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Eheprobleme

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  • Eheprobleme

    Hallo an alle,
    ich weiß mir leider keinen Rat mehr und hoffe, ihr könnt mir helfen.
    Ich bin so wahnsinnig enttäuscht von meinem Mann, was sich alles in den letzten 1,5 Jahren angestaut hat...
    Vor 1,5 Jahren hatte ich eine Fehlgeburt und war total fertig, Kommentar meines Mannes: "Du musst immer alles dramatisieren, das war ja noch gar nichts Richtiges", nur weil es schon in der 7. Woche passiert ist. Kurz darauf wurde ich wieder schwanger und ab der 23. Woche hatte ich Wehen, deshlab musste ich insgesamt 12 Wochen lang liegen. Es war die Hölle, ich durfte nicht mal zum Einkaufen,gar nichts, 2 Mal war ich auch für eine Weile im Krankenhaus. Doch von Unterstützung keine Spur, mein Mann meinte nur, dass er ja nicht für mich liegen kann. Als ich ihn gefragt habe, ob er nicht mal ne schöne DVD aus der Videothek leihen könnte, damit ich ein bisschen Abwechslung habe (unsere eigenen kannte ich mitterlerweile auswendig), kam der Kommentar:"Ach ne, dann müsste ich ja extra in die Stadt fahren". Ich könnte noch 10000 Beispiele bringen für solche Kommentare...
    Dann hat mein Mann eine neue, sehr tolle Arbeit bekommen. Ausgemacht war, dass wir uns die Elternzeit teilen, da ich sehr an meiner Arbeit hänge, aber das war damit hinfällig und so schwer es mir gefallen ist- ich habe das auch verstanden.
    Leider hatte ich durch das viele Liegen eine Schwangerschaftsdepression, wegen der ich in Behandlung bin. Mein Arzt hat mir empfohlen, früher mit der Arbeit zu beginnen, aber das ging nicht. Mein Mann wollte auch jetzt nicht zu Hause bleiben und wenn ich unser Kind zur Oma gebe während ich arbeite, sei ich eine Rabenmutter, da sie ja damals erst Monate alt war. Scheinbar hatte mein Mann wegen seinem rücksichtslosen Verhalten aber dann doch ein schlechtes Gewissen, denn er meinte, er würde mir einen Wunsch erfüllen, also habe ich mir eine Reise ausgesucht, sie 560 Euro kosten würde. Er war sofort damit einverstanden, doch was sehe ich gestern auf meinem Konto. Er hat meinen Teil von mir abgebucht, dabei dachte ich, dass er mir das als Anerkennung schenken mag (er hat seitdem er arbeitet 14000 Euro gespart, es ist also nicht so, dass dies nicht "drin" wäre). Als ich ihn darauf angesprochen habe, ist er ausgerastet und sagt, dass er mich nicht so geldgeil eingeschätzt hätte. Seitdem stehe ich unter Schock, ich habe mir immer alles selbst gezahlt, sogar meinen Ehering und nie Geld von ihm verlangt, findet ihr das wirklich zu egoistisch? Was soll ich nur tun? Mein Mann ist stinkesauer und ich bin einfach nur maßlos enttäuscht...


  • Re: Eheprobleme


    Hi Shizuka,

    ne das ist nicht zu egoistisch von dir, es sollte von ihm eine Selbstverständlichkeit sein das er dich unterstützt und das Geld konnte er ja wohl auch nur an sparen weil du ihm den Rücken frei gehalten hast.

    Mir scheint er lebt in der guten alten Zeit, als die Frauen für die niederen Arbeiten zuständig waren und der Herr des Hauses das Geld ranschaffte, es nach seinem Ermessen verteilte und dachte er wäre derjenige der die Rädchen am Laufen hält und die wirkliche Arbeit macht, während seine Frau mit ihm einen guten Fang gemacht hat und sich zurück lehnt.
    Er muss wohl die elementarsten Regeln einer Beziehung erst noch lernen, vor allem was es für dich bedeutet (und für ihn bedeuten sollte) das jetzt noch ein Kind da ist, er scheint nicht zu begreifen dass das Kinder kriegen und auch Fehlgeburten für eine Frau eine ganz andere Liga sind als für einen Mann. Er hat es nicht im Bauch gehabt und kann sich wohl nicht vorstellen das du da anders empfindest als er, genauso wird er deine Depressionen nicht nachvollziehen können und tut das alles vielleicht als "Frauensache" ab von der er nichts wissen will.

    Wenn ihr nicht miteinander reden könnt versucht es mit einem Mediator, oder einer Paartherapie. Vielleicht hat er Probleme sich in andere einzufühlen, oder selber Gefühle zu zeigen.

    Wie lange seid ihr denn verheiratet? Hatte er schon immer diese Machoader und sie ist dir vorher nur nicht so bewusst gewesen?
    Hast du mal gefragt warum er so auf dem Geld hockt, was hat er damit geplant? Denn das was er gespart hat wurde durch dein zuhause bleiben zwecks Kinderbetreuung, erst möglich und gehört eigentlich euch beiden.

    Kommentar


    • Re: Eheprobleme


      Naja, da spürt man doch um was es wirklich geht.
      Nicht eine einzige Handlung wäre ein Problem, wärst du noch verliebt, oder er.

      Ich weiß, ess klingt krass, aber biete ihm die Trennung an.

      Kommentar


      • Re: Eheprobleme


        Shizuka,

        Manchmal wundere ich mich nur mehr und frage mich nur mehr, was das alles soll.
        Ihr führt eine Ehe. Das ist eine Lebensgemeinschaft. Ihr habt euch zugesagt, ok, das was da ist teilen wir.
        Was ist da?
        Derzeit ein Mann, stark, groß, erfolgreich.
        Eine Frau, klein, schwach, mißtrauisch und unzufrieden und unglücklich und maßlos enttäuscht noch dazu.
        Liebe stellt sich, ( das kann man mir nicht anders weismachen, da bin ich mir sicher) bei selbst den besten Ehen nur dann ein, wenn die "Luft rein" ist. Damit meine ich diese Form von Gunst, wo man sich zärtliche Küsse zuwirft und Blicke voller Freud und Anerkennung, wenn großes Begehren da ist natürlich auch und erst recht viel Lust aufeinander vorhanden ist und so weiter und so fort- die ganze Palette eben, die einem dazu veranlasst hat sich überhaupt zu binden halt.
        DAS ist der Faden, der eine Ehe zusammenhält und du und dein Mann, ihr habt diesen Faden verloren.
        Weil du und er diesen Faden verloren habt, darum ist bei dir dieses Gefühl von Mißtrauen da, von Enttäuschung und von Kleinlichkeit und eigentlich vorwurfsvoller Mäkelei.

        Wenn du wieder in diese frühere Zeit kommen möchtest mit deinem Mann, dann wird dir nichts anderes übrigbleiben, als diese Form von glücklosem Beinandersein abzubrechen und heimlich von vorne anzufangen, mit anderen Methoden um das zu bekommen, was du gerne hättest.

        Ich wette, dein Mann wirft dir alles nach, wenn du seine Wünsche erfüllst einmal alle.
        Ganz sicher steht ganz oben auf seiner Wunschliste, sei mir nicht böse- beleidigt sein IST böse sein. Traurig sein IST nicht gut sein. Verbittert sein ist auch nicht unbedingt gut für ein zärtliches Miteinander......
        Erkenne halt, dass ihr heute die Rollen so habt, dass er sich austoben kann auf beruflicher Ebene, du könntest das absolut gut nutzen und dich in der Zwischenzeit total optimieren, mit ebenso höchstem Niveau Kurse belegen, Sporteln, dich bestens informieren und vorbereiten für alles, was du immer schon tun wolltest. Nebenher- und zugleich die Ehe auffangen, bevor sie weg ist und du alles nicht mehr machen kannst, weil du Alleinerziehende bist und in Nöten und nicht mehr so gut gemeinschaftlich geschützt.
        Noch mehr Rat?
        Wie oft gehst du an seine Bettkante und begrüßt du seine Liebeskraft...????
        Männer sind wahnsinnig leicht zu haben und sehr, sehr lieb zu uns Frauen. Wenn wir ihre Frauen auch sind, nicht welche, die sie maßregeln, als wären sie Deppen.

        Kommentar



        • Re: Eheprobleme


          Ausserdem, wegen der "Fehlgeburt" - wenn es behindert worden wäre...??? Bei allem was so wächst und gedeiht hier auf der Welt, so klug wie die Natur das alles dreht und deichselt wird der Mensch nie sein können. Muss er auch nicht- er kann sich auf die Mutter Natur verlassen. Sie regelt. Nicht du.
          Wenn dieser Fötus nicht ausgebildet worden ist zur Gänze, dann sicher mit gutem Grund.
          Du wirst bestimmt viele Gründe haben zum Trauern und zum Weinen, das ( Ausbleiben deines ersten Kinderwunsches) wird dir wahrscheinlich hilfreich gewesen sein, diese Trauer einmal zuzulassen und auszuleben. Auch das hat Sinn.
          Aber dein Mann kann da nichts dafür und das Kind auch nicht.
          Vielleicht gelingt dir ein Zeitweiliges Weglegen bestimmter Gedanken und Gefühle zugunsten neuer Gedanken und Gefühle, die sich automatisch einstellen dann.
          Mir hilft bei trüben Erinnerungsabläufen wahnsinnig gut, wenn ich mich viel bewege. Dann sind diese wie weggebeamt. Es ist sogar bei meinem Hund so, wenn ich nicht rauskomme, dann verfällt er. Sowie ich mit ihm eine große Runde drehe wird er immer vergnügter. Es gibt also Ersatz für miese Tage und Stunden, nutze diese Möglichkeit, es ist dein Leben, das du damit aufhellst und zugleich hellst du dein Umfeld mit auf. Das ist doch schön oder?
          Ich habe tausende Gründe zu weinen, wie du, aber auch ebensoviele mich zu freuen.
          Ich habe viele Leute um mich, aber nicht einer ist verantwortlich für meine Gefühle. Wenn es mir schlecht geht, dann niemals, weil wer etwas unterlassen hat oder mir etwas gesagt hat oder dergleichen, MICH störts, darum bin ICH der schuldige.

          Kommentar


          • Re: Eheprobleme


            Wow - ja - es ist durchaus eine sehr schwere Situation. Enttäuscht wäre ich an Deiner Stelle auch - und verletzt natürlich.

            Also ich versuch mal das Ganze von vorn anzufangen:

            Den Ehering hat jeder selbst gezahlt? Wie lief es ansonsten mit dem Bezahlen? Zahlte jeder seine Dinge selbst oder habt ihr alles 50/50 aufgeteilt? Meist haben Paare ja ein gemeinsames Konto und davon gehen alle Beträge ab. Mal davon abgesehen. Ich würde die Reise stornieren, wenn er den Betrag von Deinem Konto abgebucht hat. Denn ich denke, dass diese Reise nicht wirklich viel bringen wird, wenn Du deshalb jetzt schon so sauer bist. Mal davon abgesehen - ich finde es eine Frechheit, dass er Deinen Anteil von Deinem Konto abbuchen lässt.

            Die Sache mit der Fehlgeburt kann ich nachvollziehen. Wir haben damals über 4 Jahre gehibbelt, bis ich das erste Mal schwanger war. Der Tag, an dem ich den positiven Test in Händen hielt, werde ich nie vergessen. Es war so ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Einen Tag später hielt ich das erste US-Bild in Händen. 2 Wochen später bei der US-Kontrolle dann die Ernüchterung: "Missed Abort" - eine Woche später die Ausschabung.
            Unsere Ehe stand auf der Kippe und wir haben fast ein ganzes Jahr getrauert und um unsere Ehe gekämpft, bis wir neuen Mut geschöpft hatten. Mein Mann hat auch sehr getrauert - mehr oder minder auf seine Weise, denn Männer "reden ja nicht über Probleme". Das hat es für mich natürlich nicht leichter gemacht. Einige Wochen später war ich wieder schwanger und nach einigen Komplikationen während der Schwangerschaft kam unsere Maus dann gesund und fit zur Welt.
            Bzgl. der Depressionen könnte ich aktuell auch ein Buch schreiben. Im Oktober 2011 (also vor knapp 3 Monaten) habe ich unseren Sohn zur Welt gebracht. Innerhalb von 4 Wochen hatte ich knapp 18 Kg abgenommen, meine Hormonwerte waren total abgefallen. Und ich bin auch gefallen....in eine tiefe Wochenbettdepression mit allen möglichen Begleiterscheinungen und Verhaltensweisen. Es ging sogar so weit, dass ich aggressiv gegen unsere Tochter wurde. Glücklicherweise habe ich die Situation aber selbst noch erkannt und meine Eltern sofort zu Hilfe gerufen, ehe ich schlimmeres getan hätte. Ich war von meinem Verhalten unserer Tochter gegenüber total geschockt - dann sofort eine Therapeutin aufgesucht. Die Behandlung war zwingend erforderlich und inzwischen trägt die Therapie erste Früchte. Es ist nicht leicht, jeden Tag nur möglichst positive Dinge aus alltäglichen Situationen zu ziehen oder sich selbst möglichst viel Gutes zu tun. Ich versuche es jeden Tag aufs Neue - klappt ganz gut, aber halt noch nicht gut genug. Es gibt auch Tage, wo ich wieder total abkrache und mit den kleinsten Dingen überfordert bin. Da hab ich aber Hilfe zur Hand (von meinen Eltern z. B., wenn mein Mann zur Arbeit ist). Mein Mann hat die Sache mit der Depression gar nicht so akut gesehen. Auch nicht, als ich ihm erzählte, wie aggressiv ich gegen unsere Tochter geworden bin. Er sah das alles als "Übermüdung" an und meinte "Du brauchst nur mal ein bisschen mehr Schlaf". Tja - aber wann hätte ich schlafen sollen. Wenn die Große im Kindergarten war, hat der Kleine meist wegen Bauchkrämpfen geschrien und an Abschalten und Ausruhen war nicht zu denken. Wenn mein Mann zu Hause war, war er von der Arbeit meist so erschöpft und erledigt, dass ich mich um beide Kids gekümmert habe und an eine Ruhepause auch nicht zu denken war. Er ist auch immer noch dagegen, dass die Große öfter mal zu Oma und Opa geht, weil er glaubt, ich wolle unsere Tochter nur abschieben, um Freiräume zu haben. Freiräume ja - um mal ein wenig zu schlafen und Kraft zu tanken. Aber das versteht er immer noch nicht wirklich - was mich oftmals auch ärgert. Andererseits ist er jederzeit für mich und die Kids da - legt sogar seine Schichten um, wenn eins der Kids krank ist usw....von daher verstehe ich Männer im allgemeinen oftmals nicht...vor allem halt ihre Reaktionen.

            Als Rabenmutter würde ich Dich nun nicht bezeichnen, wenn Du wieder arbeiten gehen möchtest. Aber ich möchte Dir was mit auf den Weg geben....aus eigener Erfahrung:
            Ich war damals ein 6-Wochen-alter Säugling, als mich meine Mutter täglich zu meiner Oma brachte, weil sie wieder Vollzeit arbeiten gehen wollte. Ich war bei meiner Oma gut versorgt - mir fehlte es an nichts und ich hatte eine superschöne Kindheit! ABER: Nachdem mein Großvater 2002 verstarb, hatte ich das Gefühl, dass mein Vater gestorben sei. Damals wurde mir erst so richtig bewusst, dass mir die "Verbindung" zu meinen Eltern fehlt. Darum hab ich mich ganz bewusst dafür entschieden, das erste Jahr komplett zu Hause zu bleiben. Nach 1 1/2 Jahren bin ich dann Teilzeit wieder arbeiten gegangen. Das werde ich auch nun bei unserem Sohn wieder so handhaben....denn das erste Jahr ist so unglaublich wichtig. Ich fühle heute, dass ich zu meiner Oma ein Mutter-Kind-Verhältnis habe und zu meiner eigentlichen Mutter "nur" ein "Verwandschaftsverhältnis". Durch die Depression hat sie mir nun sehr oft unter die Arme gegriffen und wir sind uns jetzt ein wenig näher gekommen....wir bauen so zu sagen nach 34 Jahren ein "Mutter-Tochter-ähnliches"-Vertrauen auf. Wenn es Dir also finanziell möglich ist, genieße das erste Jahr zu Hause. - vielleicht bringt es Dir ja auch was, wenn Du in dieser Zeit z. B. mit Eurem Kind einen Kurs besuchst. Mit unserer Tochter hatte ich z. B. einen Babymassage-Kurs (Alter ab 8-10 Wochen) gemacht, ging zum Babyschwimmen (ab ca. 3 Monate) und danach bin ich zu einem Spielkreis (ab ca. 8 Monate...wenn die Kinder frei und alleine sitzen können). Das hat mir sehr viel geholfen und ich war nicht ständig nur zu Hause (meine Freundinnen waren ja tagsüber immer arbeiten).

            Dich als geldgeil zu bezeichnen ist beleidigend - maßlos! Denn es wäre ja eher ein Schritt, um Dich aus dem Tief rauszuholen.

            Als es vor 4 Wochen in unserer Ehe so arg kriselte und mein Mann mich vor lauter Wut über mein Verhalten ganz laut angeschrien hat, habe ich ihn gefragt, ob ich ihm die Koffer packen soll. Er war überrascht - hatte er mir doch 5 Minuten vorher mit Auszug und Trennung gedroht. Komischerweise hatte ich in diesem Moment die Kraft, um ihm entschlossen entgegen zu treten. Er ist nicht ausgezogen, die Situation ist einigermaßen stabil und wir lachen wieder gemeinsam...wir müssen aber noch viel dran arbeiten.

            Hast Du mal versucht, ein ruhiges und sachliches Gespräch mit Deinem Mann über diese Dinge zu führen? Könntest Du Dir vorstellen, Dich zumindest für ein paar Tage von ihm zu trennen, um ggf. ein wenig Abstand und Klarheit für Euch zu bekommen?

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