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Scheitert es an der Gretchenfrage?

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  • Scheitert es an der Gretchenfrage?

    Hallo.

    Ich (24) bin nun seit 3/4 Jahr mit meiner Freundin (26) zusammen.
    Sie ist meine erste feste Freundin. Ich habe sie in einer Singlebörse kennengelernt und wir haben uns lange vor unserem ersten Treffen geschrieben.
    Von Anfang an war klar, dass wir sehr verschieden sind.
    Irgendwie fanden wir aber gerade das spannend. Da war auch
    der Fakt, dass sie sehr (christlich) gläubig ist und ich sehr das Gegenteil. Das hat mich anfangs nicht gestört, aber mittlerweile möchte sie immer wieder gerne mit mir ihre Glaubenserfahrungen teilen, betont ständig wie "schade" es ist, dass ich kein Christ bin oder zumindest einen solchen Gott glaube etc. Sie möchte mich gern konvertieren, was sie auch ganz offen zu gibt. Ich hab ihr ganz deutlich gesagt, das ist vergeblich.
    Wir haben oft heftige Diskussionen und ich merke, dass Logik, Fakten, Beweise bei ihr nichts bewirken.
    Ich bin Wissenschaftler und habe ein rationales Verständnis vom Universum und sehe nirgendwo Anzeichen eines Gottes, im Gegenteil. Und die Gefühle meiner Freundin in dieser Hinsicht habe ich auch nicht. Selbst wenn ich so fühlen würde wie sie, würde ich nicht gläubig werden, denn persönliche Gefühle sind mir nicht Evidenz genug.
    Wir haben uns dann derzeit geeinigt erstmal nicht mehr über das Thema zu sprechen.
    Meine Sorge ist, dass es in der Zukunft zu Problemen kommen könnte, wenn wir mal heiraten und Kinder haben, was sie sich auch stark wünscht. Wir teilen zumindest viele tradionelle, konservative Ansichten.
    Meine Frage ist ob so eine Beziehung einen Sinn hat, wenn es so starke Unterschiede in der Weltanschauung gibt?
    Es wäre sehr schade, da wir uns einfach sehr lieben, wir streiten nie (außer um Religion), sonst ist einfach alles harmonisch und liebevoll zwischen uns...


  • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


    "Meine Frage ist ob so eine Beziehung einen Sinn hat, wenn es so starke Unterschiede in der Weltanschauung gibt? "

    Es gelingt nur, wenn beide Teile ein hohes Maß an Toleranz haben, Sie also auch ihren Glauben ernst nehmen, akzeptieren (ohne ihn zu teilen).

    Ihre Partnerin müsste ihr Missionieren lassen und akzeptieren, dass Ihr naturwissenschaftliches Weltbild unverrückbar ist.

    Dann klappt zumindest das Zusammenleben.

    Bei der Kinderfrage wäre es sinnvoll, den Kindern zwar eine christliche Bildung zu vermitteln, sie aber später selbst entscheiden zu lassen, ob sie eine christliche Einstellung auch leben möchten.

    Ich kenne Familien, wo das ausgezeichnet klappt.

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    • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


      Ich finde auch das es eine gute Chance für euch gibt, wenn jeder den anderen so sein lassen kann wie er ist.

      Im Grunde ist der christliche Auftrag auch nicht das Missionieren mit dem Ziel den anderen egal wie, zum Konvertieren zu bewegen, sondern die Verkündigung und jenen die nicht glauben trotzdem seine Christenliebe zu schenken und durch das Leben des Glaubens zu überzeugen, aber ohne ihn zum Glauben zu nötigen sondern die Ansichten des Anderen auch zu akzeptieren. Durch nerviges Missionieren würde ja die Freiwilligkeit verloren gehen und somit wäre eine Konvertierung deinerseits wertlos, vor Gott wärst du kein Christ nur weil du dich deiner Freundin zuliebe taufen lässt.

      Beim Thema Kinder sehe ich das in deinem Fall eher pessimistisch.
      Bei so einer Glaubenstiefe wird deine Freundin sicher auch kirchlich heiraten wollen und damit würde sie (du übrigens auch) das Versprechen abgeben die künftigen Kinder katholisch zu erziehen und auch taufen zu lassen. So wie du sie schilderst wird sie massivere Probleme damit haben sich nicht daran zu halten und die Kinder selber entscheiden zu lassen.

      Das ist aber auch ein Thema das man gut im Vorfeld klären kann und wenn ihr euch so liebt das ihr auch heiraten wollt, erledigt sich die Frage ob es gelingt vielleicht schon damit das du Probleme hättest deinen möglichen Nachwuchs im christlichen Sinne zu fördern, oder sie damit Probleme hätte auch andere Weltansichten offen zuzulassen.

      Ich denke das es auch eine Rolle spielt ob sie evangelisch oder katholisch ist, sehr gläubige Katholiken erscheinen mir oft absoluter in ihren Ansichten und in Beziehungsdingen auf die ihr Glaube Einfluss nimmt nicht sehr flexibel.

      Kommentar


      • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


        Hi,

        Du akzeptierst, dass sie gläubig ist.
        Sie akzeptiert aber anscheinend nicht, dass du es nicht bist und offensichtlich auch nicht werden wirst.
        Daher kommt es meiner Meinung nach darauf an, inwieweit sie bereit ist, sich in Toleranz zu üben. Es hilft nicht zu verabreden nicht mehr über das Thema zu sprechen/ streiten. Denn dann brodelt es ja dennoch unterschwellig weiter.
        Es sollte einfach überhaupt kein Thema mehr sein.
        In meinem Freundeskreis hat ein Jordanier (Moslem) eine Inderin (Christin) geheiratet. Beide haben streng religiöse Familien und es war ein heiden Drama als die beiden heirateten....
        Dass er sich 5x am Tag auf seinen Teppich schmeisst und sie sich in ein Kabuff verdrückt um jemandem ihre "Sünden" zu beichten, interessiert keinen von beiden. Ok, sie sind beide religiös. Aber keiner sagt zum anderen: "schade" dass du nicht dies oder jenes bist...denn es ist denen vollkommen egal, obwohl in beider Leben Religion von grosser Bedeutung ist.
        Du und deine Freudnin unterscheidet das natürlich, denn du bist einfach nicht religios. Aber das ist auch letztendlich egal, denn nur mit Toleranz und Kompromissen kann man so zusammen leben.

        Ihr seid ja noch nicht so lange zusammen, daher kann es ja sein, dass sie jetzt erstmal versucht dich umzustimmen. Kläre mit ihr, dass es absolut keinen Sinn macht und frage sie, wie sie damit klarkäme, mit einem "Heidenkind" zusammen zu sein. Mit Wissenschaft und Rationalitäten brauchst du ihr gar nicht mehr zu kommen, denn da seid ihr wirklich grund verschieden und frustriert auf beiden Seiten.

        Am Anfang einer Beziehung oder des Kennenlernens gilt "Gegensätze ziehen sich an" aber ist "Gleich und gleich gesellt sich gern" nicht zukunftsversprechender?

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        • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


          Hallo "stargazer",
          deine sorgen sind berechtigt. du solltest ihr deine fragen stellen und offen mit ihr diskutieren.
          es gibt durchaus christen, denen ihre liebe zu gott wichtiger ist als die zu einem menschen, insbesondere, wenn dieser kein christ ist. (das kannst du auch auf alle anderen "missionierenden" religionen anwenden). im zweifel wird der "nichtgläubige" dann verlassen. da besteht also klärungsbedarf.
          viele grüße
          crash

          Kommentar


          • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


            Die Glaubensfrage ist ja nur ein Teil Eurer Beziehung, außerdem gestaltet es sich oft sehr gut, unterschiedlicher Punkte zu sein. Dadurch entstehen Reibungspunkte, die die Bezeihung "jung" erhalten. Verständigt Euch über diesen Punkt und diskutiert darüber, dass jeder seine Ansicht hat und der andere diesen Standpunkt respektieren sollte. Dann steht auch der Zukunft nichts im Wege. Kinder sollten später dann selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen.

            Kommentar


            • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


              Wie soll das funktionieren, wenn sie mit deiner Welt nicht glücklich ist und du nicht mit ihrer gefühlten Welt? In ihrer kommt etwas vor, das du nicht magst und annehmen kannst. Das ist wie wenn du ihre Nase nicht magst und nicht annehmen kannst.
              Ich glaube, dass bei einem richtigen Paar - eines, das zusammenpasst wirklich und echt, dass solche Diskussionen da nicht sind. Ich meine, dass da keine ungute Reaktion folgt, wenn sie von ihrer Wahrnehmung schildert, er von seiner. Religiöse Hingabe hat es immer schon gegeben, wird auch nie aufhören. Was wäre, wenn du sie IHREN Gott haben lässt und sie dir deinen "Nichtgott"? Es ist unbedingt in Ordnung und ok, wenn nicht jeder spirituell ausgerichtet ist. So wie es in Ordung ist und ok, wenn es teils Denker gibt und zum anderen Teil Handler. Beide "Sorten" beleben das Ganze und bedingen sich gegenseitig. Wie der Himmel zur Erde dazugehört. Obwohl du kein Vogel bist, ist dir der "Himmel" ein wichtiger (Über)Lebensfaktor.
              Geistige Struktur ist unsichtbar wie die Luft. Wie der Himmel. Magst du noch so wissenschaftlich denken, so ist deine Denke nichts als Luft, geistiges "Wahrnehmen"- was auch deine Freundin tut. Du handelst nach einer bestimmten Glaubens- und Denkweise, sie auch.
              Anstatt euch zu streiten- überprüft euch lieber gegenseitig auf die Ergebnisse eures Denkens.
              Auf die Taten die drauf folgen auf diese jeweils unterschiedliche Denke überprüft euch.
              Ist sie eine, die man mögen kann? Mit der man durchaus handeln kann, so wie es gefällt? Bist du einer, mit dem man es aushält und mit dem man Kinder gut großziehen kann und zufrieden sein kann??
              Wenn ja, dann vertragt euch. Und freut euch.

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              • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                Danke für die Beiträge! Ich melde mich zurück.

                Es hat scheinbar nicht geklappt zwischen uns..
                Wir hatten viele schöne Zeiten zusammen. Aber am Ende haben wir uns nur noch gestritten über dieses Thema.
                Und nun meldet sie sich auch nicht mehr bei mir. Ich kann es teilweise verstehen, da es zu anstrengend ist.
                Gott / Glaube ist ihr das wichtigste im Leben. Letztlich wichtiger als die Beziehung zu einem Menschen.
                Ich habe auch festgestellt, dass ich damit nicht leben will.
                Wir hatten kurzzeitig geglaubt eine Lösung gefunden zu haben (gegenseitiger Respekt und so weiter).
                Aber letztlich treten unsere Unterschiede in dieser Hinsicht immer wieder deutlich auf.
                Ihr Standpunkt ist an sich schon unverrückbar, meine Möglichkeiten zur Diskussion eingeschränkt, denn ich bin angehalten zu "respektieren", was ich an sich nicht respektabel finde.
                Das ist auf Dauer keine Basis, zumal meine Freundin immer darauf bestand ihre Religion auch in mein Leben zu bringen.
                Dadurch entstehen Diskussionen, denn ich bin nunmal anderer Meinung und verstecke das nicht. Und so geht es immer von vorne los.

                Jetzt bin ich sehr niedergeschlagen und tief traurig. Wir hatten schließlich viele wunderschöne Momente zusammen...
                Hoffe dieses Gefühl geht irgendwann wieder weg, aber ich glaube kaum. Denn auch die Liebe für sie bleibt ja, nur eben aus der Ferne von jetzt an.

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                • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                  Danke, dass Sie sich nochmal gemeldet haben.
                  Das machen leider nicht alle.

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                  • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                    Hallo Star_Gazer,
                    ja, das tut sehr weh, wenn eine Beziehung zerbricht. Aber die Erinnerung an das Schöne bleibt und der Schmerz wird mit der Zeit langsam weniger. Denn die Wunde heilt, auch wenn man sich das im Moment nicht vorstellen kann.
                    Alles Liebe
                    Almitra

                    Kommentar



                    • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                      In unserem Hause lebt ein Ehepaar mit 2 erwachsenen Töchtern.
                      Die Ehefrau und die 2 Töchter sind "Zeugen Jehovas",der Ehemann ist Katholik!

                      Das geht seit 25 Jahren prima,weil sie sich gegenseitig achten,und einjeder "seinen" Glauben leben darf!

                      Toleranz ist angesagt,nicht Glaubensfanatismus!

                      Don Diro

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                      • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                        da hat wohl die Sturheit wieder gesiegt.

                        Kommentar


                        • Re: Scheitert es an der Gretchenfrage?


                          Schön das du dich nochmal gemeldet hast.

                          Beziehungen von Menschen mit unterschiedlichem Glauben haben sicher gute Chancen. Ich finde aber nur wenn keiner der Beiden total konform mit seinem Glauben ist und andere Glaubensformen als, für andere, genauso bedeutend ansehen kann wie seine eigene und sie auch respektvoll toleriert. Wenn es um bibeltreue Menschen geht, die den Glauben über alles stellen, sind die Chancen gegen null, denke ich.

                          Wenn man den Katholizismus nimmt, verbietet sich ein gelingen einer solchen Beziehung schon von selbst, es sei denn der Partner hat ein dickes Fell und lässt die Bekehrungsversuche von sich abprallen. Es ist aber auch klar das ein so gläubiger Katholik versuchen "muss" den Partner von seinem Glauben zu überzeugen, denn nur so hat er eine Chance auf das Paradies. Wer glaubenstechnisch nicht auf dem richtigen Weg ist, der wird das ewige Leben und die Vergebung niemals erfahren.
                          So gesehen ist der Glauben des Partners eine Herzensangelegenheit, wer möchte schon das der Partner auf sein eigentliches Leben verzichtet und da wird natürlich viel daran gesetzt das er den richtigen Glauben hat, schließlich möchte man mit ihm einen Bund für die Ewigkeit schließen.

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