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@Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie

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  • @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie

    Hallo Herr Dr. Riecke,

    in meiner akuten Trennungsphase drängen sich mir immer wieder 2 Fragen auf. Es wäre schön, wenn Sie mir Antworten darauf geben könnten.

    Sachverhalt:
    Mein Ex-Partner und Vater des Kindes hat immer sein Ding alleine gemacht. Wenn er Zeit hatte - am Wochenende oder im Urlaub - hat er sich oft erst mal rar gemacht, nicht gemeldet etc. Manchmal meldete er sich ein ganzes Wochenende nicht oder stellte auch alle Telefone aus, damit ich ihn nicht erreichen kann.
    Wenn dann aber wieder die Arbeit losging, montags, oder er überregional weg musste, versuchte er enorme Nähe in Form von Telefonaten am Abend und morgen aufzubauen. Frage 1: Was für ein merkwürdiges Verhalten ist das? ist Zeit, zieht er sich zurück und macht seins. Ist keine Zeit, meldet er sich öfter und macht auf "heile Welt".

    Wenn er wieder mal schlimme Sachen sagte oder seine Alleingänge sehr groß und rücksichtslos waren, ging er immer davon aus, dass ich ihn so akzeptiere wie er ist und alles was er tut gut heiße. Mehr noch, er ging dann auch davon aus, dass ich mit ihm an "nach außen gerichteten" Familienfeiern (seinerseits) teilnehme, um den Schein zu wahren. Im anderen Fall sagte er mir immer "Du bist so kompliziert und mit Dir gibt es nur Theater", wenn ich dann sagte, dass ich das unter solchen Umständen weder kann noch für mich möchte. Wieso kann ein Mensch davon ausgehen, dass ein anderer komplett nach seiner "Nase tanzt" und ihm immer noch Liebesbekundungen kund tut?

    Aktuell melde ich mich bei ihm gar nicht mehr. Und er baut enorme Wut gegen mich auf. Dabei mache ich nicht, als den ganz gewöhnlichen Alltag zu leben und er geht nebenher seine Alleingänge...

    Eine Antwort würde mich sehr freuen. Denn, diese beiden Verhaltensweisen sind mir an mein Selbstbewußtsein gegangen und ich schaue gerade, dass ich mein Selbstbewußtsein wieder aufbaue.

    Geliebt werden zu wollen, ohne wirkliche Liebe in Form von Taten zu geben, kann ich nicht leben.

    Und alle Konflikte ungelöst in einer Partnerschaft zu leben, kann ich auch nicht.

    Er sprach von Paartherapie. Aber er tat nichts. Ich sollte alles organisieren. Ich erlebe das alles als sehr verachtend mir gegenüber.


  • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


    "Was für ein merkwürdiges Verhalten ist das? ist Zeit, zieht er sich zurück und macht seins. Ist keine Zeit, meldet er sich öfter und macht auf "heile Welt"."

    Das ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das gar nicht selten ist. Machtausübung, Kontrolle über den Partner unabhängig von dessen Befindlichkeit.

    Und da manche dieser Verhaltensweisen sogar unbewusst (also nicht inszeniert) ablaufen, entsteht in ihm sogar noch das Gefühl, genau das Richtige zu tun. Dies muss dann nach außen (z.B. bei Zusammenkünften mit seiner Familie) auch noch demonstriert werden.

    Das Schlimme an der Sache: Persönlichkeitsstrukturen kann man im Prinzip nicht ändern (höchstens Verhaltensweisen, wenn man das unbedingt will).

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    • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


      Familienfeiern: Wenn es unbewußt in ihm abläuft und er diese Zusammenhänge nutzt, um sich selbst dadurch zu bestätigen, dann ist es ja kein Wunder, dass er wütend (aus seiner Sicht) auf mich ist. Da ich ja dann das "verlagerte" Problem für ihn bin, die nicht "mitmacht" und sein Bild nicht aufrecht erhält, bzw. ihn mit meinem Verhalten infrage stellt. Merkwürdige Sache! ich kann das alles nicht nachvollziehen und finde es nur "verdreht".

      Hört denn so was mal auf? aktuell ist er wieder extrem wütend auf mich und versteht mich nicht. Er erwartete sogar in dieser Situation, dass ich mit auf die Familienfeier von ihm gehe. Was ich nicht tat.

      Bin ich aus seiner Sicht eine Art Besitztum für ihn? und was soll so eine Art Machtausübung? bei mir kommt es wie ein Spiel von ihm an.

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      • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


        "ich kann das alles nicht nachvollziehen und finde es nur "verdreht".

        Aus Ihrer Sicht ist es das auch. Aber Sie haben ja auch eine ganz andere Psychostruktur (glücklicherweise).

        "Hört denn so was mal auf?"

        Das kann man schlecht vorher sagen.
        Es kann sein, dass ihm seine destruktiven Mechanismen irgendwann nicht mehr wichtig sind, weil der Kontakt zu Ihnen sich im Lauf der Zeit verflacht.
        Fest steht nur, dass er selbst sich prinzipiell nicht ändert.

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        • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


          @Dr. Riecke, auf die Tatsache bezogen, dass seine Persönlichkeitsstruktur unabänderbar ist und er keinen Leidensdruck empfindet, seine Art zu ändern, stelle ich Ihnen die Frage, wie ich mich am besten ihm gegenüber verhalten soll?

          Ohne das er laufend Attacken gegen mich schießt. Ohne das er laufend wütend auf mich ist und daher cholerisch/sanktionierend reagiert (er sanktioniert mich immer sofort, wenn ihm etwas nicht gefällt. So auch jetzt meines nicht Meldens).

          Welchen Tipp geben Sie mir?

          ... mir ist so ein Menschentyp befremdlich und ich wundere mich auch, wie ich mal einen ganz anderen Menschen mit ihm kennen lernte, der sich dann unter Druck und Verantwortung von dieser dauerhaften Seite zeigt.

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          • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


            "..wie ich mal einen ganz anderen Menschen mit ihm kennen lernte, der sich dann unter Druck und Verantwortung von dieser dauerhaften Seite zeigt."

            Das ist kein Widerspruch. Man kann auch die Auffälligkeiten einer Persönlichkeitsstörung ziemlich lange "überspielen", wenn das geboten erscheint.

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            • Re: @Dr. Riecke - 2 Fragen an Sie


              "Welchen Tipp geben Sie mir? "

              Wenn Sie unbedingt Kontakt halten wollen/müssen, dann ist am sinnvollsten eine freundlich-sachliche Distanz, die aber auch stoisch beibehalten werden muss, wenn er in der Anfangsphase erstaunt wütend reagiert.

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