keine Moralpredigten, die sind in Liebesdingen auch selten hilfreich.;-)

    >>>Meiner Meinung nach haben wir uns schon vor Jahren auseinander gelebt, was sie auch schon mehrfach festgestellt hat.<<<

    Wäre das nicht ein Ansatzpunkt? Weißt du was sie im Einzelnen über eure Beziehung denkt?
    Vielleicht gäbe es die Möglichkeit einer offenen Beziehung, du bleibst ihr unterstützend erhalten, kannst aber in Liebesdingen eigene Wege gehen. Für den Anfang wäre das evtl. nicht so katastrophal als wenn du einfach ausziehst und wo sie es doch schon selber angesprochen hat das ihr euch auseinandergelebt habt zeigt sie vielleicht mehr Verständnis und ist kooperativer, als du denkst.

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    • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


      Hi,
      erstmal danke für die Antwort,
      den Ansatz hatte ich auch schon, nur gehe ich davon aus das sie mir dann mit dem Gegenargument kommt ich wollte erlaubt fremdgehen. Was definitiv nicht so ist.
      Außerdem würde ich gerne auch mal wieder eine neue Beziehung führen so mit allem drum und dran. Da würde die "neue" mich ja fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.

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      • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


        Hi DJ,

        Was ich halt erfahren habe, das ist, dass man auf einmal ganz anders reagiert, wenn ich geradlinig und direkt, besonders ruhig, gefasst und ohne Angst vor Folgen sage, was ich mir denke. Sag ich etwas im Zorn, oder im Nörgelton, oder frustriert, oder angewidert und dergleichen, dann antwortet man mir anders, als wenn ich, wie ich vorher gesagt habe, als wenn ich komplett aufrichtig bin- ohne die geringste Furcht - egal was anschließend passiert.
        Das schaffen viele nicht- weil zugleich oft rauskommt, dass man sich was vorgemacht hat bisher. Selbst das kann jeder zugeben im Moment der Aussprache, dass er aus Bequemlichkeit, aus innerem Widerstand vor Konflikten hilflos ja und amen immer gesagt hat- obwohl man bereits ganz anders dachte drüber.
        Offenheit ist sehr befreiend. Zuerst löst eine totale Offenheit und Klarlegung besonderer Tatsachen Schocks aus- aber das darf man nicht fürchten, das sind heilsame Schocks, sie tun jeden gut langfristig gesehen, weil sie mit der Täuscherei aufräumen und weil dann eine andere Linie gefahren muss, als die der Lügerei.
        In diesem Sinne- magst du deiner Frau nicht einen Brief schreiben? Da kann man wesentlich länger nachdenken, Wort für Wort, was man sagen möchte. Ausserdem kann man dann unmöglich sofort (feige) zurückziehen und alles abschwächen- raus ist raus.
        Deine Frau wirds verkraften und bestimmt und sehr sicher an dieser Krise wachsen und aufwachen bestimmt auch- erwachsener endlich werden und verantwortungsvoller etc- alles in allem irre gute Dinge- auch wenn sie zuerst speien möchte vor dieser bitteren Medizin- oder auch du- es muss diese Passage angenommen werden, damit man in eine bessere übergehen kann.

        Scheue dich nicht genau das zu sagen, was du hier geschrieben hast. Wie sehr du leidest, wie ungern du verletzt, aber wie wichtig dir ein Neustart ist mit genau so wem, den du jetzt dringend brauchst um gesund und froh zu werden wieder nach langer Zeit des Verzichtes.

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        • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


          Nachtrag...

          Für dein sechsjähriges "Lottchen" brauchst du erst recht den Mut absolut zu dem zu stehen, was du meinst, was richtig ist. Wenn die Kleine merkt, dass du zuversichtlich bist, sicher, gefasst und voller ruhigen Mutes, dann sieht sie sicher auch nicht so tolle Schwierigkeiten- sie braucht Halt, egal was passiert- und unsicher machen Eltern, wenn sie wankelmütig sind und zweifelnd und ohne Biss oder Kraft im Auftreten. Wenn nur einer das ist, ist das zu verkraften, wenn Beide weinerlich sind und genervt, dann erst wird es fatal auch fürs Kind. Fasse dich, sei sicher, gehe gerade da durch und atme tief ein- beharre auf Gehör, magst ruhig sagen, ich kann nichts für meine Gefühle, aber so stehts. So ist es.
          Wenn du Vorwürfe machst, oder dich auf Vorwürfe einlässt, dann machst du alles wieder kaputt. Viel besser ist absolut fair zu bleiben, eher schweigen auf Anschuldigungen, als darauf einzugehen. Streitereien sind Spielvarianten, spiel nicht mehr mit.
          Frag lieber, was ihr nun zusammen machen könnt, dass der Schaden möglichst gering ausfällt für alle Beteiligte. Biete weitere Unterstützung an, Liebe und Freundschaft wie bisher- aber eben keinen Ehemann/ Partner mehr- leider. Das willst du nicht mehr. Was ist da schlimm dran, das passiert millionenfach auf dieser Welt. Thats life.

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          • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


            Hi Elektraa,
            erstmal vielen vielen dank für deine ausführliche Antwort.
            Genau diesen Ansatz hatte ich auch schon und fand ihn irgendwie immer zu unpersönlich. Aber eigentlich hast du vollkommen recht.
            Über diesen Weg ist es wohl wesendlich schwerer wieder zurück zu rudern und wieder ins alte Ja und Amen Muster zurück zu fallen.
            Außerdem kann ich mir so viel Zeit nehmen wie ich will um das ganze "auszuarbeiten". Jetzt überlege ich noch wie ich es am besten anstelle. Hatte daran gedacht ihr das Werk quasi vor der Arbeit auf den Schreibtisch zu legen damit sie es findet und sie gleich im Brief um ein klärendes Gespräch am Abend zu bitten.

            Sollte doch so gehen? Sie ist ja den ganzen Tag zuhause.


            Gruß
            Patrick

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            • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


              Guten Morgen Patrick!

              Beim Durchlesen wird ihr sicher schlecht werden. Sie wird Herzrasen kriegen und in Panik verfallen. Bestimmt wird sie sehr weinen und so weiter- das sind alles Symptome die ganz gewöhnlich ankündigen: jetzt muss ich gehen- ich Täuschung.
              Hast du den Satz noch nie gehört? Von der Wahrheit getroffen fiel er zu Boden...
              Gemeint wird wahrscheinlich der sein, der die bequemste Linie fährt - ein Teil unseres Wesens, das lieber gerne vorgaukelt ( "passt eh alles"), als die Hürden des Fortschrittes zu meistern wollen- weil sie anstrengend sind -diese Reifeprozesse und Wachstumsperioden.
              Ich kenne das auch von mir her, lieber bin ich freundschaftlich großzügig, als dass ich zugebe, dass mir etwas mißfällt. Vielleicht will man gewisse Vorteile nicht verspielen- dabei ist keinem damit geholfen. Ganz im Gegenteil. Mißstände bleiben dadurch aufrecht und das Leben wird immer komplizierter- weil man ja eine Doppelmoral leben muss, anstatt klar seine Version, wie sie ehrlich wäre.
              Gewachsen ist man um ein gutes Stück, wenn man angstfrei so leben lernt, wie man für sich selbst gerne leben würde, ohne das Murren eines anderen dabei zu berücksichtigen dauernd. Vom Kleinen zum Großen, so ließe sich ein ganzes Leben beschreiben, stimmts? Zuerst fragt man noch einen angeblich "Größeren" ob man das darf- wie in deinem Falle- eine Frau lieben, trotzdem du gebunden bist noch. Wen <"kleiner Mann" musst du da um Erlaubnis fragen...???
              .
              Mit mir wurde auch schon öfter gebrochen-( keiner hat vorher gebeten drum, ob er das darf) es hat sich herausgestellt, dass es jedes Mal anders gewesen ist, wie wenn man mit jedem Male mehr Akzeptanz entwickeln würde und irgendwie mehr Leichtigkeit- im Sinne, danke, das ist besser, als hättest du mir etwas vorgemacht. So weiß ich Bescheid und kann umdenken nun, mich nicht weiter verlieren in falsche Hoffnung und damit viel gute Zeit verlieren.
              Lieber Patrick, mach es deiner Frau nicht schwer indem du sie reuevoll zurücklässt immer wieder.
              Mein Ex hat mich lange nicht ernst genommen, solange ich beim Vorhaben und Wunsch mich zu trennen eine "Bitte" vorgetragen habe. Besser war es, als ich entschieden die wichtigsten Schritte dafür eingeleitet habe. Richter, Information, Tatsache- aus. Kein langes Reden drum, sondern klar, es ist so, die Scheidung ist eingereicht.( Wie es sich gehört für einen, der schon selbst entscheiden kann- ggg- uns wird etwas anderes dauernd anerzogen)

              Beim Gerede ( um die Eheprobleme) fallen durchaus pausible Sätze und jeder einzelne wird angefochten, drum- rede nicht zuviel, was falsch gelaufen ist etc- das kommt später sicher einmal raus, wenn Abstand da ist- sag lieber immer wieder: ich spüre nichts mehr, warum sollen wir dann weitermachen?
              Ich weiß jetzt nicht, ob ich das Geschriebene wegschicken soll, es klingt so schulmeisterlich.
              Was ich bei dir herausgehört habe, das war ein immens schlechtes Gewissen, von wegen sie wird fürchterlich leiden, sich noch mehr gehen lassen etc- das kann schon sein, vor deinen Augen vielleicht zuerst, aber so nach und nach wird auch deine Ex feststellen dann, hoppla, ich kann ja!
              Manchmal bedingt die Form der Bindung, dass man sich gehen lässt, was ohne Bindung nicht der Fall ist. Darauf kommt man dann erst, wenn diese Gemeinschaft aufgelöst ist.
              Diese schöne Chance räume ein. Mach dir ja nichts aus anfänglichen Gezetere- das vergeht schnell.
              Also ich schick weg, und du legst auch dein Geschriebenes ab. Beim mehrmaligen Durchlesen sickert immer mehr von dem durch, was geleugnet wird schon solange. Wie du ja sagtest, es ist zunehmend unerträglich- auch für sie.
              Das macht psychisch instabil und daher geht alles schief mit der Kindererziehung und so weiter. Lass sie los diese Zeit. Dem Kind zuliebe schon.
              Lieben Gruß
              Elektraa

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              • Re: Wie soll ich es nur anstellen?


                Lieber ein Ende mit Schrecken - als ein Schrecken ohne Ende...

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