Jetzt mache ich die Abendschule mit mehr oder minderen Erfolg. Ich habe mich trotz extremer Faulheit durch den Real Schulabschluss gebracht und bewege mich aufs Fachabitur zu. Es war nicht so das die Medikamente einen Vollrausch verursachten. Ich war auch nicht mehr unglücklich. Aber auch nicht mehr richtig glücklich. Ich habe mir damals geschworen das ich alles unter den Teppich kehre und versucht die Erinnerung durch trinken zu bekämpfen. Was ich nach einer Weile auch aufgegeben habe. Ich wollte nie wieder mit einem Psychiater sprechen. Ich mache oder mal mir auch keine Trugbilder ich bin Realist. Ich weiß um die Chancen, wenn ich das wirklich alleine schaffen will, sofern ich die Krankheit habe. Das schreiben ist im Übrigen mein Hobby. Aber ich wollte lieber bei dem Versuch scheitern es alleine zu schaffen als das ich nochmal in die Hände eines Menschen Falle dessen Urteil mehr Geltung hat als mein eigenes Wort.
Ich weiß nicht mal was ich jetzt von ihnen erwarte. Will ich sie sagen hören es ist alles in Ordnung oder suchen sie sich Hilfe. Ein Leben mit Medikamenten kommt für mich nicht in Frage. Ich kämpfe und ringe einfach weiter um mehr Selbstdisziplin. Denn schließlich kontrolliere ich meinen Verstand und nicht er mich. Welch schön diese Illusion doch ist nicht wahr ?
Ich träume auch öfters schlecht oder wache mitten in der Nacht auf. Meistens gehen die Träume übers versagen. Aber ich habe in meinem Unglück auch das Glück gefunden. Es mag gefährlich sein in allem einen Genuss zu suchen. Aber auch das alleine sein ist mir nicht mehr unangenehm. Ich hatte bisher niemals eine Beziehung, wenn es mir auch nicht an einem Liebesleben mangelt. Jedoch sehnt man sich auch irgendwo nach Zweisamkeit.
Ich bin innerlich sehr zerstritten und zerrissen und kann mich so nicht selbst akzeptieren. Erst heute sagte ich einer Bekannten: Meine Überzeugungen ringen mit meinem Verstand, dieser ringt mit meinen Gefühlen und meine Gefühle streiten sich mit meinen Überzeugungen. Ich versinnbildliche Dinge sehr gerne. Ich kann, zumindest sagt man es mir, mit Wörtern - Bilder zeichnen.
Wirkliche Freunde habe ich nur sehr wenige. Ich kann sie an einer Hand abzählen und das mit dem Hilfe suchen ist auch nicht einfach. Es ist nicht so das ich es nicht auch einmal versucht habe. Die Psychiater scheinen vollkommen überlastet zu sein - Termine frühestens im Frühjahr und da kneife ich lieber wieder. Ich mache mir auch sehr viele Gedanken, manchmal viel zu viele und wie gesagt ich habe begonnen mich mit vielem einfach abzufinden. Das was sich noch wehrt in mir ist gering. Ich finde sogar einen gewissen Genuss in allem, selbst im unglücklich sein und es ist kein Selbstmitleid.
Manchmal bin ich auch einfach niedergeschlagen. z.B letzte Winterferien habe ich eine Woche in meinem Zimmer im dunklen verbracht. Ich muss dazu sagen ich liebe die Dunkelheit. Auf jeden Fall in dieser Zeit wollte ich niemanden sehen und trotzdem habe ich mich nach Kontakt gesehen.
Manchmal oder des öfteren widert mich die Gesellschaft auch einfach an mit der ganzen Heuchelei und dem drumherum. Ich könnte das Stunden weiter schreiben aber welchen Sinn würde es machen ?
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