ich habe heute ein eigenes Anliegen.
Versuche es kurz zu halten, um nicht in einem Roman zu verfallen

Noch während der Schulzeit schwebte mir ein Medizinstudium vor, helfen, heilen, bevorzugt Kinder behandeln (also Pädiatrie), sehr denkbar auch ein, zwei, drei Jahre "Ärzte ohne Grenzen" usw., das hätte mir gefallen

Nach der Ausbildungzeit eine Weile gearbeitet, endlich meine Ruhe gehabt; aber weitere, mal mehr mal weniger heimliche, hinterrücks ablaufende Messerstechereien, Frotzeleien, Kleinkriege, Denunziationen etc. im Büroalltag unter den Kollegen erlebt, teilweise auch sehr liebloser, achtloser Umgang erfahren, mich gegruselt beim Gedanke das ein Leben lang mitanzusehen und oder ertragen zu müssen, mich vor diesem in Acht nehmen zu lassen und daher die Tage abgezählt, bis ich endlich mit dem Studium anfangen kann, Hauptsache aus dieser Hölle wegkommen, in der ich Tag für Tag meine 8 Stunden wie in einem Fast-Gefängnis absaß.
Die Idee der Selbstständigkeit wurde mehr und mehr verlockend und eine einzige echte Alternative. Bloß kein Büro, kein "Team" (Teeeeaaammm, man möge sich das mal nur auf der Zunge zergehen lassen *haha* ;-)), keine Gruppe, keine idiotischen, blind-sein-wollenden Vorgesetzten etc. mehr Tag für Tag, acht Stunden lang erfahren müssen.
Verdammt, es wird nun doch ein halber Roman

Idee war wieder Medizin, aber jetzt wirklich und tatsächlich… oder die techniklastige Richtung weitermachen, die ich in der Ausbildung anfing. Recherchiert im Netz, einiges zu Medizinern in Berlin gelesen, die keine Arbeit nach dem Studium fanden, depressiv waren und Taxis fahren durften, weil Medizinerschwemme zu der Zeit (heute undenkbar, ich weiß), recht abgeschreckt gewesen daraufhin, dann auch keine wirkliche Unterstützung und Ermutigungen in der Familie erfahren um in die Richtung aufzubrechen, tendierten eher zum anderen Studium, zusätzlich eigene Befürchtungen, ob ich das Med.Studium überhaupt packen könnte (aber bedingt auch dadurch, dass niemand da war, der Mut machte und anfeuerte; nicht nur eigene große Selbstzweifel und Verunsicherungen) usw. usf.
Das andere gewählt, aber immer wieder ans Med.studium zurück gedacht, jedes Mal mit konstantem, bleibendem Bedauern im Herzen. Mich mit dem laufenden, ebenso fordernden Studium nicht vollends identifizieren können, nebenbei immer wieder hier und da arbeiten müssen und konstant auch Einzelnachhilfeunterricht gegeben (mochte ich gerne, besonders mit Oberstufenschülern; bin gut darin

Das Studium zog sich hin, auch aufgrund meiner Bedenken nicht vollends in die sich kalt, steril anfühlende Richtung gehen zu wollen, die mich danach wohl erwartet (Management, Finanzen etc., erneut Büro *Grusel*, eventuell erneut Ellenbogenkriege und Messerstechereien – "Teamalltag", nein, danke…; obwohl ich gehört habe, dass es sich mittlerweile zumindest in großen Firmen gebessert haben soll und man dort bereits vielerorts affin geworden ist was Mobbing anbelangt), aber auch aufgrund der Nebenarbeit, um Geld zu haben, um überhaupt versichert zu sein, zu essen und studieren zu können und teilweise aufgrund einer chronischen Krankheit, die immer wieder zuschlägt und mich wochenlang etwas außer Gefecht setzt, ich in der Zeit zwar lernen, aber bspw. nicht sitzen kann.
Ich fühle, es muss sich etwas ändern, ich bin nicht glücklich und komme auch nicht wirklich voran mit meinem Leben

Als Überlegung steht nun im Raum: Ein Lehramtsstudium oder (falls es klappt) ein Med.studium. Beide lang (5 Jahre das eine und 6 Jahre das andere; in beiden Fällen gefolgt von einer obligatorischen Ausbildungszeit), also erneut gehörig zeit- und energieverschlingend und das auch noch bei meiner Prüfungsangst seit jeher (mögliches Versagen oder mögliche schlechte Noten waren als Kind ein großes no-no, eine Riesenschande, wären ein totaler Gesichtsverlust für die gesamte Familie gewesen; für jede Familie in der damaligen Gesellschaft). Aber vor allem könnte es meinen lebenslangen Traum von einer Familie und Kindern kosten, da ich bereits auf Mitte 30 zugehe.
Was also tun...?
Das morgendliche Aufwachen ist schon seit einer langen Weile nicht mehr angenehm, und immer wieder in der Aufwachphase von einem gehörigen Schock, Schande, Unwohlsein und Panik begleitet.
Am liebsten würde ich mit allem aufhören und in etlichen Momenten alles aufgeben wollen, weil kein Ausweg sehend; mitunter auch jemandem ein Versprechen gegeben, das ich bisher nicht einhalten konnte; ein nichteingehaltenes Versprechen, welches dessen Leben sehr und massiv zu dessen Nachteil verändert hat.
Also zusätzlich zu einem neuen Lebensplan, muss ich das unbedingt auch oder wenigstens teilweise berichtigen, was ebenso viel Zeit meinerseits einfordern wird.
Falls ihr bisher durchgehalten habt, was würdest ihr in einer ähnlichen Lage machen?
Lieben Dank.
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