ich möchte gerne um Rat bitten - ich weiß nicht mehr weiter.
Ich bin nun seit über 3 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit gut einem Jahr wohnen wir auch zusammen.
Es krieselt schon sehr lange und immer wieder - diverse Themen sind der Auslöser. Es ändert sich aber nichts.
Es geht eine Zeit lang nach dem Schema : Streit, Versöhnung, es läuft, Streit, Versöhnung....usw
Jetzt ist es seit einiger Zeit so : Streit, negatives auseinandergehen, es wird nicht mehr drüber geredet, viel mehr gehofft, dass sich was ändert, es passiert nichts und es kracht wieder und das in immer kürzeren Abständen. Das Wort Trennung ist schon sehr oft gefallen.
Ich möchte hier nicht alle Probleme ansprechen, das wäre vermutlich einfach zu viel, wobei sehr wahrscheinlich alles zusammen hängt.
Das Haupt- oder Grundproblem sieht mein Freund in folgendem :
Ich bin zu viel unterwegs, ich mache zu viel andere Dinge und habe keine Zeit für ihn. Keine Zeit für die Beziehung an sich.
Uni, Nebenjob, Hund, Pferd - und er bleibt auf der Strecke. Er möchte durchaus teilhaben an meinem Leben, aber am Liebsten auch ein Teil, der ganz abseits von all meinen Aktivitäten ist.
Ich muss zu geben, dass das schon so ist. Besonders mein Hund hat einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben und nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch, Zeit, die ich aber nicht als Zeit in negativem Sinne sehe, sondern als ganz normal.
Als nun letztens die Frage kam "Der Hund oder ich"
war das für mich ganz, ganz furchtbar. Diese Frage hätte er mir nicht stellen dürfen, ich finde diese Frage einfach unmöglich - das geht einfach nicht! Der Hund ist da, er ist ein Lebewesen und er gehört zur Familie. Fertig. Die Frage hat er wohl auch eher nur gestellt, um zu sehen, welche Bedeutung er in meinem Leben spielt. Und es hat ihn natürlich sehr verletzt, als meine Antwort "Der Hund" lautete.
Er mag den Hund sehr gerne, aber der Hund hat einfach nicht den Stellenwert für ihn, glaube ich.
Er wollte, dass ich ein Kreisdiagramm zeichne, in dem ich meine Aktivitäten inkl. der Beziehung einteile. Er sieht, dass ein Bruchteil, ein hauchdünnes Stück Beziehung dabei ist und der Rest ist alles andere.
Er sagt zu seiner Einteilung der Wichtigkeit in seinem Leben : Zuerst komme ich, dann lange nichts, dann der Hund, dann seine Familie.
Ich frage mich mittlerweile, ob meine Beziehung zu dem Hund schon krankhaft ist. Ich habe tatsächlich nicht viel anderes im Kopf.
Dazu kommt, dass mir Annäherungen sehr schwer fallen. Umarmen, mal ein Kuss - okay. Aber mehr nicht. Das wirkt natürlich sehr abwertend dem Partner gegenüber, das habe ich mittlerweile verstanden. Aber mir fällt es sehr schwer, daran was zu ändern.
Er sagt, ich verstehe ihn überhaupt nicht. Vielleicht kann ich es nicht verstehen, was er meint, vielleicht will ich es nicht verstehen. Ich bin jedenfalls mittlerweile echt verzweifelt und mein Selbstvertrauen sinkt. Lange Zeit habe ich die Schuld bei ihm gesucht, dann habe ich eigentlich verstanden, dass eine Beziehung darauf aufbaut, Kompromisse einzugehen, aufeinander zu zu gehen. Auch da hakt es - ich bin komplett durchgeplant, er ist super spontan und plant nicht ( will auch nicht planen ).
Trotzdem gehöre ich zu der Fraktion, in eine Traumwelt zu flüchten. Ich mache dann das, was mir Spaß macht und vergesse sehr schnell, was eigentlich in der Realität war. Harmonie ist mir sehr wichtig.
Ich kann mich auch nie erinnern, worum wir uns das letzte Mal gestritten haben.
Ich frage mich mittlerweile, ob ich überhaupt beziehungsfähig bin.
Ich weiß nicht, ob das jetzt alles total wirr klingt - vielleicht kann mir jemand Tipps geben.
Fragen beantworte ich gerne, falls etwas nicht klar ist.
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