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Therapie des Partners

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  • Therapie des Partners

    Guten Morgen liebe Forengemeinde,

    ich habe ein Problem und bin, wie man so schön sagt, mit meinem Latein am Ende.

    Zu allererst, ich lebe seit fast 25 Jahren mit einer Frau zusammen, die meiste Zeit waren wir glücklich, natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber das ist in einer Partnerschaft ja auch normal.

    Die Probleme begannen vor ca. 2 Jahren, meine Partnerin hörte mit dem Rauchen auf, ich habe es leider nicht geschafft. Das ist auch eigentliche kein Problem..damit können wir gut umgehen. Aber in dieser Zeit begannen ihre körperliche "Ausfälle", was ich nach einer Raucherentwöhnung als normal empfinde.

    Dabei blieb es aber nicht. Sie wurde nach und nach depressiver, suchte mehrere Ärzte auf, bekam verschiedene Medikamente usw., aber es wurde schlimmer statt besser. Sie schaffte es kaum noch, zur Arbeit zu gehen.

    Seit ca. 1/2 Jahr macht sie nun eine Therapie bei einer Psychologin.

    Und da beginnt nun mein Problem. Sie hat sich in dieser Zeit sehr verändert. Wir hatten immer gleiche Interessen, mussten uns nicht zusammenraufen wie viele andere Paare, sondern es hat immer gepasst. Aber seit dieser Therapie stelle ich fast täglich Veränderungen bei ihr fest.

    1. Sie interessiert sich nicht mehr für all unsere gemeinsamen Hobbys, fast so, als hätte es sie nie gegeben. Nein, sie hat völlig neue Interessen, die aber nicht meine sind und mich auch nicht wirklich interessieren (auch wenn ich mich bemühe)

    2. Sie wirkt verschlossener nach einer "Sitzung", redet wenig mit mir darüber.

    3. Ich spüre, dass irgendetwas ist und hake nach. Da kommen dann plötzlich Wünsche bei ihr zum Vorschein, die sie früher nie hatte und mit denen ich nicht wirklich klar komme.

    4. Ich stelle fest, dass sie mit der Therapeutin auch über uns und unsere Partnerschaft redet, dass sie unsere Probleme mit der Therapeutin bespricht. Dabei fühle ich mich völlig übergangen. Ich bin ja nicht dabei und kann mich dazu nicht äussern.

    Um es alles etwas abzukürzen, seit der Therapie hat sie sich stark verändert. Ja, es geht ihr besser, darüber freue ich mich natürlich, aber mir geht es immer schlechter...ich kann mit den ganzen Veränderungen nicht umgehen. Ich möchte mich nicht verändern, da mir mein bisheriges Leben gefiel, so wie es war.

    In letzter Zeit denke ich oft daran zu gehen, aber 25 Jahre wischt man nicht so einfach weg, vor allem, wenn sie meistens positiv waren.

    Ich habe Angst um unsere Beziehung, eigentlich möchte ich nicht gehen, aber so langsam weiss ich keinen Rat mehr.

    Danke fürs Zuhören-/lesen (,-))

    Viele Grüße
    MarLar


  • Re: Therapie des Partners


    Schlag deiner Frau doch mal vor mit zur Therapie zu gehen, wenn die Therapeutin nichts dagegen hat könnt ihr da vielleicht einiges klären.

    Kommentar


    • Re: Therapie des Partners


      Hallo Tired,
      danke für Deine Antwort.

      Daran habe ich auch schon einmal gedacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob das was bringen würde. Sie geht ja nicht wegen Beziehungsprobleme zur Therapie, sondern wegen ihrer körperlicher Symptome bzw. Depressionen.
      Eigentlich hatten wir keine Beziehungsprobleme (dachte ich bisher), aber so schleichend bekommen wir welche. Ich bin grundsätzlich auch nicht gegen die Therapie, nur komme ich mit den ganzen Veränderungen nicht mehr klar.
      Habe heute früh viel darüber gelesen und fast überall steht, wenn ein Partner eine Therapie macht und der andere bei den Veränderungen nicht "mitzieht", ist die Beziehung zum Scheitern verurteilt (::I)
      Ich fühle mich im Moment etwas "gezwungen", mich auch zu verändern, was ich aber nicht will. Bei meiner Partnerin kommt es mir momentan so vor, als wenn sie eine Gehirnwäsche bekommt. Für sie scheint es ja gut zu sein, aber ich bleibe dabei irgendwie auf der Strecke. Sie ist auf einem Selbstfindungstrip und versucht nur noch, ihre Interessen durchzusetzen.

      Ich bin mir nicht sicher, ob es hilft, wenn ich an der Therapie teilnehme, ausserdem ist die Therapie ja krankenkassenbedingt nur für meine Partnerin genehmigt. Da weiss ich gar nicht, ob es überhaupt geht, dass ich auch daran teilnehme.

      Kommentar


      • Re: Therapie des Partners


        In einer Therapie wird immer auch über die Beziehung gesprochen, sie ist ja ein wichtiger Bestandteil des Wohlbefindens, wie intensiv das wird ist von den Problemen abhängig.
        Wenn eure Beziehung ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist wäre die Therapeutin vielleicht bereit mit euch beiden zu reden (du machst dann ja keine Therapie, brauchst also auch kein ok der KK).
        Ich würde dem auch nicht allzu viel Bedeutung beimessen, also im Sinne von Gehirnwäsche.

        Eine Therapie hat die NW das man sich vieles bewusst macht und auch neues ausprobiert, das muss aber nicht bedeuten das sich der Partner ändern muss, vielleicht muss er nur lernen ein wenig los zulassen und dem anderen mehr Zeit für sich alleine zu gönnen.

        >>>und fast überall steht, wenn ein Partner eine Therapie macht und der andere bei den Veränderungen nicht "mitzieht", ist die Beziehung zum Scheitern verurteilt<<<

        Ganz so brutal ist es nicht. Änderungen gehören zum Leben und sicher wird sich auch durch die Therapie etwas ändern, aber das Therapien Beziehungskiller sind und Gehirnwäsche betrieben wird ist ein Mythos. Dem der eine macht, wird nur vieles bewusst, einiges wird in einem neuen Licht betrachtet und es ist nun mal so das es vieles im Leben gibt das man gerne ändern würde. Das passiert oft im Zuge der Therapie, die Defizite und Wünsche werden aber nicht durch sie heraufbeschworen sondern nur sichtbar gemacht.

        Klar müsst ihr an einem Strang ziehen, das muss man auch wenn keine Therapie im Spiel ist. Wichtig wäre es für dich herauszufinden was deine Partnerin von der Beziehung erwartet, welche Wünsche sie hat und was sie gerne anders haben möchte.
        Wenn du das weißt kannst du ihr entgegen kommen, vielleicht könnt ihr gemeinsam sogar neues Feuer in die Beziehung bringen.

        Du schreibst das du keine Änderungen wünschst, das funktioniert aber sehr selten. Die Beziehung hat da kaum eine Chance, es sei denn ihr entwickelt euch beide nicht weiter. Ich denke das sind oft die Trennungsgründe für Paare, einer entwickelt sich schneller weiter, oder auch in eine andere Richtung als der andere und irgendwann hat man sich auseinandergelebt. Das was deine Frau gerade macht ist evtl. ihre normale Entwicklung die sie irgendwie verpennt hat, sie muss das nachholen um ihren Weg zu finden, du wiederum möchtest weiter so verharren wie es immer war.

        Dieses Problem killt viele Beziehungen und das ganz ohne Therapie, ich würde sagen die Therapie ist nicht wirklich für euer Problem verantwortlich. Ihr könnt sie aber nutzen um die Probleme sichtbar zu machen und gemeinsam daran zu arbeiten, es ist eigentlich eine Chance für euch. Wenn allerdings deine Partnerin nicht mit dir zusammen arbeiten will bzw. du von vorneweg Änderungen ablehnst, dann lebt ihr euch auseinander und es passt irgendwann nicht mehr.
        Meiner Meinung nach ist das aber der natürliche Prozess der durch deine Unbeweglichkeit unterstützt wird, die Therapie kann nichts dafür wenn ihr euch in verschiedene Richtungen wendet, ich schätze mal es wäre früher oder später ohnehin so gekommen.
        Es gibt dir aber die Möglichkeit dagegen zu wirken, etwas mehr Interesse für das Tun deiner Partnerin zu zeigen und euer Zusammenleben neu zu definieren, ohne das es krachen muss.

        Sprich mal deine Frau darauf an ob ihr ein, zweimal zusammen in die Therapie könnt, was die Therapeutin dazu meint und ob deine Partnerin überhaupt ein Interesse daran hat das du dich änderst, oder sie sich vielleicht nur einfach wünscht das du ihre Veränderungen akzeptierst. Redet über das was euch beschäftigt, schließt Kompromisse.
        Es wäre auch eine Illusion zu glauben das man eine Therapie erfolgreich absolviert, aber nichts an seinem Leben verändert, genau genommen ist das der einzige Weg zum Ziel zu kommen und das was in fast allen Beziehungen passiert ohne das sich einer von beiden in therapeutische Hände begibt. Lange Beziehungen wandeln sich immer wieder, beide Partner verändern sich und sie bleiben nur lange zusammen wenn sie flexibel genug sind.
        Es ist aber kein Grund den Partner links liegen zu lassen, darüber solltet ihr nochmal in Ruhe sprechen, vielleicht gibt es einen Kompromiss. Ihr richtet euch gemeinsame Zeit ein und sie bekommt auch genug Zeit für sich alleine.

        Kommentar



        • Re: Therapie des Partners


          Ps.:

          Wen man sich das Rauchen abgewöhnt kann es auch zu heftigen Depressionen kommen. Viele suchen sich dann auch eine Ersatzbefriedigung, das muss nicht immer nur der Süßkram sein, sondern kann sich auch in Aktivitäten zeigen.
          Ich denke die Veränderungen könnten durchaus mit dem nicht mehr rauchen in Zusammenhang stehen, aber da es ihr ja gut tut solltest du versuchen ihre Veränderungen anzunehmen. Vielleicht gelingt es dir die Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern Bereicherung für eure Beziehung zu sehen.

          Kommentar


          • Re: Therapie des Partners


            Hallo Tired,
            erst einmal herzlichen Dank für Deine beiden ausführlichen Beiträge.

            Leider kann ich Dir erst morgen ausgiebig darauf antworten, wollte nur kurz schreiben, dass ich alles gelesen habe.

            Aber eines kann ich schon jetzt sagen: Deine Worte haben Wirkung gezeigt und mich nachdenklich gemacht. Dennoch möchte ich noch einiges dazu sagen/fragen/erklären.

            Mehr dazu aber morgen.
            Für heute wünsche ich Dir eine angenehme Nachtruhe.

            Liebe Grüße
            ()))
            MarLar

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            • Re: Therapie des Partners


              "..ausserdem ist die Therapie ja krankenkassenbedingt nur für meine Partnerin genehmigt. Da weiss ich gar nicht, ob es überhaupt geht, dass ich auch daran teilnehme."

              Es gibt in den Psychotherapie-Richtlinien sogar einen abrechenbaren Passus, der es möglich macht, den Partner mit ein zu beziehen.

              Richtig wäre es in dem geschilderten Fall unbedingt.

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              • Re: Therapie des Partners


                "..mich auch zu verändern, was ich aber nicht will."

                Jeder Mensch, jede Beziehung - besonders eine erfüllte - verändert sich. Das ist auch das Spannende im Leben. Dem darf man sich nicht verschließen!

                Allerdings gehen die Veränderungen nicht linear vor sich und schon gar nicht parallel bei beiden Partnern.

                Durch eine Therapie wird natürlich die Entwicklung des betreffenden Partners besonders befördert.
                Das ist wie bei einem gemeinsamen Lauf, bei dem der Eine plötzlich einen Schub bekommt und der Andere Mühe hat, mit zu kommen.
                Aber die Mühe muss man sich geben - und sie lohnt sich!

                Kommentar


                • Re: Therapie des Partners


                  [quote dr.riecke] Es gibt in den Psychotherapie-Richtlinien sogar einen abrechenbaren Passus, der es möglich macht, den Partner mit ein zu beziehen.
                  Richtig wäre es in dem geschilderten Fall unbedingt.[/quote]

                  Guten Morgen Dr.riecke,
                  vielen Dank auch für Ihre Antworten.

                  Ich habe auch schon darüber nachgedacht, an der Therapie zumindest teilweise teilzunehmen und scheinbar ist es ja dann doch möglich. Bisher habe ich allerdings noch nicht mit meiner Partnerin darüber gesprochen, da ich ihr nicht das Gefühl vermitteln wollte, in ihre Privatsphäre der Gespäche einzudringen. Aber mittlerweile denke ich auch, dass es besser wäre, ich würde daran teilnehmen.

                  Obwohl, eigentlich ist sie ja nicht in Therapie wegen Beziehungsprobleme, sondern wegen Depressionen, die durch Beruf und Streß (zumindest auf den ersten Blick) entstanden sind. Und da weiss ich nicht, ob die Therapeutin mit mir als Gesprächspartner überhaupt einverstanden wäre. Aber das lässt sich sicher abklären.

                  Viele Grüße
                  MarLar

                  Kommentar


                  • Re: Therapie des Partners


                    >>>> In einer Therapie wird immer auch über die Beziehung gesprochen, sie ist ja ein wichtiger Bestandteil des Wohlbefindens, wie intensiv das wird ist von den Problemen abhängig.
                    Wenn eure Beziehung ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist wäre die Therapeutin vielleicht bereit mit euch beiden zu reden (du machst dann ja keine Therapie, brauchst also auch kein ok der KK).
                    Ich würde dem auch nicht allzu viel Bedeutung beimessen, also im Sinne von Gehirnwäsche. <<<<

                    Guten Morgen Tired,
                    nun habe ich Zeit zu antworten. Hatte leider heute früh einen Zahnarzttermin und wurde dort gequält hat. (::I)
                    Ursprünglich war unsere Beziehung überhaupt kein Bestandteil der Therapie, da meine Partnerin wegen anderer Probleme die Therapie beantragte. Aber anscheinend greift eines ins andere und es lässt sich nicht so einfach voneinander trennen.
                    >>>> vielleicht muss er nur lernen ein wenig los zulassen und dem anderen mehr Zeit für sich alleine zu gönnen. <<<<

                    Das ist ein Punkt, der bei uns eigentlich nicht zutrifft im Sinne von „wenig loszulassen“. Unsere Partnerschaft hat von Anfang an auf Freiheit und demzufolge auf Vertrauen basiert. Wir waren uns beide einig, dass keiner den anderen einengt und jeder sich die Freiheit nehmen kann, sein „Leben“ zu leben (trotz Partnerschaft). Da wir beide die gleichen Vorstellungen von einer Beziehung hatten, passte es von Anfang an, niemand brauchte sich verstellen, sich ändern etc. Ich glaube, nur deshalb hat unsere Partnerschaft immer noch Bestand. Ich wüsste nicht, wo wir noch „loslassen“ könnten.
                    Jeder von uns geht 3-4 mal in der Woche den eigenen Interessen nach, die uns allerdings bisher immer wieder zusammenführten, da wir gleiche Interessen hatten. Das hat sich jetzt allerdings grundlegend geändert und somit
                    trennen sich nun 3-4mal wöchentlich unsere Wege, was aber für mich auch kein Problem darstellt.

                    >>>> Du schreibst das du keine Änderungen wünschst, das funktioniert aber sehr selten. Die Beziehung hat da kaum eine Chance, es sei denn ihr entwickelt euch beide nicht weiter. Ich denke das sind oft die Trennungsgründe für Paare, einer entwickelt sich schneller weiter, oder auch in eine andere Richtung als der andere und irgendwann hat man sich auseinandergelebt. Das was deine Frau gerade macht ist evtl. ihre normale Entwicklung die sie irgendwie verpennt hat, sie muss das nachholen um ihren Weg zu finden, du wiederum möchtest weiter so verharren wie es immer war.
                    Meiner Meinung nach ist das aber der natürliche Prozess der durch deine Unbeweglichkeit unterstützt wird, die Therapie kann nichts dafür wenn ihr euch in verschiedene Richtungen wendet, ich schätze mal es wäre früher oder später ohnehin so gekommen.
                    Es gibt dir aber die Möglichkeit dagegen zu wirken, etwas mehr Interesse für das Tun deiner Partnerin zu zeigen und euer Zusammenleben neu zu definieren, ohne das es krachen muss. <<<<

                    Nun, das ist ein Punkt, an dem ich tatsächlich zu knabbern habe. Bisher gefiel mir mein/unser Leben und ich war zufrieden mit allem. Unsere Aktivitäten, ob allein oder gemeinsam, haben mich ausgefüllt, mir fehlte nichts und ich glaubte bisher auch, meiner Partnerin ginge es genauso. Das hat sich jetzt allerdings geändert, da meine Partnerin an all unseren gemeinsamen Dingen das Interesse verloren hat und sich anderweitig orientiert, Dinge, die mich nicht wirlich interessieren. Ich bemühe mich trotzdem, Interesse und Spaß an ihr "neuen Welt" zu finden, doch es gelingt mir nicht wirklich…es ist meistens mehr oder weniger geheuchelt, damit wir überhaupt noch etwas gemeinsam machen.

                    >>>> Sprich mal deine Frau darauf an ob ihr ein, zweimal zusammen in die Therapie könnt, was die Therapeutin dazu meint und ob deine Partnerin überhaupt ein Interesse daran hat das du dich änderst, oder sie sich vielleicht nur einfach wünscht das du ihre Veränderungen akzeptierst. Redet über das was euch beschäftigt, schließt Kompromisse. <<<<

                    Darüber werde ich auf jeden Fall nachdenken und auch mit meiner Frau sprechen, vielleicht ist es ja wirklich ein Ansatz.

                    >>>> Wen man sich das Rauchen abgewöhnt kann es auch zu heftigen Depressionen kommen. Viele suchen sich dann auch eine Ersatzbefriedigung, das muss nicht immer nur der Süßkram sein, sondern kann sich auch in Aktivitäten zeigen.
                    Ich denke die Veränderungen könnten durchaus mit dem nicht mehr Rauchen in Zusammenhang stehen, aber da es ihr ja gut tut solltest du versuchen ihre Veränderungen anzunehmen. Vielleicht gelingt es dir die Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern Bereicherung für eure Beziehung zu sehen. <<<<


                    Hierzu hat meine Frau die Ärzte befragt, die es verneinten. Wir dachten auch, dass die körperlichen Symptome etwas mit den Entzugserscheinungen zu tun hatten, aber das war wohl nur in der Anfangsphase des Nichtmehr-Rauchens so. Vom Tag des Aufhörens ging es mit der Gesundheit meiner Frau bergab, deshalb schoben wir es auch alles auf das Nichtmehrrauchen und warteten immer auf Besserung. Aber irgendwie wurde es nicht besser, sondern es kamen immer andere Sachen dazu bis hin zu den Depressionen, die zur Therapie geführt haben.

                    Fakt ist, dass meine Frau sich seit der Therapie stark verändert hat, dass sich bei ihr alles nur noch um ihre neuen Interessen, ihre Person etc. dreht und ich da nicht mehr mitkomme. Es ist, als sei es ein anderer Mensch. Ich gebe zu, es wurmt mich nicht zu wissen, was in der Therapie alles besprochen wird. Vielleicht ist es ja sogar so etwas wie Eifersucht, dass sie jetzt ihre Probleme mit einer anderen Person bespricht, ich weiss es nicht.

                    Ich bin auch offen für Veränderungen, aber wenn sie in so gegensätzliche Richtungen laufen wie bei uns, dann weiss ich keinen Rat mehr und sehe keine rosige Zukunft für uns. Ein Beispiel ist: sie hat nur noch Sport in jeglicher Art und Weise auf ihrem Freizeitplan, meine Interessen liegen eher im Bereich Kunst, mit Sport kann ich im weitesten Sinne überhaupt nichts anfangen, ausser vielleicht mal Radeln oder schwimmen.

                    Ich will sie nicht verlieren, aber mich und meine Interessen aufgeben möchte ich auch nicht, damit würde es mir dann schlecht gehen und das bringt niemandem etwas. All das macht mich traurig und ratlos.

                    Bestimmt fällt mir im Nachhinein noch mehr dazu ein.
                    Für heute grüßt Dich herzlich
                    MarLar

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                    • Re: Therapie des Partners


                      Hi MarLar,

                      >>>Aber anscheinend greift eines ins andere und es lässt sich nicht so einfach voneinander trennen.<<<

                      Ja, das ist so.

                      >>>Vielleicht ist es ja sogar so etwas wie Eifersucht, dass sie jetzt ihre Probleme mit einer anderen Person bespricht<<<

                      Hm, kann schon sein. Ich habe aber auch den Eindruck das du weniger ein Problem damit hast dass sie das alles mit jemand anderen bespricht, sondern eher weil du nicht weißt um was es genau geht und vor allem das du nicht dabei bist.
                      Mir kommt es so vor als würdest du fürchten das dort auch viel negatives über dich gesprochen wird und du kannst dich nicht verteidigen, siehst dich also in der Defensive.
                      Wenn es so ist solltest du versuchen den Gedanken abzuschütteln, normalerweise sucht man in der Therapie nach Lösungen, wenn es ein Problem gibt wird die Therapeutin sicher auch dazu raten das deine Partnerin es mit dir klärt.

                      >>>Ich will sie nicht verlieren, aber mich und meine Interessen aufgeben möchte ich auch nicht, damit würde es mir dann schlecht gehen und das bringt niemandem etwas.<<<

                      Das scheint ja momentan auf Gegenseitigkeit zu beruhen, es ist auch nichts dagegen zu sagen wenn ihr bei euren Hobbys getrennte Wege geht, aber ihr solltet auch genug Zeit zusammen verbringen. Vielleicht findet ihr ja etwas das euch beiden Spaß macht, es muss ja nicht etwas Grundlegendes sein, einfach mal ins Kino, was Essen gehen, ein Wochenendtrip.........

                      >>>Hierzu hat meine Frau die Ärzte befragt, die es verneinten.<<<

                      Die Ärzte kennen sicher die Geschichte deiner Frau und werden wohl recht haben.
                      Nur mal allgemein, ich bin der Meinung dass das Suchtpotenzial und die Folgen des Entzuges von Nikotin meist sehr unterschätzt werden, manchmal auch von Ärzten. Entzugserscheinungen können über Monate auftreten, die Psychischen sind meiner Meinung nach überhaupt nicht individuell einzuschätzen. Ich würde sogar soweit gehen und Nikotin im Bezug auf das Suchtpotenzial mit harten Drogen gleichsetzen, bzw. der Entzug erscheint mir manchmal sogar schwerer da Zigaretten weitgehend gesellschaftsfähig sind und die Psyche mehr Verlockungen widerstehen muss, als es bei verbotenen Drogen der Fall ist.

                      Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich es mal schaffte drei Jahre aufzuhören, aber ich war trotzdem jeden Tag auf Entzug und irgendwann habe ich dem auch wieder nachgegeben.
                      Übrigens, das was mir die ganzen Jahre einigermaßen erträglich machte war Sport, damals bin ich zu einem regelrechten Sportjunkie mutiert, das war wohl meine Ersatzbefriedigung und Ablenkung vom Gedanken an eine Zigarette.
                      Vielleicht geht es deiner Partnerin ähnlich?
                      Ich habe schon sehr merkwürdige Veränderungen an Leuten festgestellt wenn sie das Rauchen aufgegeben haben, meist ein Zeichen dass das Verlangen immer noch da ist, denke ich. Der Kick (Und damit auch das Geschehen im Hirn, Belohnungssystem, Glückshormone etc.) muss auf andere Art aktiviert werden, was wäre da besser geeignet als übertriebener Sport, da sprühen die Glückshormone nur so um sich.

                      Jedenfalls solltest du versuchen mit ihr über all das zu reden und wie gesagt, vielleicht wäre die Therapeutin dazu bereit das zu unterstützen.

                      L.G.

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